storkstork schrieb:
Es wird wahrscheinlich wieder mindestens 2 Jahre dauern, bis GPUs für Gaming wieder in den Preisbereich kommen, den ich als akzeptabel erachte.
Das ist ggf optimistisch:
1.) Krypto/Mining Wahn
2.) Die Bugwelle der Nachfrage, da viele vergessen, dass die Turing Generation von einem großen Segment an Gamern komplett übersprungen wurde, und die kommt bei Ampere auch nicht zum Zug. Das "vererbt" sich leider auch auf die nächste Generation.
3.) Immer noch viel zu wenig Produktion, die großen Ambieter sind laufend "out of Stock"
4.) Auf Sicht weiterhin xxx % Aufschläge bei der Seefracht aus Asien
5.) Alle, die aufgrund der Situation die Ampere Generation jetzt meiden oder nicht zu einer GPU kommen und auf Herbst 2022 warten, ergänzen die Bugwelle dann aus 2.) noch mit
6.) AMD kann das Dilemma nicht wirklich kompensieren
7.) Die Architektur hat sich verändert: Raytracing Kerne sind nun Teil der Hardware und verteuern den Prozess zusätzlich
8.) Die VRAM Hysterie geht weiter, die GPUs werden als per se teurer, da wir ja alle 12, 16, 20 GB VRAM Modelle fordern und entsprechende Interfaces
9.) Es fehlt der übliche Gebrauchtmarktsättigungsprozess. Die letzten 3 GPU Generationen gehen teilweise in die Nähe des originären Kaufpreises aus 2014, 2015, 2016 oder 2017 an den nächsten privaten Käufer.
10.) DLSS 3.0, Nvidias nächste ML/AI Iteration, AMDs Konter auf das AI upscaling sowie Nvidias dritte und AMDs zweite Raytracing Generation werden weiteren Schub zum immer mehr Titeln liefern und damit die nächste Hürde in den Mainstream erklimmern und noch interessanter, sofern wir von weiteren 30-40% fps Schub ausgehen
11.) UWQHD und 4K Gaming werden in den nächsten Jahren weiter Zuwachs erhalten und damit den Bedarf nach GPU Power der 3080 und 6800XT Rendering zur Mittelklasse Anforderung macht aufgrund der Engines und des RT Ressourcenhungers. Das führt wieder zur Fortsetzung des Problems unter 9.)
12.) Zu 9 und 11. noch ergänzend das die ABSURDEN Preise auch künstlich das Bedürfnis wecken, möglichst viel zu kompensieren beim Wiederverkauf. Wer eine 3080 verkauft, die sie oder er für 1200 Euro gekauft hat, wird diese in 2 Jahren nicht für 600 Euro bei ebay einstellen
= das Preisniveau bleibt hoch für Ampere und RDNA2.
RDNA 2 bleibt durch die 16 GB VRAM leichter preisstabil
13.) Die 3090 hat durch die Möglichkeit der 24 BG VRAM auch die prosumer als Zielgruppe, die mit Kusshand in 2 oder 3 Jahren eine "günstige" 3090 für ihren (semi)professionellen Einsatz nehmen. Das hält die 3090 ebenfalls wertstabil. Dass die 24 GB VRAM zudem in 2 Jahren eine "typische" VRAM Größe werden, bleibt auch ausgeschlossen. Zudem hat nur die 3090 das nvlink Feature.
Eine Flut von used 3090er für 1000 Euro hätte akute Auswirkungen, aber das wird nicht passieren. Folge:
Die hohen 3090 WVK Preise zwingen damit weder die 6900XT noch die 3080 oder die 6800XT Verkäufer zu Anpassungen.
14.) Die 3080, 6800XT und 6900XT sind "leider" auch in 2 Jahren noch lupenreine 4K Karten, die Umsteiger auf 4K gerne auch gebraucht nehmen werden. Diese Nachfrageimpuls kann nur gekontert werden, wenn die nächste AMD und Nvidia Generation die PReise drücken und/oder 50% mehr fps Leistung mitbringen.
Das hat dieses Mal nicht geklappt. Es wird nächste Generation auch nicht klappen
15.) Viele AAA Games sind oder werden verschoben und gecancelt. Richtiger "Druck" auf HW mit systemsellern wie Cyberpunk kommt ggf. erst 2023, wenn GTA VI dann kommt. Die Nachfragewelle betrifft also auch viele, die diese AAA abwarten und dann - wie der Rest - kaufen wollen.