Ich glaube nicht das die Menschen den Glauben an die Politik verloren haben.
Ich glaube viel mehr das sich viele Menschen - aus jeder sozialen Gruppe - von weiten Teilen der "etablierten" Parteien nicht mehr wahrgenommen und vertreten fühlen.
Das liegt auch daran das viele Glauben besonders wichtig zu sein...
Was ist denn Politik und Demokratie? Alle Macht geht vom Volke aus. In ihrer grundsätzlichen Auslegung hat die Politik nur die Meinung des Volkes umzusetzen.
Im frühen Griechenland, dem Urvater der modernen Demokratie, wurden Personen aus dem Volk regelmäßig "zwangsverpflichtet" sich in einer Versammlung mit aktuell zu regelnden Dingen auseinanderzusetzen.
Manche sagen so was wie: "Die Deutschen wünschen sich wieder einen Führer." Und das ist natürlich völliger Unsinn. Vor allem da beim Wort Führer jeder an Hitler, Nazis und das Dritte Reich denkt.
Die Deutschen als alte Kaisernation verlangen aber nach Führungsstärke. Nach jemandem der ihnen klar sagt wie es laufen soll. Das kann dann jeder bewerten und entsprechend wählen oder nicht wählen.
Wir haben seit fast 16 Jahren aber jemanden an der Spitze unseres Landes der so gar nichts von repräsentativer Führungsstärke versteht. Es wird nicht mehr geführt, es wird nur noch verwaltet.
Und eines ist auch sichtbar. Die Angst geht um. Nur damit lässt sich erklären wie so existenziell wichtige Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft, die Freiheit,
auch die Freiheit der Meinungsäußerung, immer weiter eingeschränkt wird und unliebsame Meinungen mit der Brechstange in den Schmutz gedrückt werden.
Ich bin ganz sicher kein Freund der AfD. Aber ich kann nachvollziehen und verstehen warum sie so stark geworden ist. Es liegt nicht an den Menschen.
Es liegt an mangelnden Persönlichkeiten, mangelnder Präsenz, es mangelt verlässlichen Aussagen, denen konkrete Taten folgen sowie an Führungsstärke und Vorbildcharakter.
Die Antwort der Politik kann und darf nicht sein kritische Stimmen zu unterdrücken. Das hat Diktatur-Charakter.
Kritik muss man aushalten, mit Kritik muss man umgehen, sie in die eigene Entscheidungsfindung einbeziehen und den Kritiker in seiner Meinung ernst nehmen.
Sich mit Sachargumenten ergebnisoffen auseinandersetzen. Dazu zählt auch anzuerkennen das eine andere als die eigene Partei durchaus mal richtig(er) liegen kann.
Passiert das nicht, fühlen sich immer weniger Menschen wahrgenommen und verstanden.
Und das zieht den Stift auf Wahlzetteln in Richtung AfD. Weil die AfD die einzige ernstzunehmende Partei ist, die nicht den ewig gleichen Einheitsmist von sich gibt.
Ob das eine gute Entwicklung ist, wage ich zu bezweifeln. Denn vieles das im AfD Wahlprogramm steht, findet nicht meine Zustimmung. Anderes dafür schon.
Aber irgendwas gutes findet sich im Programm jeder Partei, die Frage ist, was ist mit dem Rest? Würde es unserem Land mit - übertrieben formuliert - einem AfD-Bundeskanzler langfristig besser gehen oder nicht?
Wie haben sich die USA seit der Amtseinführung von Trump entwickelt? Ehrlicherweise muss man zugeben: Nicht schlecht.
Das seine Außenpolitik nicht überall gut ankommt, ist nachvollziehbar. Aber die Amerikaner schauen naturbedingt erst auf ihr eigenes Land. Und da läuft es zur Zeit recht gut.
Ich sehe jedenfalls nicht das Trump die nächste Wahl verliert...
Bei uns ist das anders, denn Frau Merkel will ja nicht nochmal antreten.