Bericht C:\B_retro\Ausgabe_12\: Der erste Intel Pentium

1995 kam der erste richtige PC ins Haus (besaß einen Atari 1040STFM), den mein Vater in einem Elekroladen um die Ecke gekauft hatte. Es war ein Pentium 133 mit 16Mb Ram (oder warens nur 8), S3 Trident GPU mit 1 Ram, 4x Cd-Rom und um die 1.4Gb HDD, dazu Windoof 95 und der damalige vorinstallierte Hit Duke3d.

Ich kann mich noch erinnern, dass beim ersten Einschalten, der Bildschirm schwarz blieb. Ein Freund der Familie, welcher sich gut in der Materie auskannte, kam vorbei und stelle fest, dass die CPU nicht richtig im Sockel steckte.

Danach kein Problem, bis ich Dummchen (war 14) einen Schalter, wo irgendwas mit 220V-250V stand, endteckte. Ihr habts bestimmt erraten...das Netzteil. Mal geschmeidig den Schieber nach rechts (oder wars links) gedrückt und PUFF...war was kaputt. Es wusste keiner (nahm mein naives Ich von damals mal an), dass ich da rumgefummelt hatte, hatte ja schlauerweise, den Schalter wieder auf Originalstellung gesetzt.

Irgendwann konnte ich einen 28.8 internen Modem ergattern und mich irgendwie ins Internet einwählen. Mussten damals ein Telefonkabel von +- 25 Meter kaufen, da es keinen Anschluss in der Nähe des PCs gab. Glaube da musste man erst zwei Schalter im innern des Kabels "kreuzen". Auch da Frage ich mich, wo das Wissen herkam.

Das Kabel, wurde des Öfteren auch von den Eltern beschlagnahmt, aber ich hatte irgendwann, mein eigenes, ich schlaue Socke. Über Altavista wurde dann "gegoogelt". Später kam ein Update von US Robotics mit einem 56k extern. Wer vermisst noch das Einwählgeräuch der damaligen Modems? Ich nicht!

Dann hab ich ohne große Kenntnisse die CPU mittels Jumper übertaktet, glaub auf 150Mhz. Und das funktionierte einwandfrei. Irgendwann habe ich, ebenfalls ohne Kenntnis meiner Eltern, die CPU gewechselt, war glaub ich ein Pentium 166, den ich auf 180 oder 200 Mhz übertaktet hatte. Hatte auch ohne Weiteres funktioniert.

Dann konnte ich irgendwann ein Spiel nicht starten, glaub es war X-Wing vs. Tie-Fighter, weil das Spiel mehr als 256 Bit Farben verlangte. So kam es dann zum Abkauf einer Matrox Mystique 2D/3D Karte. Glaube die hatte 4Mb Ram. Oder 2? Danach konnte ich 16.7 Millionen Farben einstellen...Wahnsinn.

Als letztes kam eine 3dfx Diamond Monster GPU in die Maschine.

Ne gute Zeit.

EDIT: damals musste man ja auch öfters Spiele auf so komische Weisen starten wo man die "Autoexec.bat" und "Config.sys" bearbeiten musste, damit es funktioniert. Oder per F5 booten, da der PC dann in "Himem" Modus bootet...oder wie war das noch mal???

Dann noch ARJ Kompression :) Duke Nukem 3d mals schnell auf 6 oder 8 Disketten komprimiert um es im Gymnasium auf dem PC zu installieren. Man war ich ein Hacker :D
 
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Grendizer schrieb:
EDIT: damals musste man ja auch öfters Spiele auf so komische Weisen starten wo man die "Autoexec.bat" und "Config.sys" bearbeiten musste, damit es funktioniert. Oder per F5 booten, da der PC dann in "Himem" Modus bootet...oder wie war das noch mal???

Man hat damit Gerätetreiber in den oberen Speicherbereich geschubst. Vor allem war das für jedes Spiel anders.
Das war damals ne spannende Notwendigkeit, vermissen tu ich das aber überhaupt nicht... ;)
 
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Oder mit Dos ins Internet, Arachne in 1024x768 in 16/24Bit mit Vesa Treibern und Packet Driver für TCP/IP.
Wenn da Maus, CD-Rom, Sound und Zugriff auf Netzlaufwerke mit laufen sollten kam es auf jedes Kilobyte Speicher an.😆 Aber es war möglich.
Witzigerweise war Firefox 1.5.x auf Win95c x-fach schneller, auf der selben Maschine.

MfG
Christian
 
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RalphS schrieb:
ps @Laskaris es soll Leute geben, die vor 2000 Deutsch gelernt haben

Kann ich nachvollziehen, denn ich gehöre selbst zu den alten Säcken. ;) Habe Mitte der 90er Jahre Abitur gemacht und musste mich danach in puncto Rechtschreibung noch einmal komplett umgewöhnen.

Wenn ich Deine Erklärung so lese... krieg ich nur wieder das Kotzen ob der sogenannten neuen “Rechtschreibung“.

An der Rechtschreibreform scheiden sich seit jeher die Geister. Ich persönlich vertrete mittlerweile die Meinung, dass die Änderungen zum Positiven überwiegen (wie gesagt, ich arbeite viel mit Texten). Aber das ist Ansichtssache - und eine Off-topic-Diskussion, die hier zu weit führt.

Egal, ob man die neue Rechtschreibung der alten vorzieht oder nicht: Es sind nun mal die Regeln, die heute gelten, und wenn man professionell Texte verfasst - sei es im journalistischen Bereich, an der Universität, für ein Amt oder für eine Firma -, muss man sich daran halten.
 
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krong schrieb:
Man hat damit Gerätetreiber in den oberen Speicherbereich geschubst. Vor allem war das für jedes Spiel anders.
Das war damals ne spannende Notwendigkeit, vermissen tu ich das aber überhaupt nicht... ;)

Da wir damals ja noch keine Autos hatten, haben wir unseren "Schwengelvergleich" mit der Menge des freien Speichers gemacht. Wer am meisten bis zur 640kb Grenze frei hatte war der King :D. Dann kam mit DOS 6.22 Memmaker und es war keine Kunst mehr...
 
Hmm ja Os2/warp 32-bit, fand ich ganz gut, konnte damals in einem Fenster Wolfenstein3d direkt von der Disk zocken und Doom I von der Platte in einem zweiten Fenster bzw Tab. dann kam SystemShock und da ging dann aufgrund von den treibern nix mehr mit OS2. Aber lustig wars damals, erst ma spiel Kaufen und dann Hardware zum Spiel bestellen. Jaja damals war das noch ned so einfach mit Graka Moni und Sound
 
Grendizer schrieb:
EDIT: damals musste man ja auch öfters Spiele auf so komische Weisen starten wo man die "Autoexec.bat" und "Config.sys" bearbeiten musste, damit es funktioniert. Oder per F5 booten, da der PC dann in "Himem" Modus bootet...oder wie war das noch mal???

Ach da gab es ganze Wettbewerbe wie gut man den Speicher aufräumen konnte ... gerade der Maustreiber war da ein guter Grund nach einem zu suchen der echt klein war.
http://www.rd-wurzen.de/Software/Software-Info/MS-DOS-Treiber/ms-dos-treiber.html
hatte damals schon eine Maus mit DPI umschalter aber Kugel und einem Treiber der unter 10k RAM fraß sowie Loadhigh vertrug.

Loadhigh in der Autoexec.bat und Devicehigh in der Config.sys
Dazu noch emm386.sys(später .exe) mit /ram /noems /ems und dann noch damit den UMB Bereich zu optimieren und nutzen ... so das man von 640k bis 1 MB Speicher gefunden hatte.
https://www.i8086.de/dos-befehle/emm386-exe.html

Sowie 2-3 Startdisketten für spezielle Games die halt gewisse konfigurationen nicht haben wollten.

Am Ende bei DOS 6.22 war auch ein automatischer Speicher Optimierer dabei ... mit dem und ein zwei kleinen Handgriffen war ich bei 614-621 kb freiem RAM ... und damit starteten dann 95 % der Spiele ohne Probleme.

Diese ganzen Sachen hat man bis Windows ME mitgeschleppt ... denn auch Win95 und Win 98 /SE brauchten das immer noch.

Was man da noch für Spielerrein selber gemacht hat ... wie ein Menue für die Installierten Spiele schreiben im Texteditor ... und die .BAT Datein anzulegen so das man über Menue+Enter -> Textgrafik -> Anzeige der Spiele mit Startnummer ... 1 + Enter = Laden von Bundesliga Manager Pro
 
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Mein erster PC war ein KC85/2 mit U880-CPU (Made in GDR) 🤣, dann nach der Wende ein gebrauchter Highscreen-Desktop mit 286 16 MHz (bei gedrücktem Turbo-Knopf), dann gab's irgendwann mit dem Abschiedsgeld vom Bund einen 486 DX 100. Dann den legendären Pentium II 300 SL2W8, der meist mit 450 MHz lief, dann irgendeinen Pentium III, dann einen P4 Northwood 1,8 GHz und später 3 GHz auf einem GA-8IHXP mit RAMBUS-Speicher und danach bis heute einen Core2Quad 9400. Dank SSD für meine Bürotätigkeiten und ein paar älterer Games ala Doom 3 oder ähnlichem unter Windows 10 gut einsetzbar. Den aktuellen Ryzen 3600 Gaming PC hat dafür mein Sohn.

DIP, SIP, SIMM , PS/2 ohne und mit EDO, usw., 8 und 16bit ISA, EISA, VLBus, PCI, … hab ich genug auf Arbeit gehabt.
 
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Herdware schrieb:
Es gab auch 486er-Boards mit PCI.
Richtig. Aber da der 486er prinzipiell mit dem 64 Bit Datenbus nicht direkt kommunizieren konnte, musste der irgendwie drangebastelt werden. Solange der Rechner nur teures Spielzeug war, fiel das natürlich kaum bis gar nicht auf, da Spiele bis Ende der 90er Jahre meist für 16 bittiges DOS geschrieben waren, die selbst die Fähigkeiten des 486 nicht ausreizen konnten.
 
xxMuahdibxx schrieb:
Am Ende bei DOS 6.22 war auch ein automatischer Speicher Optimierer dabei ... mit dem und ein zwei kleinen Handgriffen war ich bei 614-621 kb freiem RAM ... und damit starteten dann 95 % der Spiele ohne Probleme.
Lotus3 brauchte glaube ich 624 kB, lief aber mit dem DOS-Modus von Win95 (DOS 7.0).
Da musste man schon selber Hand anlegen...
 
Oh ja, auf nem Pentium 100 Z und M. A. X. Gespielt. Hach ja. Das waren Zeiten.

Und ja, zu Vobis wäre auch ne Story schön. Sehnsüchtig immer die neusten Kisten angeschaut im Wurfblatt.
 
Zum MMX ist mir beim lesen direkt wieder das damalige C´t Editional Mit dem vielsagenden Titel "Das fünfte Rad" zum Test des Pentium MMX eingefallen.
Wohl eine der überflüssigsten Erweiterungen überhaupt.

2020-01-17 19.13.06 www.heise.de .jpg


Die Marketingabteilung Intels hat ihr Können damit aber hinreichend unter Beweis gestellt.
 
Später gab es The Intel WebOutfitter Service, der den Pentium 3 mit SSE pushen sollte.
Das Internet sollte damit erst so richtig toll sein.
https://www.heise.de/ct/artikel/Der-blaue-Club-287398.html
Dazu wurden CDs verteilt. Allerdings ging ich zu der Zeit noch nicht online.
Den WebOutfitter Service gab es im folgenden Jahr schon nicht mehr, als ich mit Analogmodem online ging.
 
SV3N schrieb:
Wie sieht denn die CPU-Historie im Forum so aus?...

  1. UA880D (Zilog Z80 Klon mit 4MHz)
  2. Pentium mit 100MHz
  3. AMD mit 133MHz (als Ersatz für den Pentium)
  4. Pentium III 450MHz
  5. Pentium III 800EB
  6. Athlon XP 2000 (Palomino, 1666MHz)
  7. Athlon XP 2600 (Thoroughbred, 2083MHz)
  8. Celeron 333 900MHz
  9. AMD Athlon II Neo K325 2x1300MHz
  10. AMD E-450 2x1666MHz
  11. Snapdragon 808 (Windows Continuum)
  12. Core i5 4210U 2x2,4GHz
  13. Pentium N3710 4x2,56GHz
  14. Ryzen 5 2500U 4x3,6GHz
Die letzten drei Parallel
 
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Ach ja, das waren noch Zeiten. Für meinen ersten PC, den ich im zarten Alter von 15 Jahren von meinem Vater bekommen habe, hatten wir damals schlappe 5.200,00 DM bezahlt.

Das war ein Pentium 100 mit 8 MB RAM, 1,2 GB HDD (ein GIGAbyte bekomme ich doch nie im Leben voll!), Grafikkarte weiß ich grad nicht mehr, aber der Monitor hatte 15 Zoll, ferner gabs ein Quad-Speed-CD Laufwerk, aktive Boxen und einen Canon BJC-610. Tastatur war von Cherry - unkaputtbar und selbst die funktioniert Dank Adapter heute immer noch, wenn ich mag.
Später habe ich dann auf unsagbare 133 MHz und 16 MB RAM aufgerüstet, dazu eine SCSI-Karte für den Flachbettscanner.

Mit dem Setup war ich der Kaiser der Nerds in der 8. Klasse.

Da komme ich ins Schwärmen. Muss ich mir an einem der kommenden Wochenenden wieder mal vom Speicher holen, aufbauen und dann die ganze Nacht entweder SimCity 2000 oder Warcraft 2 zocken. Die Festplatte hat im Betrieb einen Sound wie ein alter Trecker, aber alles funzt noch - zumindest hat es das beim letzten Mal vor zwei Jahren oder so.

Es war immer ein großes Hallo, wenn ich mir irgendwas zerschossen hatte und dann erstmal DOS 6.22 zu installieren hatte, danach den CD-ROM Treiber, danach den Soundblaster, danach Win 3.11 - und das alles von Diskette 😁

Hat Spaß gemacht.
 
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