Gnah schrieb:
Ach komm jetzt mach dich nicht lächerlich. Beim aktuellen Zustand des Netzes muss man seine Fahrten vorausplanen um überhaupt eine Ladesäule auf der Strecke ausfindig zu machen und dann erstmal schauen wie man bei dieser bezahlen kann, weil natürlich einfache Bar- oder EC-Zahlung nicht möglich sind und viele Anbieter erstmal die Einrichtung eines Kundenkontos erfordern.
Pass auf dass dir das mit den Stammtischparolen nicht selbst passiert. Bargeld? EC-Zahlung? Warum brauche ich das bitte nochmal? Ich habe eine Ladekarte, die überall funktioniert und festgelegte Tarife hat. Punkt. Warum sollte ich mich irgendwo anmelden, warum sollte ich mit EC-Karten anfangen, warum sollte mich überhaupt der individuelle Preis dieser Ladestation überhaupt interessieren? Warum sollte ich zur Bank fahren, Bargeld abheben und dann mit diesem Bargeld nicht nur zur Ladestation fahren, sondern dann auch noch an der Kasse anstehen? Völlig unnötig.
Im Übrigen empfiehlt sich ein Minimum an Vorausplanung ebenfalls beim Verbrenner, außer man steht drauf 20-30cent Aufpreis pro Liter an der Autobahntanke zu bezahlen.
Alles Perfekt? Natürlich nicht, es gibt erhebliches Verbesserungspotenzial, aber die Zeit steht nicht still. Vor drei Jahren gab es bei uns in der Gegend drei Schnellladestationen, von denen eine die Bezeichnung nicht verdient hat. Heute sind es 14, sieben weitere mit Förderung sind genehmigt, dazu kommen zusätzliche 14 geförderte Normallladestationen; Das ist nicht die absolute Anzahl, da mittlerweile eine erhebliche Menge der Teile ohne Förderung aufgestellt wird.
Gnah schrieb:
Davon abgesehen hat deine Anekdote mit normalem Alltagsgebrauch eines Autos nichts zu tun. Außer natürlich dein Alltag besteht aus nichts als Leisuretrips, aber dann würde ich behaupten dass du nicht dem normalen Durchschnittsnutzer entsprichst.
Na was denkst du denn, wie mein Alltagsgebrauch abseits von Corona wohl aussieht? Ich fahre meine 20km zur Arbeit und 20km wieder zurück. Bei dem Verbrauch habe ich dann alle zwei Wochen mal das Bedürfnis zu laden - oder doch nicht? Ich bin abseits von Corona beim Sport, da gibt es Ladestationen, die ich verwenden kann. In der Zeit beim Sport lade ich potenziell mehr nach als ich pro Woche regulär (mehr als nur Arbeit!) verfahre. Beim Einkaufen gibt es ebenfalls Ladestationen.
Das was ich beschreibe ist im Prinzip der Extremfall, das was angeblich nicht geht - Langstrecken zu fahren. Achso, warum sollte ICH da planen, wenn das Navi das für mich tut?
Nick.Bo schrieb:
Aber mal eine realistische Einschätzung von Leuten die hier einen Tesla oder Ähnliches besitzen. Von den z.b angegebenen 600km Reichweite, was bleibt übrig bei „normaler“ Fahrweise? Und mit „normal“ meine ich nicht nur mit 120 auf der rechten Spur zu tuckern. Ich mache das auch bei langen Strecken aber sicher nicht wenn ich schnell heim will.
Tesla ist ein Spezialfall weil Tesla sich - wie beim hier diskutierten Plaid+ - die Welt zurecht biegt wie es ihnen gefällt. Dazu gehört, dass eine Reichweite beworben wird, bei der ~10% unter der 0%-Markierung liegen, effektiv als nicht nutzbar sind und es keinen Indikator über die echte Restreichweite/Ladezustand gibt. Dazu werden die Testbedingungen noch so verbogen, dass man meinen könnte es hätte den Dieselskandal nie gegeben.
Wie dem auch sei: Ich bin letztes Jahr im Sommer mit 85% Ladehub was zwischen 380 und 390km gefahren, realer Schnitt 117km/h. Die 400km bei 560km WLTP sind da kein so schlechter Indikator. Im Winter waren es auf einer Dienstreise 330km bei 90% Ladehub bei einem realen Schnitt von 110km/h. Mein Model 3 hat allerdings noch keine Wärmepumpe. Beim i3s erreicht man die beworbenen 260km ("Alltagsreichweite) im Sommer mit Klimaanlage auf der Landstraße, bei Autobahnfahrten sind es dank Wärmepumpe Sommer wie Winter 200km.
Am Ende ist die exakte Strecke davon abhängig wie viel Stau/Baustellen man hat, wie gleichmäßig man fährt/fahren kann und wie Ausfahrten/Rastplätze/Ladeplätze liegen.
def_ schrieb:
Kritisch sehe ich die bisherige Entwicklung. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind E-Autos alle sehr schwer und groß und für mich nicht mit auf Effizienz und Umweltschutz optimiert verbindbar.
Bisher ist doch jeder Technologiewechsel in der Übergangszeit mit Einschnitten in der gewohnten Nutzung verbunden. Ich weiß noch wie schlecht die ersten MP3-Player waren....
Naja - an der Stelle ist halt das Thema "welche Autos kauft die Masse?". SUV sind weiterhin DAS Boom-Segment. Wenn ein ID.3 ohne Akku schon das wiegt was ein ähnlich großer Golf Sportsvan auf die Waage bringt dann ist Leichtbau halt offensichtlich keine Priorität gewesen. Wer Bequemlichkeit und Dämmung will darf sich halt am Ende nicht wundern, warum die Autos immer größer und schwerer werden.
Unser i3s ist so ein Ausnahmeauto, der wiegt gut und gerne 150kg weniger als ein 1er in "nackt".
poly123 schrieb:
Gut, dass die Grünen einen Aufschlag von 16 Cent pro Liter verlangen, dadurch wird die E-Mobilität kräftig angekurbelt (oder auch nicht) - die Frage ist nur, wer kann sich solche E-Autos, die nicht über 1% Dienstwagen angemeldet sind, überhaupt leisten?
"Die Grünen" fordern einen Ausgleich via "Energiegeld". Wenn man nur die Hälfte des Konzepts wiedergibt ist das halt leider auch immer nur eine halbe Sache und damit nicht besonders ausgewogen. Der Dieselpreis wurde am 1.1.2021 um 7ct durch die CO2-Bepreisung erhöht, der Dieselpreis ist seit dem aber um 21ct gestiegen. Wir schimpfen über irgendwelche CO2-Geschichten und vergessen, dass schon ohne irgendwelche CO2-Preise alleine durch die Förderung und ohne geopolitisches Preisdumping vor 10 Jahren der Dieselpreis schon bei 1,50€/l lag, teils auch deutlich darüber. Diese Preise dürften wir auch ohne CO2-Preise locker wieder erreichen, sobald die Wirtschaft wieder voll läuft. Und im Zweifelsfall sehe ich das Geld aus dem Treibstoffverkauf lieber im Steuersack unseres Landes als in den Taschen der Despoten, die uns das Öl verkaufen.
poly123 schrieb:
Selbst für Schuhschachteln werden Mondpreise aufgerufen (Zoe, Smart, Up, usw.), die "staatliche" Förderung, welche die Allgemeinheit letztlich zahlt, hin oder her .... solange die Preise nicht auf das Niveau von Benzin oder Diesel betriebenen Fahrzeugen der selben Größe sinken, kann man die E-Autos ruhig als ideologische Erscheinung betrachten.
Die Fahrzeuge können bei einem Batteriepreis von 100€/kWh theoretisch preisgleich hergestellt werden. Praktisch ist diese Schwelle letztes Jahr unterschritten worden. Wir sind an dem Punkt, an dem die Skaleneffekte anfangen, vom Verbrenner zum Elektroantrieb zu kippen. Verbrenner werden wegen geringerer Stückzahlen teurer, Elektroautos günstiger. Elektroautos werden aber NIE den Preis der Verbrenner erreichen können, da das Geschäftsmodell "Auto verschenken, mit Ersatzteilen und Werkstatt absahnen" dann nur noch sehr bedingt funktioniert.
Dass Elektroautos längst viel günstiger angeboten werden könnten sieht man ja am Dacia Spring. Für den Kunden kostet er in Europa immer das selbe. Aber der Listenpreis ist immer ein anderer - je nachdem wie hoch die Förderung ausfällt. Dieses Auto entlarvt mal eben die komplette Branche. Und dass Porsche mit dem Taycan die höchste Marge erzielt, weil es in der Produktion eins ihrer günstigsten Fahrzeuge ist, ist wohl auch kein großes Geheimnis mehr.
Timmi schrieb:
Das X in V2X ist beliebig nutzbar. V2G für die Netzbetreiber, V2L (Load) wie es zum Beispiel der Hyundai Ioniq 5 bietet oder auch V2H (Home), welcher den Hausspeicher ergänzt oder obsolet macht.
Das ändert nichts dran, dass V2X für Kommunikation und nicht für irgendwelche Energiethemen verwendet wird.
Xul schrieb:
Man kann ja bei Leuten wie H.-W. Sinn geteilter Meinung sein, aber mir ist deren klares Vorrechnen und "klassische" Weg über wissenschaftliche Publikationen weitaus lieber als die Eigen-PR von Quaschning.
Das blöde ist nur, dass Leute wie H.W. Sinn auch keine Reviews durchlaufen und methodisch falsch vorgehen. An der viel betrachteten Studie ist methodisch und inhaltlich einfach kaum etwas richtig und das fällt halt wirklich ins Auge - solange man sich von Titeln nicht blenden lässt.
Scythe1988 schrieb:
Ja wo der Wasserstoffzug fahrt aufnimmt, fängt man in Deutschland an Steckdosenautochen zu entwickeln. Sinnbild für die Innovationsbereitschaft deutscher Autobauer...... Ich hoffe, dass Wasserstoff jetzt nach und nach vorangetrieben wird und sich dieser sinnlose Aufbau von Steckdosen dann selber abschafft (das war eine von Anfang an betriebene Beta Studie, die so niemals in der Zukunftsmobilität betreibbar gewesen wäre). Die Deutschen sind wieder ganz vorne, beim "alten" Scheiss dabei. Leider.
Der Wasserstoffzug nimmt überall Fahrt auf, nur nicht beim PKW. Der wurde nämlich industrieweit am Abstellgleis geparkt worden.
floh667 schrieb:
das sagt man nur, solang man nicht selber darin wohnen muss. Vernünftig geplante Einfamilienhaus-siedlungen können weiterhin ökologisch existieren, dazu muss man die menschen nicht in betonbunker quetschen. Und jede neue Mehrffamilienhaus-Siedlung die in der jüngsten zeit gebaut wurde, ist optisch und ökologisch ein graus.
Wohnen ist die soziale Debatte unserer Zeit. Junge Menschen können sich nur mit sehr hohen Einkommen und Verschuldung bis zur Rente die Anschaffung von Immobilien zum Eigenbedarf leisten. Das hat keine ökologischen Gründe, sondern ökonomische. Während auf der einen Seite Wohnraum knapp ist, werden große Wohnungen, und EFHs von einzelnen Menschen bewohnt, die sich den Umzug in eine kleinere Wohnung schlicht nicht leisten können, weil neue Mietverträge ihre knappen Alterseinkommen sprengen würden. Bei uns sind die Mieten in den letzten 10 Jahren um gut 50% gestiegen, und das war noch nicht der Anfang des Anstiegs. Es gibt in etlichen Städten Viertel, die schlicht "tot" sind, weil die Bewohner fast ausschließlich aus Menschen besteht, die heute der Altersklasse 70-100 angehören und ohne Pflege oder Unterstützung von Angehörigen das Haus nicht mehr verlassen können. Nach kommen Investoren, welche die Grundstücke als Wertanlage sehen oder Menschen die ihr Leben lang auf so eine Immobilie hingearbeitet haben und nicht viel jünger sind. Es gibt in diesen Vierteln schlicht kein Leben, es gibt keine Menschen mittleren Alters, es gibt keine jungen Familien, keine Kinder, keine Schüler - Das Wohnen ist schlicht zu teuer und zu "exklusiv".
Es wäre nicht mal nötig, "Betonbunker" zu bauen, es wäre nötig, dass Menschen weniger als Singles leben und Wohnungen/Häuser stärker zirkulieren und man nach Bedarf wohnen kann.
floh667 schrieb:
Pflanz einen baum und holz keinen dafür ab, und schon hast du den co2 Speicher aufgestockt.
Um Schnell CO2 zu speichern braucht man keine Bäume, sondern andere, schneller wachsende Pflanzen. Stichwort Seegras.
Schattenthron schrieb:
Die Frau Baerbock kann sich ja auch in Talkshows darüber echauffieren, dass Deutschland einen 30x höheren ProKopf? C02 Ausstoß als Bangladesh hat, ohne groß Widerworte zu bekommen, warum das so ist. Wohlstand und Industrienation vs. Entwicklungsland!
CO2 und Industrieland sollte sich eigentlich nicht beißen. Wir haben unsere Ressourcen fast vollständig aus dem Boden gerissen und großteils verheizt. Deutschland war mal ein rohstoffreiches Land, jetzt ist es das nicht mehr. Eigentlich sollte man meinen, dass man angesichts der Rohstoffarmut und Energiearmut auf Effizienz setzen sollte, um eigenständig zu bleiben und nicht von fremden Kräften abhängig zu sein. Die letzte Hochpreisphase vom Öl ist wohl wieder zu lange her...vor 10 Jahren hab ich an der Tankstelle >1,50€ für den Liter Diesel gezahlt, und das war zeitweise extrem günstig. Mit anziehender Konjunktur wird dieses Preisniveau vermutlich schneller wieder erreicht als es einem lieb ist. Auch komplett ohne CO2-Steuer.
Blackfirehawk schrieb:
Und es ist für die Mitarbeiter ein Geldwerter Vorteil der steuerpflichtig ist..
Nein.
Blackfirehawk schrieb:
Du baust nicht Mal eben aufm Parkplatz 25-40 Ladesäulen ohne an so Sachen wie Strom, Leitungen transformatoren ect zu denken.
Ein Problem das man generell auf öffentlicher Straße hat.. die aktuellen Leitungen die unter so mancher Straße liegen sind aus den 50/60er Jahren.. die sind da grösstenteils gar nicht für ausgelegt.
Und ein hoffnungslos veraltetes Netz ist jetzt die Rechtfertigung für was? Eher ein Indikator für ein völlig veraltetes Netz, welches modernisiert werden sollte.
Seehawk schrieb:
Tja, ist zwar eine Lüge den die Infrastruktur und alles was dazu nötig ist ist bereits schon da, zwar ausbaufähig aber vorhanden und ich tanke in 3 min und nicht in 3 Std oder 20min.
Die üblichen Fehlbehauptungen der Wasserstoff-Lobby. Und nochmal: Laden ist nicht Tanken. Die einzigen, die auf Langstrecken mehr als 30-40min laden sind Journalisten die absichtlich zur Typ2-Ladestation fahren. Ich hab mal in Dasing beim Einkaufen geladen, da wurde gerade eine neue H2-Tankstelle getestet. Mal davon abgesehen, dass die Technik dahinter nochmal so groß war wie der Rest der Tankstelle gab es scheinbar eine Erprobung, 3 Wasserstoff-Fahrzeuge waren da, eins ist gerade weggefahren. Ich hab mir das kurz angesehen...als ich (fast) voll aufgeladen weitergefahren bin stand der Vorletzte immer noch an der Tankstelle...nur stand ich nicht neben dem Auto in der Kälte sondern habe in der Zeit eingekauft.
D708 schrieb:
Das Problem der Betankung von “Akkuautos“ ist ein Problem der letzten Meile des Verteilnetzes (Mittelspannung & Niederspannung) und auch nur der Bestandsanlagen. Es gibt Altbauten, da sind Zuleitung von 4x10 mm^2 in die Häuser gelegt.
Und nach Tabelle reicht das für 80A Absicherung oder 58kW. Ohne elektrisches Warmwasser sind 50A ein üblicher Wert für den Hausanschluss was dann im Zählerkasten auf 35A in nächster Stufe reduziert wird. Da kannst du deine Wallbox betreiben, den Herd Vollstoff laufen lassen und Haare fönen, wenn dir das zu unsicher ist baust du halt ein billiges Lastabwurfrelais vor die Wallbox....