Deinorius schrieb:
Bevor die Hersteller noch schnellere SSDs rausbringen, sollten die erstmal effizienter werden.
NAND-Speicher an sich ist sehr effizient. Der wird auch schon in 10 nm oder kleiner produziert.
Das Problem ist der Phison E26-Controller, der auf allen(?) PCIe 5.0-SSDs gelötet wird, weil er der momentan einzige(?) Controller ist, der diesen Standard unterstützt. Er wird in 12 nm produziert; wenn man ihn in 7 nm oder kleiner herstellt, wird er sicher kühler. Aktuell scheint der Bedarf dafür noch zu klein zu sein, als das sich ein Shrink lohnt. Sonst gäbe es den schon.
Deinorius schrieb:
Oder soll man Ethernet, WLAN usw. mit 4.0 anschließen? Für 5G Eth sollte selbst 3.0x1 reichen und wie weit ist selbst das verbreitet?
Warum nicht? Am Ende ist es billiger, nur einen Chip einzubauen, der alle Standards unterstützt, statt mehrere Chips parallel für mehrere Standards.
Diese mehrfachen parallelen Standards hatten wir früher schon. Da gab es PCI neben ISA und nachdem ISA ausgestorben ist und PCI für Grafikkarten dann auch zu lahm wurde, hat man extra nur für sie den AGP-Slot (mit einem halben Dutzend Varianten, teils elektrisch inkompatibel) erfunden. Und dann begann das Rumgeeier, dass man Boards unter anderem danach ausgesucht hat, ob sie einen, zwei, drei oder vier AGP-Slots hatten und wie viel Platz zwischen ihnen lag (für Multi-GPU, wir sind hier in der Enthusiatenszene...).
Das wurde heute, Gott sei dank, alles durch PCIe ersetzt.
Eigentlich ist die Entwicklung analog zu USB. Früher hatten wir PS/2 für Keyboards (in zwei Varianten) und Mäuse, RS-232 für Tonnen verschiedener Hardware, RS-422 als RS-232-Ersatz am Mac und RS-485, was 232 und 485 ersetzen sollte, aber durch das Jahre vorher eingeführte USB schon bei Geburt obsolet war. Es gab den Parallel-Port, damit man einen Drucker, externe Laufwerke und andere Peripherie wie einen Joystick anschließen konnte. Der Joystick hing aber auch gerne mal am Gameport, der oft auf der Soundkarte verbaut war, weil der auch als Anschluss für Midi-Geräte verwendet wurde. Der ganze Rotz wurde durch USB ersetzt. Pfff, das ist sogar halbwegs gut ausgegangen, obwohl USB mit seinen ganzen blöde benannten Modi wie eine Betrugsmasche wirkt.
Ehrlich, ich bin froh, dass dieser Wildwuchs vorbei ist und es nur noch ganz, ganz wenige verschiedene Anschlüsse und Übertragungsstandards gibt. Ich lasse einen Sektkorken knallen, wenn man alle Anschlüsse im und am PC durch einen einzigen ersetzt hat, der sowohl die Aufgaben von PCIe als auch USB, TB, Displayport, RJ45, usw. übernehmen kann. Das werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben, aber hey, träumen darf man doch.
Deinorius schrieb:
Das macht doch keinen Sinn. Das bedeutet, dass so oder so 32 lanes zur Verfügung stehen müssen. Da liegt keine Ersparnis vor.
Die "Ersparnis" liegt darin, dass nicht viele Lanes auf einzelne wenige Peripherie konzentriert werden muss. Wenn für die Grafikkarte nicht immer direkt 16 Lanes reserviert werden müssen (das ist schon 50% von deinem Beispiel), bleiben mehr Lanes für anderes übrig. Stell dir vor, eine Grafikkarte benötigt nur noch 4 Lanes. Nach deinem Beispiel stünden dann ganze 28 statt 16 Lanes für anderes zur Verfügung.
Lanes sind heute immer noch ein sehr knappes Gut. Die sind so knapp, dass man gelegentlich immer noch eine
Northbridge und fast immer eine
Southbridge verbaut. Das sind vom Prinzip her eigentlich nur "Verteilersteckdosen", um irgendwie die ganze Technik anzuschließen - weil die Verbindungsmöglichkeiten sonst nicht ausreichen. Und selbst dann teilen sich noch einzelne Geräte und Anschlüsse einzelne Lanes, weil es trotzdem mal wieder nicht gerreicht hat. Wie oft habe ich jetzt bspw. schon gelesen, dass man manche M.2 Slots und SATA-Ports nicht gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit betreiben kann, weil sie an der gleichen Lane hängen?
Ich glaube mich auch zu erinnern, dass ich mal ein Ultra-Luxus-Mainboard mit zwei Southbridges gesehen habe, über die dann extra viele Anschlüsse bereitgestellt wurden. Ist aber schon ein paar Jahre her, daher bin ich mir nicht sicher.