Hylou schrieb:
Exklusivität - egal für was und in welcher Form hat niemals Vorteile für den Endkunden. Allein deswegen kann ich nicht verstehen warum Exklusivdeals und Titel so beklatscht werden.
Ich glaube kaum, dass die Exclusives beklatscht werden.
Aber beleuchten wir das mal:
Für den Exklusiv-Deal braucht es zwei Seiten. Epic macht ein Angebot und der Entwickler bzw Publisher geht diesen Deal dann ein. Epic lässt sich das schon einiges Kosten und übernehmen eine ganze Ecke des Risikos, weil sie Mindestumsätze versprechen, die sie mindestens an den Entwickler/Publisher zahlen.
Die Exclusives sind dazu da, den EGS zu pushen, ohne Epics aktionen würde ja kaum jemand einfach von Steam auf Epic wechseln. Gewohnheit und eine gewisse Spielebibliothek lassen dann einen an Steam klammern.
Durch diese Deals geht Epic einiges an Marge bei diesen Spielen verloren, gewinnen aber Nutzer des EGS. Ewig können die diese Subventionierung des EGS auch nicht treiben, insbesondere nicht die ständigen Gratis-Spiele.
Den Publishern/Entwicklern steht die Wahl des Vertriebsweges ja auch frei. Einige nehmen dann nur Steam, um den Aufwand noch geringer zu halten, als jeden verfügbaren Vertriebsweg zu verwenden. Das heist im Endeffekt, dass diese Spiele dann auch nur Exklusiv bei Steam sind, weil der Publisher sich eben dafür entschieden hat.
Warum sind die Spiele bei Epic nun trotz geringerer Provision nicht billiger?
Weil die Preise von den Entwicklern/Publishern kommen. Daher ja auch Provisionsbasis.
Und ich meine sogar mal irgendwo gelesen zu haben, dass in den Geschäftsbedingungen von Steam drin steht, dass ein Publisher über Steam keinen höheren Preis, als über andere Shops/Vertriebswege nehmen darf. Als kann Entwickler/Publisher XY nur weniger über Epic verlangen, wenn er dann auch bei Steam weniger nimmt, oder er darf dann nicht über Steam vertreiben (Kurzzeitige Angebote damit sicher ausgenommen)
Also bevor man Epic den Schwarzen Peter für Exclusives und Preise zuschieben will, muss man diesen genauso den Entwicklern/Publishern zuschieben. Ein Boykott gegen den EGS wegen Exclusives, dann aber nach dem normalerweise einen Jahr dann das Spiel bei Steam zu kaufen, ist schon ein wenig heuchlerisch, weil der Publisher genauso schuld an den Exclusives ist wie Epic. (Wenn man EGS einfach allgemein meidet, ist das was anderes)
Bevor jemand noch sagt, dass man später ja nicht mehr den Vollpreis bezahlt, weil inzwischen günstiger geworden, kann doch so Heuchlerisch nicht mehr sein. Doch, denn man kann auch EGS nutzen und da nur die Exclusives boykottieren, es sind ja nur einige Titel Exklusiv, nicht alle.
Entschleuniger2 schrieb:
Wenn irgendeiner daherkommt und die Marge für alle kaputt macht
Das hat Marktwirtschaft eben so an sich. Aber nur weil jemand weniger verlangt, muss es nicht zwangsweise schlechter sein. Wenn es Branchenüblich ist, ist das längst kein Grund, dass es so viel kosten muss. Das heißt eigentlich nur, dass die Vertriebe sich einig waren, nicht weniger zu verlangen um damit keinen "Preiskampf" (ist ja eher ein Provosionskampf) eingehen. Die Branchenübliche Provision sagt ja auch überhaupt nichts über die Qualität aus, wenn man als Beispiel die negativen Meinungen über Origin ansieht.
PS: So wie der EGS bisher aussieht, gibt's für Steam ja noch keinen Grund, die Provision zu senken. Steam kann da auch noch länger mit Features als plus kommen.
Matthias80 schrieb:
Ja das eigentliche Versprechen war spiele würden günstiger
Bedenke aber, dass es tatsächlich immer aufwendiger wurde, ein Spiel der AAA-Klasse zu entwickeln, die üblichen Preise für die Titel aber relativ stabil sind, und die Inflation muss man auch noch einrechnen.
Natürlich gibt's auch ein paar Ausnahmen, die mehr als die seit Jahren fast üblichen rund 60€ kosten, oder auch künstlich aufgeteilt werden. Trotzdem gibt's eigendlich schon großartige Produktionen für 50-60€ Release-Preis. Vor 15 Jahren hat man für das gleiche Geld ein Spiel gekauf, welches deutlich weniger Aufwendig war.
Wenn man dann noch einrechnet, dass man diese Spiele wenige Monate nach Release in Angeboten deutlich billiger bekommt, finde ich die Entwicklung des Spielemarkts insgesamt gar nicht so schlecht.