Brauchen wir die Kirche(n) noch?

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Natürlich, du hast vollkommen Recht dass die Kirche keine aktive politische Rolle einnimmt - Aber dennoch nimmt sie durchaus auch zu tagespolitischen Themen Stellung und beeinflusst (manipuliert will ich nicht sagen) durchauch das öffentliche Meinungsbild - Das kritisiere ich.

Ich wünsche mir eine mehr oder weniger neutrale Kirche die wie ein sicherer Hafen in unserer Zeit ist und nicht zu jedem Quatsch ihre Meinung erzählt.
 
Ich bin selbst noch ein kirchensteuerzahlender Katholik und vertrete immer noch die Meinung, dass wir eine Kirche brauche, da sie einen entscheidenden Einfluss auf die Moral der Gesellschaft hat. :)

MFG
 
@blooby

Wie definierst Du diesen entscheidenden Einfluß auf die Moral der Gesellschaft? Ich sehe hier keine positiven Einflüsse.

MFG
 
Das Bild wirst du sicher kennen.
Musterbeispiel:
Das Verhalten der Gesellschaft in den 50-60 (vor 68) zurückverfolgen und diese mit dem Verhalten der heutigen Gesellschaft vergleichen.

Früher war es leider zwanghaft, dass man in die Kirche gehen musste, Abendgebete durchführte usw. usw. aber es gab auch gute Seiten. Die Sittenhaftigkeit und die Unbefangenheit, ebenso den höchste Respekt gegenüber Obrigkeiten/Lehrer zollen usw.

Mit den 68er verschwand fast alles.

Ich hoffe die Aussage genügt dir. Anderfalls werde ich mehr schreiben müssen aber die Zeit ist bei mir gerade begrenzt.

MFG
 
Ich denk schon, dass wir noch etwas positiven Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft haben. Das merkt man aber erst, wenn man eine ganz andere Kultur anschaut oder hier alles hinterfragt. So haben wir die Beerdigung und dessen Gruppenzwang. Damit bekommen die Hinterbliebenden eine Gelegenheit sich auszutauschen. Einige möchten noch kirchlich heiraten, auch das ist ja nicht schlecht.

Zumindest haben wir keinen negativen Einfluss, ich sehe ihn jedenfalls nicht. Es gibt schließlich auch Staaten, wo die Religion die ganze Gesellschaft kaputt macht und dann muss der Kirche doch zugute halten, dass sie trotz ihrer Bedeutungslosigkeit heute ein gutes Menschenbild hat.
 
@ Odium - Den Begriff Bedetungslosigkeit würde ich einschränken - Sagen wir eher dass die Kirche keine aktive politische Rolle einnimmt, wie sie es früher einmal getan hat. Für viele Millionen Menschen ist die christliche Kirche noch immer eine prägende Instanz.
Aber Recht hast du schon, die christiliche Religion ist sicherlich eine der "Besten".
 
Also...ich bin weder Christ, noch ein Anhänger von einer bestimmten Religion...
Aber ich finde der "Glaube" an sich ist sehr wichtig. Leute die im Leben an nichts Glauben, weder an sich noch an andere, gehen meist unter.
Da finde ich, dass die Kirche und ihre "Angebote" eine gute Anlaufstelle für Leute ist, die mit ihrem Leben nicht mehr klarkommen oder Probleme haben.
Ich denke jetzt an kirchliche Institutionen, wie Kita's, Frauen/Männerhäuser, Wohnheime, Tafeln usw.
Und für sowas zahle ich (bzw. meine Eltern) gerne die Kirchensteuer....
 
@odium:

Da kann ich dir nur zustimmen. Gläubige Menschen führen ein wesentlich viel bessers Leben als Nichtgläubige. Man kann das Verhalten auch in Firmen beobachten. Das Musterbeispiel bei Geldgier, Mobbing usw.

@Prom07:
Die Kirche hat als Machtvakuum viel Schaden angerichtet aber jetzt steht sie mehr für gute Werte und die RIchtung stimmt.

@freak:
Das wäre für die heutige Zeit überhaupt das beste aber die meisten treten in erster Linie nur aus Geldgier aus, weil sie nicht zahlen wollen und nicht wegen der Moral bzw. Ethik.

MFG
 
@ Blooby

Wenn jetzt "gläubige Menschen" durch "Menschen, die nach den christlichen Prinzipien leben" ersetzt, stimme ich dir zu. Denn nicht jeder gläubige Mensch macht das und manche "Ungläubige" halten sich daran.
 
Blooby schrieb:
Gläubige Menschen führen ein wesentlich viel bessers Leben als Nichtgläubige. Man kann das Verhalten auch in Firmen beobachten. Das Musterbeispiel bei Geldgier, Mobbing usw.

Weshalb macht Aberglaube glücklicher? Kannst Du näher auf die Musterbeispiele eingehen?


Blooby schrieb:
Die Kirche hat als Machtvakuum viel Schaden angerichtet aber jetzt steht sie mehr für gute Werte und die RIchtung stimmt.

Naja, die "guten" Werte der katholischen Kirche fanden vor kurzem ja auch in der Presse anklang:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,606518,00.html

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,612421,00.html

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,613810,00.html



@seppuku
Wenn Du jetzt die "christlichen Prinzipien" durch eine "humanistische Wertevorstellung" ersetzt, passt der Satz endlich. ;)
 
Ja, das was der Papst zum Thema Kondome oder die Piusbruderschaft so über die Juden erzählt, meinte ich natürlich nicht, wenn wir hier von einer positiven Wirkung reden ;)

Aber das ist eben die alte Generation. Wenn wir heute einen 25 jährigen Theologiestudenten haben der 2054 Papst wird, wird die Kirche bestimmt längst einen anderen Kurs eingeschlagen haben.
 
Blooby schrieb:
Da kann ich dir nur zustimmen. Gläubige Menschen führen ein wesentlich viel bessers Leben als Nichtgläubige. Man kann das Verhalten auch in Firmen beobachten. Das Musterbeispiel bei Geldgier, Mobbing usw.

Muhahah.. Jetzt geht es los..

Selbst wenn wir mal die "alten Sachen" wie Kreuzzüge, Hexenverbrennung und Co. außer Acht lassen, da fällt mir da spontan noch Knabenbumsen ein, bei Pristern ja doch etwas verbreitet, das Verbieten von Kondomen selbst bei Aidskranken usw..
Auch gibt es fundamentalistische Christen und natürlich diese auch von anderen Religionen.

Also diese Aussage ist einfach nur Blödsinn und anmaßend! Und gerade Geldgier und Kirche nicht miteinander in Verbindung zu bringen, ist ja doch etwas :freak: ... Und andere Religionen werden ja auch nicht gemobbt von Religiösen.. :evillol:

Sorry, aber nur weil die Kirche in letzter Zeit nicht mehr ganz so viel Sch..ße fabriziert wie zuvor, heißt das noch lange nicht, dass sie ein besseres Leben führen..
Gerade die stark religiösen Amis passen da nicht so ganz in diesen Satz.. ^^
 
@ Damocles' Sword

Mal davon abgesehen, dass du nicht mal ansatzweise verstanden hast, was Bloody damit sagen will, würde dein Auftreten in diesem Post seine Meinung sogar bestätigen.
Vielleicht sollte man erstmal einen Post verstanden haben, bevor man versucht ihn runter zu machen.
Also echt, Leute gibts... :rolleyes:


@ H3rby

Ich denke, Blooby hat es eher in der Richtung gemeint, wie ich es "verbessert" habe.
Was hat "Knabenbumsen" mit der Kirche zu tun? Das ist die Neigung eines Einzelnen und nicht die, der Institution.
Dass in der Kirche aber trotzdem vieles falsch läuft liegt einfach daran, dass man dort eben nicht nach den christlichen Grundsätzen (und damit meine ich nicht die Grundsätze der Institution Kirche) lebt.
 
Meiner Meinung nach hat die katholische Kirche in der letzten Zeit ganz deutlich offenbart, dass sie mit der Lebenswelt der Menschen im 21. Jahrhundert nicht mehr kompatibel ist.
Die Kirche predigt weiterhin ihre Dogmen, die total an der realität vorbeigehen.

Bestes Beispiel ist ja diese unsägliche Aussage des Papstes, dass Kondome das AIDS-Problem verschlimmern würden.
Ich finde es gerade zu skandalös, dass dieser Mann so einen Blödsinn verzapft und dadurch die Lage speziell in Afrika womöglich noch verschlimmert, weil die gläubigen Katholiken dort sich auch noch daran halten.

Auch den Absolutheitsanspruch, den die katholische Kirche für sich erhebt, kann ich nicht vollziehen, ebensowenig wie die Tatsache, dass der Papst unfehlbar sein soll.
Meiner Meinmung nach hat diese Kirche schon oft genug bewiesen, wie fehlbar sie ist.

Als moralisches Vorbild hat sich diese Kirche imho endgültig disqualifiziert. Meiner Meinung nach kann man auch ohne Kirche gesunde und gute Moralvorstellungen verinnerlichen.
Ich würde sogar sagen, dass derjenige, der sich selbst Gedanken macht und sich nicht durch die weltfremden Vorgaben aus dem Vatiken indoktrinieren lässt, wesentlich höhere Moralvorstellungen entwickeln kann als sie in der Kirche vorhanden sind.
 
Wo ich das hier lese von wegen Moral und Anstand, die Kirche das große Vorbild, eben noch auf www.spiegel.de gelesen ;)

Grüße Alex ;)
 
@odium
Hab DEinen Kommentar auch nicht so aufgefasst. ;)

@seppuku
Du bist da etwas auf dem falschen Dampfer. Richtig ist, dass die Kirche gern bestimmte Werte für sich postuliert. Nur weil ich nicht stehle, nicht töte, etc., bedeutet dies nicht, dass sich mein Leben am christlichen Wertekanon orientiert. Die Vermittlung und das Leben von Werten ist nicht mehr mit dem Christentum verbunden. Wenn ich mir die Extremform, die RKK, anschaue ist es wohl eher das Gegenteil.

@all
Mir Moral, Ethik und Werte abzusprechen, nur weil ich kein Christ bin, ist diskriminierend.
Ich halte ein auf Dogmen basierendes Wertesystem für, im wahrsten Sinne des Wortes, scheinheilig.
 
@ e-ding

Das meine ich damit auch nicht.
Es gibt Grundregeln für ein erfolgreiches Miteinander.
Diese Regeln fasst z.B. der christliche Glaube in dem Gebot der Nächstenliebe zusammen.
Ob ich jetzt dem Gebot der Nächstenliebe aus religiösen Gründen folge oder einfach, weil ich erkenne, wie wichtig dies für ein harmonisches Zusammenleben ist, spielt doch keine Rolle.
Ich will damit natürlich nicht sagen, dass jemand, der nach dem Gebot der Nächstenliebe lebt, sich an dem christlichen Wertekanon orientiert. Das war von mir wahrscheinlich ungünstig ausgedrückt.
Ich habe einfach unter "christlichen Werten" die wichtigsten Werte für ein harmonisches Miteinander zusammengefasst. Und ich als nicht religiöser Mensch, versuche zumindest nach dem Gebot zu leben, auch wenn meine Motivation der zweite genannte Grund ist.

Aber einen Punkt muss man der Kirche schon zugestehen:
Auch wenn es diese Regeln schon früher gab und sie von der der frühen Kirche übernommen wurden, war es die Kirche, die versucht hat, diese Werte (in Form von des NT der Bibel) vielen Menschen zu vermitteln.
Was durch unabsichtliche, absichtliche und egoistische (also menschliche) Fehlinterpretationen daraus gemacht wurde, ist eine andere Geschichte.
Die Vermittlung und das Leben von Werten ist nicht mehr mit dem Christentum verbunden. Wenn ich mir die Extremform, die RKK, anschaue ist es wohl eher das Gegenteil.
Ich würde sagen: Die Vermittlung und das Leben von Werten ist nicht mehr mit der Institution Kirche verbunden. Dem zweiten Teil stimme ich voll und ganz zu.
Das Christentum (denn das beinhaltet auch noch mehr als die Kirche an sich) einfach so zu pauschalisieren, sollte man auch nicht.
Denn es gibt auch noch genug Leute, die den eigentlichen Sinn des christlichen Glaubens richtig verstanden haben und danach leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@seppuku
Ok, die Begründung trage ich mit.

MFG
 
Es ist interessante wie schlecht über die Kirche geredet wird und wie heuchlerisch dabei Tugenden und Moral in den Mund genommen wird.
Dabei sind doch die meisten die so etwas schreiben der beste Beweis für den Werteverfall, da muss man sich nur, den ein oder anderen Beitrag von sich selbst durchlesen und / oder sein Leben reflektieren.
Ich will nicht sagen, das es die Menschen es besser hatten als Sie noch unter den Dogmen der Kirche lebten, sondern lediglich das der Mensch auch durch die Angst vor Gottes Urteil ein ganz anderes Bewusstsein von Werten und Tugenden hatten.
Ob wir die Kirche an sich noch brauchen, das muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden und wenn nur 10% der Menschen einen Nutzen aus ihren Glauben ziehen können , für sich, dann denke, das die Kirche ihre Daseinsberechtigung hat und wenn es nur 1% oder weniger ist.
Nicht wenige hier im Forum findet sich des Öfteren in Minderheiten wieder, das Problem ist, wenn ihre eigene Minderheit angegriffen wird, dann ist auf einmal das Geschrei groß, wie ich das bei Menschen hasse, früher haben die Leute vielleicht so gedacht, jedoch hatte jede Minderheit ihre Berechtigung, der Mensch wurde teilweise eher akzeptiert.
Was die Menschen denken ist die eine Sache, was sie sagen die Andere.
Und das ist auch zum Teil der Kirche zu verdanken.
Der Glaube gibt den Menschen halt, man sollte ihnen nicht die Stütze wegnehmen, beim Glauben jedoch schalten viele ihr rationales Gehirn aus und werden auf einmal nur noch gesteuert von ihren Ängsten, von Ignoranz, Hass , Intoleranz und werden auch teilweise von der in vielen Randgruppen sich durchsichernde Matsche von Gedanken das Gott und die Kirche schlecht ist, weil es Gott und die Kirche ist, Hexenverbrennung, Kreuzzüge, bla, bla , bla schön Mitlaufen und dem Trend folgen.
Klar gab es viele schreckliche durch Religionen und Kirchen geführte Kriege, jedoch denke hat die Kirche mindestens genau so vielen Menschen das Leben genommen wie gerettet und wer will nun sich anmaßen zu Urteilen welches Handeln mehr wiegt?
Wer das tut disqualifiziert sich in allen Lagen selbst und sollte nicht die Kirche sondern sich selbst verurteilen.
Aber manche Menschen sind einfach zu dumm, manche zu naiv und manche zu faul darüber Nachzudenken.
Schwarz, weiß, schwarz, weiß.
 
AeS schrieb:
Ich will nicht sagen, das es die Menschen es besser hatten als Sie noch unter den Dogmen der Kirche lebten, sondern lediglich das der Mensch auch durch die Angst vor Gottes Urteil ein ganz anderes Bewusstsein von Werten und Tugenden hatten.

Wow..

Unter einer brutalen Militärdiktatur benehmen sich die Leute aus Angst auch besser als in einer Demokratie...
Soll ich jetzt mal deine Begründung darüber legen?
 
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