News Linux 6.2-RC1: Linus Torvalds hat den Release Candidate freigegeben

abulafia schrieb:
aktuellste Grafikkarte.... Neuer Treiber und läuft.
Gibt es bei Linux nicht. Der Grafikkartenhersteller ist das Problem. Und die freien Treiber sind nunmal im Kernel.
 
Zumindest die proprietären nvidia Treiber sind nicht im Kernel, so viel dazu.
Aber wie es LochinSocke schon erwähnt hat, die Hardware Hersteller generell sind das Problem. Bei der Server Hardware ist es natürlich anders, weil dort praktisch nur Linux läuft, aber für Endkunden-Hardware kommt zuerst Windows an der Reihe, Linux im Nachhinein. Das wird erst besser, wenn das Steam Deck und SteamOS mehr Verbreitung finden und irgendwann vielleicht sogar PCs mit vorinstalliertem SteamOS verkauft werden, wo man einen Preisvorteil im Vergleich zu Windows "erkennen" kann. Dann würde sich die Treibersituation verbessern.
Anderes Problem sind Distros, die kein Rolling-Release darstellen (primär Debian und ubuntu based). Man möge mich korrigieren, aber wäre das nicht zumindest mittels dmks und kernel modules lösbar?
 
abulafia schrieb:
Überspitzt gesagt muss ich bei meinem Windows nicht den Kernel neu kompilieren wenn ich eine aktuellste Grafikkarte einbaue. Neuer Treiber und läuft.
Gibt es auch für Linux. Aber dann hast Du das Problem wie Nvidia, dass es viele Distros gibt, die sich im Detail hier und da unterscheiden, was das Ganze aufwändig macht und den Package Managern der Distros zuwider läuft. Der Treiber Installer von AMD ist für drei Distros erhältlich. Installationsprobleme mit dem Nvidia-Treiber sind Legion.

Das heterogene Ökosystem Linux ist ganz anders organisiert als die vergleichsweise homogene Windows Welt. Software wird üblicherweise zentral verwaltet. Herkömmlicherweise mit Distro-spezifischen Repositories. In den letzten Jahren zunehmend mit agnostischen Container Formaten. Für Treiber ist die zentrale Anlaufstelle der Kernel, der alle 2-3 Monate in neuer Version erscheint. Hat sich seit Jahrzehnten etabliert.

Es gibt wie gesagt durchaus die Möglichkeit, Treiber manuell einzubinden. Aber meist bedeutet das, den Treiber selbst kompilieren zu müssen. Sieht dann etwa so aus: https://www.intel.com/content/www/us/en/support/articles/000005480/ethernet-products.html. Auch hier wieder: nicht alle Distros werden behandelt (was keine große Sache ist, aber einen Anfänger durchaus ins Stolpern bringen kann, wenn die notwendigen Befehle unter der verwendeten Distro leicht anders sind).

abulafia schrieb:
Warum hängt bei Linux gefühlt mehr am Kernel und an der Wartung dieses Kernels als bei MS Windows?
Weil es keinen Distro-agnostischen Mechanismus zur Treibereinbindung gibt, der ohne Systemkenntnisse auskommt und die Linux Kernel Entwicklung kooperativ-zentralistisch ist.

abulafia schrieb:
Liegt das an der Architektur?
An der Kultur. Es gibt seit einigen Jahren einen Dienst für Firmware-Updates. Aber der muss sich erst einmal bei Firmen und Distros etablieren, damit das Feature für Nutzer von Belang ist. Wenn Microsoft sagt, wir machen das ab sofort so, ist es für Hersteller einfach sich daran zu orientieren. Linux ist in vielerlei Hinsicht eine völlig andere Welt. Und was den Desktop anlangt Nische. Das sollte man nicht vergessen.
 
Deinorius schrieb:
Man möge mich korrigieren, aber wäre das nicht zumindest mittels dmks und kernel modules lösbar?
Sollte. Bei Fedora hatte ich den NVIDIA Treiber per DKMS bekommen. Dort war es im üblichen RPM Fusion Repository. Der hat sich dann entsprechend mit jedem neuen Kernel Update einfach selber neu kompiliert und wurde wieder geladen.

Bei Mageia damals, meine ich, war es auch irgendwie ein DKMS. Bin mir da aber nicht sicher. Da war ich froh, dass er alles automatisch gemacht hatte (Bei der Installation kam die übliche "NVIDIA Hardware erkannt, soll freier oder closed source Treiber genutzt werden" Abfrage.). Bei meinem arch wird der Treiber einfach neu verteilt. Da wird es ohne DKMS gemacht, meine ich.
 
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