j-d-s schrieb:
-der Bundestag kann nicht mehr gegen das Volk regieren, da unbeliebte Gesetze vom Volk kurzerhand gekippt werden können
Pures Wunschdenken. Ich habe in meiner wunderschönen Heimatstadt gesehen wie Bürgerbeteiligung aussehen kann. Man veranstaltet zwei Jahre lang ein Format in dem sich die Bürger mit den Experten austauschen können um eine Vorlage für die Planer und damit für den Stadtrat auszuarbeiten.
Man erarbeitet einen Kompromiss, diejenigen die "weniger" zum Zug gekommen sind fangen an Unterschriften zu sammeln, und hauen ein Bürgerbegehren nach dem nächsten raus. Auf Stimmenfang geht man am besten mit FUD aller Art, ob das der Wahrheit entspricht oder nicht ist den meisten "Aktivisten" egal. Und das war Jahre vor AfD und Trump.
Die Frage ist dann am Ende nur: Mobilisiert man die schweigende Mehrheit um zur Abstimmung zu gehen, oder reicht eine lautstarke Minderheit? Die "lautstarke Minderheit" braucht an der Stelle auch nur 12% der Stimmen der Wahlberechtigten, eine hauchdünne Mehrheit knapp über dem Quorum reicht da aus.
Man sehe sich die Katerstimmung in Wiesbaden um die Straßenbahn an. Laut Bürgerbegehren sollen da jetzt Busse, die mit "freier Energie" angetrieben werden durch die Gegend fahren.
j-d-s schrieb:
Dabei geht es vor allem darum, dass ich Koalitionsregierungen und Fraktionszwang für undemokratisch halte - denn "freies Mandat" gibt es ja nicht, sondern Fraktionsdisziplin und ablehnen von Oppositionsanträgen aus Koalitionsräson. Nichtmal auf die Aufstellung der Kandidaten kann der einzelne Bürger wirklich Einfluss ausüben - da die Parteien ja meist Delegierte darüber entscheiden lassen.
Die "Fraktionsdisziplin" ist ein kulturelles Problem. Theoretisch und praktisch hat jeder gewählte Politiker sein freies Mandat, Abweichler gibt es eigentlich immer. Aber ebenfalls praktisch gilt "gemeinsam sind wir stark" und deswegen gibt es die "Fraktionsdisziplin". Unterstützt du mich, unterstütze ich dich.
An einer Stelle kannst du mal dein Mindset korrigieren: Jeder kann Mitglied in einer Partei werden, jeder kann sich von seiner Partei aufstellen lassen, jeder kann innerhalb seiner Partei an der Kandidatenwahl mitwirken. Jeder kann die Verfahren in seiner Partei mitgestalten.