storkstork schrieb:
Ich könnte mir auch einen langsameren Fortschritt vorstellen, mit weniger Risiken, weniger Gewinnen. [...]
Natürlich wäre Fortschritt ohne Investoren wohl nicht so schnell möglich. Aber ob das auch immer für alle positiv ist am Ende? Ich könnte mir auch einen langsameren Fortschritt vorstellen, mit weniger Risiken, weniger Gewinnen.
Da geb ich dir vollkommen Recht! Aber das ist doch genau der Punkt, wo der freie Markt ins Spiel kommt: Verschiedene Strategien dürfen sich gegeneinander behaupten; Möchte man langsam wachsen und eventuelle Marktanteile verlieren, oder möchte man schnell wachsen und den Start-Up-Tod sterben?
Dass es die Möglichkeit gibt, beides ausprobieren zu können (und das Geld fließt ja freiwillig, wir reden hier nicht von China), ist doch was gutes!
storkstork schrieb:
Wenn man so denkt ist man wahrscheinlich ein naiver Träumer, der hauptsächlich von Luft und Liebe lebt
Nein absolut nicht! Gibt genug im deutschen Mittelstand, die eine nachhaltige Finanzierung des Geschäfts als essentiell ansehen - und ich finde das ebenfalls vernünftig. Aber dass man das eine besser findet, heißt nicht automatisch, dass das andere kacke ist.
(Das hattest du auch nicht behauptet, das ist allgemein gerichtet; Danke für deinen ausgewogenen Beitrag)
OdinHades schrieb:
Aktien sind größtenteils nur noch Spekulationsobjekte. [...] Es ist Raubtier-Kapitalismus vom Feinsten. [...] Ich kaufe Aktie XY in der Hoffnung, dass mir irgendjemand dafür in der Zukunft mehr Geld gibt, als ich dafür ausgegeben habe.
Ich sehe nicht, wo genau du die Brücke schlägst: Wenn jemand in der Zukunft (freiwillig!) bereit ist, einem anderen die Aktien für nen höheren Aktienkurs abzukaufen, ist das doch absolut fein? Raubtier-Kapitalismus verbinde ich mit Monopolbildung und mit (unfairem) Ausstechen des Wettbewerbs, nicht mit freiem Aktienhandel.
OdinHades schrieb:
Ob man damit leben kann oder nicht, das muss schon jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn du heute die Chance hättest eine 3080 FE für 700€ zu kaufen, hättest du zugeschlagen?
Eben.
xexex schrieb:
Das Blut muss du dort suchen wo Geld letztlich durch Arbeit "verdient" wird. Geld arbeitet nicht und Geld zeugt auch keine Kinder.
Aber wenn ich eine Fabrik bauen möchte, die Nudeln herstellt, dann brauch ich keine Kinder sondern Geld.
xexex schrieb:
Das die Aktienkurse überproportional zur Wirtschafsleistung steigen, ist einerseits der stetig wachsenden Ausbeutung der Arbeiter geschuldet und andererseits der Niedrigzinspolitik.
Die Deutschen, die in börsennotierten Unternehmen angestellt sind, verdienen in Deutschland durchaus nicht schlecht. Ich selbst bin in einem kaum bekannten Unternehmen gleicher Natur tätig, und obwohl der Gründer sich Milliardär schimpfen kann, kann ich nicht behaupten, dass ich ausgebeutet werde (oder gar Blut lassen muss).
Nur weil die Gewinne ungleich/unfair verteilt werden, heißt das nicht, dass man ausgebeutet wird!
xexex schrieb:
Der Kleinanleger hat heutzutage nicht wirklich die Wahl wohin er mit dem Geld hingehen kann, dafür ist er dann der erste der sein Geld los ist, wenn mal wieder eine Blase durch übertriebene Zockerei platzt.
Der Kleinanleger kann in die gleichen Aktien investieren wie die großen Fonds auch: Entsprechend geht man zusammen mit denen hoch, oder unter. Spekuation ist eben dies - Spekulation.