cookie_dent schrieb:
AMD scheint im Moment mehr Richtig zu machen als Intel.
Ja und Nein. AMD hat sich mit Xilinx einen weiteren Geschäftsbereich "gekauft" und vor allem auch einen respektablen Forschungspartner im Bereich KI.
Dazu kommt, dass sich AMD durch den Kauf von Xilinx nun auch breiter aufgestellt hat und jeder Geschäftsbereich eine gewisse Wichtigkeit für AMD hat und AMD damit es auch verkraften kann, wenn ein Bereich mal ins straucheln kommt.
Aktuell sinkt "Client" stark, dafür gewinnt Embedet und damit kann man hier viel Ausgleichen. Dazu kommt, dass AMD die Forschungsausgaben auch entsprechend Buchen kann. Die Teams sind zwar festen Bereichen zugeordnet, aber man kann die Kostenanteile der Personalkosten und Co auch splitten. (Ich wurde damals bei einem größeren IT-Unternehmen in zwei Bereichen geführt mit entsprechenden Stundenanteilen, obwohl das Team einem Bereich fest zugeordnet war.)
AMD macht aktuell in dem Fall es richtig, dass sie in weitere Geschäftsfelder vorgedrungen sind, dass sie mit Xilinx fusioniert sind und dass AMD auch verstärkt die Synergiene der einzelnen Geschäftsbereiche nutzt. Ebenso - aktuell - richtig ist es, dass sie sich auf wenige Kerntechnologien "stützen". Sie können mit CDNA, RDNA , Zen sehr viel Abdecken. Jetzt kommen die FPGA und XDNA "noch" dazu, was ihnen weiter hilft.
Colindo schrieb:
Und so weit reduzierte Nachfrage, dass TSMC die Preise senkt, haben wir wohl noch nicht erlebt.
Hat TSMC nicht erst wieder die Preise erhöht, um ihre Netto-Marge von knapp 50 % zu halten? TSMC ist aktuell "quaso" Monopolist und kann die Preise entsprechend anziehen lassen, weil gerade Firmen wie AMD, NVIDIA, Apple und Co auf sie angewiesen sind. Samsung könnte hier interessantw erden, wenn es TSMC übertreibt, aber das auch nicht so einfach.
AMD ist auf TSMC weitgehend angewiesen, Samsung muss ja auch hier entsprechende Alternativen anbieten. TSMC kann aktuell also leider schalten und walten, wie sie es wollen.
Oberst08 schrieb:
Ich bin mir nicht sicher, ob Xilinx da so entscheidend ist, oder ob es generell Embedded ist.
Xilinx ist da mit entscheidend, weil Xilinx vor der Fusion/Übernahme pro Quartal ca. 1 mrd. $ umgesetzt hat. Die Zahlen fließen nun weitgehend da ein, weil AMD auch die Kunden von Xilinx mit übernommen hat und ein Teil der Aufträge.
Oberst08 schrieb:
Denn bei Intel hat Altera ja auch nicht geholfen, den Verlust einzudämmen. Und die bieten ja ähnliches wie Xilinx (FPGAs und CPLDs).
Hier musst du eher die Umsätze der Firmen vergleichen. Xilinx hat in den Jahren vor der Übernahme ca. 3,5 - 4,0 mrd. $ umgesetzt mit einem gutem Gewinn. AMD war 2019 etwas grö0er als Xilinx und erst 2020 und 21 konnte AMD entsprechend "überholen", aber auch nicht massiv. AMD setzte zum Zeitpunkt "der" Kaufankündigung ca. 16 mrd. $ um. Xilinx setzt ca. 25 % von AMD um, oder jetzt eben - kombiniert - ca. 20 %.
Intel hat Altera 2015 gekauft und Altera setzte damals ca. 2 mrd. $ pro Jahr um, während Intel damals pro Jahr bereits 55 mrd. $ umgesetzt hat. Altera hat also weniger als 5 % dessen an Umsatz gemacht, was Intel gemacht hat und wenn man das kombiniert, ist der Anteil von Altera bei ca. 4 %. Das ist quasi nichts.
godrarock schrieb:
Aktien sind nur gut, wenn sie Dividende ausschütten, alles andere ist fürs halsbrecherische, böse Spekulanten?
Was für ein Unsinn.
Na ja, auch wenn es stark vereinfacht ist, was da geschrieben wurde und man daher auch zurcht die Aussagen etwas gerade rücken sollte, so falsch ist es nicht was @[wege]mini geschrieben hat. Er hat zudem nichts von bösen Spekulaten geschrieben, sondern wertfrei von Spekulanten. Man sollte an dieser Stelle also nicht unnötige Aggression in einen Beitrag stecken, nur weil die vieleicht gemachte Grundaussage nicht der eigenen Meinung entspricht.
godrarock schrieb:
Man hat also Aktien nur für die Dividende?
Kommt halt darauf an, was deine Ziele sind und wie du im weiteren Verlauf Geld machen willst und hier ist auch der Unterschied zwischen "Investoren" und "Spekulanten" und deswegen ist seine grundlegende Aussage auch kein Unsinn, wie du es hinstellen willst, sondern der entscheidenden Unterschied:
Eine Firma die regelmäßig Dividenen zahlt - sofern es möglich ist - ist für jemanden, der investieren will, in der Regel interessanter, weil dann nicht mehr alleine der Aktienkurs über Gewinn oder Verlust entscheidet. Es kommt - wenn man die Aktien lang genug hält - irgendwann der Break-Even-Point und ab diesem hat man immer einen Gewinn, vollkommen unabhängig wie die Aktie sich von diesem Moment an entwickelt.
Das benötigt Geduld - je nach Firma auch sehr viel. Neben dem Punkt, dass sich aber die Investition irgendwann amorisiert, gibt es aber noch einen weiteren Vorteil: Es kommt Geld herein, dass man reinvestieren kann, auch hier erneut vollkommen unabhängig vom Aktienkurs, und das auch in die gleiche Firma, wenn man will. So kann man durch eine initiale Investition und viel Geduld mit der Zeit immer mehr Aktien der gleichen Firma kaufen. Das Vermögen baut sich ab einem gewissen Zeitpunkt - wenn man genug Dividenen bekommt - ab einem gewissen Zeitpunkt selbst weiter auf. Genau das macht in diesem Fall eine Investition aus.
Natürlich ist auch hier "Spekulation" mit an Board, man weiß ja nie, wie viel Dividenden eine Firma zahlen kann oder ob auch mal garkeine gezahlt wird, weil es nicht passt, genauso kann eine Firma hier pleite gehen und man hat ein Risiko, nur verliert bei dieser Form der Investition der Kurswert an Bedeutung und ist für den Investor 2. oder gar 3. rangig. Das Ziel für viele ist bei dieser Art von Investition, dass man irgendwann den Punkt erreicht, bei dem man rein von der Gewinnausschüttung leben kann, OHNE dass man das Vermögen angreifen muss. Man hat halt irgendwann seine n Tausenden an Aktien, die werfen pro Jahr die Summe m ab und von Summe m kann man gut leben und vielleicht noch die Summe o reinvestieren.
Das funktioniert bei einer Firma, die keine Dividene ausschüttet nicht. Hier ist der Aktienwert entscheidend und dieser entscheidet auch, ob man mit Gewinn oder Verlust heraus geht am Ende. Deswegen spricht man hier auch von Spekulation, man "spekuliert" darauf, dass die Aktie irgendwann mehr Wert ist, als an dem Tag, an dem man sie gekauft hat. Ebenso - und dass ist auch ein wichtiger Unterschied: Bei dieser Form der Investition wird für den eigenen Lebensunterhalt das Vermögen aufgebraucht - klar man kann Geld auslösen, nutzen und dann irgendwann "günstig" wieder einsteigen. Der Fokus liegt aber eben auf den Aktienwert und dieser Entscheidet.
Es ist am Ende halt ein Unterschied, ob man 100.000 Aktien hat, die am Ende es ermöglichen, dass man ca. 2.000 € im Monat aus Dividenen zur Verfügung hat, oder ob man dann pro "Monat" eine Aktie für 2.000 € verkaufen muss. Bei Option A hat man am Jahreende immer noch 100.000 Aktien, bei Option B hat man nur noch 99.988 Aktien und im Jahr darauf nur noch 99.976 und so weiter, bis es "irgendwann" bei ist.
godrarock schrieb:
Lieber keine Dividende als so wie bei Intel zwanghaft an der Dividende festzuhalten, nur um die Aktionäre zu befriedigen!
Da hast du natürlich recht. Dividenden, die aus der Firmensubstanz bezahlt werden, nur um sie zu bezahlen, sind Unklug, keine Frage und in so einem Fall wäre es auch besser, wenn die Firmen darauf verzichten. Sowas kann nach hinten losgehen.
[wege]mini schrieb:
Auf jeden Fall nicht, um auf einen Aktiengewinn zu spekulieren.
Das Problem ist eher, dass viele - selbst wenn sie sich mit Geld in der Börsenwelt versuchen - nicht den Unterschied zwischen den verschiedenen Arten der Vermögensbildung verstehen und diese auch immer wieder miteinander vermischen. Das liegt auch daran, dass man erst mal alles als Investition bezeichnet, egal ob man nun investieren oder spekulieren will und ich glaube diesem Fehler liegt auch godrarock auf.
Bei einer Investition geht es darum, dass man etwas in seinem Besitzt hat und damit dann Geld generiert. Bei der Spekulation geht es darum, dass man auf die Wertsteigerung des Objektes setzt und deswegen das Objekt zu einem Zeitpunkt X kauft und dann zum Zeitpunkt Y verkauft.
Deswegen sind ja auch AMD-Aktien zum jetzigen Zeitpunkt "noch" Spekulationsobjekte - das kann sich ja ändern. Hier setzt man darauf, dass der Wert steigt, um am Ende den Gewinn zu realisieren, muss er aber steigen.
godrarock schrieb:
Pauschal mal alle Aktien als nicht notwendig zu bezeichnen, nur weil sie keine Dividende zahlen
Es kommt halt darauf an, was das eigene Ziel ist. Redet man von einer Investition, dann hat er recht, redet man von einer Spekulation, hat er unrecht.
Und das hat am Ende auch nichts mit "bösen" Spekulanten zutun, sondern es ist einfach ein Unterschied, ob du eine Aktie kaufst und behältst und diese Geld abwirft, oder ob du entsprechend eine Aktie kaufst um sie irgendwann mit Gewinn zu verkaufen.
whynot? schrieb:
Nvidia hat derzeit ein KGV von 160, da ist perfektes Wachstum auf 5 Jahre eingepreist, die Nvidia Bubble wird platzen, Frage ist nur wann.
Das schöne an Aktien ist, wenn man nicht auf kurzfristige Gewinne durch "Spekulation" aus ist, dass man eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber dem Börsenkurs entwickelt, weil man Verluste durch mehr "Aktien" ausgleichen kann, wenn man langfristig einen Investitionsplan hat.