BTICronox schrieb:
Die Unfälle sind DURCH die Verwendung des Autopilots entstanden und waren absolut vermeidbar. Das System war oft schlicht zu blöd, Situationen richtig zu erkennen
Nein, ein Unfall kann per Definition nicht "durch" ein System verursacht werden, dass die volle Verantwortung zu jeder Zeit dem Fahrer übergibt.
Der Lastwagenunfall ist so zu bewerten, als wäre der Autopilot gar nicht eingeschaltet gewesen - Der Mann hatte mit dem Handy gespielt und dadurch den Lastwagen übersehen. Daran ist er selber Schuld. Man darf als Fahrer nicht ins Handy schauen, insofern ist der Unfall vermeidbar gewesen.
Selbstverständlich hätte der AP den Unfall verhindern können, wenn er besser gewesen wäre. Dies hat aber keinen Einfluss auf die Schuldfrage.
Viele Unfälle in jedem Feld hätten verhindert werden können, wenn die Technik zu dem Zeitpunkt besser gewesen wäre. Was meinst du wie viele Leute schon gestorben sind, weils Ihnen den Motor in die Kabine gedrückt hat? Wäre mit anderer Antriebstechnologie alles vermeidbar gewesen. Relevanz für die Schuldfrage ist aber nicht gegeben.
BTICronox schrieb:
Klingt für mich extrem nach "wir könnten, aber wir dürfen nicht".
Ich habe die Aussagen auf der Seite zitiert. Nirgends steht, dass der AP ganz von alleine ohne Aufsicht fahren kann oder darf. Deine Interpretation ist zumindest fragwürdig.
BTICronox schrieb:
Weiter schreibt Tesla "ein autonomer Betrieb des Fahrzeugs ist damit nicht möglich" - erlaubt wäre das richtige Wort, denn möglich ist es ja offensichtlich doch. Sonst gäbe es keine Unfälle ohne belegten Fahrersitz.
Diese Aussage widerspricht deiner vorher getroffenen Aussage und ergibt zudem keinen Sinn.
"Autonomer Betrieb" entspricht einem Betrieb zumindest nach Level 4. Level 4 hat bestimmte Anforderungen, die beim AP schlicht nicht gegeben sind. Ein solcher Betrieb ist daher nicht nur nicht erlaubt, sondern auch nicht möglich. Unfälle ohne belegten Fahrersitz kann es ohne Probleme auch mit Level 0 Systemen geben und sind kein Indikator dafür, ob ein System autonom agieren kann.
BTICronox schrieb:
Ich rezitiere:
"In naher Zukunft automatisiertes Fahren innerorts"
Das impliziert erneut nicht, auf welchem Autonomie Level wir uns bewegen.
BTICronox schrieb:
Andere Hersteller werben mit dem, was das Auto tatsächlich kann und wofür es zertifiziert ist.
Was ein Auto kann und wofür es zertifiziert ist sind zwei paar Schuhe. Insofern finde ich den Weg, den Tesla geht besser. Die schreiben nämlich klar rein, was das System derzeit kann und was es in Zukunft können soll. Schreibt ein Hersteller rein, dass ein System nach Level 3 fahren kann, wird überhaupt nicht klar, welche Situationen das Auto selbstständig fahren kann. Dies ist außerdem weiterhin abhängig von der geltenden Rechtsordnung. Die Aussage "Level 3" ist nicht ausreichend, um die Kompetenzen eines Systems zu beschreiben. Level 3 kann sich auf jede Straße inklusive dem Schotterweg hinterm Wald beziehen oder nur auf Teilstrecken der Autobahn, die vorher gemappt wurden und auch nur wenn es einen Stau bzw. zähfließenden Verkehr gibt der sich nicht schneller als 60 km/h bewegt (in Deutschland bisher der Fall).
Odysseus277 schrieb:
Zweifelsohne wäre jedoch ein "Sitzt der Fahrer?"-Check bei jedem Auto eine sinnvolle Voraussetzung, um den Wagen in Bewegung setzen zu können.
Genau genommen wissen wir nicht, ob es einen solchen Check gibt oder nicht. Bisher wurde jeder mir bekannte Test so gestartet: Gurt rein, Lenkradbeschwerer ran, Fahrer auf Sitz, Auto starten und AP an. Erst nachdem alles an war (und der Gang "Drive" eingelegt war) wurde der Sitz gewechselt.
Werde ich aber mal ausprobieren, ob man Drive einlegen kann wenn man auf dem Beifahrersitz (mit angestecktem Gurt auf dem Fahrersitz) Platz nimmt (man müsste hierzu aber die Bremse drücken, wodurch das Ganze natürlich erschwert wird).
Ich bin mir nämlich relativ sicher, dass das Auto gar nicht gestartet werden kann, wenn kein Fahrer im Sitz erkannt wird. Sollte dies der Fall sein, gibt es absolut 0 Gründe einen darüber hinaus gehenden regelmäßigen Sitzsensor Check durchzuführen.
Noch zu diesem mysteriösen Unfall:
BTICronox schrieb:
Ist es zu viel verlangt, aus dieser Aussage schlusszufolgern? Elon meint, FSD wäre nicht gebucht und Basic AP nicht aktiviert, weil Basic AP dafür Straßenbeläge erkennen müsse, die auf dieser Straße nicht existieren... offensichtlich fuhr das Auto aber ohne Fahrer.
Die AP Theorie ergibt aus mehreren technischen Gründen keinen Sinn.
Einerseits kann der AP nicht von sich aus in der Streckenlänge die erforderliche Geschwindigkeit erreicht haben, die für den Crash nötig war (Allerdings ist bisher noch nicht klar, wie schnell das Auto genau war).
Weiterhin kann der AP nicht auf eine höhere Geschwindigkeit als das Speedlimit gestellt werden. Auch hier ist es nicht möglich, die vermutlich erforderliche Geschwindigkeit ohne manuellen Eingriff erreicht zu haben.
BTICronox schrieb:
Und wie drückt man das Gaspedal, ohne auf dem Fahrersitz zu sitzen?
Ach mir fallen spontan Möglichkeiten ein, ein Stock oder Stein oder eine Vorrichtung usw.
BTICronox schrieb:
Ich warte da lieber auf Untersuchungen Unabhängiger. Außerdem frage ich mich, wie Elon wissen kann, dass das Auto kein FSD hat und AP nicht aktiviert war, wenn das Auto komplett niedergebrannt ist und die Fahrer noch nicht identifiziert wurden. Lasse mich aber dahingehend gerne belehren.
Es ist nach bisherigen Infos physikalisch nicht möglich mit dem regulären AP bezogen auf die Beschleunigung diesen Unfall zu bauen, ohne selbst in das System eingegriffen zu haben. Jeder Tesla sendet übrigens bei Airbagauslösung automatisch Telemetriedaten, sodass grob nachvollzogen werden kann, was kurz vorher passiert ist.
Die aktuelle wahrscheinlichsten Theorien:
1. Es wurde die Beschleunigung getestet, Kontrolle verloren, Vordertüre geklemmt und daher Versuch über Rückbank rauszukommen.
2. Es gab eine dritte Person, die den Wagen gesteuert hat
BTICronox schrieb:
Immerhin da sind wir uns einig. Bei z. B. Mercedes oder Audi reicht der "Finger am Lenkrad" Trick aber nicht aus. Auch "wache Augen" müssen erkannt werden, sonst vollzieht das Auto eine Notbremse.
Hast du ne Quelle dafür? Zumindest bei Audi habe ich kein Driver Monitoring System bisher gesehen.
Die Tests des E-Tron Systems zeigen eher, dass das Auto bei etwas stärkeren Kurven einfach in die Leitplanke fahren würde (was auch hier nicht die Schuld des Audis wäre, weil angegeben ist, dass es sich nicht um ein vollautonomes System handelt).
BTICronox schrieb:
DC Mid steckt im Model S. 500V * 140A = 70kW. Maximale Ladeleistung am Tesla Supercharger mit einem Model S: 200kW.
Genau genommen ist auch der Supercharger V3 nicht DC konform, da 625A. Interessiert hier aber nicht, weil sowohl das Model 3/Y als auch der SUC nur für Tesla freigegeben ist und beides auf diese Ströme ausgelegt ist.
BTICronox schrieb:
Wie gesagt, alles was ich verlange, ist ein System, das sich weniger leicht bescheißen lässt.
Wo ziehst du die Grenze? Denn selbst unter dauerhafter Hinzunahme des Sitzsensors während der Fahrt und der Kamera wird es Wege geben, das System zu überlisten.