Was soll daran ungewöhnlich sein? Ziemlich viele Animes werden auf irgendwelchen schrägen Auflösungen produziert. JC Staff produziert zum Beispiel alles in 900p seit Frühlingssaison 2013 (war ziemlich deutlich bemerkbar in Railgun S und Hentai Ouji, krasser Unterschied zu davor!). KyoAni macht alles in 1080p, die Filter reduzieren dann aber in der Praxis die Schärfe/gefühlte Auflösung am Ende etwas runter, DEEN produziert auch generell in recht hoher Auflösung aber nicht 1080p, die schärfste Produktion, an die ich mich erinnere, ist aber
Nyaruko W von Xebec. Bei vielen Studios variiert es aber auch einfach von Projekt zu Projekt, ein Animationsstudio hat selten einen starken In-House Stil wie KyoAni - oder schon auch nur dieselben Leute auf den Projekten, es wird kreuz und quer outgesourced und mit Freelancern gearbeitet.
Mit 1080p Ausstrahlung hat das nichts zu tun, die Sender sind alle 1440x1080, interlaced natürlich. Höherer Detailgrad im Bild bedeutet eben auch, dass die Zeichnungen detaillierter sein müssen. Die Animations Cels müssen in höherer Auflösung gescannt werden, den Animatoren idealerweise auch größeres Papier gegeben werden, höhere Auflösung macht das kolorieren vermutlich auch etwas aufwändiger, und so weiter. Und irgendwo ist es halt auch einfach der mehr oder minder festgefahrene Workflow eines Studios oder der Leute, die gerade bei dem Studio arbeiten, der Schuster bleibt einfach gern bei seinen Leisten.
Extra digitale Berater kosten und die Leute, die animieren und Regie führen, sind selten besonders kompetent, digital. (Auch wenn sich das natürlich mehr und mehr ändert, vor allem bei Webgen Animatoren, aber die entscheiden nicht über den Prozess im Studio)
Auch analoge Animes vor 2000 hatten verschiedene „Auflösungen“, Turn A Gundam war glaube ich die einzige TV Serie, die je auf 35mm Film produziert wurde. 35mm schön eingescannt und remastert ergibt eine schöne 1080p Bluray, 16mm Film ist praktisch nie mehr als ein 720p Release wert. Wird natürlich trotzdem auch in 1080p auf die Bluray geklatscht, aber Detail über 720p ist da nicht drin.
Anibin ist eine Seite, die versucht, anhand von automatisierter Bildanalyse die Produktionsauflösung zu erkennen. Sollte mit Vorsicht genossen werden, ist aber meist sehr akkurat!