TiBoTittiKack schrieb:
Beweise fuer was? Ne Niederschrift einmaliger Ereignisse, die aufgrund ihrer Umstaende nicht beweisbar oder widerlegbar sind? Ein Besinnungsaufsatz bzgl. des generellen Bueroklimas ? Prosa ueber rein subjektive Einschaetzungen ueber Charakter, Kompetenzen und Detailwissen einzelner Personen? Auch wenn die Quellen ihre Angaben teilweise gegenseitig bereits bestaetigt haben, ist da nichts fleischhaltiges, worum man sich streiten koennte. Meinung, Meinung, Meinung. Auf Wiedersehn.
Ja, genau! Irgendwas in der Art! Eine belastende Email. Irgendwelche Rechnungen. Fotos. Vielleicht sogar einen Audio-Mitschnitt. Irgendetwas, dass die Behauptungen untermauert. Oder wenigstens ihre Identitäten, um ihren Aussagen Gewicht zu verleihen. Ohne diese Beweise und ohne eine Identität sind diese Behauptungen nur Schall und Rauch. Die Quellen bestätigen gegenseitig ihre Aussagen? So eine Überraschung aber auch, wenn sie als Gruppe mit Derek Smart zusammen gearbeitet haben. Das beweist nur leider gar nichts.
TiBoTittiKack schrieb:
Egal wie laut die Fanboys die Trommel ruehren - Escapist steht genau garnichts ins Haus. Und das weiss Escapist auch, denn sie haben sich bereits vor Publikation des Artikels das Ok von Defys Medienanwaelten abgeholt.
The Escapist hat nicht das Okay der Rechtsabteilung eingeholt. Die Rechtsabteilung hat lediglich überprüft, ob Lizzy Finnegan ausreichende Schritte unternommen hat, um die Quellen zu überprüfen. Was glaubst du denn, wie das abgelaufen ist? Lizzy Finnegan hat die Quellen überprüft und befragt hat, und dann hat die Rechtsabteilung die Quellen nochmal überprüft und befragt? Vielleicht hätte die Rechtsabteilung den Artikel schreiben sollen.
Nochmal: Die Rechtsabteilung stellt wenn überhaupt die Identität der Quellen fest, und ob der Autor die Quellen ausreichend verfiziert hat. Sie überprüfen nicht, ob die Quellen als Gruppe agiert haben, ob sie mit böswilligen Absichten gehandelt haben, und schon gar nicht überprüfen sie den Wahrheitsgehalt der Aussagen. Und selbst bei der einfachen Überprüfung der Identitäten hat die Rechtsabteilung offensichtlich geschlampt, denn wie sonst haben sie eine generische Schlüsselkarte als einen Mitarbeiterausweise durchgewunken? Die Quellen wurden teilweise nur über ihre LinkedIn-Profile (absolut nicht fälschungssicher) verifiziert.
Abgesehen bekommt The Escapist genau dann ein Problem, wenn ein Gericht nach Beweisen fragt, um die Glaubwürdigkeit der Quellen zu überprüfen.
TiBoTittiKack schrieb:
CIG hat sich ohne Not zu weit ausm Fenster gelehnt und jetzt kommts nur noch drauf an, ob sie zuerst mit dem Kopf, oder dem Hintern auf dem Asphalt aufschlagen.
Das ist der zweite Punkt, an dem du dich vollkommen verrannt hast. CIG hat mit einer Verleumdungs-Klage gedroht. Ob und was sie nun in die Wege geleitet haben, ist eine ganz andere Geschichte.
@ChaseHunter
Ich wäre nicht überrascht, wenn Derek Smart Probleme mit den Behören hätte. Ich will jetzt gar nicht auf all die Indizien eingehen, die seine Aktivitäten in ein zweifelhaftes Licht rücken. Aber es sind eben nur Indizien. Dass es eine positive FOIA-Erklärung bezüglich Ermittlungen gegen ihn gibt, habe ich auch gehört (natürlich schweigen die behörden zu laufenden Ermittlungen), aber es wäre schön, dieses Dokument auch zu sehen.
Sinthuria schrieb:
Naja Chris Roberts hat auch sehr emotional reagiert. Dafür wird Verständnis aufgebracht.
Warum auch nicht? Der Mann arbeitet nicht nur an seinem Lebenswerk, sondern ist auch für 260+ Mitarbeiter verantwortlich. Vielleicht ist er gar nicht die schlimmste Person auf diesem Planeten, sondern auch ehrlich um sein Unternehmen und seine Mitarbeiter besorgt. Diese Aussage ist ohne weitere Beweise genauso glaubwürdig oder unglaubwürdig wie die Behauptung, dass Chris Roberts ein Arschloch ist. Aber an der Stelle glaube ich eher Leuten, deren Identitäten ohne jeden Zweifel bestätigt sind und die nachweislich wissen, wovon sie reden. Und das sind die tatsächlichen Mitarbeiter, die sich in den letzten Tagen zu Wort gemeldet haben.
Abgesehen davon stehen mittlerweile Vorwürfe krimineller Handlungen im Raum. Ohne jeden Beweis, und ohne unzweifelhaft identifizierte Quellen. Und GamerGate Blogger verbreiten diese Geschichte unbesehen im Netz. Zwar wäre es besser gewesen, wenn Chris Roberts die Ruhe bewahrt hätte, aber dass in diesem Moment er Emotionen gezeigt hat, finde ich mehr als verständlich - vor allem da selbst seine Familie und seine Kinder in all dies hinein gezogen werden.
Sinthuria schrieb:
Und was die anonymen Quellen angeht. Journalismus lebt davon, dass Quellen sich darauf verlassen können, nicht genannt zu werden. Whistleblowing funktioniert genau so. Das heißt nicht, dass jede Imformation auch der Wahrheit entspricht, aber so etwas jetzt zu verteufeln, wo es an anderer Stelle vehement verteidigt wird, hat auch etwas mit Doppelmoral zu tun.
Nein, nur weil Blätter wie BILD, The Sun oder The Escapist von solchen Geschichten (und es sich den gelegentlichen Rechtsstreit offenbar locker leisten können), ist das nichts, was man einfach akzeptieren sollte. Und ein Whistleblower wird erst dann zum Whistleblower, wenn er seine Behauptungen auch mit Beweisen untermauert. Keine Sau hätte sich für Edward Snowden interessiert, wenn er eine anonyme Quelle ohne jede Beweise für seine Behauptungen geblieben wäre. Aber all jene, die sowieso eine Agenda gegen die USA haben, hätten im trotzdem unbesehen geglaubt. Passt ja schließlich in die Narrative, die man sich in den Kopf gesetzt hat.
