Nixdorf schrieb:
In der Diskussion ging es um das Tempolimit. Und wenn wir uns nun einig sind bei den E-Autos, sind wir hoffentlich auch beide für das Tempolimit, weil es den CO2-Ausstoß sehr wohl senkt.
Was ich mich bei diesen Diskussionen immer wieder frage ist, warum man bezüglich der Positionen und der Größen bei diesem Thema so festgefahren scheint.
Auch hier wäre doch ein Kompromiss möglich. Der Wert der Richtgeschwindigkeit von 130 auf Autobahnen wurde laut Wikipedia 1974 eingeführt.
Damals war sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit der Fahrzeuge weit entfernt von dem, was heute auf den Straßen zu finden ist.
Wäre ich Politiker würde ich versuchen Mehrheiten für meine Politik zu gewinnen und weniger versuchen einen Keil zwischen die unterschiedlichen Gruppen zu treiben (leider etabliert sich diese Vorgehensweise inzwischen als Standard). Das passiert durch "Annäherung" unterschiedlicher Meinungsrichtungen.
Warum wäre es z.B nicht denkbar ein Tempolimit einzuführen, aber dies bei 180 oder 160km/h anzuetzen?
Die Technik gäbe das her und man hätte (geraten) 98% der positiven Effekte, die man durch ein Tempolimit zu erreichen versucht (Unfallgefahr durch hohe Differenzgeschwindigkeit, überproportinal ansteigender Bremsweg, unverhältnismäßig hohes Ansteigen des Luft-/Rollwiderstands) und zugleich wäre die Einschränkung der absoluten Gegner eines generellen Tempolimits deutlich abgemildert.
Ich glaube, dass z.B. das eine Lösung wäre, mit der sich alle erstmal anfreunden könnten. Nur habe ich das Gefühl, dass es eben schon lange nicht mehr um Lösungen geht, sondern nur darum die eigene Richtung durchzudrücken. So funktioniert aber Demokratie nicht.
Um den Bogen zu spannen... Der Wahlomat bedient durch seine starke Vereinfachung der Themen meines Erachtens wieder diesen Schwarz-/Weiss- Apparat in unseren Gehirnen.
So würde ich z.B. gerne für ein generelles Tempolimit plädieren, aber nicht aus den Gesichtspunkten einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 1974, sondern angeglichen an moderne Technik und wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Würde ich aktuell im Wahlomaten für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung stimmen, induziert das aber automatisch die 130km/h, die seit Jahrzehnten in Deutschland schon nicht mehrheitsfähig waren...
Ich würde mir wünschen, dass nicht bei den Bürgern, sondern in der Politik wieder mehr kreatives Querdenken (ich kenne Zeiten, da war das Wort überwiegend Positiv konotiert) stattfindet und weniger Lagerdenken, Fraktionszwang und Rechthaberei regiert.
Ebenso, dass der Wohlomat auch ein wenig differenzierter zu Werke geht. Vielleicht sogar mit der Option einen eigenen Vorschlag einzubringen (demokratische Kreativschmiede).
Das Instrument an sich wäre nämlich wirklich eine tolle Hilfe im Wust durch den man sich bei den Wahlprogrammen wühlen müsste.
Wobei natürlich durch Manipulation dort dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet werden könnte.
Somit müsste es wieder ein Gremium geben, welches den Algorithmus und die Fragestellung des Wahlomaten kontrolliert.