Mehr Demokratie wagen!

Idon schrieb:
Wenn es also nicht am Wollen liegt, woran dann?
Vielleicht nicht können aus vielerlei Gründen?

Du siehst einzig und allein das Ausnutzen der Unterstützung.

Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, bspw alleinerziehende in prekären Situationen. Es gibt sicherlich genügend Gründe dafür.

Und Unterstützung in den meisten Jobcentern was berufliche Integration angeht, sieht meist immer noch eine Teilnahme an bestimmten Bewerbungstrainings vor. Outgesourced und meist kaum Interesse an einer individuellen Beratung.

Das dieses System so wie es ist, nicht optimal ist, ist indiskutabel. Aber unnötig sicherlich auch nicht.

Zu dem Urteil.
Es ging um die Frage, in wie weit sich das Existenzminimum erhöht durch die pandemische Situation und das nicht korrekte Einhalten der Verfahren bezüglich der Ermittlung des Bedarfs bzw dem Zeitpunkt der Gewährung.

Natürlich muss das BVG am Ende entscheiden. Nicht der Richter eines Sozialgerichts. Da habe ich im Eifer etwas falsches geschrieben, was ich hiermit korrigiere.

Zum Rest gibt's wenig zu sagen. Menschen in Beschäftigung werden grundsätzlich selten die Verhältnismäßigkeit einer höheren Unterstützung sehen. Schließlich hat man ja monatlich auch genügend Mittel, um über die Runden zu kommen. Bzw sieht offensichtlich die Kostenseite des täglichen Bedarfs nicht, die sich mit 441€ monatlich nicht so einfach bestreiten lassen.

Gruß
🌻 Markus
 
fitzelsche schrieb:
Schließlich hat man ja monatlich auch genügend Mittel, um über die Runden zu kommen.
Ach so? Wusst ich gar nicht, dass man über die Runden locker flockig kommt wenn man eher im unteren Bereich der Einkommenspyramide sitzt und dann unter Umständen mit 60% seines üblichen einkommens auskommen muss + Rücklagen für die Steuernachzahlung dank KuK. Und welche Mehrkosten sind denn effektiv enstanden in der pandemischen Situation, die ein AN mit Kurzarbeitergeld nicht auch hatte?

Selbst wenn diese AN mehr Einkommen haben selbst mit Kurzarbeitergeld, sind in aller Regel auch die laufenden Kosten höher, welche nichtmal eben abgestellt werden können. Die Situation ist so oder so vergleichbar. Du wirst anderen Pauschalisierung vor und hast selber zur Verteidigung deiner Meinung exakt genau nur dieses als "Argument"....

PS: Wenn die Masken dieser Mehraufwand sein sollte, den vergütet werden soll, dann finde ich hätte man von vorneherein diese Masken H4 Empfängern stellen müssen. Und nicht Monate nach dem Bedarf den Leuten Geld in die Hand drücken. Denn entweder ist die zusätzlich prekäre Situation dann bereits längst eingetreten und das Geld kommt zu spät oder die Leute waren nie in einer solche Situation weil die Mehrkosten vernachlässigbar waren und haben nun 150€ (oder mehr) zusätzlich während AN mit bis zu 40% weniger auskommen müssen ohne staatliche Bezuschussung.

Das Thema ist im übrigen gut geeignet um Aufzuzeigen wo "reine" Mehrheitsdemokratrie an ihre Grenzne stößt. Bei Themen wie diese wäre es kaum wirklich sinnvoll, Entscheidungen basierend auf einer Volksabstimmung zu fällen....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mustis schrieb:
Welche Mehrkosten hatten H4 Empfänger so während der Pandemie?
Ich kenne mich mit dem Hilfesystem nicht so gut aus, das vorweg gesagt, wieviel da erstattungsfähig ist oder übernommen wird weiß ich nicht.
Was ich weiß ist, wir haben/hatten Mehrausgaben im Vergleich zu 2019 für alles mögliche. Lebensmittel, Strom, Betriebskosten, Masken, Tests, Internetangebote und so Zeug eben.
Ich glaube viel anders wird es Empfängern von Hilfeleistungen auch nicht gehen, falls dann noch Nachwuchs dazukommt summiert sich schnell ein ordentlicher Betrag. Medial wurde darüber berichtet wie prekär die Situation für Empänger sein kann, falls das Kind/die Kinder kein kostenloses Schulessen mehr bekommt oder für Fernunterricht notwendiges Equipment fehlt. Die Tafeln jedenfalls waren/sind(?) hier auch zu.
 
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@Mustis tja. Irgendjemand wird sich immer gestoßen fühlen.

Wenn es mit 60% des Gehalts schon schlecht aussieht, wie soll es dann am untersten Ende der Kette aussehen?

Der Vorteil besteht immer noch darin, eine Anstellung zu haben. Anderen bleibt nicht einmal mehr die Wahl übrig. Trotz der Tatsache, dass man will aber nicht kann.

Solidarität hat Grenzen im Geldbeutel. Auch nichts neues mehr.

Gruß
🌻 Markus
Ergänzung ()

SE. schrieb:
Die Tafeln jedenfalls waren/sind(?) hier auch zu.
Waren größtenteils geöffnet, solange es möglich war.

Allerdings gab es kaum Nachschub. Die Menschen standen und stehen teilweise immer noch in langen Schlangen an.

Gruß
🌻 Markus
 
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fitzelsche schrieb:
Waren größtenteils geöffnet, solange es möglich war.
Ich hab das nur so am Rande hier mitbekommen, der kirchliche Träger an dem ich in meiner unmittelbaren Umgebung regelmäßig vorbeikomme hatte zu.
Das Menschen überhaupt auf Tafeln angewiesen sind zeigt noch mehr wie kaputt das Sozialsystem ist. In der Regel sah ich da (früher) keine von den Menschen die gern als Stereotype bemüht werden, möglicherweise gibts solche Fälle aber auch nur in der Skandal-Boulevard-Blase ala BILD in nennenswerter Menge.
 
Dass ihr/wir mittlerweile mittelleicht vom Thema abweichen, ist euch aber schon klar....!?
 
fitzelsche schrieb:
Und Unterstützung in den meisten Jobcentern was berufliche Integration angeht, sieht meist immer noch eine Teilnahme an bestimmten Bewerbungstrainings vor. Outgesourced und meist kaum Interesse an einer individuellen Beratung.
Das kann ich aus eigener und fremder Erfahrungen dick und fett unterstreichen!

Persönliche Anekdote: In meiner Maßnahme sollten wir nach Rezepten der Leiterin kochen. Ist man abgewichen, wurde man kritisiert. Hat es ihr nicht geschmeckt, wurde man kritisiert.

Die Teilnehmer haben gekocht, die Leiterin hat mit gegessen und danach ist sie verschwunden und die Teilnehmer durften alles sauber machen.

Ich kann nur für meine Maßnahme sprechen.

Für mich war es Schikane pur und die schrecklichste Zeit in meinem Leben. Die Maßnahme hatte eine unglaubliche Fluktuation, weil so gut wie jeder innerhalb von circa 6 Monaten lieber auf Leistungen verzichtet hat als dort teilzunehmen.

Bewerbungen auf Ausbildungsstellen hat sie selbst vorgegeben (absolut laienhaft). Ich habe mich privat mit meinen eigenen Bewerbungen und eigenes Foto beworben.

Dafür wurde ich kritisiert: "Sieht scheiße aus." Für diesen Satz habe ich mich bei meiner Sachbearbeiterin im Jobcenter beschwert und erfahren, dass ich nicht der Erste bin. Geschehen ist wahrscheinlich nie etwas, weil die Leiterin eine Sozialpädagogin war und die Stellen vielleicht gerade nicht überrannt werden.

Übrigens wurde ich sogar dafür kritisiert, dass ich ein Hemd trug und kein Sakko, dafür wurde die Leiterin von der Sachbearbeiterin zurechtgewiesen.

Mit meiner eigenen Bewerbung habe ich eine Ausbildungsstelle bekommen und bin in zwei Monaten durch.

Leute wurden schikaniert, weil sie kein perfektes Deutsch konnten oder weil sie nicht wussten, wie lang 1 Meter ist. Gerade in Zusammenhang mit fremden Erfahrungen scheint (!) genau das ein strukturelles Problem zu sein.

Auch unsere Maßnahme war extern aber die Sachbearbeiterin beim Jobcenter war nicht unbedingt besser: "Such' dir vier Eigenschaften aus, damit wir Stellen finden können". Angeboten wurde mir Lagerarbeit ... mit sehr starkem Übergewicht.

Die Meisten Teilnehmer, auch ich, kamen aus schwierigen, teils sehr schwierigen Familien.

Auch ich habe Leistungen bekommen. Die Bedingung war, dass ich an der Maßnahme teilnehme, die mich teilweise kaputt gemacht hat. Ich brauchte aber das Geld. Zu dem Zeitpunkt durfte die Leistung noch komplett gestrichen werden.

Wäre ich heute in der Situation, in der maximal 30 % (?) gestrichen werden dürften, würde ich dankend auf die Maßnahme verzichten und lieber weniger Leistungen bekommen und offiziell "nichts tun" bzw. privat meine Probleme regeln.

Würde ich dann als faul gelten?

Die Realität sieht anders aus und natürlich gibt es genug Menschen, die nichts für die Gemeinschaft tun wollen, indem sie arbeiten würden aber so what? Man sollte nicht gezwungen werden. Wenn jemand einfach nicht arbeiten möchte, sollte die Person genug Geld bekommen, um zumindest sanktionsfrei ausreichend Leben zu können. Von Hartz IV wird sich auch ein Faulenzer nichts prächtiges leisten können.
 
fitzelsche schrieb:
[...]
Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, bspw alleinerziehende in prekären Situationen. Es gibt sicherlich genügend Gründe dafür.

Kinder können in die Schule oder Kindergärten. Zuletzt gibt's ja auch in fast jedem Fall ein zweites lebendes Elternteil. Aber da sind wir auch wieder beim Thema "Kinder kann jeder machen".

fitzelsche schrieb:
Und Unterstützung in den meisten Jobcentern was berufliche Integration angeht, sieht meist immer noch eine Teilnahme an bestimmten Bewerbungstrainings vor. Outgesourced und meist kaum Interesse an einer individuellen Beratung.

Man kann sich auch ohne Unterstützung des Jobcenters bewerben. Für Tipps und Tricks rund um Bewerbungen kann man das Internet und diverse Foren bemühen. Machen auch einige hier in diesem Forum zum Beispiel.

fitzelsche schrieb:
[...]
Zum Rest gibt's wenig zu sagen. Menschen in Beschäftigung werden grundsätzlich selten die Verhältnismäßigkeit einer höheren Unterstützung sehen. Schließlich hat man ja monatlich auch genügend Mittel, um über die Runden zu kommen. Bzw sieht offensichtlich die Kostenseite des täglichen Bedarfs nicht, die sich mit 441€ monatlich nicht so einfach bestreiten lassen.
[...]

Menschen in Beschäftigung sehen, dass sie 30, 40 Stunden oder mehr die Woche hart arbeiten gehen für ihr Geld. Andere, die das nicht tun, bekommen einfach mal so 150 Euro pro Person plus 150 Euro pro Kind plus das, was es letztes Jahr bereits an Corona-Hilfe gab - ganz ohne jede Gegenleistung.

Und nochmal: Da geht es zumindest mir nicht um den 56-jährigen mit Asbestlunge und drei amputierten Armen oder die arme Frau mit drei Kindern, deren Mann vom Traktor überfahren wurde und die jetzt erstmal auf die Beine kommen muss.



Da geht es um Peter und Anja, die AMG-Mercedes fahren, in Villen wohnen und nebenbei ihre Clangeschäfte am Laufen halten. Da geht es um Franz und Margarete, die 28 sind und einfach keinen Bock haben, weil der Staat ja zahlt und die das von ihren Eltern auch gar nicht anders kennen. Da geht es um Benjamin und Natalie, Ende 30, deren Selbstständigkeit als Pferdemagier nicht so mega funktioniert hat und die deshalb jetzt eine mehrjährige Findungsphase brauchen.
Das sind KEINE Einzelfälle. Das sind in den Jobcentern, in die ich Einblicke habe, die Mehrzahl der Fälle (>50%).


@Skaiy

Wer nicht weiß, was 1 Meter ist oder ausbaufähiges Deutsch spricht und womöglich deshalb keinen Arbeitsplatz findet, der muss sich eben auch selbstständig (= selbst und ständig!) fortbilden.

Jemand aus meiner engen Familie musste auch in eine Maßnahme. Die Person hat sich die Maßnahme - irgendeinen Excel-/Buchhaltungskurs - selbst raus gesucht, hat dort viel gelernt, ein gutes Zertifikat bekommen und unter anderem damit einen Arbeitsplatz.



Es steht jedem frei einfach nichts tun zu wollen. HartzIV ist ein Angebot, kein Zwang. Insofern kann jeder einfach nichts tun und dabei auf HartzIV und andere staatliche Leistungen verzichten. Da habe ich absolut nichts dagegen.
 
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fitzelsche schrieb:
Wenn es mit 60% des Gehalts schon schlecht aussieht, wie soll es dann am untersten Ende der Kette aussehen?
Du verdrhest hier Tatsachen: die laufenden Kosten sind dem jeweiligen normalen Einkommen angepasts, bzw. sollten es sein. Der An muss aber auf einmal mit 60% seines normalen Einkommens diese decken, hat die selben Mehrkosten und muss Rücklagen bilden (oder verschiebt das Problem sonst nach hinten). Es ist ja nicht so, dass beide die selben laufenden Kosten haben und der AN normal nur mehr einkommen...
SE. schrieb:
Lebensmittel, Strom, Betriebskosten, Masken, Tests, Internetangebote und so Zeug eben.
Äh der H4 Empfänger hat mehr Kosten bei Nahrung, Strom und Betriebskosten weil er sonst auf Arbeit ist oder wie soll das zustande kommen? Oo Wo ist denn der H4 Empfänger sonst so außerhalb pandemischer Jahre? Masken muss der AN auch tragen, Tests sind kostenfrei oder seit wann zahlt man die?
SE. schrieb:
alls das Kind/die Kinder kein kostenloses Schulessen mehr bekommt
Wo in DE bekommt man bitte kostenloses Schulessen? Sag mal was saugst du dir denn da aus den Fingern?
fitzelsche schrieb:
Der Vorteil besteht immer noch darin, eine Anstellung zu haben.
So sollte es sein. Ist es in DE aber nicht. Zumindest nicht für AN am unteren Ende der Einkommensskala. Wie man ja auch grade wieder bei den 150€ sieht...

Zum Thema sinnlose Beschäftigungsmaßnahmen: Als ob man als AN ausschließlich Arbeit tut, die man persönlich für sinnvoll erachtet oder die nicht auch vermeidbar gewesen wäre.
 
Um das mal wieder etwas zu versachlichen:

Die, die keinen Job haben oder aufstocken müssen oder meinen, sie verdienen zu wenig. Was habt ihr heute, am Sonntag für eure (Fort-)Bildung getan?

Arbeitet ihr auch an eurem nächsten akademischen Abschluss - oder einem (weiterführenden) Schulabschluss, Fremdsprache, Deutschkenntnisse, Allgemeinbildung, IT-Kurs etc. etc. - wie ich oder lasst ihr es euch gut gehen, genießt die Sonne und schaukelt die Eier?

Von nix kommt halt nix.


@Mustis

Vielleicht die Kosten für PCR-Tests bei Reisen in das Heimatland? :D

Meines Erachtens werden Schulessen bzw. Nahrungsmittel von sowas wie Kindergeld abgedeckt?

Und welcher "Vorteil" hat denn eine Anstellung? Wird hier vielleicht vergessen, dass man dafür erhebliche Teile seiner Lebenszeit investiert und auch noch einen ordentlichen Teil der Einkünfte an Steuern zahlt?
 
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fitzelsche schrieb:
Zu dem Urteil.
Es ging um die Frage, in wie weit sich das Existenzminimum erhöht durch die pandemische Situation und das nicht korrekte Einhalten der Verfahren bezüglich der Ermittlung des Bedarfs bzw dem Zeitpunkt der Gewährung.

also doch das Maskenurteil, und wie gesagt Frankfurter Richter sahen es anders. Daher kann man nicht für allgemeingültig sagen " die Pandemie hat Auswirkung auf das Existenzminimum "

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/sg-frankfurt-kein-mehrbedarf-fuer-ffp2-masken
 
@Mustis
Komm mal wieder runter. Ich sprach von mir/uns und schrieb explizit das ich nicht weiß wie das bei (ALG2) Leistungsempfängern geregelt ist.

Tatsächlich sind unsere Kosten gestiegen, weil wir ganz old school mäßig ein Haushaltsbuch führen. Ich gehe nicht davon aus das Leistungsempfänger, bis auf Ausnahmen, in anderen Supermärkten einkaufen, natürlich sind z.B. gestiegene Lebensmittelpreise vergleichbar. Und wenn man nicht gerade im Eigenheim haust steigen auch Betriebskosten ohne das man darauf Einfluss nehmen kann. Eigentlich ziemlich naheliegend, nicht? BTW, das es Kostensteigerungen in mehreren (Lebens-)Bereichen gab kannst du ja mal selbst überprüfen so schwer ist es nicht dazu Informationen zu finden.

Tests waren zu Anfang hier kostenpflichtig, genutzt habe ich das Angebot zweimal(?) – keine Ahnung wer dir Masken und Tests für private Nutzung schenkt, ich habe meine bisher bezahlt. Die Test-Angebote sind nunmehr kostenlos.

Das mit der Schulspeisung habe ich so medial irgendwo mitbekommen. Falls ich da falsch liegen sollte kannst du mir das auch freundlicher mitteilen. Die Kinder im Freundeskreis werden überwiegend in der Schule versorgt, explizit erfragt habe ich die genaue Berechnung jetzt noch nicht bei den jeweiligen Elternteilen, weil uninteressant und ohnehin nur anekdotische Relevanz.
 
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Skaiy schrieb:
Wenn jemand einfach nicht arbeiten möchte, sollte die Person genug Geld bekommen, um zumindest sanktionsfrei ausreichend Leben zu können.
Da gehe ich nicht mit.
Jemand, der nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben WILL, muss nicht zwingend einen finanziellen Anteil aus der selbigen dafür erhalten.

Größtenteils wird das auch nicht anders verstanden bzw ich habe noch niemanden erlebt, dem es gefällt. Jedenfalls keine halbwegs vernünftig denkende Menschen.

Dazu ist das System auch nicht da.

Beim Rest kann ich teilweise zustimmen. Aber auch da gilt Unterstützung bedeutet nicht, der Träger kümmert sich komplett um alles.

Wenn man kann, sollte man zur Veränderung der Situation beitragen. Ansonsten ist man eher ein zusätzliches zeitliche Hindernis für jene, die wirklich versuchen, auf einen grünen Zweig zu kommen.

Gruß
🌻 Markus
 
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fitzelsche schrieb:
[...]für jene, die wirklich versuchen, auf einen grünen Zweig zu kommen.
[...]

Und DIE muss man anständig fördern. :) Danke, dass du das in etwas blumigere Worte packst als ich.

@SE.

Ihr hattet also Mehrausgaben. So wie ich dich hier bisher kennengelernt habe gehst zumindest du arbeiten. Wo sind also eure 150 Euro? ;)
 
Idon schrieb:
Wo sind also eure 150 Euro?
Ich/wir sind nicht bedürftig und „gönnen“ Leistungsempfängern diesen oder einen höheren Betrag, weil Sozialstaat und Solidaritätsprinzip.

Am Rande, ich finds ja auch gut wenn Menschen sich selbstbestimmt weiterbilden. Du vergisst aber, dass manchen Menschen das Potenzial oder die Voraussetzungen dafür aus verschiedenen Gründen fehlen können.
 
SE. schrieb:
Das mit der Schulspeisung habe ich so medial irgendwo mitbekommen. Falls ich da falsch liegen sollte kannst du mir das auch freundlicher mitteilen.
Die Kosten für die Speisung sind in den Bezügen mit eingerechnet.

Keine Schule, kein essrn
Ganz einfach. Eine fortan regulierte Situation diesbezüglich ließ die Regierung vermissen.

Schließlich beliefert kein Caterer die einzelnen Schüler zuhause.

Ich zitiere

Die gesetzlichen Regelungen sehen vor, dass bei einem Corona-bedingten Ausfall des Präsenzunterrichts die Familien nicht das Essensgeld bekommen, sondern das Essen an die Kinder nach Hause geliefert wird

Das Schulessen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erreicht viele bedürftige Kinder nicht mehr, obwohl diese auch zuhause eine warme Mahlzeit dringend bräuchten.

Bildungs- und Teilhabepaket ist Ländersache. Und die Länder haben, wie bei etlichen anderen Dingen auch, auf dieser Ebene komplett versagt. Da halfen auch keine Bürgerbegehren und ähnliche Dinge.

Zudem ging bereits während des Lockdowns im Frühjahr die Zahl der Bewilligungen für Schulessen massiv zurück: Von März bis Mai 2020 nahm die Zahl der Anspruchsberechtigten auf ein schulisches Mittagessen mit mehr als 70.000 Kindern um etwa 17 Prozent ab.

Warum? Weil Anträge einfach nicht mehr bearbeitet wurden.

Damit wurde den Kindern und Jugendlichen ihr Anspruch auf das kostenlose Schulmittagessen vorenthalten und kein Ersatz ermöglicht.

150 Bucks....

Bei den Äußerungen einiger hier, bin ich eigentlich recht froh, dass sich da nicht noch andere einmischen können. Es läuft auch ohne das schon bescheiden genug.

Gruß
🌻 Markus
 
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SE. schrieb:
[...]
Am Rande, ich finds ja auch gut wenn Menschen sich selbstbestimmt weiterbilden. Du vergisst aber, dass manchen Menschen das Potenzial oder die Voraussetzungen dafür aus verschiedenen Gründen fehlen können.

Das sehe ich nicht so. Weiterbildung klappt für jeden. Und wenn es Deutsch-Apps (ja, auch für gebürtige Deutsche!) auf dem Smartphone sind. So lassen sich Vokabular, Grammatik und Aussprache verbessern und ausbauen. Jemand anderes kann die Theorie über's Staplerfahren lernen oder was auch immer es so alles gibt.


Für mich fällt das alles unter "wollen". Und warum? Weil es immer wieder Leute gibt, und zwar mehr als die übliche Anekdote oder den statistischen Ausreißer, denen gelingt, aus dieser Laufbahn auszubrechen.



Um aber wieder den direkten Bezug zum Thema zu schlagen:
Es sollen also Menschen bei Volksabstimmungen teilnehmen die nicht arbeiten können und nicht wollen und die womöglich auch gar nicht den Sinn dahinter sehen.
Ist das wirklich die Art, wie eine der führenden Industrienationen der Welt - die sich genau deshalb ein solches Sozialsystem leisten kann - politisch zukunftsgestaltend aufstellen will? Ich halte das für nicht clever.
 
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Idon schrieb:
Es sollen also Menschen bei Volksabstimmungen teilnehmen die nicht arbeiten können
Also lag ich doch nicht so falsch.
Du möchtest politische Teilhabe davon abhängig machen, ob jemand einen gültigen Arbeitsvertrag hat?

Mensch. Die 3,8 Millionen, die derzeit Leistungen beziehen, müssen ja eine richtige politische Bedrohung darstellen, wenn man so will.

Ich geb mal kurz einen Ausblick. Es werden mehr werden. Die Pleitewelle kommt noch. Spätestens wenn die Insolvenzregel fällt.

Gruß
🌻 Markus
 
@fitzelsche

Bitte jetzt nicht neue Sachen rein interpretieren. Ich hatte mich unpräzise ausgedrückt, dafür aber klar und deutlich:
Ich denke nicht, dass jemand für das Land sinnvolle Entscheidungen treffen kann, der bereits daran scheitert, sich selbst fortzubilden oder in Lohn und Brot zu bringen, sofern nicht z. B. eine ganz klare Krankheitsursache dafür verantwortlich ist.
Grund: Die Welt ist kompliziert, es gibt viele Wechselwirkungen. Die kann ja jetzt schon kaum jemand überblicken, der sich mit den größeren Themen immer mal wieder beschäftigt. Wie will das jetzt also jemand können, der mit sich selbst überfordert ist?


Wenn die Insolvenzen kommen, und die gibt es bereits jetzt, entstehen in den Lücken auch neue Unternehmen und damit neue Arbeitsplätze. Um in HartzIV, ALG II, zu rutschen muss man auch erstmal ALG I ausgeschöpft haben.


Warum, so glaubst du, bilde ich mich konstant weiter? Bestimmt nicht deshalb, weil ich darauf stehe, meinen Sonntag am PC arbeitend oder auch mal zwischendurch hier schreibend zu verbringen, anstatt mit meiner Familie den ganzen Tag gemeinsam etwas zu unternehmen.
 
Hallo

Idon schrieb:
Es sollen also Menschen bei Volksabstimmungen teilnehmen die nicht arbeiten können und nicht wollen und die womöglich auch gar nicht den Sinn dahinter sehen.
Im Bundestagswahlthread wird über die fachliche Eignung von Kanditaten/innen diskutiert und hier wird gefordert das sich Bürger (die oft noch nicht einmal ihr eigenes Leben im Griff haben und finanzieren können/wollen) an politischen Entscheidungen (mit weitreichenden Konsequenzen) für ein ganzes Land beteiligen sollen.
Die Bürger sollen der Politik die Entscheidungen abnehmen aber die Politik soll den Bürgern weiter ein Vollkasko all inclusive Leben verschaffen/finanzieren, Verantwortung Ja aber nicht für sich selbst.
Ich bin echt so froh das wir keine Volksabstimmungen haben., mit so einem unselbstständigen Volk kann das nur in die Hose gehen.

fitzelsche schrieb:
Du möchtest politische Teilhabe davon abhängig machen, ob jemand einen gültigen Arbeitsvertrag hat?
Und du möchtest das jemand der sich selber nicht finanzieren kann/will und nicht die richtigen Entscheidungen für sich fällen kann/will über den finanziellen/politischen Kurs eines ganzen Landes mitentscheiden soll ?

Grüße Tomi
 
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