DevPandi schrieb:
Ob sich da eine Karte für 1.000 oder 2.000 € lohnt? Das ist am Ende eine Frage, die sich jeder Mensch selbst beantworten muss.
Absolut. Deshalb stelle ich auch nur die Frage. Ich meins ernst wenn ich sowas frage, die Antworten finde ich interessant.
Ich möchte wirklich verstehen, wie er diesen Widerspruch für sich auflöst.
DevPandi schrieb:
Mir geht es an der Stelle auch nicht so sehr darum, zu sagen, dass ich ohnehin weniger Zeit fürs Spielen habe und daher der Verbrauch keine Rolle spielt. Ich habe in meinem Leben vier große Hobbys, die alle unterschiedlich viel Geld kosten und gleichzeitig unglaublich viel Spaß machen: Kochen, PCs bauen, Videogames und Schwimmen. Für alle diese Hobbys hab ich weniger Zeit als mir lieb ist. Dennoch lege ich bei allen vier Hobbys darauf Wert, dass es mir Spaß macht.
Brauche ich für das Kochen die fünf japanischen Küchenmesser, die ich mir für 350 € das Stück gekauft habe? Ich koche vielleicht zwei oder drei Mal die Woche und das eher einfach, nur ab und an mal besonders. Fast jeder würde sagen, dass es die Messer für 20 - 30 € das Stück auch tun.
Brauche ich die RTX 4090, die aktuell im PC ist? Zu 90 % der Zeit nicht, benötige ich den 4K-Monitor?
Meine vier Hobbys haben alle einen Unterschied in den Kosten. Am günstigsten ist Schwimmen. Bis auf mein Pull-Kick, Brille und ab und an die Badeklamotten und die Badelatschen, zahle ich mein Monatsbeitrag für das Schwimmbad.
Danach kommt kochen, weil ich ab und an mal besondere Zutaten kaufe, heute kommt eine Red-Reaper, freu mich schon darauf.
Am teuersten ist jetzt wirklich der PC, aber ich kann mich beim Bauen, Programmieren und Schreiben wunderbar entspannen.
Und da kommt halt der entscheidende Punkt: Es geht bei der Frage, ob sich etwas lohnt, in der Regel nicht darum, dass etwas viel oder intensiv benutzt wird. Beim "Lohnen" ist immer eine emotionale Komponente dabei. Viele verwechseln deswegen auch die Frage, ob sich etwas lohnt mit der Frage, ob etwas gebraucht wird.
Ich finde, da ist
zuviel Emotion dabei. Nicht, dass ich den Homo Ökonomicus fordere oder überhaupt etwas. Aber Konsum als Freizeitgedtltung, als Hobby für sich ist
meiner Ansicht nach ungesund und nur durch ständige PR überhaupt in dem Maße ein Problem.
DevPandi schrieb:
Es kommt immer auf die Relationen an und wir sind hier an einem Punkt, der mich aktuell in den ganzen Debatten, was Konsum, Umwelt und Klimaschutz angeht, sehr stark stört.
Jeder stellt dem anderen die Frage, ob sich etwas lohnt, ob etwas gebraucht wird und dass man verzichten soll. Für sich gesehen sind die Fragen und Einwände oft nicht mal verkehrt, gleichzeitig ist das Problem, dass viele Menschen immer zu sehr auf andere Menschen schauen und dort etwas kritisieren, ohne dass sie auf sich selbst schauen.
Ich verstehe den Eindruck. Ich kann dir zumindest für mich versichern, dass ich erst mein Verhalten beurteile. Tatsächlich stelle ich diese Fragen nicht um jemanden zu kritisieren, sondern um neue Perspektiven zu erfahren. Ich will wirklich wissen warum jemand konträre Entscheidungen zu mir trifft. Vielleicht hab ich was übersehen. Das muss ja nichtmal dazu führen, dass ich den Standpunkt übernehme. Aber unter Umständen passe ich meine Ansichten an neue Gedanken an, muss es vielleicht sogar, weil Widersprüche auftauchen auf die ich selbst nicht kam.
DevPandi schrieb:
Veränderungen fangen bei einem selbst an und erst, wenn man bereit dazu ist, die eigene Lebensweise infrage zu stellen, hat man in meinen Augen das Recht auch anderen entsprechende Fragen zu stellen.
Bis zu eine gewissen Punkt gehe ich da mit. Das darf aber nicht soweit führen, dass jede Kritik abgeschmettert wird, weil der Kritiker nicht perfekt ist. Der Punkt kann eben trotzdem valide sein.
DevPandi schrieb:
Ich habe bei mir angefangen und versuche an sehr vielen Stellen so ökologisch wie möglich zu leben, bedeutet für mich, dass ich mit wenigen Klamotten auskomme und diese teilweise bis zur "Auflösung" tragen. Genauso nutze ich de ÖPVN oder gehe zu Fuß und fahre mit dem Fahrrad. Reisen trete ich in der Regel mit dem Zug an, verzichte aber eher darauf. Ich habe in den letzten fünf Jahren genau vier Reisen unternommen und davon waren zwei beruflich, eine familiär bedingt und NUR eine wirklich aus Eigennutz.
Cool. Wirklich. Ich halte das nicht für nötig, aber habe Respekt davor sich für andere einzuschränken.
DevPandi schrieb:
Und, wie viele Reisen hast du gemacht?
Eine in 10 Jahren.
DevPandi schrieb:
Nein, hab keinen Führerschein.
DevPandi schrieb:
Wie groß ist denn deine Wohnung?
42qm.
DevPandi schrieb:
Wie oft im Jahr kaufst du Kleidung?
Nicht ein mal. Vielleicht alle 2 Jahre einmal, nur Second Hand und nur wenn ich was brauche.
DevPandi schrieb:
Bist du in den letzten Jahren geflogen?
Einmal.
DevPandi schrieb:
Haben sich deine Reisen gelohnt?
Ja, aber ich hab sie auch nicht bezahlt.
DevPandi schrieb:
Hat sich dein Auto gelohnt? Wie viel Energie benötigst du und deine Familie? Wie viel Fleisch hast du diese Woche gegessen? Wie lange lief denn der Fernseher und der Computer, ohne dass du was daran gemacht hast?
Kein Fleisch, ich ess kein Tier.
Auf den Stromverbrauch achte ich aber tatsächlich so gut wie gar nicht.
DevPandi schrieb:
Jeder Mensch kann etwas tun, nur setzten wir alle unterschiedliche Prioritäten und genau das sollte man auch in der Debatte respektieren. Ich hab mein Hobby und da gebe ich auch gerne mehr Geld aus. Gleichzeitig gehöre ich aber zu denen, die ihre alte Hardware gerne auch verschenken, dann an Menschen, die weniger Glück haben und dafür sorgen, dass die Hardware mindestens ein zweites Leben eingehaucht bekommt.
Das Problem ist an der Stelle eher, dass wir alle verschiedene Prioräten besitzen, gleichzeitig aber erst mal bei anderen schauen, was die in "unseren" Augen falsch machen. Deswegen gibt es heute auch diese harten Fronten und warum jeder nur noch auf die Extreme behaart. Wenn man dann noch belehrt wird, dann schaltete man ganz ab.
Erst mal bei einem selbst anfangen.
Ich kann das alles nachvollziehen bin aber wirklich der falsche Adressat.
Ich lebe ökologisch, wenn man das so nennen mag. Aber nicht unbedingt aus ökologidchen Gründen.
Ferner bin ich kein Freund der Theorie, jeder müsse im Kleinen mithelfen. Klingt erstmal komisch klar. Allerdings ist der Privatverbrauch kein guter Ansatzpunkt. Selbst wenn alle Privatverbraucher sich maximal einschränken sind nur einstellige Prozentsätze Einsparungen zu erwarten. Die Industrieb die Grossverbraucher, da ist richtig Potential und bevor wir ds nicht anfangen wird das nix.
Den Einzelnen Menschen die Schuld am Konsum zu geben ist angesichts der Milliarden die in PR, also Massenmanipulation, gehen mMn auch falsch.
Jeder soll bei sich selbst anfangen ist aus meiner Perspektive nur ein Mittel die Massen abzulenken, die Schuld zu individualisieren und jede Kritik mit dem Pseudoargument der Heuchelei abzuwehren. Ausserdem kann der Einzelne so mit rinfaxhen Motteln sein (gemachtes) schlechtes Gewissen beruhigen. Tut mir leid, aber so sehe ich das.
Du siehst ich hab mir auch meine Gedanken gemacht.