Ich zitiere "Fabian228":
Darum finde ich auch, dass so etwas nicht an der Schule unterrichtet werden soll, denn in der Schule soll Wissen vermittelt werden und nicht Glauben.
Nun, Wissen(schaft) bedient sich generell zuerst an Glauben an Dinge. Diese Dinge werden dann erforscht und zu Fakten. Aber jeder hier dürfte wissen, wie oft und wie schnell sich diese Fakten/Erkenntnisse ändern.
Jeder ernstzunehmender Wissenschaftler wird daher niemals "Gott" als nicht existent bezeichnen... Das Ablehnen von "Gott" wird nur gerne als populistische Agitation von diversen Kreisen benutzt und ist doch eigentlich Lichtjahre von wissenschaftlichem Denken entfernt... Oder?
Ich zitiere "Prom07":
Beim Glauben an Gott geht es nicht um rationales Denken...
Der Knackpunkt der ganzen Diskussion liegt doch in der Definition der Dinge, oder? Gott als höhere Macht oder Ursprung von allem kann von niederen Wesen doch sowieso nicht erklärt werden, somit geht es also nur um das akzeptieren von höheren Prinzipien.
Natürlich haben diese Werte nicht unbedingt etwas mit Religion zu tun. Aber in Religionen werden diese Werte auf eine bestimmte Art und Weise festgelegt (und auch "reglementiert").
Natürlich sind diverse religiöse Institutionen auch von Menschen besetzt, die eigentlich andere Ziele haben und so kamen dann z.B. Kreuzzüge zustande und allgemein "religiöse Imperien". Das war aber ein Phänomen u.a. des Katholizismus und nicht "dem" Christentum zuzuordnen, das ist m.A. nur eine Begriffsverwirrung.
Auch die Begriffe Selbstbetrug und Aberglauben in Verbindung mit dem "Glauben" an höheres ist doch auch unwissenschaftlich. Korrekter sollten diese Werte, die einige als christlich und andere als seit jeher existent bezeichnen, gelehrt werden - mit dem Hinweis, dass es möglicherweise höhere Wesenheiten gibt, wir diese aber nicht in Laboren "beweisen" können. Bei fundierter Bildung sollten dann auch die bekannten philosophischen Schulen aber ebenfalls dazu gehören - wobei hier ja auch immer von höheren Sphären die Rede ist...
Ich zitiere "e-ding":
Was kann Religionsunterricht, was Ethikunterricht nicht kann?
Nun, Religionen sind geeignet um sich Bilder von nicht fassbaren Dingen zu machen. Ethik lehrt Werte, Religionen lehren auch Ethik - aber mit sehr viel Beispielen, siehe Bibel oder andere religiöse Schriften.
Ich zitiere "Fabian228":
Ich persönlich kann aber auf nichts vertraun von dem ich nicht weiß es da ist.
Natürlich sollst Du nicht auf Gott/höhere Wesenheiten vertrauen, denn deine Aussage würde bedeuten, dass man die Steuerung des eigenen Lebens in die Hände „anderer“ legt. Dann wäre das Auftauchen von Jesus und seine Predigten doch eigentlich total unlogisch gewesen. Er hat doch von persönlicher Entwicklung/Evolution gesprochen...
Ich zitiere "Prom07":
aja... ich denke für wirklich Gläubige Menschen ist Glaube das gleiche wie Gewissheit - insofern wird die Einschränkung der fehlenden Beweisbarkeit einfach übergangen..
Zur fehlenden Beweisbarkeit habe ich in diesem Beitrag etwas geschrieben. Das Pochen auf die Nichtbeweisbarkeit mit der einhergehenden Ablehnung von „Gott“ ist doch eigentlich, m.A. nach, komplett logikfrei...
Ich zitiere "Prom07":
Ich glaube, Naturwissenschaften bieten keine Gemeinschaft, gerade das macht religiösen Glauben doch aus?
Ich stelle mir grad die Frage, welchen Wert Gemeinschaft in unserer Gesellschaft noch hat?
Ich zitiere "Fabian228":
Wenns jemanden glücklich macht will ich ihn sicher nicht von seinem Glauben abbringen oder ihn mit wissenschaftlichen Argumenten bombadieren.
Nun, diese wissenschaftlichen Argumente würde ich gerne hören... Ich werde darauf antworten...
Ich zitiere "Odium":
Ja, auch mir fallen zig Fächer ein, die ich wichtiger finde als Religionsunterricht. Da wäre etwa mehr Naturwissenschaften oder 'Wirtschaften mit eigenem Geld' oder Philosophie. Religionsunterricht ist später auch nur noch die Vermittlung der Inhalte, was die Weltreligionen so ausmacht. Schule sollte mit der Zeit gehen. Die Ansprüche an ein Kind, dass jetzt 2003 geboren wurde, sind schließlich ganz andere als die, die man vor 50 Jahren hatte.
Hier kommt eine persönliche Gewichtung ins Spiel. Religionen könnten sich sehr gut in den Unterricht von Philosophien einreihen. Die Geschichte des Katholizismus hat im Grunde nicht mit Religion zu tun...
Das „mit der Zeit gehen“ hat nichts mit Religionsunterricht (oder auch Ethikunterricht) zu tun...