Mr. Rift schrieb:
Chinas Regierung kann theoretisch jeden Tag, die Fabrik sich schnappen und sagen, Die ist jetzt Eigentum der Regierung.
Und in dem Moment würde China nicht nur ihre Geschäfte mit TSMC und wohl ganz Taiwan gegen die Wand fahren, sondern alle anderen Unternehmen der Welt würden es sich dreimal überlegen, noch irgendwelche Investitionen in China zu machen, wenn sie befürchten müssen, dass ihr Eigentum dort einfach willkürlich beschlagnahmt wird.
Deshalb geht für China wirtschaftlicher Oportunismus über politisches Gezänk.
Wirtschaftskrieg ist ein zweischneidiges Schwert und schadet allen beteiligten.
Das gilt z.B. auch für die böse Nord Stream 2-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Die USA drehn am Rad, weil sie (angeblich*) meinen, dass Deutschland sich dadurch von Russland abhängig macht. Tatsächlich macht sich Russland damit noch viel mehr abhängig von Deutschland, denn wir können es uns besser leisten, im Falle eines Konfliktes den Hahn zuzudrehen, als Russland, die praktisch keine andere Einnahmequelle haben, als den Verkauf ihrer fossilen Brennstoffe.
(*Der wahre Grund für den Ärger der USA ist deshalb wohl auch eher, dass sie lieber ihr eigenes Fracking-Gas an uns verkaufen würden.)
In einer von eiskalter Marktwirtschaft dominierten Welt sichert nichts besser den Frieden zwischen zwei Nationen, als gemeinsame, wirtschaftliche Interessen bzw. gegenseitige Abhängigkeit.
Das ist auch einer der wesentlichen Hintergedanken bei der EU. Dass ein Krieg zwischen EU-Staaten wegen der engen wirtschaftlichen Verpflechtungen praktisch unmöglich geworden ist, ist mehr als nur ein netter Nebeneffekt.