TiBoTittiKack schrieb:
Das kann man nicht im Ernst erwarten, wenn es sich um Angestellte handelt, die darauf angewiesen sind, ihre Broetchen weiterhin in dieser Branche zu verdienen.
Die Quellen hätten nichts zu befürchten, wenn sie ihre Behauptungen beweisen könnten.
Ohne diese Beweise - und nochmal, es gab keinen Grund für The Escapist diese Beweise nicht zu publizieren - wollen die Quellen natürlich anonym bleiben, denn sind sie erst einmal enttarnt und ist ihre Unglaubwürdigkeit festgestellt, drohen ihnen ernsthafte Anklagen, die CIG dann auch wahrscheinlich gewinnen würde (vor allem wenn zuvor in einer Klage gegen The Escapist ihre mangelhafte Glaubwürdigkeit, u.U. aufgrund des Verdachts einer böswilligen Absicht, festgestellt wurde). Sollte es soweit kommen, dann würde ich CIG's Stelle allerdings von einer Klage absehen (und die Anonymität der Quellen zu deren Schutz wahren), wenn die Quellen im Gegenzug zur Aufklärung der Hintergründe beitragen.
TiBoTittiKack schrieb:
Du sagst das so, als ob du wuesstest, dass die Quellen allesamt mit Smart "zusammengearbeitet" haetten. Was soll das denn genau heissen und woher hast du die Info?
Derek Smart hat ein Postfach für Whistleblower eingerichtet. Derek Smart steht in sehr engem Kontakt mit Lizzy Finnegan. Er war der perfekte Mittelsmann. Vor allem aber hat Derek Smart selber gesagt, der (vom Magazin bestätigte) Mittelsmann zu sein, und Aussagen gemacht, die er nur wissen konnte, wenn er mit den Quellen in Kontakt stand (viele dieser Aussagen hat er mittlerweile gelöscht; ein Schelm wer Böses dabei denkt). Auf viele weitere Indizien, etwa dass die Aussagen der Quellen typische Formulierungen aus seinem Blog enthalten (mit den gleichen linguistischen Fehlern), will ich gar nicht eingehen.
TiBoTittiKack schrieb:
Und exakt so wurde es im Escapist-Forum vermeldet. Genau das ist doch der dadurch entkraeftete Kernvorwurf gegen Escapist, der angeblich seine grundlegenden journalistischen Pflichten verletzt haben soll. Hatter nicht.
Das Magazin hat diese Pflichten schon verletzt, als sie es versäumt haben, die Motivation der Quellen zu hinterfragen und eine mögliche böwillige Absicht auszuschließen; als sie es versäumt haben, die Hintergründe der Behauptungen zu untersuchen und in Frage zu stellen (was in einigen Punkten sehr einfach gewesen; als sie es versäumt haben, der Gegenseite die Möglichkeit und genug Zeit einzuräumen, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen und diese ggf. zu entkräften; als sie es versäumt haben, die Gegendarstellung in der ersten Publikation zu veröffentlichen (der Artikel hätte aufgeschoben werden müssen, bis die Gegendarstellung vorliegt); als sie es versäumt haben, denn Umstand, dass es sich nur um Behauptungen anonymer Quellen ohne Beweislast handeln, herauszustellen.
Das sind Grundprinzipien journalistischer Ethik , und das Magazin hat gegen wahrscheinlich alle verstoßen. Oh, ja, hier und da wurde erwähnt, dass es sich nur um Behauptungen aus anonyme Quellen handeln. Die gewünschte Narrative wurde trotzdem aufgebaut und im nachfolgenden Podcast vertieft. Ist auch nicht das erste Mal, dass The Escapist diese Masche fährt. Wenn du wissen willst, wie ein journalistisch sauberer Artikel auszusehen hat, dann lies nochmal den Artikel, den wir hier kommentieren!
Und sollen wir abgesehen von alledem wirklich glauben, dass das Magazin innerhalb von drei, vier Tagen alle sieben oder neun Quellen überprüft und den Wert ihrer Aussagen unter der Prämisse journalistischer Ethik überpüft hat? Lizzy Finnegan hat die Quellen nicht einmal getroffen. Sie hat mit den Quellen nur über Skype (oder gar nur telefonisch gesprochen) und die Quellen teilweise über deren LinkedIn-Profile abgeglichen - die jeder fälschen kann (bevor du es erwähnst: Eine Verdienstabrechnung lässt sich auch sehr einfach fälschen). Und dann ist sie auf eine elektronische Schlüsselkarte reingefallen, die ihr als Mitarbeiterausweis verkauft wurde.
Wie konnte dies nur geschehen, wenn die Rechtsabteilung so eine hervorragende Arbeit geleistet haben soll, die Quellen und ihre Aussagen zu verifizieren? Warum hat ihr niemand gesagt, dass ein Bild auf Skype und einem LinkedIn-Profil nicht ausreichen, um eine Quelle zu verifizieren? Alles was wir haben ist das Wort des Magazins, dass sie ihre Arbeit richtig gemacht haben - und der Glaube, dass sie schon nicht so dumm sein werden, solche Fehler zu machen. Hat es ja auch noch nie gegeben, dass es ein Magazin für die Auflage und die Klicks mit dem Berufsethos nicht so genau nimmt, vor allem nicht bei The Escapist.
TiBoTittiKack schrieb:
?! Um nichts anderes gehts die ganze Zeit. Was auch sonst wuerde CIG denn tun wollen?
Wegen Fahrlässigkeit klagen, um einen Widerruf und ggf. eine Entwschuldigung zu erwirken (und, wie ich vermute, an die Quellen heranzukommen). Das ist eine ganz andere Angelegenheit als wegen Verleumdung zu klagen, im Erfolgsfall für die Glaubwürdigkeit der ganzen Geschichte im gleichen Maße der letzte Todesstoß.
TiBoTittiKack schrieb:
Unterschlagung und diskriminierendes sowie rassistisches Profiling im Einstellungsverfahren.
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Sinthuria schrieb:
Der Escapist muss gar nichts befürchten.
Richtig. Am Ende wird The Escapist einen Widerruf publizieren müssen, die Reputation des Magain wird noch ein wenig weiter schwinden, aber ansonsten kann das Magazin so weiter machen wie bisher.
Sinthuria schrieb:
Und was glaubst Du wieviel Skandale und Affairen nicht an die Öffentlichkeite gekommen wären, wenn der Presse nicht anonyme Hinweise zugespielt worden wären oder die Quellen nicht die Sicherheit gehabt hätten, dass man ihre Identität geheim hält. So etwas nennt man Quellenschutz und gehört zum Berufsethos der Presse.
Der Quellenschutz greift aber nur so lange, wie die Quellen glaubwürdig sind und diese auch Beweise vorlegen. Nochmal: Niemand würde heute Edward Snowden kennen, wenn er seine Behauptungen nicht auch mit Beweisen untermauert hätte. Das macht eine gute und zitierwürdige Quelle aus: Beweise!
Sinthuria schrieb:
Nur weil man Kritik äußert oder nicht euphorisch jedes "Schnipselchen" zum Spiel feiert, ist man Ein Fanboy von Derek Smart?
Man sollte aber wenigstens so kritisch sein, einen solchen Artikel zu hinterfragen, wenn keine Beweise vorgelegt werden. Anonsten macht man sich verdächtig, einer Quelle nur deshalb zu glauben, weil man dieser gerne glauben möchte. Wenn du sowohl das Spiel als auch diese Kontroverse kritisch siehst, dann finde ich das cool. Wenn du hingegen diese Kontroverse unbesehen glaubst, weil sie so gut in das hinein passt, was du über das Spiel glauben möchtest, dann fände ich das weniger cool.
Gleichwohl, wer jede kritische Stimme als "DS-Fanboy" abtut, der macht sicher seinerseits gewissen Motivationen verdächtig.
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UltraWurst schrieb:
Wovon redet ihr?
Welche GG-Blogger verbreiten welche Lügen?
Lizzy Finnegan war doch eine Galleonsfiguren der GamerGate-Bewegung, oder nicht? Zwar hat sie sich mittlerweile von GamerGate weg bewegt, aber wenn ich in die einschlägigen Foren schaue, dann scheinen Teile der Bewegung nicht mit dem Gedanken klarzukommen, dass eine der Ihren zumindest grobe Fehler unterlaufen können. Fairerweise muss man auch sagen, dass sich viele Stimmen in der Bewegung ausdrücklich von diesem Artikel distanzieren und GamerGate nicht in diesem Zusammenhang zitiert wissen möchten. Ersteres ist für mich ein Zeichen, dass es für einige Leute in dieser Bewegung nicht mehr um die Sache an sich geht, sondern nur darum, Teil dieser Bewegung zu sein, und diese Bewegung darf natürlich nicht fehlbar sein. Dieses Problem gibt es aber in vielen Communities, natürlich auch in der Star Citizen Community (weshalb ich dort überwiegend nur noch stiller Mitleser bin, weil vieles, was diese Community produziert, nur noch der übliche Fanboy-Quatsch ist).
Abgesehen davon kann man ohne weitere Beweise die Behauptungen in dem Escapist ohne Weiteres als Lügen oder zumindest als bewusste Fehldarstellungen abtun. Zu Erinnerung: Wer eine Behauptung aufstellt, muss diese auch beweisen, und was ohne Beweise behauptet wird, kann auch ohne Beweise widerlegt werden. Da Lizzy Finnegan diese Behauptungen zur Publikation gebracht hat, ist es auch ihre Verantwortung, diese zu beweisen.