Bericht Gigaset GS185: Was Smartphone „Made in Germany“ bedeutet

Bei den specs nützt made in Germany auch nix mehr...
 
schoener Bericht, angenehm zu lesen - danke!
 
Mein zuletzt abgelegtes Handy war das Gigaset Me Pure. Eigentlich ein hübsches Gerät, aber:

- sowohl meiner Frau als auch mir hat es jeweils eine SD-Karte zerschossen
- Updates nicht vorhanden, nicht mal Safety Patches
- das Gerät meiner Frau hat sich von jetzt auf gleich nicht mehr starten lassen, auch nach Factory Reset beim Bootlogo einfach stehen geblieben

Sowas hinterlässt beim Kunden nicht den besten Eindruck und dann wird es künftig auch keine Handy "made in Germany" mehr.
 
Naja "Made in Germany" ist aber auch relativ. Schön wenn es in Deutschland produziert wird aber wenn über 70% des Betriebes in chinesischer Hand sind, kauft man im Endeffekt dennoch ein chinesisches Produkt. Die Chinesen sind es dann letztendlich die über die Arbeitsplätze entscheiden und können jederzeit den Standort wechseln.
Es ist doch vielmehr so, dass "Made in Germany" derzeit eine Art Revival feiert und wieder mehr gewünscht wird. Da möchte man eben mitverdienen. War es nicht Adidas welches deshalb wieder vermehrt in Deutschland produzieren möchte?
 
Das ist schon beeindruckend wenn man einmal sieht wie viel schon automatisiert wird, und Roboter bestimmte tätigkeiten übernehmen.

Wenn das so weiter geht haben die generationen nach uns vlt. das Glück garnicht mehr arbeiten zu müssen oder man muss vlt. nur noch einen pflicht "arbeitsdienst" bis zum dreizigsten lebensjahr machen bei dem man dann Verwaltet oder maschinen/drohnen oder was auch immer repariert und wartet. Und danach geht es dann direkt in den ruhestand und man kann sein Leben genießen, den rest machen die Maschinen.

Und wenn niemand mehr da ist der seine Lebenszeit in Form von arbeiten gehen gegen Geld eintauscht. Könnte man das geld auch abschaffen. Das ist dann überflüssig.
 
Die Leute die sich darüber beschweren, dass die Teile aus China kommen und in Amerika entwickelt wurden...
Leute, Deutschland hat halt dahingehend den Zug verpasst... Unsere Politikergeneration 70+ hält das Internet ja heute noch für Neuland.

Seit doch froh, dass zumindest in der Fertigung hier in Deutschland Arbeitsplätze entstehen. Arbeitsplätze, die ohne Fertigung überhaupt nicht da wären. Automatisierung hin oder her...

Justuz schrieb:
Wenn das so weiter geht haben die generationen nach uns vlt. das Glück garnicht mehr arbeiten zu müssen
Kleiner Tipp: Es gibt auch Leute, die gerne Arbeiten gehen und in ihrem Job (und nicht irgendeinem) schon fast eine Berufung gefunden haben.

Ich kann dir aus Erfahrung sagen: Mal ein, zwei Wochen nix machen müssen ist zwar ganz nett, aber irgendwann wirds langweilig.
 
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Lustig, da hab ich früher selber schon auf Nachtschicht Gigasets gebaut, da hat man früher schon mehr als Sechstausend mark verdient ^^
Für die Stundenlöhne Baut man aber keine Smartphone und Autos mehr in Deutschland, genau aus dem Grund gibt es auch kein Nokia, Siemens oder Opel Werk mehr.
 
-Ps-Y-cO- schrieb:
Made in Germany mit 73,5% China-Anteil
Das Wiederspiegelt sich nichtnur im Konzern sondern auch im Produkt.

Fazit: Wird nicht gekauft.

Ein Deutsches Unternehmen, Welches über 50% Anteile an einen Ausländischen Investor Verkauft, ist für mich kein Deutsches Unternehmen....

Na ja, besser als 0% Anteil.
Siehe Siemens Mobile.

Siemens Mobile wurde von der "Süddeutsche Zeitung" in Grund und Boden geschrieben.
So kann man es auch machen.

.
 
Topas93 schrieb:
Es ist ein schöner Bericht um sich ein bisschen selbst auf die Schulter zu klopfen

Nicht dass der Bericht uninteressant ist, aber moment läuft der auf allen größeren deutschen Techseiten. Ist im Endeffekt Werbung für den deutschen Konsumentenmarkt: "Made in Germany - kauft Gigaset".


@Mahir kommt denn auch wenigstens ein Test zum GS 185 oder bleibt's bei dem Bericht über dessen Produktion? :freaky:
 
Nettes "Behind the scene" @ Mahir - Danke und ja, sowas könnte man öfter mal bringen, aber ich weiss es ist schwierig von Technologieunternehmen überhaupt eine Werksführung zu erhalten - die meisten bieten erst gar keine an und wenn doch mal muss man auch noch das Glück haben eingeladen zu werden, von daher kann man sich durchaus glücklich schätzen solche Berichte lesen zu dürfen.

OT: "Made in Germany" ist mir persönlich nicht so wichtig - wichtiger wäre mir "Developed in Germany" - die Situation bezüglich technischer Kreation und Innovation ist hierzulande quasi nonexistent - neuartige oder deutlich verbesserte vorhandene Produkte werden fast ausschliesslich nur noch in Taiwan/China und den USA erfunden/konzipiert und das obwohl die Bundesregierung diesen Bereich schon richtig dick subventioniert hat - man hört einfach nichts - und es ist ja nicht so als hätten wir in Deutschland keine kreativen Köpfe ^^

Sehr mysteriös das ganze ...
 
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Schöner Bericht. Mäßiges Phone.
FullHD Auflösung, SD636, USB-C, doppelt RAM und ROM - dafür ~250€ und es wäre gekauft.
 
jgmischke schrieb:
Made in Germany ... naja
Und was für ein Betriebssystem ist drauf. Da wäre es doch ein einfaches, einmal ein eigenes System anzubieten, welches nicht permanent Tante Google und Konsorten mitteilt, was ich gerade mache.
genau, dann kommt genau so Leute wie du wieder um die Ecke mit " es gibt ja keine Apps"
 
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Bully|Ossi schrieb:
Aber so weiß man immerhin das es unter guten Bedingungen zusammen gebaut wurde.

Aber 99% der notwendigen Arbeitsschritte, der Zusammenbau der Teile, werden immer noch in Asien unter schlechtesten Bedingungen vollzogen :D also kein großer Unterschied ^^
 
Ich finde es erschreckend, dass es mittlerweile möglich ist in Deutschland zu den selben Kosten wie im Billiglohnland China zu produzieren.

Deutschland ist auf dem besten Weg das China von Europa zu werden mit boomendem Niedriglohnsektor, Zeitarbeit, Hartz IV, Aufstockern, Dauerbefristung und Altersarmut.

Mich würde echt mal interessieren wieviel die Leute verdienen die die Smartphones in Bocholt zusammenbauen. Ich tippe mal stark darauf dass die meisten Zeitarbeiter sind, die für den Mindestlohn arbeiten.

Und das zynische ist, dass Gigaset damit sogar noch Gewinn macht und sich dann damit brüstet, dass Sie so besonders sind, weil sie in Deutschland produzieren. Und alle fallen auf diesen PR-Trick rein.
 
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Gigaset gehört nicht mehr zu Siemens.
 
majusss schrieb:
Aber 99% der notwendigen Arbeitsschritte, der Zusammenbau der Teile, werden immer noch in Asien unter schlechtesten Bedingungen vollzogen :D also kein großer Unterschied ^^
So ist es leider. Aber um diese Aussage zu toppen: selbst wenn ein Produkt 100% made in germany wäre, würde es heutzutage auch nicht mehr zuverlässiger/langlebiger sein als asiatische Produkte aus der oberen Preisregion. Stichwort Miele Waschmaschinen u. Siemens Staubsauger. Eine Ansammlung von Sollbruchstellen in solidem Design..
 
Na ja Miele ist ja nicht 100% made in germany ^^ das meiste kommt auch aus Asien. Die Motoren werden vlt. in Deutschland zusammengebaut aber die Teile kommen alle aus China etc. Leider hat ja Miele keine Konkurrenz, wer baut denn noch vernünftige Geschirrspüler und Waschmaschinen? Alles was ich bisher gesehen hab, kann nicht mit einer Miele mithalten. Die Dinger lassen sich wenigstens halbwegs reparieren, man muss ja nicht dauernd den Techniker rufen.
 
Zu den "schlechtesten Arbeitsbedingungen" in Asien: wenn man sich z.B. dieses Video (zugegebenermaßen ebenfalls ein Image-/Werbevideo) von der Produktion von Oppo in China anschaut, dann sehe ich ehrlich gesagt keine ausgehungerten, angeketteten Sklaven, sondern genau die selben Mindestlohnarbeiter, wie sie bei Gigaset in Bocholt stehen.

China hat sich in der Hinsicht massiv verbessert, gerade die qualitativ hochwertigen Geräte müssen von fähigen und ausgeschlafenen Mitarbeitern produziert werden, sonst ist die Fehlerrate zu hoch.
Und in Deutschland hat sich die Situation für Arbeiter so weit verschlechtert, dass wir uns bestimmt nicht mehr als Moralapostel der guten Arbeitsbedingungen aufspielen sollten.
 
Wenn ich etwas "made in Germany" kaufen will, erwarte ich nicht, dass 100% des gefertigten Produktes aus Fernost kommt. Zusätzlich zu der altbackenen Hardware würde ich persönlich dieses Gerät also nicht kaufen.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Ich finde es erschreckend, dass es mittlerweile möglich ist in Deutschland zu den selben Kosten wie im Billiglohnland China zu produzieren.

Deutschland ist auf dem besten Weg das China von Europa zu werden mit boomendem Niedriglohnsektor, Zeitarbeit, Hartz IV, Aufstockern, Dauerbefristung und Altersarmut.

Mich würde echt mal interessieren wieviel die Leute verdienen die die Smartphones in Bocholt zusammenbauen. Ich tippe mal stark darauf dass die meisten Zeitarbeiter sind, die für den Mindestlohn arbeiten.

Und das zynische ist, dass Gigaset damit sogar noch Gewinn macht und sich dann damit brüstet, dass Sie so besonders sind, weil sie in Deutschland produzieren. Und alle fallen auf diesen PR-Trick rein.

Ich glaube nicht, dass die so massiv am Personal sparen, eher am Gerät. Schau dir die Specs von dem Ding an, das ist billigst Schrott, das bekommt man von anderen Herstellern für unter 100€. Und dann vergleich mal was man bei der Konkurenz sonst noch so für ~180€ bekommt.
Da liegt der Hund begraben IMHO und nicht beim Personal. Mir erschließt sich der Sinn hinter der ganzen Aktion überhaupt nicht.
 
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