1,4 Millionen Haushalte in Deutschland sollen laut Statistischem Bundesamt bislang keinen Fernseher besessen haben. Eine Annahme, die wenig glaubhaft erscheint und ARD und ZDF wegen der Gebührenausfälle schon länger ein Dorn im Auge war. Und so wird ab sofort jeder Haushalt zur Kasse gebeten, unabhängig davon, ob entsprechende Geräte vorhanden sind oder nicht.
Haben Schwarzseher noch eine Chance?
Eigentlich kaum. Die "Bild"-Zeitung berichtet unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), dass rund 849.000 Schwarzseher alleine durch einen geplanten Abgleich mit den Daten der Meldebehörden ertappt werden sollen. Stichtag wird der 3. März 2013 sein. Auch die etwa 589.000 Bundesbürger, die eine Zweitwohnung haben, müssen finanziell bluten: Für sie gilt der doppelte Satz von 35,96 Euro im Monat. Und wer immer noch nicht zahlen will? Die Inkasso-Jäger von ARD und ZDF kündigen eine harte Linie an.
"Für die Vollstreckung rückständiger Rundfunkgebühren nutzt die GEZ alle zur Verfügung stehenden Vollstreckungsmaßnahmen", hieß es schon im Geschäftsbericht 2011 der GEZ. Dazu zählen Pfändungen von Forderungen, Sachpfändungen und Anträge auf Abnahme der "Eidesstattlichen Versicherung" (früher Offenbarungseid).
Es könnte also wirklich eng werden. Einziger Vorteil der neuen Abgabe für notorische Schwarzseher: In einer Art Generalamnestie verzichten ARD und ZDF darauf, in früheren Jahren nicht gezahlte Beiträge nachzufordern.