Luke S. Walker schrieb:
Einige nennen es Framework, andere Bloatware. Außerdem ist der Zugang zum Kuchen nun nicht erst seit Heute verfügbar. Ich verstehe nicht wie man dieses Vorhaben verteidigen kann und da Sympathie äußert. Demnach sollten alle wohl Froh sein wenn sie überhaupt beim neuen Topmodell ein Update erfahren.
Es ist meist nicht ratsam, etwas zu kritisieren, von dem man offenbar keine Ahnung hat, sowie anderen etwas zu unterstellen, das sie so nicht gesagt haben. Aber ich versuche es dir zu erklären
Andere haben es bereits angesprochen, dass ein Beta-Release (mit unfertigen Frameworks) absolut keine Grundlage für ein stabiles System ist, sondern Entwicklern dazu dient, Apps an die neuen Funktionen anzupassen.
Du kannst dir das wie eine Verknüpfung auf eine Webseite vorstellen, die noch gar nicht existiert oder noch im Aufbau ist. Du kannst als Entwickler zwar auf die Webseite verlinken, aber es ist äußerst unklug, deren Code zu verwenden, solange sie noch nicht fertig ist. Und genau das trifft eben auch auf die Frameworks zu. Sie bieten bei den Beta-Releases bereits die nötigen Schnittstellen, aber die Funktionen selbst sind teilweise noch nicht lauffähig. DAS als Grundlage für ein millionenfach verkauftes Gerät zu nehmen, wäre äußerst unklug!
Und das Framework selbst hat rein gar nichts mit der installieren Bloatware zu tun. Das Framework ist ein fester Teil des Systems. Funktionen, APIs und alles, was systemweit genutzt werden soll, gehört hier rein.
Dazu zählt der Zugriff auf den
S-Pen mitsamt seiner Funktionen, die
Theme-Engine, der schon lange vor Google intergierte
Multi-Window-Support, das bisher fast einzigartige
DeX-Feature, das
"Dual-Installations-Feature" (das zwei Installationen der selben App zur gleichen Zeit ermöglicht),
KnoX, der
"private Speicher", die eigene Oberfläche namens
Samsung Experience, die
Samsung-Cloud,
Smart-Switch und vieles vieles mehr.
All diese Funktionen lassen sich nicht einfach mal in einer Woche portieren, erst recht nicht mit anschließender Prüfung, ob alles sauber funktioniert. Wenn sehr kleine Hersteller das "schaffen", dann nur, weil sie all diese Funktionen eben nicht bieten, sondern einfach den Google-Code fast unverändert compilieren und ihre Treiber da einfügen.
Ich mag einige Samsung-Features und das UI auch nicht, aber andere sind wiederum sehr nützlich und heben die Geräte deutlich von der Konkurrenz ab, wie hier zum Beispiel der S-Pen und das seit Ewigkeiten integrierten Multi-Window-Feature. Und solche Sachen funktionieren eben nicht in diesem Umfang ohne die nötigen Anpassungen im System, und das zu portieren erfordert auch eine gewisse Zeit.
Wenn sie das in Zukunft beschleunigen wollen, müssen sie das gesamte eigene Framework von Grund auf neu programmieren und vermutlich in mehreren Ebenen aufbauen, was ich sehr begrüßen würde. Aber auch das passiert nicht von heute auf morgen, und bis das soweit ist, nehme ich die "langsamen" Updates gerne in Kauf, solange sie denn kommen und die Geräte nicht vernachlässigt werden (wie damals beim Note 4).
Und nein, ich verteidige hier gar nichts, sondern sage einfach nur, wie es ist. So einfach, wie du dir das vorstellst, ist es eben nicht. Gerade kleinere Hersteller haben hier einen Vorteil, da sie solch gravierenden System-Anpassungen meist eben nicht haben.