News Linux Maintainer: Linus Torvalds schließt russische Entwickler aus

[foofoobar]

Und die russischen Behörden sind bekannt dafür, Abweichler auch gerne mal einzukassieren. Die tauchen dann erst nach einem Jahr in einem sibirischen Arbeitslager wieder auf. Da fängt der Durchschnittsmensch an zu schauspielern, damit ihm das nicht auch passiert.

Etwas treffender formuliert:
Wer nicht mit erhobenen Hauptes geht, dem wird der Kopf nicht abgeschlagen.

 

[foofoobar]

Jede Art von Gemeinschaft geht zugrunde, wenn man Trolle & Krebsgeschwüre nicht rigoros entfernt:

Karl Popper dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon

 

[R4nd0]

Im besten Falle halten Menschen zusammen und lassen die Grabenkämpfe der Regierung aussen Vor. Frei nach dem Motto: „Stell dir vor es ist Krieg und niemand geht hin.“

 

[thuering]

Wenn der Chefentwickler eines Open Source System sich selbst als ein Faschist entlarvt.

Die Faschisten sitzen in Moskau.

Btw.: recherchier doch nochmal kurz, warum die Entwickler ausgeschlossen worden sind. Wurde hier in den Kommentaren ja auch oft genug erklärt. Nix mit Faschismus...

 

[Krik]

Warum spielt Politik eine Rolle in OpenSource? Man schaue sich doch mal bitte die Zusammenarbeit von Astro- und Kosmonauten an...

Menschen sind politisch. Alle. Ausnahmslos. Und da Menschen in Open-Source-Projekten arbeiten, sind diese Projekte zwangsweise auch politisch.

Die Zusammenarbeit im Weltraum hat nichts mit Gutmenschentum oder gegenseitigem Respekt zu tun. Es ist da vertraglich knallhart festgelegt, wer was macht, wie miteinander umgegangen wird und wer was bezahlt oder baut. Die ISS hat bspw. 150 bis 160 Mrd. US$ gekostet und hat jährliche Betriebskosten von 3 bis 4 Mrd. Die Forschungskosten variieren je nach durchgeführten Experimenten. Da interessiert ein freundliches Lächeln und ein warmer Händedruck herzlich wenig.

Es bedeutet offensichtlich, dass Freunde von unabhängigen Betriebssystemen nicht mehr auf Linux vertrauen können.

Es gibt keine unabhängigen Betriebssysteme.

Aber Linux wird schon sehen was es davon hat, die Relevanz wird abnehmen, gerade jetzt wo das Vertrauen schwindet.

Warum denkst du das? Weißt du wo vornehmlich Linux eingesetzt wird? Überall! Wenn man das nicht mehr verwenden will, mit was soll eine Fritzbox, der Festplattenrecorder oder der Internetknotenpunkt denn sonst laufen?
Die größten Unterstützer für Linux sind Firmen, die entweder direkt Geld und/oder Entwickler bereitstellen. Die freuen sich, wenn Linux nun offiziell sicherstellt, dass gegen die Sanktionen gegen Russland nicht verstoßen wird. Wieder ein Haken mehr auf der Compliance-Checkliste.

 

[sedot]

Phoronix hatte gestern noch zusätzliche Informationen;
https://www.phoronix.com/news/Linux-Compliance-Requirements

Damit sollte eigentlich alles zum Thema compliance requirements (für z.B. Kernel-Entwickler) klar sein, auch in Bezug auf andere Entwickler:innen aus anderen Staaten wie eben z.B. China.

 

[aid0nex]

Es ist nicht leicht Russe zu sein in diesen Tagen. Da dürfen sich die betroffenen Entwickler bei ihrer Regierung "bedanken".

Jo, das habe ich mir auch schon des Öfteren gedacht... Bei uns in der Firma hat man sich Februar/März 2022 auch schnell und unkompliziert von den in St. Petersburg sitzenden Kollegen getrennt. Zack, weg waren sie. Gerade wir als Deutsche sollten diese blöde Lage der russischen Bevölkerung gut nachvollziehen können. Niemand kann etwas dafür heute als Russe geboren zu werden, genauso wie vor 80 Jahren niemand etwas dafür konnte als Deutscher geboren zu werden...

 

[Knecht_Ruprecht]

Weil hier nach wie vor viele nach Begründungen oder Erklärungen verlangen, Diskriminierung, Generalverdächtigungen, oder persönliche Fehden seitens Torwalds unterstellen:

• Es handelt sich laut Bericht um Personen, die namentlich auf U.S. und evt. EU Sanktionslisten genannt sind.
• Diese Listen werden von U.S. Behörden bzw. der EU Kommission herausgegeben.
• Alleine dadurch sind diese rechtlich legitimiert und verpflichtend anwendbar für U.S. / EU Unternehmen
• Nichtbeachtung dieser Sanktionslisten zieht enorm hohe Geldstrafen nach sich und sogar bis zu 20 Jahre Gefängnis
• Die betroffenen Personen können Rechtsmittel gegen die Listung einlegen. Vermutlich nicht sehr erfolgreich, aber es gibt ein paar wenige Beispiele in denen es Personen gelungen ist wieder von den Listen genommen zu werden.

Es gibt in allen gößeren Unternehmen oder auch Banken ganze Abteilungen, die sich nur um die Einhaltung dieser Exportkontrollvorschriften kümmern. Sanktionslistenscreening ist dabei nur ein Baustein von vielen.

Es ist völlig egal was Linus Torvalds vor sich hin brabbelt. Die Linux Foundation als U.S. Gesellschaft hat Jim Zemlin als Geschäftsführer. Meines Wissens ist Jim Zemlin U.S. Staatsbürger. Die U.S. Sanktionen gelten für die Linux Foundation weil sie in den USA gemeldet sind. Und wenn sie den Firmensitz in die Schweiz verlegen, dann gelten die US Sanktionen immer noch, weil der Geschäftsführer US Staatsbürger ist. Davon abgesehen, dass die Schweiz - Überraschung - auch Sanktionslisten führt (quasi identisch zu den EU Listen)...

 

[JensG]

Bedenkt man nun, dass Linux auf praktisch alles Rechnern der Welt läuft von Banken, Smartphones und auf Militärrechnern so kann es durchaus sein, dass es auch berechtigt ist Personen oder Gruppen zu benachteiligen.

Jups.

Ich tue mich nur unheimlich schwer zu recherchieren wieviele ebenso fragwürdige, potentielle Backdoorbastler aus US-amerikanischen Interessensgruppen sich bei Linux tummeln.

Von wem es jedenfalls Weisung gab, dass man die Russen cancelt, sollte wohl jedem offensichtlich sein.

Lustiger Nebeneffekt:
So wird auch Laien klar, dass selbst Open-Source Projekte wie Linux durchaus kompromittierbar sind.

Darf halt niemand ausser den USA und dem Mossad

 

[sedot]

Von wem es jedenfalls Weisung gab, dass man die Russen cancelt, sollte wohl jedem offensichtlich sein.

Es werden Sanktionen umgesetzt die nicht geheim sind und deren Grund nachlesbar ist.

 

[Bleys]

Als Linux User sorgt das bei mir schon für eine gewisse Besorgnis.
Immerhin können wir froh sein das nicht auch gegen andere Länder die gleiches oder noch schlimmeres gemacht haben oder sogar noch machen wie Russland, ähnlich vorgegangen wird. Dann gäbe es kaum noch Kernel Entwickler...

 

[UrlaubMitStalin]

Ich finde es gut, dass man hier klare Kante zeigt und die Grenze zieht.

 

[UrlaubMitStalin]

@Bleys Welche sollen das denn sein?
Gibt es Commits aus Nordkorea? Iran? Saudi-Arabien? Azerbaijan?

 

[The Nam3less]

Ich tue mich nur unheimlich schwer zu recherchieren wieviele ebenso fragwürdige, potentielle Backdoorbastler aus US-amerikanischen Interessensgruppen sich bei Linux tummeln.

Nur um mal das Enagegement von Microsoft zu nennen:

• Lennart Poettering, der mit systemd eine zentrale Komponente in den meisten Distributionen aufgebaut hat, ist wohl mittlerweile angestellt bei Microsoft
• Microsoft bietet mittlerweile auch bspw. den Defender for Linux an
• Darüber hinaus gibt es weitere Dinge wie WSL, das wäre zu früheren Zeiten undenkbar gewesen

Ich denke mal nicht, dass das aus reiner Nächstenliebe passiert. Allerdings möchte ich an dieser Stelle nichts unterstellen; ich bin MS sowieso nicht positiv gewogen, also hätte es nen gewissen Bias.
Vor allem muss das ja nichtmal im Kernel Maintainer Team sein. Contributor für Distributionen oder sogar "nur" für Schlüsselpakete wäre schon ausreichend, um flächendeckend Mist zu platzieren.

 

[conspectumortis]

Kann ich nachvollziehen und finde ich richtig.

 

[SSD960]

Kann verstehen das so gehandelt wird. Man kann ja nicht beurteilen wie weit hier Putins macht reicht.

 

[Atalanttore]

Es ist nicht leicht Russe zu sein in diesen Tagen. Da dürfen sich die betroffenen Entwickler bei ihrer Regierung "bedanken".

Softwareentwickler sind gefragte Fachkräfte, die außerhalb von Russland leicht eine neue Beschäftigung finden würden.

 

[Atalanttore]

Linus hatte schon immer seine ganz eigene Art, wie er kommunizierte. Muss einem nicht gefallen, jedoch zeigt seine Art ziemlich deutlich, dass er sauer ist. Warum, wird man vermutlich in ein paar Monaten erfahren. Mir ist er genau darum symphatisch und steht nicht unter dem Verdacht, einfach so zu handeln. Er hatte bis jetzt, immer einen triftigen Grund, für seine Handlungen/Reaktionen.

Wenn Kent Overstreet wieder ungetestete Änderungen für bcachefs committet hat, hätte Linus auch allen Grund, sauer zu sein.

 

[Atalanttore]

Ohne den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den Westen insgesamt wäre das alles nicht passiert.

Ohne den Westen gäbe es kein Linux, *BSD, Unix, usw.

Ergänzung (26. Oktober 2024)

"I'm Finnish" - "Ich bin Finne" im Bezug auf den russischen Angriff auf Finnland 1939 bedeutet für ihn sowas wie "der Russe von 1939 ist derselbe wie der Russe von heute und ist daher genauso zu betrachten."
Ich wußte nicht, dass man andere Völker und Nationen immer bezogen auf einen festen Bezugspunkt betrachtet....

Laut russischer Propaganda regieren im Westen Nazis. Abgesehen von Rechtspopulisten, die vom Putin-Regime mitfinanziert werden und traditionell einen guten Draht zu Neonazis haben, ist dies jedoch nicht der Fall. Die Zeit seit dem 2. Weltkrieg ist in Russland deutlich langsamer vergangen als im Westen. Die Errichtung neuer Stalin-Denkmäler in Russland und russisch besetzten Gebieten hat im Putin-Regime auch an Fahrt aufgenommen.

 

[Terrordrome]

Lustig wie hier alle auf die Barrikaden gehen. Hättet ihr das mal gemacht als es um unsere Gas & Öl Versorgung ging.