News Wahl-O-Mat für Bundestagswahl 2013 im Netz

Jesterfox schrieb:
Die Nichtwählerquote reicht locker um noch ein paar Parteien in den Bundestag zu kriegen...


Wenn der Trend der letzten Jahre sich fortsetzt, könnte es dieses Jahr sogar zum ersten Mal der Fall sein, dass die 'Nichtwähler' am Ende stärker sind, als die Partei mit den meisten Stimmen im Lande.
Das wäre der Fall, wenn wir bei einer nicht unrealistischen Wahlbeteiligung im unteren 60% Bereich ankommen.
Eine durchaus fatale Entwicklung, wie ich finde.
 
der wahlomat wäre doch mal ne tolle alternative zur parteienwahl: man gibt da ein was man möchte und am ende gewinnt die partei, deren programm sich am ehesten mit den wünschen der bürger deckt. das erspart uns ne ganze menge nerviger wahlwerbung und heucheleien im vorfeld ;)

mich hat er relativ bestätigt bis auf dass die piraten bei mir nur mittelmäßig abgeschnitten haben. war mir zwar schon klar, aber die wähle ich auch nur aus protest gegen den überwachungsstaat ;)
hoffe das machen viele, damit das thema bei den "großen" ne höhere gewichtung bekommt und die ihren kurs nochmal überdenken...
in so fern folge ich nicht der empfehlung des wahl-o-maten
 
Lübke schrieb:
man gibt da ein was man möchte und am ende gewinnt die partei, deren programm sich am ehesten mit den wünschen der bürger deckt.

Guter Ansatz. Ich fände es noch besser wenn die Thesen mit dem meisten Zuspruch als "Deutschland-Programm" zusammengestellt werden würde, was dann alle vier Jahre von Leuten aus der Branche, sprich Wissenschaftler, Professoren etc., ausgearbeitet und umgesetzt wird. Denke so könnte man den besten Bruch zwischen direkter und indirekter Demokratie schaffen.

Die Leute wählen die Dinge, die in Deutschland verändert werden sollten und kluge Köpfe arbeiten es dann aus. Dadurch würde sich vielleicht auch nicht mehr alles auf Machtanreicherung reduzieren in der Politik.
 
MasterXTC schrieb:
Willst du damit behaupten das die KPD nicht demokratisch war ? Woher nimmst du diese Erkenntnis ?

Z.B. daher, dass die deutschen Kommunisten selbst eine "Räterepublik" ("Rat" ist auf russisch "Sowjet") ausgerufen haben?

Das ist keine demokratische Staatsform. Jedenfalls keine, wie wir es verstehen. Sie ist weder freiheitlich, noch haben alle Menschen die selben Rechte usw. Sozialismus ist selbst in der schönen Theorie eine Diktatur ("des Proletariats"). Von den eher faschistischen als kommunistischen Monstrositäten, zu denen die sozialistischen Staaten dann in der Realität geworden sind, ganz zu schweigen. Und dazu wurden sie nicht aus Zufall, sondern weil so eine undemokratische Staatsform zwangsläufig zu sowas führen muss. Wenn keine Freiheit herrscht und die Macht nicht beim ganzen Volk liegt, dann wird sich immer ein Despot finden, der sie an sich reisst.

Wären die Kommunisten in Deutschland erfolgreich gewesen, dann wäre ein Regime entstanden, das höchstwahrscheinlich nicht wesentlich besser geworden wäre, als der Schrecken des 3. Reichs. Die SPD hatte völlig recht, als sie die hart erkämpfte, junge Demokratie genauso gegen die Kommunisten verteidigten, wie später gegen die Nazis. Nur die Wahl der Verbündeten und deren Methoden kann man in Frage stellen.

Und das sage ich als jemand, der selbst eine ausgesprochen linke politische Einstellung hat. Linke Politik ist gut, aber nur gepaart mit echter, funktionierender Demokratie und mit der hatten auch die alten Prä-Stalin-Kommunisten nichts am Hut.

Ist zwar doch recht ot, aber das muss jetzt einfach klargestellt werden.

Ein Bezug zum Thema wäre z.B. eine Warnung vor der MLPD, die sich in vielen Wahlbezirken zur Bundestagwahl stellt. Das steht nicht für "My Little Pony"!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich will das hier nicht im Detail diskutieren, aber die Räterepublik ist nicht eindeutig undemokratischer als die Parteienparlamentrepbulik. Nach ursprünglich sozialistischem Verständnis wird man nicht durch Parteivorgesetzte zum Politiker ernannt, wie das beim Faschismus der Fall ist, sondern ein Arbeiterrat wird durch die Gesamtheit der Arbeiter eines Betriebs aufgestellt. Es wird also im ursprüglichen Konstrukt auch gewählt, es werden nur keine Parteien gewählt, sondern ausschließlich Direktmandate - deswegen hat Rosa Luxemburg auch gesagt, dass Parteien im Sozialismus überflüssig sind. Was im Leninismus entstanden ist, war dann doch Staaten mit Parteienparlement, aber Rosa Luxenburg und Karl Liebknecht waren auch keine Leninisten.

Was die KPD im Wahljahr 1932 war, ist historisch nicht eindeutig klar - ich glaube, 1932 gab es in der KPD eine weitreichende Varietät an unterschiedlichsten Meinungen. Viele KPDler, die in Moskau bei der KPDSU was lernen wollten, wurden auch von Stalin ins Gulag gesteckt.

P.S.
Salvador Alliende und Alexander Dubcek waren eindeutig durch und durch demokratische Sozialisten - wie man da heutzutage noch jeden Sozialisten als Leninisten beschimpfen kann, weiß ich nicht.

P.P.S.
Genau wie seiner Zeit Salvador Alliende steht die Linke in Deutschland auch felsenfest für die Meinung, dass Sozialismus nur funktionieren kann, wenn eer durch freie Wahlen legitimiert ist. Also tut mir leid, aber das ist ein krasser Unterschied zu Honecker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr diskutieren wollt, ob die KPD demokratisch war oder nicht, eröffnet bitte einen eigenen fundierten Thread hier im PuG. Das Thema ist hier im Hinblick aufs Topic nicht mehr weiterzuführen. Danke.
 
Der Wahlo-O-Mat ist voll fürn Arsch.

Ich komme auf 83,3% Übereinstimmung mit "Die Partei"
76,9% "Die Linke" und auf Platz 4 ist bei mir die NPD mit 66,7% obwohl ich bei allen Fragen zu Migration und Ausländerpolitik entweder "links" oder "neutral" gestimmt habe.

Also wähle ich jetzt am 22.09 Die Partei
Denn denen geht ja darum Inhalte zu überwinden :D

Allerdings wäre es dann schon fast angebracht CDU zu wählen, denn Merkel ist da bereits einen Schritt weiter :D
Die Union liegt bei mir jedoch abgeschlagen mit 32,4% auf dem letzten Platz :D

Das verwirrt mich sehr. Also Kopf in den Sand :)
 
Wahl-O-Mat stellt auch nur die "wichtigsten" Themen und man hat dadurch die Möglichkeit zu sehen welche Partei wie zu dem Thema steht, nicht mehr und nicht weniger. Wenn es nach Wahl-O-Mat geht müsste ich mein Kreuz bei den Piraten setzen, dicht gefolgt von Linke, Grüne und SPD. Weit abgeschlagen und Schlusslicht ist die CDU/CSU & FDP.

Da ich vorher jedoch schon wusste wo ich mein Kreuz setzen werden und Wahl-O-Mat mir dies auch eindrucksvoll bestätigt, funktioniert das Programm soweit schon richtig ;)
 
Herdware schrieb:
Allerdings sind Themen wie mehr Transparenz in der Politik und mehr direkte Demokratie bestenfalls nur nebenbei vertreten. Für mich sind sie aber neben Achtung der Grundrechte das wichtigste überhaupt.

Direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild? Volksentscheide etc.?

Klappt nur in Gesellschaften, in denen demokratisch und säkular gesinnte Bürger die Mehrheit stellen.

Wie Volksentscheide zu brisanten Themen in Pakistan und ähnlichen Ländern ausgehen würden kann ich mir ausmalen.

Die Tendenz der demographischen Struktur Deutschlands lässt mich am Nutzen eventuell einzuführender Volksentscheide stark zweifeln.
 
Wenn die Volksmehrheit nicht in der Lage wäre, Volksentscheide "richtig" zu entscheiden, wäre sie auch nicht in der Lage, die "richtigen" Parteien zu wählen. Volksentscheide haben zwei Knackpunkte:

1. sie kosten Geld
2. sie machen nur Sinn, wenn die Entscheidungsmöglichkeiten differenziert genug sind

zu 2.:
Die Volksabstimmung über die Dresdner Waldschlösschenbrücke war ein großes Negativbeispiel, weil die "großen" Parteien den Bürger nur vor die Wahl gestellt haben, ob Straßenverbindung ja oder nein - eine differenzierte Betrachtung, welche Alternativen es gab, wurde in der Öffentlichkeit nicht zugelassen, weil vor allem CDU und SPD die Alternative: "Wir arbeiten eine angemessen schöne Brücke oder einen Tunnel zusammen mit dem Welterbeforum aus", in der Öffentlichkeit mit Phrasen: "Wir brauchen eine Straße, um das Verkehrschaos zu lösen", totgequatscht wurde.

Volksabstimmung bedeutet auch Verantwortung für die Politik (und die Medien), die Bürger ordentlich zu informieren. Dass es in der Schweiz oft funktioniert, liegt nicht an der "Kleinheit" des Volks und auch nicht daran, dass Schweizer "besser gesinnt" wären als deutsche, sondern an der Erfahrung mit Volksabstimmungen, an der oft (nicht immer) ausreichenden Information.
 
MountWalker schrieb:
Wenn die Volksmehrheit nicht in der Lage wäre, Volksentscheide "richtig" zu entscheiden, wäre sie auch nicht in der Lage, die "richtigen" Parteien zu wählen.

Falsch.
In Ländern, in denen Durchgeknallte im gemeinen Volk die Mehrheit stellen, wirken selbst die von diesen Irren gewählten halbirre Politiker als Katalysator und Wellenbrecher und wirken bedeutend souveräner und gemäßigter als es das Volk selbst entscheiden würde.
 
In Ländern, in denen Durchgeknallte im gemeinen Volk die Mehrheit stellen, wirken selbst die von diesen Irren gewählten halbirre Politiker als Katalysator und Wellenbrecher und wirken bedeutend souveräner und gemäßigter als es das Volk selbst entscheiden würde
Falsch, vor allem wo ist die Politik souverän? Oder gemäßigt in ihren Entscheidungen?

Die von Dir sogenannten "Durchgeknallten" sind zum einen die, die an der Politik kein Interesse haben und nicht wählen oder bestenfalls immer wieder das gleiche wählen.
Zum anderen aber auch die, die auf dem Weg zur Wahlurne die Plakate der Parteien lesen und danach wählen.
Die Gruppe der Extremisten - sei es nun rechts oder links, gehen ja wählen, es sind aber zum Glück nur eine kleine Minderheit der Deutschen, wie man anhand der Wahlergebnisse sehen kann.

Würde man jetzt Volkentscheide einführen, würden sich die Menschen entweder hier enthalten weil es ja Arbeit wäre zu überlegen um was es geht oder man sich mit dem Thema auseinandersetzen müßte!
Wie auch immer, es wäre ein Gewinn!

Das Problem ist eher das Gefühl nichts ändern zu können! Und genau das würde man mit Volkentscheiden ändern können!
Setzt natürlich voraus, dass die Politiker sich daran halten - so wie ich es derzeit sehe, ist die Meinung des Volkes zwar für die Politiker interessant, spielt aber keine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Wichtiger scheint da zu sein, ob man (entscheidender Politiker / Partei) selber einen Vorteil davon hat oder ob man indirekt einen Vorteil für sich oder die Partei und Parteikollegen rausschlagen kann!
 
Zu direkter Demokratie gehört natürlich mehr als nur Volksentscheide.

Wie schon angesprochen wurde, muss einiges vorab bzw. parallel laufen. Es muss eine gründliche öffentliche Debatte geführt werden, bei der alle Fakten und Alternativen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen auf den Tisch kommen. Und über all diese Alternativen muss dann abgestimmt werden, nicht nur über eine Vorauswahl, die eventuell so gewählt ist, dass das Ergebnis quasi schon wieder fest steht.

Insgesamt braucht man, damit das Volk sinnvoll direkt mitentscheiden kann, eine weitestgehende Transparenz in der politischen Entscheidungsfindung. Es muss schluss damit sein, dass Entscheidungen im Hinterzimmer getroffen und wichtige Interessengruppen dabei ausgeschlossen werden und niemand außerhalb der vier Wände jemals nachvollziehen kann, warum denn eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde.
Ich erinnere mich z.B. an Verhandlungen über Urheberrechtsreformen, wo nur ausgewählte Regierungs-Politiker, Rechteinhaber und Internetprovider anwesend waren, aber niemand, der die Interessen der Verbraucher/User vertreten hätte.

Ein anderes Problem bei direkter Demokratie ist, dass auch bei weitestgehender Transparenz einfach nicht jeder Bürger sich ausreichend über jedes einzelne Thema informieren kann, um sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Selbst wenn grundsätzlich das Interesse da ist und alle Fakten auf dem Tisch liegen, das schafft man einfach nicht, weil man sich ja nebenbei auch noch um sein eigenes Leben kümmern muss. ;)

Man braucht also trotz allem eine Art Deligiertensystem, in dem man bestimmten Personen, die zu einem Themengebiet über entsprechendes Fachwissen verfügen, seine Stimme anvertrauen kann. Aber eben Themenbezogen und auch nicht nur per Wahl alle vier oder fünf Jahre, sondern jederzeit "aufkündbar".
Ein Versuch in diese Richtung ist das Tool Liquid Feedback bzw. das dahinter stehende Konzept Liquid Democracy. Zugegebenermaßen funktioniert das auch nicht perfekt, aber es stellt meiner Meinung nach eine Alternative zum bisherigen Abgeordneten-System da, das man zumindest mal ausprobieren könnte. Dabei bleibt noch die Frage offen, wie man das mit dem bisherigen System, wie es per Grundgesetz definiert ist, unter einen Hut bekommen kann. Es ist eine Baustelle, aber wie gesagt, eine Chance hat es verdient.

Ich will das Thema hier nicht noch weiter aufdröseln, weil es in diesem Thread ja um konkrete Wahlentscheidungen gehen soll. Aber wie gesagt, ist das Thema direkte Demokratie für mich neben Achtung der Grundrechte das wichtigste überhaupt und es gibt derzeit nur eine Partei, die sich da besonders hervor tut, und das sind die Piraten.
Auch wenn andere Parteien laut Wahl-o-Mat und Co. meinen eigenen Ansichten programatisch vielleicht sogar noch etwas näher stehen, fällt für mich die Entscheidung deshalb trotzdem klar für die Piraten aus. Im Parteiprogramm kann vieles stehen, aber nur direkte Demokratie stellt sicher, dass das nicht einfach per faulen Kompromissen oder Korruption verwässert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Direkte Demokratie bringt vor allem folgendes:
- Entscheidungen werden gefällt durch Manipulation der Bürger durch Medien
- Kein Schutz für Minderheiten
- Langsamkeit und Kostenintensivität
- Simplifizierung der Problemstellung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner
 
@ SheepShaver

Hast dich zu sehr von CSU (oder CDU) einlullen und überzeugen lassen? Für Volksentscheide gibts in Bayern mehrere Hürden, die gerissen werden müssen und ebenso zeigt Bayern, dass Volksentscheide funktionieren können. Klar, letzlich hat die CSU dadurch mehrere Schlappen erlitten, aber das könnte erklären, warum die Union auf Bundesebene ein erfolgreiches Instrument ablehnt: Wenn Politiker etwas "Dummes" tun, kann das Volk den Kurs ändern und diese Projekte beerdigen.

Bei (wichtigen) Volksentscheiden hat (in Bayern) die SZ viel berichtet, es kam in den Nachrichten etc. Ist ja nicht so, als ob da nur eine Horde Zombies mit Fernsteuerung zu den Lokalen laufen würden.
 
SheepShaver schrieb:
Direkte Demokratie bringt vor allem folgendes:
- Entscheidungen werden gefällt durch Manipulation der Bürger durch Medien

Die haben wir jetzt auch schon. Die Medien arbeiten fleißig daran, dass die Illusion einer Demokratie erhalten bleibt. Wichtige Themen werden totgeschwiegen und unwesentliches irrational aufgebauscht. Und vor allem wird so getan, als gäbe es irgendwelche Unterschiede zwischen den Volkparteien.

Zum Glück gibt es heute auch direktere Massen-Kommunikationsmedien ohne zwischengeschaltete Verlage oder Sender.

- Kein Schutz für Minderheiten

Der ist im Grundgesetz verankert, daran ändert auch direkte Demokratie nichts.
Derzeit wird das Grundgesetz gerne mal einfach gebrochen, aber das wird bei direkter Demokratie mit dazugehöriger öffentlicher Debatte schwieriger.

- Langsamkeit und Kostenintensivität

Ja. Hinterzimmerpolitik und hierachrische Strukturen kommen definitiv schneller zu Entscheidungen. Nur leider meist nicht zu sehr guten. ;)

- Simplifizierung der Problemstellung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner

Derzeit wird um die Problemstellung meist ein Geheimnis gemacht und auch nicht verraten, wie die vermeintliche Lösung eigentlich funktionieren soll. Gesetze werden aus "Bauchgefühlen" heraus erlassen, einfach weil man meint "etwas tun zu müssen", oder einfach weil irgendeine Lobbygruppe sie fordert. Offenbar kommen die Gesetzenwürfe auch schon mal fertig vorformuliert auf den Tisch der Politiker, so dass sich darin Formulierungen finden, deren Bedeutung der sie selbst überhaupt nicht durchblicken. Stichwort "gewerbliches Ausmaß".

Ich sage nicht, dass direkte Demokratie perfekt ist oder gar leicht umzusetzen. Aber das derzeitige System stinkt zum Himmel. Es hat längst bewiesen,d ass es nicht funktioniert. Man kann ja nicht mal verhindert, dass die Politiker auf die Verfassung scheißen und uns Bürger wie Feinde behandeln. Dabei sind wir eigentlich der Boss hier!

Demokratie heißt Volksherrschaft. Da hat eigentlich das Volk das Sagen. Die Regierung und das Parlament sollten eigentlich für uns arbeiten, nicht umgekehrt wir von denen "regiert" werden.
Aber ein Boss, der seinen Untergebenen nahezu unbeschränkte und unkontrollierte Macht, auch über sich selbst, in die Hand gibt und die dann einfach vertrauensvoll machen lässt, der bleibt nicht lange der Boss.

Vertrauen in die Regierung ist Verrat an der Demokratie! Misstrauen ist oberste Bürgerpflicht!
 
Lübke schrieb:
das war auch mein erster gedanke dazu: bild als mächtigste organisation der bundesrepublik :D

Nicht nur Bild macht das. Es ist die ganze gleichgeschaltete Springer und Bertelsmann Medienlandschaft und die "Intellektuellen" in unserem Land lesen ja solche Dinge wie Spiegel und co und halten sich gegenüber den Bild Lesern für so viel schlauer :freak:

Dazu kommt noch im ÖR sitzen in den Aufsichtsräten ebenso Parteifunktionäre.

Die Manipulation ist überall.
 
Herdware schrieb:
Die haben wir jetzt auch schon. Die Medien arbeiten fleißig daran, dass die Illusion einer Demokratie erhalten bleibt. Wichtige Themen werden totgeschwiegen und unwesentliches irrational aufgebauscht. Und vor allem wird so getan, als gäbe es irgendwelche Unterschiede zwischen den Volkparteien.
Mag alles sein, ich bezweifle aber stark, dass sich Politiker von der neuesten reißerischen Bild-Schlagzeile und der allgemeinen Panikmache der Medien beeinflussen lassen. Wenn, dann nur indirekt durch Druck aus der Bevölkerung und das ist schlimm genug.

Herdware schrieb:
Der ist im Grundgesetz verankert, daran ändert auch direkte Demokratie nichts.
Derzeit wird das Grundgesetz gerne mal einfach gebrochen, aber das wird bei direkter Demokratie mit dazugehöriger öffentlicher Debatte schwieriger.
Direkte Demokratie ist gleichbedeutend mit der Tyrannei der Mehrheit, siehe Schweiz.

Herdware schrieb:
Ja. Hinterzimmerpolitik und hierachrische Strukturen kommen definitiv schneller zu Entscheidungen. Nur leider meist nicht zu sehr guten. ;)
Dass Volksentscheide vor allem auf Bundesebene zu einem aufgeblähten Entscheidungsapparat führen würden hast du ja schon zugegeben, dass Volksentscheide zwanghaft zu besseren Entscheidungen führen sollen, halte ich für eine sehr gewagte These.

Herdware schrieb:
Derzeit wird um die Problemstellung meist ein Geheimnis gemacht und auch nicht verraten, wie die vermeintliche Lösung eigentlich funktionieren soll. Gesetze werden aus "Bauchgefühlen" heraus erlassen, einfach weil man meint "etwas tun zu müssen", oder einfach weil irgendeine Lobbygruppe sie fordert.
Das, was du beschreibst, sind Ausnahmefälle, zudem entscheidet ein Politiker nicht allein. Ein Gesetzesentwurf muss immenroch durch alle Gremien, bevor er verabschiedet wird.
Auch bei direkter Demokratie würde sich das im übrigen nicht ändern. Oder sollen die Bürger auch noch entscheiden, wie das konkrete Gesetz auszusehen hat? 99% der Befragten wären da komplett überfordert.
Lobbies gibt es im übrigen auch bei direkter Demokratie und haben dort noch viel bessere Werkzeuge, um Entscheide zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Herdware schrieb:
Ich sage nicht, dass direkte Demokratie perfekt ist oder gar leicht umzusetzen. Aber das derzeitige System stinkt zum Himmel. Es hat längst bewiesen,d ass es nicht funktioniert. Man kann ja nicht mal verhindert, dass die Politiker auf die Verfassung scheißen und uns Bürger wie Feinde behandeln. Dabei sind wir eigentlich der Boss hier!
Es ist schade, dass du dich durch unsere Politiker nicht repräsentiert fühlst, geht mir überhaupt nicht so. Zumindest kann ich ruhigen Gewissens schlafen, ohne Angst haben zu müssen, dass durch einen irren Volksentscheid die Entscheidungshoheit der Länder in der Bildungspolitik aufgehoben wird, nur so als Beispiel.
 
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