Es sind nachweislich Videos bei Youtube, Tweets bei Twitter und Posts bei Facebook gelöscht worden, nicht etwa weil sie tatsächlich den Tatbestand der Hassrede o.ä. erfüllten sondern weil sie unangenehme Themen, systemkritische Tatsachen oder aktellen politischen "Hypes" widersprechende Thesen enthielten.
Ursache und Vorgehen ist dabei recht einfach: Denunzianten melden den Tweet oder das Video oder den Post, und sobald eine "kritische Menge" erreicht ist, reagiert der Plattforminhaber ... aber nicht etwa mit aufwändigem, langwierigen Prüfen des gemeldeten Inhaltes, sondern mit Löschung. Warum? Ganz einfach: Weil die durch die Gesetzgebung gegebene knappe Zeit für das Reagieren und angedrohte Strafe für zu langes "online lassen" des gemeldeten Post/Tweet/Video derart drastisch sind, daß der Plattforminhaber den Inhalt lieber gleich löscht und damit der möglichen Strafe von vornherein und mit Sicherheit aus dem Wege geht.
Ist absolut nachvollziehbar und verständlich. Ich gehe davon aus, daß der Gesetzgeber das Vorgehen der Plattforminhaber von vornherein so einschätzen konnte. Denn niemand kann zigtausende Inhaltsprüfer einstellen, die gemeldete Inhalte darauf hin überprüfen, ob sie mit den schwammigen Haßrede- und wasweißichnicht-Gesetzen kollidieren. Somit kann man davon ausgehen, daß diese Art von Gesetz einfach nur gut getarnte (im Sinne von nicht direkt so ausgesprochen) Zensur ist. Schon clever, muß man zugeben.