Brauchen wir die Kirche(n) noch?

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e-ding schrieb:
Sind es wirklich noch so viele Menschen? Oje.
Was sagt denn die Quantität der Gläubigen über den Wahrheitsgehalt ihres Glaubens aus?

Spielt es denn überhaupt eine Rolle, ob die Inhalte der verschiedenen Glaubensrichtungen imaginär sind oder nicht? Werden sie nicht schon dadurch real (genug), weil so viele Leute daran glauben? Immerhin hat das einen großen Einfluss auf das Leben der großen Mehrzahl der Menschheit.

Das ist im Grunde doch ähnlich wie mit den Medien. Die reflektieren die Wirklichkeit - aber eben auch umgekehrt.

Und wenn Kinder sich besser benehmen, weil sie an den Weihnachtsmann glauben, macht das den Weihnachtsmann nicht auch irgendwie real?

Wirklichkeit ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich finde man sollte nur die Konsequenzen dessen bewerten, was Leute glauben. Nicht dass jemand glaubt - woran auch immer.

Persönlich mache ich mir dabei z.B. Sorgen über den Einfluss der Ganster-Rap-Ghetto-Kultur in den Medien, genau wie über den Einfluss des Islam. Denn im Umfeld beider "Kulturen" passieren auffällig viele Dinge, die nicht in Ordnung sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam_Smith schrieb:
Der Vergleich mit dem Drogenkonsum hinkt in so fern, als dass es beim Drogenkonsum nachweislich zur Schädigung des Konsumenten kommt.

Also zum einen, finde ich eine derart absolute Aussage gewagt. "Schädigung" ist nämlich in dem Falle eine Auslegungssache. Nehmen wir die etwas "weicheren" Drogen wie Alkohol oder Zigaretten. Die sorgen bei den meisten Konsumenten für ein temporäres Wohlgefühl für den Preis, dass sie ihre Leben damit vielleicht ein bisschen verkürzen. Zu einer Schädigung wird das ganze erst, wenn du dein eigenes Wertesystem auf diese Personen anwedest und damit schlussfolgerst, dass eine Verkürzung des Lebens (oder eine gesundheitliche Schädigung), den kurzen Lustgewinn nicht wert sei. Die gleiche Argumentation lässt sich im übrigen auch auf härtere Drogen übernehmen, ist da wahrscheinlich nur schwerer nachvollziehbar, dadurch aber nicht weniger richtig (oder eben nicht).
Nun hast du an dieser Stelle allerdings die Wahl... entweder, du akzeptierst, dass du es rein subjektiv als Schädigung empfindest (und gibst damit meiner Argumentation recht). Dann kann und muß man im gleichen Maße aber auch jedem Atheisten zugestehen, dass er gewisse religiöse Strukturen, damit verbundene Manipulierbarkeit der Massen und womöglich auch den Verzicht auf diverse weltliche Vergnügen als Schädigung eines Gläubigen sieht und damit war mein Vergleich mehr als treffend. Oder, du widersprichst meiner Argumentation und belegst dann aber damit, dass in deinen Augen ein absolutes Wertesystem existiert, was dich dann aber an vielen anderen Stellen in arge Erklärungsnot bringen könnte.
Spätestens dann, wenn man man die Toleranz gegenüber allen anderen Glaubensgemeinschaften hoch glaubhaft vermitteln möchte, obwohl sie doch in ihren Grundzügen den eigenen Überzeugungen (und damit dem eben als absolut angenommenen Wertesystem) widersprechen.

Ich sehe da einfach das Problem, dass eine Religion konsequent sein müsste, um glaubwürdig zu sein. Praktisch kann sie es sich aber nicht leisten.


Und noch eine Zusatzbemerkung:
Ich wollte mich zu dem Beispiel gar nicht so sehr auslassen, obwohl es von mir durchaus mit Bedacht gewählt worden war. Ich möchte aber hier auch im Hinblick auf "H3rby", dessen Aussagen mir nicht immer gefallen oder gar meiner Sichtweise entsprochen haben, mal darauf verweisen, dass es der Diskussion vielleicht dienlich wäre, wenn man die hier getroffenen Aussagen mit ähnlich interpretativem Wohlwollen lesen würde, wie man sie gewissen religiösen Schriften zu teil lassen würde. Man macht sich unglaubwürdig, wenn sich die Diskussion nur noch darauf beschränkt, die Form des anderen zu charakterisieren, anstatt sich wirklich mit dem Inhalt auseinander zu setzen. Ob mein Beispiel also in jeglicher Form mit Religionen vergleichbar ist, hat für die Diskussion nur ästhetischen Wert. Es sollte lediglich die unterschiedliche Perspektive auf den gleichen Sachverhalt illustrieren.


Adam_Smith schrieb:
Das das Bedürfnis der Menschen nach Religiosität vom Menschen selbst kam und ihn nicht von "außen" nahe gebracht wurde ist ein Indiz mehr für die Notwendigkeit der Existenz von Religion.

Kannst du das in irgendeiner Form belegen? Hatten Höhlenmenschen bereits etwas, was nach heutigem Standard als Religion bezeichnet werden könnte?


Adam_Smith schrieb:
Würde man es schaffen die Religion aus den Köpfen der Menschen zu streichen so würde über kurz oder lang mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine neue Religion entstehen.

Auch hier... gewagte These... gibt es dazu einen Beleg?


Adam_Smith schrieb:
Ich versuche sogar mal zu skizzieren wie diese Religion entstehen würde:
[...]

Wann wird aus dem ähnlichen Denken einiger (oder vieler) eine Religion?


Adam_Smith schrieb:
Der Mensch ist eben ein Gesellschaftstier und strebt daher auch danach die wichtigen Dinge seines Lebens mit der Gesellschaft zu teilen.

Adam_Smith schrieb:
Heute wird dies aus Tradition (ein Verhalten was sich zweifelsohne nicht logisch erklären lässt aber dennoch von unschätzbarer Wichtigkeit für eine Gesellschaft ist) weiter gelebt.

Hmm, du machst hier ein absolutes Statement nach dem anderen. Ein Schelm könnte da nun einen gewissen Hang zum Dogmatismus hineininterpretieren. Ist jeder Mensch ein Gesellschaftstier? Oder wird er erst durch die Gesellschaft dazu gemacht? Um dieser Frage auch etwas Hintergrund zu verleihen: Ich habe Informatik studiert und dabei sind mir viele Menschen begegnet, deren größte Freude es war, den Tag allein daheim vor ihrem Rechner zu verbringen. Gesellschaftlichen Aktivitäten haben sie sich in erster Linie hingegeben, weil es von ihnen erwartet wurde, weil sie sich nicht noch mehr Hohn und Spott zuziehen wollten, als es sowieso schon der Fall war.

Und warum sind Traditionen von "unschätzbarer Wichtigkeit" für eine Gesellschaft?


Adam_Smith schrieb:
Ist die Annahme, dass der Glauben für die Menschen irgendwann verzichtbar sei nicht auch eine Art des Glaubens?

Ich dachte, wir hatten schon viel früher in diesem Thread geklärt, dass Glauben nicht die Absenz von Wissen ist. Wenn du aber so argumentieren möchtest, ist alles Glauben. Dann bleibt aber die Frage, was den einen Glauben (Christen, Moslems etc.) von anderem Glauben (Nudelmonster, Scientology, Jungfrauen in Vulkanen versenken bringt bessere Ernte) objektiv unterscheidet.
 
Adam_Smith schrieb:
Die Notwendigkeit der Ausprägung von Glaubensgemeinschaften erklärt sich in meinen Augen durch das Gesellschaftsverhalten des Menschen.

Damit ist eine religiöse Institution lediglich ein Resultat des Glaubens, begründet durch das Sozialverhalten der Menschen. Sie ist damit aber keine Vorraussetzung um zu glauben.

Adam_Smith schrieb:
Es gab in der Historie durchaus Gründe für diese Speisevorschriften. Schweinefleisch war meines Wissens nach in den Regionen in denen sich die beiden Glaubensrichtungen ausprägten ein problematisches Lebensmittel.

Richtig! Es wäre allerdings interessant zu analysieren, wie aus einer praktischen Vorschrift ein religiöses Dogma wurde.

Adam_Smith schrieb:
Ist die Annahme, dass der Glauben für die Menschen irgendwann verzichtbar sei nicht auch eine Art des Glaubens?

Sehe ich anders. Dieser Glaube ist in meinen Augen eine nichtdogmatische Annahme und jederzeit revidierbar.
Was macht religiösen Glauben unverzichtbar? Physisch ist er für unser Sein nicht notwendig. Ich kann hier nur eine psychische Abhängigkeit erkennen.

BessenOlli schrieb:
Und wenn Kinder sich besser benehmen, weil sie an den Weihnachtsmann glauben, macht das den Weihnachtsmann nicht auch irgendwie real?

Wirklichkeit ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich finde man sollte nur die Konsequenzen dessen bewerten, was Leute glauben. Nicht dass jemand glaubt - woran auch immer.

Und wenn "Kinder" sich schlecht benehmen, weil sie an etwas glauben und schlimmer, wenn "schlechtes Benehmen" durch Glauben legitimiert wird?

In Bezug auf die Konsequenzen gebe ich Dir Recht. Auch für mich sind die Taten oder die Aussenwirkung entscheidend. Wenn ich mich da mal so umschaue auf unserer Erde fällt es mir allerdings schwer, eine selbstlose altruistische Religion zu entdecken.

MFG
 
rocktale schrieb:
Kannst du das in irgendeiner Form belegen? Hatten Höhlenmenschen bereits etwas, was nach heutigem Standard als Religion bezeichnet werden könnte?

Ja gibt es. Sogar die Neandertaler hatten schon eine Religion wie man aus dem Totenkult dieser frühen Menschen ablesen kann. Artikel in Wikipedia.

Achja und Drogenkonsum als Sucht ist immer schädlich. Sowohl für einen selber als auch das Umfeld.
 
freekguy schrieb:
Ja gibt es. Sogar die Neandertaler hatten schon eine Religion wie man aus dem Totenkult dieser frühen Menschen ablesen kann. Artikel in Wikipedia.

Ich habe nicht angezweifelt, dass sie gewissen Ritualen folgten. Meine Formulierung bezog sich aber bewußt darauf, was man nach heutigem Standard als Religion (und nicht nur "die Emergenz einer Religion") ansehen würde, was dann mit einer entsprechenden Abgrenzung einher gehen müsste.


freekguy schrieb:
Achja und Drogenkonsum als Sucht ist immer schädlich. Sowohl für einen selber als auch das Umfeld.

Hach ja, hatte ich vergessen. Das ist natürlich ein Argument.
 
Sehr merkwürdiger Diskussionstil, ein paar brocken in den Raum schleudern die möglichst flach sind um damit vom Thema abzulenken. Wirkliche Tiefe haben deine Aussagen auch nicht.

Ich werde auf diesem Niveau nicht mit dir weiter Diskutieren.
 
freekguy schrieb:
Sehr merkwürdiger Diskussionstil, ein paar brocken in den Raum schleudern die möglichst flach sind um damit vom Thema abzulenken. Wirkliche Tiefe haben deine Aussagen auch nicht.

Meinst du mich jetzt damit? Hast du dir unsere letzten Posts mal im Vergleich angeschaut?

Was hättest du denn gern ausführlicher? Ich habe angezweifelt, dass es dem Mensch per Definition ein inneres Bedürfnis ist, sich irgendeiner Religion anzuschließen, wie Adam_Smith ja behauptet hat. Daraufhin verweist du auf den Totenkult der Neanderthaler, was mich wiederum auf die bereits vorher in dem Post zu Adam_Smiths Aussage gestellte Frage bringt bzw. brachte, wo die Religion anfängt und eben ein Kult aufhört. Was soll ich also ausführlich kommentieren, wenn du an meiner (entsprechend formulierten) Frage "vorbei" antwortest?

/edit:

Ok, ich sollte das noch etwas konkretisieren, fällt mir da gerade auf. Adam_Smith hatte vom inneren Bedürfnis des Menschen nach Religiösität gesprochen. Ich habe mir hier die Freiheit genommen und es so interpretiert, dass er damit den Mensch allgemein und nicht eine spezielle Person meinte. Sollte dem nicht so sein, hab ich das falsch verstanden und man kann den Punkt entsprechend streichen.


Und zum zweiten Punkt. "Das ist so." als Argument, mag bei der Kleinkinderziehung kurzfristige Erfolge verschaffen, aber selbst da ist man mit Begründung langfristig besser dran. Du kannst mir an der Stelle also bestenfalls vorwerfen, dass ich meine Ironie nicht als solche gekennzeichnet habe.

Inwiefern meine "Brocken" aber a) "flach" sind und b) "vom Thema ablenken", kannst du mir doch bitte noch erklären, bevor du die weitere Diskussion einstellst. Schließlich würde ich gern für die Zukunft lernen, solche Fehler zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat denn nicht das eine Negativbeispiel gereicht um zu zeigen wie in diesem Thread nicht diskutiert werden sollte?

Natürlich kann die Ausprägung der Religion und der eventuell daraus resultierenden Institutionen nur so weit gehen wie es der Entwicklungsstand der Gesellschaft bzw. der Lebewesen an sich zulässt. Die Neandertaler hatten nach heutigen Erkenntnissen eine bestenfalls rudimentäre Sprache und keine wirklich Schrift. Zudem ist ihr Intellekt in keiner Weise mit dem zu vergleichen was der Mensch heute an kognitiven Fähigkeiten vorweisen kann.

rocktale schrieb:
Meine Formulierung bezog sich aber bewußt darauf, was man nach heutigem Standard als Religion (und nicht nur "die Emergenz einer Religion") ansehen würde, was dann mit einer entsprechenden Abgrenzung einher gehen müsste.

Es ist daher auch absolut abwegig bei der Frage danach ob die Höhlenmenschen bereits "religiös" waren oder nicht, heutige Maßstäbe anzusetzen.
Es ist allerdings durchaus nachweisbar, dass selbst die Neandertaler mit ihren begrenzten Fähigkeiten bereits einen Hang zum "Glauben" hatten.
Dies belegt eben genau das, was der Kern meiner Aussage war: "Der Glaube kommt aus dem Menschen selbst und wird nicht von irgendwem erfunden und den Menschen "aufgezwungen"."

Dies allein ist ein schlagendes Indiz für die Annahme, dass der Mensch den Glauben immer wieder aufs neue Entwickeln würde, wenn er denn bei null Anfänge.

rocktale schrieb:
Kannst du das in irgendeiner Form belegen? [...]
[...]gibt es dazu einen Beleg?

Immer dieser Schrei nach Belegen ...
Ist es mittlerweile so weit gekommen mit unserer Welt, dass Menschenverstand und gemachte Erfahrungen nicht ausreichen um die Annahme einer gewissen These zu rechtfertigen?
Natürlich kann ich den Blick in die Zukunft nicht belegen, denn ist bleibt so lange eine Vermutung bis das vermutete Ereignis eingetreten ist. Man kann aber die Erfahrungen der Vergangenheit und sein Menschenverständnis nutzen um seine Vermutungen zu präzisieren und zu festigen. Ich habe die Argumente vorgebracht die dafür sprechen, dass der Mensch ohne Glaube nicht kann, es wäre interessant deine Argumente dagegen zu hören.

rocktale schrieb:
Ist jeder Mensch ein Gesellschaftstier? Oder wird er erst durch die Gesellschaft dazu gemacht?

Schau dir unsere nächsten Verwandten im Tierreich an ... Gesellschaftstiere.

e-ding schrieb:
Sehe ich anders. Dieser Glaube ist in meinen Augen eine nichtdogmatische Annahme und jederzeit revidierbar.
Was macht religiösen Glauben unverzichtbar? Physisch ist er für unser Sein nicht notwendig. Ich kann hier nur eine psychische Abhängigkeit erkennen.

Glaube und Dogmatik sind nicht zwingend miteinander verbunden.
Und der Rest deiner Aussage ist wirklich haarsträubend? Ist der Mensch also nur seine Physische Existenz? Ist alles was der psychischen Existenz des Menschen dient, bzw. für eben jene notwendig ist, verzichtbar, unnötig oder unnütz?
Der Mensch ist doch weit mehr als nur die Aneinanderkettung von Atomen. Dachte wir wären hier alle auf dem selben Stand.

e-ding schrieb:
Wenn ich mich da mal so umschaue auf unserer Erde fällt es mir allerdings schwer, eine selbstlose altruistische Religion zu entdecken.

Wie oft muss ich denn noch sagen, dass diese Herangehensweise grundlegend falsch ist?
Die Religion ist immer nur das, was die Menschen aus ihr machen. Die Religion an sich ist ohne den Menschen nichts, sie ist ein leerer Begriff.
Und wenn man so heran geht an die Sache, dann sage ich dir, dass es zig Beispiele für vollkommen selbstlose religiöse Menschen gibt. Mutter Theresa ist da nur das bekannteste Beispiel.

Kennst du derart hervorstechende Beispiele auf Seiten der Agnostiker?

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Eine Annahme die man trifft ohne handfeste Belege für die Richtigkeit der Annahme zu haben ist immer eine Form des Glaubens. Für mich gibt es auch diese strickte Trennung zwischen Religion und anderen Glaubensformen nicht.
Es gibt durchaus qualitative Unterschiede bei der Art des Glaubens. Dies zeigt sich vor allem dann wenn man hinterfragt wie stark der Einfluss des Glaubens auf das eigene Handeln ist, wie komplex der Glaube ausgeprägt ist, ...

Aber darum geht es hier nicht ... Die Annahme der Mensch käme ohne Religion aus ist eine Art des Glaubens, ganz einfach.
 
Adam_Smith schrieb:
Der Mensch ist doch weit mehr als nur die Aneinanderkettung von Atomen. Dachte wir wären hier alle auf dem selben Stand.

Die menschliche Psyche definiert sich aber nicht durch Glauben. Wie heisst es so schön: "Ich denke, also bin ich." Nach Deiner Auslegung müsste es heissen: "Ich glaube, also bin ich."
Religiöser Glaube bleibt für mich damit eine Form psychischer Abhängigkeit.

Adam_Smith schrieb:
Wie oft muss ich denn noch sagen, dass diese Herangehensweise grundlegend falsch ist?


Mutter Theresa ist da nur das bekannteste Beispiel.

Wenn Du magst, kannst Du das gern noch ein paar Male tun. Das macht es aber weder richtiger, noch in irgend einer Form maßgebender für mich. ;)

Vielleicht wäre ja Mutter Theresa auch ein guter Mensch ohne ihren Glauben gewesen. Wer weiß. Extreme gibt es immer.
Kindesmißbrauch dürfte sonst in der Kirche ja kein Thema sein.

Es existieren einfach keine Unterschiede in der Verteilung von "guten" und "bösen" Menschen wenn man dabei das Kriterium der Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft berücksichtigt.
Es bleiben Menschen mit all ihren Schwächen und Stärken.

MFG
 
e-ding schrieb:
Wie heisst es so schön: "Ich denke, also bin ich." Nach Deiner Auslegung müsste es heissen: "Ich glaube, also bin ich."

Sag mal ist es Teil dieses Threads seinen Mitdiskutanten Worte in den Mund zu legen die sie so niemals sagten?
Ich habe niemals behauptet, dass sich der Mensch nur durch den Glauben definiere. Es ist viel mehr so, dass der Glaube eines von vielen Denkmustern ist die den Menschen ausmachen. Doch die Vergangenheit zeigt uns eben auch, dass scheinbar der Glaube eines der essentiellen Denkmuster ist auf welches der Mensch immer wieder zurück fällt und welches scheinbar für seine psychische Existenz von nicht unerheblicher Bedeutung ist.

e-ding schrieb:
Vielleicht wäre ja Mutter Theresa auch ein guter Mensch ohne ihren Glauben gewesen. Wer weiß. Extreme gibt es immer.
[...]
Es bleiben Menschen mit all ihren Schwächen und Stärken.

Genau! Es sind alles Menschen und auch die Religion definiert sich nur durch die Menschen die sie leben. Also ist es grober Unfug zu fragen ob es eine vollkommen selbstlose Religion gäbe oder nicht. Q.e.d.
 
Adam_Smith schrieb:
Sag mal ist es Teil dieses Threads seinen Mitdiskutanten Worte in den Mund zu legen die sie so niemals sagten?

War nicht meine Absicht sondern lediglich eine Interpretation. Lag ich so falsch?


Adam_Smith schrieb:
Es sind alles Menschen und auch die Religion definiert sich nur durch die Menschen die sie leben.

Sehe ich doch aus so. Religion als Ergebnis unvollkommener menschlicher Ideen und unvollkommener menschlicher Interpretation.
Die Kreation Religion kann somit nicht vollkommen sein, geschweige denn einen Unfehlbarkeitsanspruch für sich geltend machen.

MFG
 
Wenn man beginnt die Worte seiner Diskussionspartner zu interpretieren sollte man sich schon sicher sein, vor allem wenn man diese Interpretation dann auch noch im Thread zum besten gibt.

Das du vollkommen daneben lagst sollten dir meine Ausführungen zeigen die im vorhergehenden Beitrag zum Besten gab.


Da Religion nicht auf Wissen basiert kann sie keinen "Unfehlbarkeitsanspruch" erheben. Tut sie auch nicht.
All die Annahmen in denen Religion einen Unfehlbarkeitsanspruch erhebt werden innerhalb ihrer selbst getroffen. Es gibt also durchaus "Glaubenswahrheiten" die unumstößlich sind, zumindest so lang sie sich in einem Bereich bewegen zu dem es noch keine anderweitigen "bewiesenen" Erkenntnisse gibt.
 
Adam_Smith schrieb:
Hat denn nicht das eine Negativbeispiel gereicht um zu zeigen wie in diesem Thread nicht diskutiert werden sollte?

Wir können gern darüber diskutieren, wie man eine Diskussion richtig und vor allem sachlich richtig führt. Das gehört aber wohl kaum in diesen Thread.


Adam_Smith schrieb:
Es ist daher auch absolut abwegig bei der Frage danach ob die Höhlenmenschen bereits "religiös" waren oder nicht, heutige Maßstäbe anzusetzen.
Es ist allerdings durchaus nachweisbar, dass selbst die Neandertaler mit ihren begrenzten Fähigkeiten bereits einen Hang zum "Glauben" hatten.
Dies belegt eben genau das, was der Kern meiner Aussage war: "Der Glaube kommt aus dem Menschen selbst und wird nicht von irgendwem erfunden und den Menschen "aufgezwungen"."

Du hast natürlich Recht, man kann für Höhlenmenschen keine heutigen Standards ansetzen. Ich meinte auch eigentlich heutige Standards entsprechend für die Zeit angepasst. Trotzdem ist mir immernoch nicht so ganz klar, an welcher Stelle hier nun die Grenze zwischen Kult und Religion gezogen wird bzw. zwischen dem einen Glauben und dem anderen, wie ich es ein paar Posts weiter vorher fragte.
Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass die Religion kein Bedürfnis des Menschen sondern eher das Ergebnis eines menschlichen Bedürfnisses (bzw. mehrerer) ist. Da gibt es zum einen den von Ludwig Feuerbach postulierten "Glückseligkeitstrieb", und zum anderen das Bedürfnis, Erklärungen zu finden, Zusammenhänge zu erkennen und durch die gewonnene Erkenntnis seine Umwelt zielgerichtet zu beeinflussen.

Ein Weg, diese Bedürfnisse zu befriedigen, mag die Religion sein und in der Vergangenheit gehörte er mit Sicherheit auch zu den bevorzugten. Das Vorhandensein eines Glaubens belegt indes aber noch nicht, dass das Bedürfnis auch auf ihn gerichtet sei und gerade im Kontext der Frage dieses Threads muss man sich mit der Frage auseinandersetzen, ob mit zunehmendem Wissen, Verständnis für die Welt usw. die Religion weiterhin der präferierte Weg bleibt.


Adam_Smith schrieb:
Dies allein ist ein schlagendes Indiz für die Annahme, dass der Mensch den Glauben immer wieder aufs neue Entwickeln würde, wenn er denn bei null Anfänge.

Diesem Indiz widersprechen aber nicht zuletzt die über 900 Mio. nicht religiösen Menschen und Atheisten (Wikipedia), die scheinbar trotz eines Überangebotes an Glaubensrichtungen ganz gut ohne auskommen. Einige Menschen würden den Glauben womöglich immer wieder entwickeln, die Menschheit als ganzes nicht zwangsweise.


Adam_Smith schrieb:
Immer dieser Schrei nach Belegen ...
Ist es mittlerweile so weit gekommen mit unserer Welt, dass Menschenverstand und gemachte Erfahrungen nicht ausreichen um die Annahme einer gewissen These zu rechtfertigen?

Offensichtlich reicht der gesunde Menschenverstand und die gemachten Erfahrungen nicht aus, sclhießlich sagt mir diese vermeindliche Argumentationsgrundlage etwas anderes als dir, sonst würden wir diese Diskussion nicht führen. Ich bleibe dabei, dass man sich über eine gemeinsame Argumentationsgrundlage klar werden oder klar sein muss, bevor man eine sinnvolle Diskussion führen kann. Dazu gehört aber auch, dass man sich mit Aspekten kritisch auseinander setzt, die vielleicht eindeutig erscheinen, es in Wirklichkeit aber gar nicht sind. Nichts ist irreführender als eine vermeindliche Tatsache.

Falls du also davon ausgehst, dass der Hang zum Glauben ein menschliches Grundbedürfnis sei, dann ist es nur logisch, dass du zu dem Schluss kommst, dass wir darauf auch nicht verzichten können. Du triffst dabei aber eine Annahme und dessen solltest du dir bewußt sein. Und wenn ich weiß, dass du diese Annahme triffst, kann ich deine weiteren Schlüsse auch einordnen. Aber sei dir bitte bewußt, dass die meisten Dinge, die du hier wie Tatsachen formulierst, in Wirklichkeit nur Annahmen sind, die auf deiner subjektiven Wahrnehmung basieren. Dabei möchte ich mich auch nicht ausnehmen, aber um eben die Wahrnehmung der anderen Diskussionsteilnehmer wenigstens in Grundzügen zu verstehen, sind gewisse (unbequeme) Fragen unerlässlich.



Adam_Smith schrieb:
Natürlich kann ich den Blick in die Zukunft nicht belegen, denn ist bleibt so lange eine Vermutung bis das vermutete Ereignis eingetreten ist. Man kann aber die Erfahrungen der Vergangenheit und sein Menschenverständnis nutzen um seine Vermutungen zu präzisieren und zu festigen. Ich habe die Argumente vorgebracht die dafür sprechen, dass der Mensch ohne Glaube nicht kann, es wäre interessant deine Argumente dagegen zu hören.

Wenn du argumentierst, dass der Mensch ohne Glaube nicht kann, würde ein Gegenbeispiel reichen, was sich auch recht leicht finden lassen sollte (siehe die über 900 Mio. Menschen weiter oben). Wenn du deine Aussage dahingehend änderst, dass viele Menschen ohne Glauben nicht können, wird es schon schwieriger. Hier kann man sich lediglich die Entwicklung der Glaubenszugehörigkeit anschauen, dabei sind die Statistiken aber stark unterschiedlich und davon abhängig, welche "Seite" sie in Auftrag gegeben hat.

Hier kann man aber zumindest sehen (und das gesteht der Text auch ein), dass sich die Strömung des "Nichtglaubens" praktisch von 1900 bis 1970 von einer Randerscheinung zu einem Massenphänomen entwickelt hat. Man sollte aber auch nicht verwschweigen, dass die Entwicklung prozentual seither relativ konstant ist, was im übrigen auch meinem gesunden Menschenverstand und den von mir gemachten Erfahrungen widerspricht. Wobei die Shell Jugendstudie die Vermutung nahe legt, dass es unter jungen Menschen doch einen weit größeren Prozentsatz von Personen gibt, die weder an einen persönlichen Gott noch an eine höhere Macht als solche Glauben. All das kann man als Trend interpretieren, der darauf hinaus läuft, dass die Zahl derer, die noch eines Glaubens bedürfen, kleiner wird. Was dabei nicht unbedingt geklärt wird, sind die Gründe dafür.


Adam_Smith schrieb:
Schau dir unsere nächsten Verwandten im Tierreich an ... Gesellschaftstiere.

Orientieren wir uns am Grundgedanken der Evolution, so hatte ein gewisser Hang zur Gruppenbildung durchaus Vorteile, was das Überleben angeht (besser Schutz gegenüber Räubern, Aufzucht der Jungen etc.). Für unsere Verwandten im Tierreich ist das nachwievor von großer Bedeutung. Hat aber erstmal nichts damit zu tun, "wichtigen Dinge seines Lebens mit der Gesellschaft zu teilen" (Zitat: Adam_Smith) sondern viele profanere Zielstellungen. Viele der im Tierreich relevanten Aspekte sind für den Menschen inzwischen aber eher zweitrangig. Dass sich viele Menschen gern in Gesellschaft befinden (mich eingeschlossen), möchte ich ja gar nicht abstreiten, aber dass der Mensch per se ein Gesellschaftstier sein muss (und damit alle, die das anders sehen zu Randerscheinungen degradiert werden), kann ich so nicht unterstützen. Und wenn ich mich selbst so anschaue, dann teile ich zwar gern die "unwichtigen" Dinge des Lebens mit der Gesellschaft (gemütlicher Fernsehabend, auf nem Konzert abrocken etc.), bei den vermeindlich wichtigeren Dingen, bin ich da aber sehr selektiv, was mein Teilungsbedürfnis angeht.


Adam_Smith schrieb:
Der Mensch ist doch weit mehr als nur die Aneinanderkettung von Atomen. Dachte wir wären hier alle auf dem selben Stand.

Da kannst du mal sehen. Für mich ist der Mensch in erster Linie ein großer Haufen Atome. Alles andere ist die menschliche Interpretation ihres Zusammenwirkens. Und nein, ich brauche auch keine Erklärung, was nach dem Tod passiert, weil es für mich keinerlei Relevanz hat, genauso wenig wie der "Sinn des Lebens". Als ob es eine Selbstverständlichkeit sei, dass es einen allgemeinen Sinn geben muß.


Adam_Smith schrieb:
Eine Annahme die man trifft ohne handfeste Belege für die Richtigkeit der Annahme zu haben ist immer eine Form des Glaubens. Für mich gibt es auch diese strickte Trennung zwischen Religion und anderen Glaubensformen nicht.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wer es war, hier wurde aber schon mehrfach darauf hingewiesen, dass man das Christentum wohl kaum mit Scientology vergleichen könne. Darüber hinaus stelle ich mir schon die Frage, ob wir hier nun allgemein vom Glauben oder doch vom religösen Glauben reden. Und zumindest Wikipedia sieht da einen Unterschied:

"Im Gegensatz zum Glauben im Allgemeinen beruht der religiöse Glaube jedoch stets auf dem Willen zum Glauben oder auf einer Suggestion." (Quelle).

Damit stimmt deine Aussage ("Annahme ohne handfeste Belege") für den allgemeinen Glauben, reicht aber als Charakterisierung des religiösen Glaubens nicht aus. Auch wenn ich mir objektiv nicht sicher bin, ob man diese Trennung vornehmen muss, so bemerke ich doch, dass meine Intuition an der Stelle sehr wohl eine Trennung machen möchte.


Adam_Smith schrieb:
Aber darum geht es hier nicht ... Die Annahme der Mensch käme ohne Religion aus ist eine Art des Glaubens, ganz einfach.

Ich würde es eher als These sehen, die es zu widerlegen gilt. Und zumindest im Gegensatz zu vielen kirchlichen Dogmen ist diese These nicht per Definition nicht widerlegbar. Allerdings dürfte sich die Durchführung eines entsprechenden Experimentes als schwierig erweisen. Mit religiösem Glauben hat das aber nichts zu tun, schließlich bedarf dieser (siehe Anmerkung weiter oben) des Willens, daran zu glauben. Und da ich dem ganzen wertfrei gegenüber stehe und sich für mich mit der (theoretischen) Fragestellung, ob es möglich wäre oder nicht, praktisch keine Konsequenzen verbinden, da wir es wahrscheinlich nicht ausprobieren werden (in unserer Lebenszeit jedenfalls), kann ich bei mir keinen Willen zum Glauben (in der einen oder anderen) Richtung feststellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir brauchen die Kirche, wenn wir unsere Kultur brauchen. Liegt uns an unserem Dasein als Volk und somit Kulturträger nichts, brauchen wir sie nicht. Die Kirche ist das Fundament der abendländischen Zivilisation. Bröckelt ersteres, zerfällt letzteres. Das ist klar und einleuchtend, aber das "Wir" nicht, denn es gibt bei uns kein einheitliches "Wir". Es gibt Gesellen, die "Deutschland verrecke" auf Wände sprühen - und das sind nicht einmal immer Fremde, oft sind es Einheimische, die ihr Volk einfach nur hassen. Das zur Klarstellung. Anhand dieser Tatsache ist es schwer, die Frage klar zu beantworten. Meine Meinung ist, dass wir uns nach der Kirche richten müssen, nicht andersherum.
 
Die Kirche war mal Fundament der Kultur. Heute wird sie höchstens nochmal beiläufig in den Medien erwähnt, wenn Forscher kurz vor einem Durchbruch sind und ein Bischof aufmuckt.
Wenn du schon solche bildhaften Metaphern verwendest:
Heute können wir wohl getrost sagen, dass sie einmal am Fundament mitgebaut hat. Aber die Bewohner sind längst umgezogen und haben den alten Bau längst hinter sich gelassen und warten jetzt darauf, bis sie ihn endlich abreißen können.
 
Natürlich brauchen wird Kirchen in Deutschland, wir sind Christen und gläubige. In Italien gibt es auch sehr viele Kirchen, ist doch gut und gehört zum Glaube.

Was ich Negativ in Deutschland finde, das hier Islamisten wohnen und Moscheen bauen, für mich sind Moslems nichts als Sat.n.... usw. So eine Religion wird es nicht ein zweites mal geben.

Wenn es um ein Krieg gehen würde, also Christen vs. Islam, dann würden die Christen gewinnen,

In den USA wohnen zum Glück nur 0,1 % Islamisten, die dürfen nicht mehr eingebürgert werden, seit 11.September 01
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es um ein Krieg gehen würde, also Christen vs. Islam, dann würden die Christen gewinnen,

wenn schon würden die power ranger gewinnen.

ne spaß beiseite !

Natürlich brauchen wird Kirchen in Deutschland, wir sind Christen und gläubige

du solltest nicht von wir sprechen den deine meinung sollte niemand teilen.

desweiteren solltest du "das warum die kirche gebraucht wird" auch ordentlich begründen.
 
Tatsächlich sind grade mal zwei Drittel der Deutschen noch Christen, von 'wir' kann man nicht mehr sprechen. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahrzehnten durch zunehmende Kirchenaustritte und die höhere Kinderzahl der Migranten mit nicht-christlichem Hintergrund auf unter 50% fallen. Die Loslösung vom Christentum dauert jetzt schon sehr lange an und es gibt keine Anzeichen, dass dieser Trend sich ändern wird. Im nächsten Jahrhundert wird Glaube dann genau die gleiche Bedeutung einnehmen, wie deine unsinnigen Aussagen, le_frog.
 
le_frog875 schrieb:
Natürlich brauchen wird Kirchen in Deutschland, wir sind Christen und gläubige. In Italien gibt es auch sehr viele Kirchen, ist doch gut und gehört zum Glaube.

Was ich Negativ in Deutschland finde, das hier Islamisten wohnen und Moscheen bauen, für mich sind Moslems nichts als Sat.n.... usw. So eine Religion wird es nicht ein zweites mal geben.


Ich frage mich gerade ob du überhaupt einen winzgen Schimmer hast worum es beim Islam eig geht....

Warum sollten Muslime in Deutschland keine eigenen "Gotteshäuser" haben dürfen?

Meiner Meinung nach vertrittst du hier rechtsradikale Ansichten die eben so wenig verbreitet sind, wie die Ansichten der radikalen Islamisten.
 
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