So, mal mein Senf dazu:
Man muss hier einfach mal festhalten, dass die Internetanbieter letztendlich selbst schuld sind, an den Problemen, die das nun recht radikale Gesetz mitbringt. Wenn diese in den letzten Jahren nicht so negativ aufgefallen wären, durch überteuerte Gerätemieten, Schrottrouter mit eklatanten Sicherheitslücken und dem vorenthalten von komplett unkritischen Zugangsdaten, wie denen für VoIP, dann wäre der Gesetzgeber gar nicht erst auf die Idee für dieses Gesetz gekommen.
Patrick90 schrieb:
wo ist das problem gewesen hinter den zwangsrouter seinen eigenen zu koppeln?
Doppeltes NAT, somit keine Portfreigaben, kein VPN und vor allem der direkte (Voll-)Zugriff, den dein Anbieter auf dein privates Netzwerk hat.
TrueAzrael schrieb:
Möglichkeit 3: Der Kunde muss sich selbst um Router und Netzabschluss kümmern, bekommt dafür alle Daten und gleich eine Klageschrift mit Forderung in Millionenhöhe wenn er bei der Konfiguration was falsch macht und die Nachbarschaft lahm legt.
Was sollten denn Modems von namenhaften Herstellern, die den DOCSIS-Standard umgesetzt haben, für Probleme bereiten? Du kannst ja jetzt schon alles an die Kabeldose hängen, was du willst. Und die aktiven Verstärker im Keller können auch problematische Frequenzen gleich raus filtern. Wo soll außerdem durch kurzfristigen Internetausfall bei ein paar Nutzern einen Millionenschaden verursachen? Das ist doch bei Kabelinternet eh an der Tagesordnung.
bigdaniel schrieb:
@SavagwSkull: eine 6490 entspricht einer 7490 die rund 210€ kostet. Bei rund 5€ im Monat dauert es 3.5 Jahre den Wert zu erreichen. Kommt z.B. dieses oder nächstes Jahr die neue Version kann man die Geräte für 25€ austauschen lassen und man hat wieder das Neuste. Ich finde das fair.
Ziemliche Milchmädchenrechnung. Bei AVM gibs 5 Jahre Garantie, in der Zeit hat dich deine 6490 dann schon 300€ gekostet. Außerdem würdest du, wenn du dann irgendwann nach 2 Jahren ein neues Modell kaufen willst, immer noch fast 50% des Kaufpreises für das gebrauchte Gerät bekommen.
Herdware schrieb:
Dass dazu auch die Kontrolle darüber gehört, welche aktiven Modems am Netz betrieben werden und dass die Kunden daran nicht selbst herumschrauben dürfen, leuchtet für mich aus technischer Sicht völlig ein.
Ich will wie gesagt nicht, dass mein Nachbar mir meinen Internetzugang stört, nur weil er meint, irgendein untaugliches Billig-Modem benutzen zu müssen und/oder nicht fähig ist, es richtig einzustellen.
Solange das Kabel für jeden frei zugänglich aus der Wand kommt, kann man auch untaugliche Billighardware daran anschließen. Probleme können ja schon entstehen, wenn man eine TV-Karte aus China ans Kabel hängt. Passiert aber so gut wie nie, also ist es nur ein vorgeschobenes Problem. Bereits jetzt gibt es ja Möglichkeiten, den Traffic in deinem Segment oder spezifischer Nachbarn eingeschränkt zu analysieren.
Einfach ein Modem nach DOCSIS-Standard kaufen, Problem gelöst. Oder hast du eine Erklärung dafür, wieso das in den USA problemlos funktioniert, hier aber nicht soll?
TrueAzrael schrieb:
Ich sehe schon die Beschwerden und einhergehender Zuwachs an Kunden für IT-Dienstleister.
Kunde ruft Provider an: "Der Anschluss vom Computer passt nicht in die Dose in der Wand."
Provider: "Sie brauchen dazu ein Modem oder einen Router als Zwischenstelle."
Kunde: "Ich muss noch was extra kaufen?!?!?"
[...]
Kunde: "Ich soll noch extra zahlen weil ihr es nicht gebacken bekommt, dass der Kunde nur noch seinen PC einstöpseln muss und ab gehts? Saftladen!"
Oh man, was für ein gequirlter B***sinn.
Das kann man doch eins zu eins auf DSL-Anbieter ummünzen. Komisch, da gibt es nicht ständig Probleme, dass jemand seinen Computer direkt am Splitter anschließen will.
digitalangel18 schrieb:
Die Bridge Lösung verwende ich und diverse Bekannte und Familie schon seit Jahren - bei Kabel Deutschland/Vodafone war das auch nie mit Problemen behaftet.
Als ich 2012 mal ein paar Tage bei Kabeldeutschland gewesen bin, gab es diesen Bridgemodus jedenfalls noch nicht. Sonst wäre ich länger als nur ein paar Tage geblieben.
BernardSheyan schrieb:
SIP-Daten beim Kabelanschluss?
@fortunes:
Mal wieder so eine Intelligenzbestie. Es GIBT keine ZUGANGSDATEN wie Kennung und Passwort beim Kabelnetzbetreiber
Das sagt der richtige. Wie läuft denn bei Kabelanbietern das Session Initiation Protocol (
SIP!) ab? Ohne Zugangsdaten? Ist klar
Herdware schrieb:
Ist es wirklich ein Problem, wenn der VoIP-Teil mit im Modem ist?
Für mich selbst schon mal nicht, weil ich einfach nur mein Festnetztelefon dran stöpseln will und gut. Ist mir egal, ob das am Modem oder am Router hängt. (Benutze ich eh kaum noch.)
Für dich mag das kein Problem sein, das stimmt. Aber Tellerrand und so. Die Lösung der Kabelanbieter, dass man die Telefone an deren Zwangsschrotthaufen hängt, macht alle Vorteile der VoIP-Telefonie zunichte. HD-Telefonie, nicht möglich. Analoge Telefone weg werfen und endlich mal richtige VoIP-Telefone nutzen, nicht möglich. Faxe direkt vom Computer schicken, nicht möglich. Usw.