Mehr Demokratie wagen!

fitzelsche schrieb:
Da gehe ich nicht mit.
Jemand, der nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben WILL, muss nicht zwingend einen finanziellen Anteil aus der selbigen dafür erhalten.
Jeder Mensch sollte meiner Meinung nach Geld bekommen, damit er nicht verhungert und verdurstet, ohne dafür arbeiten zu müssen. Anders wäre es auch sehr schrecklich.

Genau deshalb ist es vollkommen richtig gewesen die 100%-Sanktionierung zu streichen.

Das meine ich damit.
 
Idon schrieb:
Ich denke nicht, dass jemand für das Land sinnvolle Entscheidungen treffen kann, der bereits daran scheitert, sich selbst fortzubilden oder in Lohn und Brot zu bringen, sofern nicht z. B. eine ganz klare Krankheitsursache dafür verantwortlich ist.
Achso. Also sollen das dann andere für und über die Köpfe derer entscheiden, die nicht im Geringsten mit dem eigenen Kopf in dererlei Materie stecken, da sie um ihr eigenes Wohl und Weiterbildung bemüht sind.

Jetzt frage ich mich, welche Lobby sich dafür, ausser Diakonie und dem Paritätischen als auch Spendenorganisationen, dann dafür verantwortlich sehen soll.

Das ergibt keinen Sinn. Menschen einfach abzuhängen.

Gruß
🌻 Markus
 
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@Idon
Ja, und es ist schön und bewundernswert wenn Menschen mit schlechteren Ausgangsbedingungen einen individuellen Ausweg finden oder den Aufstieg schaffen. Ohne Frage. Dazu ist aber nicht jede:r in der Lage. Die Eingangsvoraussetzungen sind nicht für alle Menschen gleich. Manche Menschen haben mehr Glück beim biologischen oder ökonomischen Bingo als Andere, um mal expliziter zu formulieren.

Idon schrieb:
Es sollen also Menschen bei Volksabstimmungen teilnehmen die nicht arbeiten können und nicht wollen und die womöglich auch gar nicht den Sinn dahinter sehen.
Warum sollten denn deren Wahlrechte Abstimmungsrechte eingeschränkt werden?
Und würde deine Forderung auch für Menschen mit passivem Einkommen oder die oberen zwei Prozent gelten? Es gibt ja durchaus Menschen die nicht (mehr) arbeiten müssen und trotzdem „genug“ Geld zum Leben haben.
Idon schrieb:
Das ist doch Irrsinn.
Nein, eine Frage der Perspektive.

Tomislav2007 schrieb:
Die Bürger sollen der Politik die Entscheidungen abnehmen (...)
Wollen ist das passende Wort. Eben weil Politiker:innen nicht immer die besten Entscheidungen treffen können oder wollen, trotz eventuell vorhandenem Beraterstab. Demokratie lebt von selbstbestimmter Teilhabe des Einzelnen.
 
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Hallo

@Idon

Welche kompetenten Berater hätte den das Volk wenn wir Volksabstimmungen hätten ?

@Skaiy

@Idon und mir wird vorgeworfen das wir unsozial sind weil wir Menschen die nicht arbeiten wollen keine Unterstützung geben möchten.
@Idon und ich zahlen in die Sozialgemeinschaft ein und tragen diese mit, wie sozial sind Menschen die nicht arbeiten wollen und nichts zum Sozialsystem beisteuern wollen obwohl sie könnten ?

Bevor der Einwand kommt, es geht nur um Menschen die nicht arbeiten wollen, Kranke/Behinderte/Alte und Menschen die arbeiten wollen sind natürlich ausgenommen.

SE. schrieb:
Warum sollten denn deren Wahlrechte eingeschränkt werden?
Wie kommst du jetzt auf Wahlrecht, ich habe kein Wort über das Wahlrecht geschrieben, es ging nur um Volksabstimmungen.

SE. schrieb:
Es gibt ja durchaus Menschen die nicht (mehr) arbeiten müssen und trotzdem „genug“ Geld zum Leben haben.
Die liegen nicht der Allgemeinheit auf der Tasche, weil sie ihr Leben finanziell ganz alleine im Griff haben.
Es ging nur um Menschen die von der Allgemeinheit finanziert werden wollen, obwohl sie selber arbeiten könnten.

Grüße Tomi
 
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Hallo

@SE.

Ich möchte niemanden von Volksabstimmungen ausschliessen, ich möchte gar keine Volksabstimmungen, weil ich dem Volk keine richtigen/vernünftigen Entscheidungen zutraue.

@Skaiy

Jemand der erzählt das er seit Jahren gar keine Arbeit findet obwohl er angeblich ganz doll sucht trifft noch weniger die richtigen Entscheidungen oder belügt sich selber und/oder seine Umwelt.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Und du möchtest das jemand der sich selber nicht finanzieren kann/will und nicht die richtigen Entscheidungen für sich fällen kann/will über den finanziellen/politischen Kurs eines ganzen Landes mitentscheiden soll ?

Politische Teilhabe ≠ politische Entscheidungen treffen.
Ein Stimmrecht steht jedem zu.

Entweder reden wir alle aneinander vorbei oder aber ihr denkt, Kunden im Leistungsbezug haben jeglichen Bezug zur Realität verloren und ihr Hirn am Eingang des Jobcenter' abgegeben, sollen aber Entscheidungen treffen auf Bundesebene.

Um das klarzustellen. Ich bin hier nicht für mehr Volksentscheide. Wie man unschwer erkennen kann, ist das Volk in Lohn und Brot nicht dazu fähig, sinnvolle Entscheidungen mit oder für andere zu treffen überwiegend. Die Kompetenz hört meist beim eigenen Geldbeutel auf.

Wir drehen uns im Kreise.

Gruß
🌻 Markus
 
@Tomislav2007 Ich werfe euch das aber nicht vor, dass ihr asozial seid. :)

Es davon abhängig zu machen, dass derjenige nur Essen und Trinken bekommt, der arbeitet, ist meiner Meinung nach falsch (ich setze Lebensmittel jetzt Mal gleich mit Geld).

Aber das geht hier alles am Thema vorbei irgendwie.

Ich bin froh, dass weder ihr noch ich solche Entscheidungen treffen können.

EDIT: @Tomislav2007 Das habe ich auch nie bezweifelt. Entweder alle oder keiner.
 
Hallo

fitzelsche schrieb:
Politische Teilhabe ≠ politische Entscheidungen treffen.
Ein Stimmrecht steht jedem zu.
Ich sehe das so:
Wahlrecht = Politische Teilhabe
Volksentscheide = Politische Entscheidungen treffen

Das Wahlrecht soll/darf niemandem genommen werden, ich bin aber gegen Volksentscheide, dafür ist das Volk meiner Meinung nach nicht ausreichend reif/intelligent/objektiv.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Ich möchte niemanden von Volksabstimmungen ausschliessen, ich möchte gar keine Volksabstimmungen, weil ich dem Volk keine richtigen/vernünftigen Entscheidungen zutraue.
Kann ich zum Teil nachvollziehen.
Volksabstimmungen finde ich im Kleinem gut, also bei sowas wie Radwegeausbau am Wohnort zum Beispiel. Das ist für die Mehrheit (der Anwohner) überschaubar und kann realistisch bewertet werden. Doof wirds bei großen Entscheidungen, Brexit als Beispiel. Ging nach hinten los, weil richtig komplexes Thema was Nicht-Experten (die wir ja meistens sind) überhaupt nicht abschliessend und endgültig bewerten können.

Volksabstimmungen sind aus meiner Sicht nachdrückliche politische Bekundungen an die jeweils aktiven Politiker zwischen Wahlperioden. Was mich irritiert ist eine generelle Blockadehaltung von Politikern bei dem Thema.
 
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SE. schrieb:
Ich/wir sind nicht bedürftig und „gönnen“ Leistungsempfängern diesen oder einen höheren Betrag, weil Sozialstaat und Solidaritätsprinzip.
Ich gönne es auch, verstehe aber nicht, warum andererseits Kollegen und Bekannte, die weniger Einkommen haben als ich und die durch Kruzarbeit in finanzielles Schlingern geraten sind, keinen staatlichen Bonus erhalten. Die haben auch Mehrkosten gehabt und tragen mit ihrem Einkommen zum Sozialstaat bei. Und das erkläre denen mal. teilweise wären die besser finanziell dran gewesen, zumindest kurzfristig, wenn sie gekündigt worden wären und ALG bekommen hätten. Dann hätten sie ggf. auch den Bonus bekommen.
Darin sehe ich das Problem...

PS: Idon hat doch in keiner Weise gesagt, dass er H4 Empfänger vom aktuellen Wahlsystem ausschließen will....
Er hat deutlich gesagt, dass er keine Volksabstimmung über politische Themen will, weil er der Meinung ist, dass Menschen, die ihr eigenes Leben nciht auf die Reihe bekommen es nachvollziehbarer weise es wohl auch nicht schaffen werden, sich entsprechend zum Thema solcher Volksabstimmungnen zu informieren.
 
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Bei uneingeschränkten Volksentscheiden gäbe es hierzulande dank BILD & Co. demnächst wieder Todesurteile.

Die hier Anwesenden, welche meinen die Weisheit mit den Löffeln gefressen zu haben, sollten daran denken, dass auch sie außerhalb ihres Fachbereichs mit Wasser kochen. Falls sie es überhaupt zum Kochen bringen.
 
Hallo

SE. schrieb:
Volksabstimmungen finde ich im Kleinem gut, also bei sowas wie Radwegeausbau am Wohnort zum Beispiel. Das ist für die Mehrheit (der Anwohner) überschaubar und kann realistisch bewertet werden. Doof wirds bei großen Entscheidungen, Brexit als Beispiel. Ging nach hinten los, weil richtig komplexes Thema was Nicht-Experten (die wir ja meistens sind) überhaupt nicht abschliessend und endgültig bewerten können.
Genau das, dem stimme ich 100%ig zu.

Wie sollte das eigentlich ablaufen, wenn wir Volksentscheide einführen würden ? Sollte das Volk dann über alles entscheiden ?
Die Politik trifft so viele Entscheidungen, die meisten bekommen wir gar nicht mit, wenn wir als Volk über alles entscheiden wollen dann kommen wir aus dem informieren und abstimmen gar nicht mehr raus, das ist ein Vollzeitjob.

Grüße Tomi
 
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Mustis schrieb:
Ich gönne es auch, verstehe aber nicht, warum andererseits Kollegen und Bekannte, die weniger Einkommen haben als ich und die durch Kruzarbeit in finanzielles Schlingern geraten sind, keinen staatlichen Bonus erhalten. Die haben auch Mehrkosten gehabt und tragen mit ihrem Einkommen zum Sozialstaat bei. Und das erkläre denen mal. teilweise wären die besser finanziell dran gewesen, zumindest kurzfristig, wenn sie gekündigt worden wären und ALG bekommen hätten. Dann hätten sie ggf. auch den Bonus bekommen.
Darin sehe ich das Problem...

PS: Idon hat doch in keiner Weise gesagt, dass er H$ Empfänger vom aktuellen Wahlsystem ausschließen will....
Er hat deutlich gesagt, dass er keine Volksabstimmung über politische Themen will, weil er der Meinung ist, dass Menschen, die ihr eigenes Leben nciht auf die Reihe bekommen es nachvollziehbarer weise es wohl auch nicht schaffen werden, sich entsprechend zum Thema solcher Volksabstimmungnen zu informieren.
Das liegt doch aber dann an Entscheidungen der Verantwortlichen.

Wir drehen uns da immer noch im Kreis oder tanzen auf einer Scheibe, bei der irgendjemand herunterfallen wird, weil der andere ihm den Sachverstand oder generell die Fähigkeit dazu abspricht.

Gruß
🌻 Markus
 
Ja, erkläre Menschen, die arbeiten, dass Menschen, die nicht arbeiten, einen staatlichen Bonus erhalten.

Es geht nicht um die EUR 150,00, auch wenn sich das aufsummiert. Es geht um die Botschaft.



Dazu kommen die jetzt nach der Wahl anstehenden Steuererhöhungen. Während ALG II steigt, wird die Steuerlast immer größer. Das sind völlig falsche Signale und Anreize.


@SE.

Dann endet das wie in manchen Countys der USA. Dort wurden notwendige Steuererhöhungen die zum Ziel hatten Schulen und Bibliotheken zu unterstützen abgelehnt, weil ein guter Teil der Wähler keine Kinder mehr im schulpflichtigen Alter hat.

Da kann auch der Radweg noch so sinnvoll sein. Wenn die Mehrzahl der Wähler dafür kein Geld ausgeben will, weil sie ihn nicht nutzen werden, wird er nicht gebaut - und bietet somit auch keine Alternative für "Umsteigewillige".


@Binalog

Erkläre doch erstmal warum die Sozialleistungen nicht auch von meinen Steuergeldern getragen werden, bevor du hier wieder neue große Sprüche klopfst.

Und klar kochen wir hier alle nur in maximal unserem Fachbereich mit Wasser. Wäre ja auch seltsam wenn nicht. Aber immerhin haben wir Fachbereiche. Die lohnsteuerpflichtig vergütet werden.
 
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fitzelsche schrieb:
Das liegt doch aber dann an Entscheidungen der Verantwortlichen.
Na wen habe ich den kritisiert? Diejenigen, die die 150€ bekommen weil sie die angenommen haben oder diejenigen, die meinten, man müsse das jetzt so umsetzen?
 
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Mustis schrieb:
Na wen habe ich den kritisiert? Diejenigen, die die 150€ bekommen weil sie die angenommen haben oder diejenigen, die meinten, man müsse das jetzt so umsetzen?
Von wem sollten sie den Bonus auch sonst erhalten. Von Lufthansa, BMW oder Mercedes?

Die Eingliederungsvereinbarung gilt ja mit den Behörden. So gesehen defakto dein "Arbeitgeber" im rechtlichen Sinne, was die Verpflichtungen zur Mitwirkung und sonstigen Leistungen angeht.

Dass hier vieles falsch läuft, keine Frage.
Dass der Mehrbedarf gerechtfertigt ist? Keine Frage.

Gruß
🌻 Markus
 
fitzelsche schrieb:
[...]
Dass der Mehrbedarf gerechtfertigt ist? Keine Frage.
[...]

Doch, doch.

Es gibt ja erstens Kindergeld, zum Beispiel für Essen, und zweitens bekommt die EUR 150,00 jeder.

Also wofür denn nun exakt? Neben womöglichen Aufwendungen für gestiegene Preise gibt es ja auch eine ganze Reihe an Ersparnissen: Keine persönlichen Termine mehr beim Jobcenter, weniger Nachweispflichten etc.
 
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