Cool Master schrieb:
Was Leute noch an Windows festhält sind alte Software und Kosten für andere Lösungen.
Was sind echte Alternativen?
Die "anderen Lösungen" sind nicht besser, nur weil sie jünger sind. Stichwort:
Agile Softwareentwicklung. Nun kann man darüber streiten: Sollten sich
alle Unternehmen unwidersprochen an eine Software anpassen (Stichwort:
Prozessmanagement), egal wie ineffizient sie ist, oder sollte sich die Software durch Unternehmen anpassen lassen?
Wenn ich für meinen Arbeitgeber Software einkaufen, aber zuvor testen darf, dann bekomme ich heute nicht mehr als Pest und Cholera serviert. Davor infiziert mich der
Head of Marketing im Teamwork mit seiner
Customer Success Manager-Kollegin mit den "
zahlreichen Features" und hebt insbesondere die Funktionen hervor, die sich irgendwann irgendwelche Kunden mal eingefangen haben. Was sie machen? Na gut, da müsse man intern nochmal nachhaken. Aber hey, geile Features! Bei Microsoft heißen sie mitunter
Premium-Features.
Wir müssen da noch nicht mal mehr zwischen "klassischen" Desktop- oder Webanwendungen unterscheiden. Was heute verkauft wird, gehört in seriösen Unternehmen den Entwicklungsabteilungen und sogenannten "Führungskräften" um die Ohren gehauen.
Nicht viel anders verhält sich das bei Microsoft. Das Betriebssystem erfüllt Kernaufgaben. Microsoft Windows macht viel mehr als es soll. Eine Bürosoftware-Suite erfüllt Kernaufgaben. Microsoft Office / Office 365 / Microsoft 365 macht viel mehr als es soll. Ein Webbrowser erfüllt Kernaufgaben. Microsoft Edge macht viel mehr als es soll.
Die nahtlose Integration der verschiedenen Anwendungen erhöht die Sicherheitsrisiken. Die Fehleranfälligkeit kann größere Schäden verursachen, weil sich Teile des Quellcodes in verschiedene Bereiche etabliert haben, wo sie nur dem "Komfortzwang" (a. k. a. "Redundanz" für die Empfehlungen a. k. a. Werbung) von Microsoft und Werbepartnern dienen.
Der Frust einiger Geschäftskunden besteht zunehmend in der Komplexität von Anwendungen. Die Administration ist teilweise extrem aufwendig, die Usability ist miserabel, die Accessibility leidet unter den Verschlimmbesserungen (siehe Microsoft Windows 11) und was machen die Softwarehersteller? Sie pflegen aufgeblähte Anwendungen mit teuren Wartungsverträgen und erkennen nicht, dass eine Neuentwicklung ihrer "
etablierten Software" längst wirtschaftlicher wäre.
Apple ist wegen seinen Restriktionen wenig attraktiv für Geschäftskunden. Zudem widerspricht es auch der Unternehmensphilosophie, Produkte zu entwickeln, die Kunden bedienen, aber nicht verstehen können. Auch Apple hat mit mangelnder Softwarequalität zu kämpfen.
Linux? Wer bezahlt die Administratorinnen und Administratoren, die selbstverständlich bash, yum, dnf, pacman, zypper, urpmi, eopkg, pkcon, flatpak, snap und Co. beherrschen? Man will ja schließlich "
kundenspezifische Lösungen" bzw. "
benutzerspezifische Lösungen" realisieren können.