Bundestagswahl 2009

Was werdet ihr wählen

  • CDU/CSU

    Stimmen: 114 11,0%
  • SPD

    Stimmen: 98 9,5%
  • FDP

    Stimmen: 200 19,3%
  • Bündnis '90/Die Grünen

    Stimmen: 98 9,5%
  • Die Linke

    Stimmen: 114 11,0%
  • NPD

    Stimmen: 53 5,1%
  • andere

    Stimmen: 225 21,7%
  • Ich gehe nicht zur Wahl.

    Stimmen: 85 8,2%
  • Ich wähle absichtlich ungültig.

    Stimmen: 50 4,8%

  • Umfrageteilnehmer
    1.037
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Das tragische ist, Sensemann, dass du meinen ersten Abschnitt entweder nicht verstanden hast oder es nicht sehen willst.

@ZeroZerp: Ah, dass das Papier so alt ist wusste ich nicht. Interessant, dass an diesem Dokument alle auch jetzt im Bundestag vertretenen Parteien mitgearbeitet haben und die Beteuerungen somit nichts bewirkt haben, obwohl man sich der Gefahren durchaus allgemein bewusst wahr. Aber gut erklärt dann auch, warum sich die wenigsten verantwortlich fühlen.

Nun wie auch immer man die FDP sehen will, ich mache mir vielleicht die Mühe dann mal O-Töne rausszusuchen, wenn ich Zeit habe, aber beim besten Willen sehe ich nicht wo das vertrauen herkommt, das in sie gesetzt wird. Im besten Fall hat sie in all den Jahren zuvor auch nur für vieles gestanden, was der Rest auch irgendwie so befürwortete. Gerade bei solchen staatstragenden Erklärungen verschwinden die Grenzen ja eher noch mehr.

Und den Punkt, den ich auch angesprochen habe: Die in der verlinkten Text beschworene sozialliberale Seite, sehe ich schon lange nicht mehr in der FDP ernsthaft vertreten. Jedenfalls, ich will die FDP nicht schlechter machen, als sie ist, ich sehe nur keine Veranlassung iht mehr zuzutrauen als in den Jahren zuvor.

Und meine Begründung ist das FDP-Verhalten in Hessen. Wo man vorbehaltlos, ohne Kritik und eigene Meinung der CDU den Partner gibt. Nicht mal zu einer Enthaltung im Bundesrat bei den viel beschworenen Gesetzen zur Einschränkung der Privatsphäre konnte man sich durchringen (andere FDP-Landesverbände mit weit weniger Anteil der Wählerstimmen konnten das dagegen schon). Es zeigt sich doch wo letztendlich der Weg hingehen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
HappyMutant schrieb:
Ich bin kein sonderlicher Anhänger der FDP, aber in Sachen Wirtschaftskompetenz und der Bewertung realwirtschaftlicher Zusammenhänge sind sie den anderen Parteien Meilenweit voraus.

Da bin ich mir nicht wirklich so sicher.
Ich hab mal einiges aus dem Deutschlandprogramm rausgenommen.

S. 10 Wir brauchen nicht mehr, sondern bessere Regelungen für den
Finanzmarkt. Regulierungsversagen ist Staatsversagen, nicht Marktversagen.

Wer alles auf den Staat schiebt, vergisst doch eine ganze Menge mehr
Die private und betriebliche kapitalgedeckte Vorsorge müssen gestärkt
Obwohl es für den Arbeitnehmer teuerer wird.
Auf Seite 11 fordert sie weiter fleißig Privatisierungen

Die Kosten der betrieblichen Mitbestimmung müssen begrenzt begrenzt, die gesetzlich

Obwohl sich gerade zeigt, dass die Unternehmen mit wenig Mitbestimmung die schlechtesten Arbeitsverhältnisse haben.

Der Wettbewerb im Gesundheitssektor muss gestärkt werden.

Wieder mal Privatisierung als Dauerlösung.
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/522/asklepios-ein-heiler-auf-abwegen

http://www.deutschlandprogramm.de/files/1547/fdp-deutschlandprogramm_entwurf_090323.pdf

Die FDP bietet meiner Meinung nach keine echten Lösungen, sondern die immer gleichen Floskeln. Das kann man ihr zu gute halten. Im Gegensatz zur SPD dreht sie sich nicht alle 5 Sekunden neu in den Wind.

Wenn man weiter im Wahlprogramm ließt wird die Linie klar. Stärkung der Unternehmer und der Unternehmensgewinne. Senkung der Rechte der Arbeiter und des öffentlichen Angebots. Den Staat so klein wie möglich halten, aber er sollte dennoch ohne jegliche Bürokratie die Finanzmärkte überwachen.

Noch eins zur Umweltpolitik
Umweltfreundliche Mobilitä reundliche Mobilität mit mehr Wettbewerb schaffen
Wie viele Kleinstädte und Dörfer werden wohl angeschlossen sein am Wettbewerb. Es gibt eine Menge Strecken die sich nicht rentieren. Ein Staat kann und sollte es sich leiten im Sinne seiner Bürger. Ein auf Wettbewerb ausgelegtes System hat eben keine Umweltaspekte als Hintergrund, sondern Profit zu machen. Man muss sich nur die Entwicklung bei der Bahn ansehen. Die Qualität sinkt (sowhl für die Menschen die dort arbeiten, als auch die Menschen die mit ihr fahren), aber der Preis steigt.
 
@HappyMutant

Ah, dass das Papier so alt ist wusste ich nicht. Interessant, dass an diesem Dokument alle auch jetzt im Bundestag vertretenen Parteien mitgearbeitet haben und die Beteuerungen somit nichts bewirkt haben, obwohl man sich der Gefahren durchaus allgemein bewusst wahr. Aber gut erklärt dann auch, warum sich die wenigsten verantwortlich fühlen.
Durchaus, durchaus.... das habe ich mir auch gedacht.

Ich kann Deinen Standpunkt schon nachvollziehen.
Es wäre aber mal sicher interessant, die eine oder andere Randpartei in hauptsächlicher Regierungsverantwortung zu sehen. Ich denke, dass man, da man als Koalitionspartner mit prozentual geringen Einflussmöglichkeit keine Politik durchsetzen kann, sondern vielleicht nur kleine Schubser an den großen Partner verteilen kann, "die Kleinen" nicht vorschnell verurteilen sollte.

Wäre es nicht interessant zu wissen, wie sich die Grünen unter der Hauptregierungsverantwortung in Fragen wie z.B. des Irak- bzw. des Afghanistankrieges
entschieden hätten?

Vielleicht kann man den "kleinen" durchaus mehr zutrauen, wenn man Ihnen die Möglichkeit bietet, sich zu beweisen? Die Regierungsprogramme scheinen ja zum Teil durchaus durchdacht zu sein.

Da mir der derzeitige Regierungskurs der großen Volksparteien nicht gefällt, bin ich diesbezüglich für allerlei politische Experimente zu haben (auch gerne von Parteien, die nicht meine politische Richtung vertreten).
Dann sieht man sehr schnell, wie weit es mit den Programmen "der Kleinen" her ist und man könnte vielleicht neue, bessere? Wege gehen.

@chriwi
Ziemlich unsachlicher Beitrag :(
Wäre schön, wenn Du ihm etwas Emotion entziehen und dafür mehr Fakten und Belege für Deine Behauptungen hinzufügen würdest.

-Was spricht dagegen den Mittelstand zu stärken?
-Was ist so falsch daran, dass Regulierungsversagen = Staatsversagen ist (der ist ja schließlich dafür da, um Rahmenbedingungen und Spielregeln einzuführen)?
-Was ist falsch an den bisher erfolgten Privatisierungen? -> Wäre es besser gewesen die teils hoch- Defizitären Sparten weiter dem Steuerzahler zur Last fallen zu lassen?
-Bist Du ein Anhänger von Subventionspolitik?
-Wo liest Du heraus, dass Arbeitnehmerrechte beschnitten werden?
-Wo liest Du heraus, dass das Staatsangebot sinken soll?
-Ist die Regierung dem Volk nicht einen schlanken, effizienten, transparent gestalteten Staatsapparat schuldig?

Meine Devise ist immer: Keep it simple!
Ich seh den derzeitigen Gesetzes- und Regierungsapparat wie eine 8 Jahre alte Windows XP Installation.
Die Registrierung ist groß und mit unnötigen Einträgen überhäuft. Das System läuft zwar noch, aber man muss immer öfter flicken, ohne eine wirkliche Stabilität gewährleisten zu können. Es gibt ein par Fehler in gewissen Bereichen, die man einfach wegklickt, wei es einfacher ist.
Jeder weiss zwar, dass mit der Installation eines frischen Betriebssystems alles wieder rund laufen kann, aber man ist halt einfach zu faul dafür :)
 
ich darf dieses Jahr zum ersten mal wählen und hab überhaupt keine Ahnung welche Partei ich wählen soll...
Die CDU kommt nicht in Frage. Meiner Meinung nach ist verbieten keine gute Problemlösung und vom Überwachungsstaat halte ich auch eher weniger.
In die SPD habe ich absolut kein Vertrauen. Eine Partei die vor der Wahl sagt, sie will die Mehrwertsteuer bei 16% lassen und sich dann mit der CDU (die 18% wollte) auf 19% einigt ist einfach nicht wählbar. Das hat die SPD in Hessen schließlich auch wieder bewiesen.
Die Linken werde ich auch auf keinem Fall wählen. Die Stasi Methoden dieser Partei entsprechen überhaupt nicht meinen Vorstellungen einer guten Politik. Vorallem wenn ich da an die Wikipedia Sperrung denke.
Die Grünen finde ich eigentlich nicht soo schlecht. Allerdings sollte meiner Meinung nach die Natur nicht so weit vor der Wirtschaft stehen. Wenn ich mit der Schule (und dem danach folgendem) fertig bin, wird mir ein Arbeitsplatz weit mehr bringen als ein Baum oder eine bestimmte Insektenart.
Gegen die FDP spricht eigentlich nicht viel. Mein Problem ist da, dass ich über diese Partei kaum etwas weiss, das liegt aber eher nicht an mir, sondern daran, dass diese Partei sich eigentlich ziemlich raushält und keine richtige Aussage hat. Außerdem wird die FDP wohl eine Koaltion mit der CDU vorziehen und die möchte ich nicht an der Macht.
Die NPD werde ich auf keinem Fall wählen. Gerade als deutscher sollte man wissen, was geschah als eine solche Partei an die Macht kam.
Die kleinen "Spaß-Parteien" haben zwar teilweise ein ansprechenderes Programm als die Großen, aber ich halte so eine Partei nicht für fähig ein Land wie Deutschland zu regieren.

Ich weiss da echt nicht was ich machen soll, denn ich bin auch kein Typ der sagt: "Das hat mein Opa schon gewählt, dass muss ja gut sein" sondern habe da schon eine eigene Meinung. Nicht wählen halte ich aber auch für falsch, schließlich möchte ich auch zeigen, dass ich das Demokratische System der Diktatur vorziehe.
Ich weiss einfach nicht, was ich da machen soll...
 
Sind Kids die just for Fun abstimmen. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich wählen werde. Werde nach dem Abitur genug Zeit haben micht schlau zu machen. Was ich bald nicht mehr lesen kann sind die PCGH News, wie z.B. "ZensUrsula T-Shirts" oder "unser bayerischer Innenminister Herrmann ist so böse...".
 
@ZeroZerp;5968114
-Was spricht dagegen den Mittelstand zu stärken?
Ich habe etwas dagegen den Mittelstand einseitig durch Einschnitte bei den Rechten der Arbeitnehmer zu fördern. Sonst spricht sicher nichts dagegen,

-Was ist so falsch daran, dass Regulierungsversagen = Staatsversagen ist (der ist ja schließlich dafür da, um Rahmenbedingungen und Spielregeln einzuführen)?

Ich habe nicht gesagt, dass es keinerlei Regulierungsversagen gab. Aber zu behaupten, dass dies der einzige Grund war für die Finanzkrise ist schlicht und einfach falsch. Soll der Staat etwa das Risiko festlegen, welches ein Bank auf sich nehmen darf? Wäre sie dann wirklich noch in privaten Händen?

-Was ist falsch an den bisher erfolgten Privatisierungen? -> Wäre es besser gewesen die teils hoch- Defizitären Sparten weiter dem Steuerzahler zur Last fallen zu lassen?

Ich könnte dir eine lange Liste aufschreiben, wo man einfach sehen kann, dass Privatisierungen nicht immer gut sind. In einigen Bereichen machen sie Sinn in anderen nicht und werden sogar in der Summe teuerer für den Staat und den Bürger. Schau mal nach Berlin und deren Wasserversorgung. Die Frage ist doch immer wie kann ein privates Unternehmen unglaublich besser wirtschaften als ein öffetnliches? Im wesentlichen gibt es da 3 Gründe

1. sinkendes Angebot (Post)
2. sinkende Löhne und Arbeitsplatzabbau (Post, Telekom)
3. höhere Preise

-Wo liest Du heraus, dass Arbeitnehmerrechte beschnitten werden?
Wer die Betriebsratbildung und deren Rechte reduzieren möchte beschneidet automatisch die Rechte der Arbeitnehmer.

-Wo liest Du heraus, dass das Staatsangebot sinken soll?
Wenn du alles privatisierst wird wohl das Angebot des Staates sinken müssen, oder nicht?

-Ist die Regierung dem Volk nicht einen schlanken, effizienten, transparent gestalteten Staatsapparat schuldig?
Transparent ja, da stimme ich dir absolut zu. Aber schlank ist ein kampfbegriff, was ist schlank?
Wenn man sich dann überlegt, dass ein Teil der Staatsquote aus den sozialen Sicherungssystemen kommt (Rente, Arbeitlosenverischerung,..) wird klar, dass das einfach nur Durchlaufgelder sind.
Die skandinavischen Länder haben die höchsten Staatsquoten und im Durchschnitt einen wesentlich höheren Lebensstandard. Die Regierung sind in erster Linie den Bürgern einen vernünftige und nachhaltige Politik schuldig.

Ich hoffe es wurde klarer was ich meine. Das FDP Programm besteht meiner Meinung nach aus zu vielen Standardfloskeln wie "der Mindestlohn zerstört Arbeit", "Senkung der Lohnnebenkosten bringt Arbeit". Ein Positives habe ich aber dennoch gefunden. Die FDP ist für eine Abrüstung.
 
numi schrieb:
Gegen die FDP spricht eigentlich nicht viel. Mein Problem ist da, dass ich über diese Partei kaum etwas weiss, das liegt aber eher nicht an mir, sondern daran, dass diese Partei sich eigentlich ziemlich raushält und keine richtige Aussage hat. Außerdem wird die FDP wohl eine Koaltion mit der CDU vorziehen und die möchte ich nicht an der Macht.

Sollte die Konsequenz daraus, dass man über eine Partei nicht viel weiß wirklich sein zu sagen, dass "gegen die FDP nicht viel spricht" ?
 
Also ich wähle definitiv FDP weil es in meinen Augen die einzige Partei ist, die Leistung belohnt und sich nicht in erster Linie um Rentner, Arbeitslose usw. kümmert und die darüberhinaus eingesehen hat, dass bei einem gesamtstaatlichen Schuldenstand der demnächst über 70% unserer jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht der Sozialstaat wirklich nur für das allernötigste geradestehen kann. Paradebeispiel dafür was zurzeit falsch läuft:

http://www.ftd.de/politik/deutschla...ge-f%FCr-die-j%FCngere-Generation/506340.html

Sowas vor dem Hintergrund massiver demografischer Probleme, absehbarer stark steigender Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren und einer explodierenden Staatsverschuldung zu versprechen, ist in meinen Augen nicht nur populistisch und volkswirtschaftlich hochgradig unvernünftig, sondern fast schon verbrecherisch, denn bezahlen müssen das die Arbeitnehmer und Arbeitgeber über höhere Beiträge. Und der Beitragssatz liegt jetzt schon bei 19,9% vom Bruttolohn! Auch das Argument, dass man FDP aufgrund der Rente mit 70 nicht wählen könne ist in meinen Augen einfach nur lächerlich. An der Rente mit 70 führt kein Weg vorbei, und das werden früher oder später auch alle anderen Parteien einsehen, da gebe ich euch Brief und Siegel drauf. Mal ganz abgesehen davon, dass unsere Generation mit 70 durchaus so fit sein dürfte wie unsere Elterngeneration mit 65.
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
volkswirtschaftlich hochgradig unvernünftig
Warum? Es wird nur umverteilt. Damit ergeben sich größere Märkte im Bereich der Senioren. Man kann sich streiten ob es man es will, aber volkswirtschaftlich macht es keinen wirklichen Unterschied.
Zu den dramatischen demographischen Entwicklungen zeige ich dir diese Statistik.
http://de.wikipedia.org/w/index.php..._deutschland.png&filetimestamp=20071126172230

Um Kürzungen zu legitimieren werden immer dramatische Veränderungen aufgezeigt. Aber es ist ein stetiger seit Jahren vorhandener Prozess, nichts dramatisches. Die Rente mit 70 Jahren wird im Prinzip nur eingeführt, um eine Rentenkürzung durchzuführen. Man muss sich nur die Statistiken ansehen um zu erkennen, dass die Chance auf Arbeit ab 50 deutlich reduziert ist.

Effektiv wurden die Renten ja schon gekürzt. So soll es weiter gehen. Meiner Meinung nach ist die FDP deutlich zu wirtschaftsnah und vergisst dabei die Intressen der breiten Bevölkerung. Obwohl sie immer von Mitte redet spricht sie direkt die Menschen mit einem Jahreseinkommen von über 100 tausend Euro an. Das ist sicher nicht die Mitte.
 
@|MELVIN|
Die FDP will die Staatsverschuldung senken, zusammen mit den Steuern. Das ist entweder populistisch oder es wird darauf hinaus laufen, dass die Sozialleistungen erneut massiv eingeschnitten werden. Und gerade die aktuelle Verschuldung geht wohl eher auf das Leistungsprinzip als auf den Sozialstaat zurück. Ursache der Finanz- bzw. Wirtschaftskrise war eben der Renditewahn von Managern. Dafür sollen nun die "kleinen Leute" leiden? Das kann es ja eigentlich nicht sein...

Dass ein umfangreicher Sozialstaat nicht den Untergang des Abendlandes herbeiführt, zeigen doch eigentlich die skandinavischen Länder. Dagegen müsste ein ein schmaler Sozialstaat doch grade in dieser Zeit abschreckend wirken, wie die angelsächsischen Länder zeigen. Der März in den USA wurde im Spiegel schon als "Blutmonat" bezeichnet. Dass es in Deutschland noch keine Blider von Straßenkrawallen und Mangern gibt, die in ihren Häusern bzw. Büros eingesperrt werden, hat wohl in erster Linie damit zu tun, weil es ihr ein soziales Netz gibt und man nicht (unverschuldet) sofort um die Existenz beraubt wird, wenn der Arbeitsplatz verloren geht. Und der massive Zuwachs der Arbeitslosigkeit ist eben auch die Folge der Wirtschaftskrise, die eben auf das Leistungsprinzip zurückgeht...

Und war es nicht die SPD, die in der Regierungszeit in erster Linie eine Politik für Unternehmer und besser Verdienende als für das eigene Klientel gemacht hat? Dass sie nun die "Reichensteuer" wieder erhöhen wollen, ist meines Erachtens angesicht der derzeitigen Lage mehr als angemessen und eigentlich noch zu niedrig. Und da brauch mir jetzt auch keiner mit Sozialismus kommen, immerhin wurde der Spitzensteuersatz in den SPD-Regierungsjahen um 10 Prozent gesenkt.
 
zitat andy

Und der massive Zuwachs der Arbeitslosigkeit ist eben auch die Folge der Wirtschaftskrise, die eben auf das Leistungsprinzip zurückgeht...

Es ist auch das Leistungsprinzip, welches uns jährliche Staatseinahmen von rund 1.100 Milliarden Euro bringt, die können dann wieder schön umverteilt werden und alle freuen sich.
Also was soll der einseitige Halbsatz.

Und war es nicht die SPD, die in der Regierungszeit in erster Linie eine Politik für Unternehmer und besser Verdienende als für das eigene Klientel gemacht hat?


Hach ja, immer schön Arm gegen Reich ausspielen, als ob ein bischen Umverteilung die Probleme einer Gesellschaft lösen würde. Prinzipell mag es nicht verkehrt sein, aber es gehört noch einiges mehr dazu. Warum immer diese verkürzte Forderung?


Und da brauch mir jetzt auch keiner mit Sozialismus kommen

Solang du mir nicht mit dem pösen "Neo - Turbo - Kapitalismuss" kommst...
 
chriwi schrieb:
Warum? Es wird nur umverteilt. Damit ergeben sich größere Märkte im Bereich der Senioren. Man kann sich streiten ob es man es will, aber volkswirtschaftlich macht es keinen wirklichen Unterschied.

Das ist falsch, denn durch die erforderlich Beitragserhöhungen haben Arbeitnehmer weniger Brutto vom Netto (=weniger Kaufkraft und weniger Anreiz zu Arbeiten) und die Arbeit wird teurer da die Arbeitgeberanteile ja auch steigen, was sich negativ auf den Arbeitsmarkt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit auswirken dürfte.

chriwi schrieb:
Zu den dramatischen demographischen Entwicklungen zeige ich dir diese Statistik.

Schön und gut, ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass das Verhältnis Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte/Rentner seit Jahren sinkt und auch weiter sinken wird. Und nur das ist von Bedeutung für die Finanzierung der gesetzlichen Rente und reicht in meinen Augen mehr als aus um Kürzungen zu legitimieren, vorallem wenn die Bruttolohnsumme sinkt.



chriwi schrieb:
.....obwohl sie immer von Mitte redet spricht sie direkt die Menschen mit einem Jahreseinkommen von über 100 tausend Euro an. Das ist sicher nicht die Mitte.

Komisch dass sie dann bei Umfragen seit Monaten regelmäßig bei 14% und mehr liegen. Ich bin Student, komme aus einer Stadt aus dem tiefsten Ostdeutschland mit einem Bürgermeister der Linkspartei und meine Eltern verdienen selbst zusammen nichtmal ansatzweise 100.000Euro im Jahr. Auch bei mir ist absehbar, dass ich mal nichtmal ansatzweise so viel verdienen werde. Trotzdem fühle ich mich von der FDP am meisten angesprochen. Auch vielen aus meinem Umfeld mit ähnlichem Hintergrund geht es genauso.

@Andy
Steuersenkungen kommen zu einem beträchtlichen Teil über die Mehrwertsteuer sowie die durch sinkende Arbeitslosigkeit begründeten Mehreinnahmen wieder zurück an den Staat. Steuersenkungen und Haushaltssanierung schließen sich nicht unebedingt aus. Zum "Renditewahn" der Manager: In meinen Augen ist es völlig falsch einige wenige für eine Krise solchen Ausmaßes verantwortlich zu machen. Die ganzen Bänker haben letztendlich auch nur eine Nachfrage bedient. Der stinknormale Arbeitnehmer ist es doch auch, der mit seinen 2% fürs Festgeld unzufrieden ist und die Banken damit indirekt zwingt sich obskure Produkte auszudenken. In meinen Augen ist die Gier von uns allen daran Schuld. Mit Krediten ist es genauso, da gehören immer zwei dazu, einer der den Kredit gibt und einer der ihn aufnimmt. Und die Reichensteuer zu erhöhen ist in meinen Augen eine Frechheit. Die Schultern die ohnehin schon am meisten tragen sollen noch mehr tragen? Schon Lincoln sagte, "You cannot help the poor by destroying the rich". Diese Robin Hood Milchmädchenrechnung hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Ich halte es durchaus für sinnvoll bei den Steuern untere Einkommensgruppen überproportional zu entlasten (schon alleine wegen der geringeren Sparquote dieser Gruppen), die "Reichen" stärker zu belasten ist in meinen Augen aber völlig falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
Das ist falsch, denn durch die erforderlich Beitragserhöhungen haben Arbeitnehmer weniger Brutto vom Netto (=weniger Kaufkraft und weniger Anreiz zu Arbeiten)
Aber nicht Volkswirtschaftlich gesehen. davon abgesehen, dass eine Steigerung von einem halben Prozent für die Rentenversicherung bei den meisten Arbeitnehmern nicht mehr als 25 Euro pro Monat entsprechen würde.
|MELVIN| schrieb:
vorallem wenn die Bruttolohnsumme sinkt.
Genau das ist der Knackpunkt. Die Bruttolohnsumme sinkt. Würden die Löhne mit der Produktivität steigen würde es auch in den Rentenkassen besser aussehen.

|MELVIN| schrieb:
Komisch dass sie dann bei Umfragen seit Monaten regelmäßig bei 14% und mehr liegen.

Ich muss sagen, dass ich von Umfragen nicht sonderlich viel halte. Sie liegen selbst Tage vor der Wahl oft einige Prozentpunkte daneben. Trotzdem glaube ich das es eine CDU/FDP Regierung geben wird. Das dadurch alles besser wird bezweifle ich.
|MELVIN| schrieb:
Die ganzen Bänker haben letztendlich auch nur eine Nachfrage bedient. Der stinknormale Arbeitnehmer ist es doch auch, der mit seinen 2% fürs Festgeld unzufrieden ist und die Banken damit indirekt zwingt sich obskure Produkte auszudenken.
Da glaubst du doch nicht selbst dran oder? Es ist doch der Bank egal wie viel Zinsen der normale Arbeitnehmer kriegt. Sie sind bei fast allen Instituten im wesentlichen identisch. Das Intresse der Banken ist es möglichst viel Differenz zwischen diesen zu zahlenden Zinsen und den eingenommenen zu kriegen. Das ist der Gewinn der Bank. Die obskuren "Produkte" wurden sich ausgedacht um die eigenen Rendite und damit die Bonuszahlungen nach oben zu treiben. Im blinden Glauben Werte zu schaffen wurde eine Blase aufgepumpt und das nicht zum ersten mal in der Geschichte. Einfaches immer wiederkehrendes Marktversagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
WIESO wählen die, die absichtlich ungültig wählen z.b. nicht ne "andere"???" Was habt Ihr davon? Für viele sind Wahlen einfach zum Spaß hier.
Ist eine Gewissensfrage. Ich wähle nicht die Partei, die ich am besten für Deutschland halte, sondern die Partei, die mich vertritt.

Wenn ich mich von keiner politischen Partei vertreten fühle, wähle ich keine. Jede Stimme legitimiert den politischen Auftrag einer Partei. Alternativ kann man eine eigene Partei gründen.
 
DugDanger schrieb:
Es ist auch das Leistungsprinzip, welches uns jährliche Staatseinahmen von rund 1.100 Milliarden Euro bringt, die können dann wieder schön umverteilt werden und alle freuen sich.
Also was soll der einseitige Halbsatz.
Hätte von "diesem Leistungsprinzip" sprechen sollen, wohl wahr. Konkurrenzkampf und Belohnung für Leistung sehe ich ebenfalls als richtig an, allerdings sollte all' dem Grenzen gesetzt werden. Mich hat aber in erster Linie die Aussage gestört, dass die FPD die einzige Partei sei, die Leistung belohnt. Eher sind es gerade diejenigen, die es damit maßlos überziehen.

Hach ja, immer schön Arm gegen Reich ausspielen, als ob ein bischen Umverteilung die Probleme einer Gesellschaft lösen würde. Prinzipell mag es nicht verkehrt sein, aber es gehört noch einiges mehr dazu. Warum immer diese verkürzte Forderung?
Arm und Reich gegeneinander ausspielen, nur weil man die Missstände anspricht? Die Arm-/Reichschere ist in den letzten Jahren ziemlich auseinander getrifftet und das ist ein ganz entscheidendes Problem, auch wenn -- wie von dir schon erwähnt -- es noch an diversen anderen Stellen hakt.

Deine Aussage ähnelt der Medienschelte für Gesine Schwan und Frank Bsirske, die mgliche Unruhen im Sommer voraussagten, falls die Arbeitslosigkeit stark ansteigt. Muss man erst warten, bis einem der Laden um die Ohren fliegt (wie bei der Finanzkrise, bei der trotz Vorzeichen keiner ein schlechtes Wort hören wollte)? Gerade die bürgerlichen Parteien tendieren meiner Meinung nach besonders in diese Richtung, obwohl es die SPD auch gut kann.
 
Da ich der meinung bin das in deutschland die meisten ausländer nichts zu suchen haben, werde ich vorraussichtlich in den nächsten jahren die NPD wählen. Denn es gibt keine andere partei die mit dem thema "ausländer in deutschland" wirklich offen umgeht und das sagt was sie denkt.


MFG Paini
 
Ganz richtig, es gibt nicht viele Parteien die Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass, Antisemitismus, Volksverhetzung, die Ausschwitzlüge und ähnliche Scherze propagieren. Soviel Ehrlichkeit gehört honoriert...
 
Nossi schrieb:
Ganz richtig, es gibt nicht viele Parteien die Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass, Antisemitismus, Volksverhetzung, die Ausschwitzlüge und ähnliche Scherze propagieren. Soviel Ehrlichkeit gehört honoriert...

Das stimmt, aber welche anlternativen gibt es denn schon außer der NPD?
Alle anderen partein versuchen zwanghaft mit irgengwelchen integrationsprogrammen ausländer zu intregrieren denen deutschland eigentlich scheiß egal ist.


MFG Paini
 
Stammtischniveau.
Gibt genug Deutsche, die du dann ebenfalls ausweisen müsstest.

Du kannst also die NPD als "kleinstes Übel" wählen und dabei aktzeptieren, dass sie die Demokratie und den Rechtsstaat abschaffen will, dass sie Antisemetisch ist und in die Fußstapfen der NSDAP treten will, kannst aber bei den anderen Parteien nicht aktzeptieren dass sie Integrationsprogramme durchsetzen will ?

Wo ist da die Verhältnismässigkeit ?
 
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