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Ich hab mich gekugelt vor Lachen.
Jap, sehr witzig.
Concrete Revolutio
Die episodische Natur der Serie sowie die ganzen Zeitsprünge haben in der ersten Staffel zwar viel beim World Building geholfen, es gab aber auch einige Folgen und Handlungsstränge, die man getrost hätte streichen können, die die Serie nur unnötig komplex gemacht haben. Die Idee, eine derart komplexe, vielschichtige Geschichte einfacher verständlich zu machen, indem man jeden Strang einzeln erzählt, ist eine sehr gute – aber man sollte dabei das Ziel, die Geschichte auch tatsächlich verständlicher zu machen, nicht aus den Augen verlieren und unnötiges Fett eher abspecken, bevor man es schön verpackt.
Die zweite Staffel macht das besser und ist deutlich fokussierter, hätte aber auch etwas mehr Zeit und eine weniger episodische Natur vertragen können. Vor allem die wichtigeren Folgen künstlich in 20 Minuten zu pressen hat ihnen oft nicht gut getan. Motivationen und Seitenwechsel von Charakteren wie auch einige Ereignisse können schnell verwirrend werden, wenn man nicht durchgehend aufpasst.
Dennoch, trotz aller Fehler war das eine der interessantesten Shows des letzten Jahrzehnts. Dass sie noch viel besser hätte sein können und viel Potenzial verschwendet wurde, sollte nicht vermindern, was die Serie tatsächlich erreicht hat. Es ist eine brillante Geschichte über die verschiedenen Farben und Grautöne von Gerechtigkeit, die auf eine Vielzahl realer Ereignisse Bezug nimmt, in jeder einzelnen Folge, und sie im Kontext der Serie neu interpretiert. Die Charaktere sind vielschichtig und trotz ihrer großen Menge kommt kaum keiner zu kurz, vor allem von den Nebencharakteren nicht, bedingt durch die unorthodoxe Erzählweise. Jede Folge konzentriert sich auf eine weitere Person, die im Verlauf dieser Geschichte gut dargestellt wird, sodass keine Person je ein Plotdevice bleibt und immer mindestens eine weitere Seite des eigenen Charakters entblößen muss.
Die Animation könnte beizeiten besser sein, ist aber definitiv überdurchschnittlich und hat einige
extrem hübsche Highlights. Die Regie ist oft unbeholfen bis schlecht und nie außerordentlich interessant. Die meisten wird das nicht stören, und für mich auch nur eine weitere Erinnerung an das, was hätte sein können. Wirklich störend wird es nur dann, wenn die unbeholfene Regie die komplexe Handlung weiter verwirrt, anstatt Klarheit ins Chaos zu bringen.
Concrete Revolutio ist absolut nicht für jeden, aber wer willens ist, 24 Folgen lang aufzupassen und sich nicht davon abschrecken lässt, dass Motivationen entweder unklar sind oder nicht erklärt werden, sich nicht daran stört, dass es generell kein einfaches Gut und Böse gibt, das mit Sympathie und Antipathie für Charaktere leicht in die Story ziehen könnte, findet hier einen verborgenen Schatz.