BAR86 schrieb:
20A wird ein Schritt vorwärts sein, aber noch nicht die benötigte Steigerung.
Ein neuer Prozess bringt erst einmal nicht mehr Performance, sondern (hoffentlich) geringere Leistungsaufnahme bei gleicher Performance, also eine höhere Effizienz. Es kann auch einen negativen Effekt hinsichtlich der maximal möglichen Takte geben, was bei Intel sowohl bei 14nm als auch der 10nm in der ersten Iteration der Fall war.
Nimmt man nur 20A für sich, kann Intel erst einmal nur das drängendste Problem der viel zu hohen Leistungsaufnahme bei Volllast angehen. Damit kommt man aber bei der Performance nicht voran. Aus dem Shrink ergibt sich natürlich die Option, mehr Transistoren zu verwenden, entweder für komplexere und somit performantere Kerne, oder für mehr Kerne. Damit frisst man dann aber die reduzierte Leistungsaufnahme wieder auf, außerdem steigen die Fertigungskosten in letzter Zeit stärker an als vorher, weshalb auf dem neuen Prozess ein Chip mehr kostet als ein gleich großer auf dem alten Prozess. Das wird also ein limitierender Faktor.
Also ja, die benötigte Steigerung kann nicht aus dem Prozess kommen, sie muss über die Architektur geliefert werden. Man kann nur hoffen, dass die Gerüchte von starkem IPC-Zuwachs bei Arrow Lake diesmal stimmen. Bei Meteor Lake blieb von großen Erwartungen am Ende ja nichts übrig.
BAR86 schrieb:
wobei hier schon Zen 4 hinter den Erwartungen lag
Zunächst einmal würde ich den größten Multi-Core-Performance-Zuwachs von einer Generation zur nächsten nicht als "hinter den Erwartungen" bezeichnen, sondern noch höhere Erwartungen zum Schämen auf die stille Treppe schicken.
Letztendlich lag Zen 4 am Ende im Ergebnis nicht hinter den Erwartungen, sondern die Gerüchteküche hat die falschen Schlüsse aus den geleakten Informationen gezogen. Zum einen hat man bei Indizien für viel höhere Pro-Kern-Performance sofort auf einen starken IPC-Zuwachs getippt, aber am Ende ist dann der Takt stark gestiegen, und der IPC-Zuwachs war diesmal eher moderat.
Zum anderen hat man Angaben zu Performance-Zuwächsen von +35% automatisch auch auf Single-Core bezogen. Im Ergebnis hat aber die Multi-Core-Performance überproportional zugelegt, und der 7950X hat den letzten Rest des Multi-Core-Zuwachses von +37% zum 5950X aus dem höheren Power-Limit geholt.
Insofern lag man mit diesen +37% durchaus genau da, wo die Erwartungen lagen. Aber beim Gaming waren es dann "nur" +23% vom 5800X zum 7700X. Und dann war da noch das Thema V-Cache, denn der 7700X lag in Spielen hinter dem 5800X3D, und Zen 4 mit V-Cache war zum Launch noch weit weg.