fej1965 schrieb:
Sehe ich nicht so. Der CEO ist da nicht der Alleinschuldige, wenn er "Lötfeilen" als Programmierer hat, dann muss er diese eben rausschmeißen.
Mag sein dass du es nicht so siehst, du liegst hier mit deiner Einschätzung in diesem Fall aber schlicht falsch.
fej1965 schrieb:
Wir hatten in unserer Betrieb auch untaugliche Mitarbeiter, mit 15 Jahren Berufserfahrung, welche trotzdem nichts drauf hatten und mehrere Dinge verkackten... Solches Personal muss weg.
Und hier sieht man auch gut wieso du falsch liegst, du gehst von einer komplett falschen Prämisse oder Prämissen aus.
Erster Punkt:
Wer steuert das Schiff Sonos App? Die Devs, die tun und veröffentlichen was der Chef will oder der Chef, der sagt "reicht so, geht raus, Funktionen brauch keiner". Mehr noch, wenn deine These in dem Bereich hier richtig wäre, dann müsste der Chef sich ja nicht entschuldigen und gehen, weil er ja nicht in der Schuld steht. Nur sah das in der Praxis anders aus: sowohl Aktionäre als auch Aufsichtsrat und Angestellte waren der Meinung dass der CEO seine Pflichten nicht erfüllt hatte.
Zweiter Punkt:
Du gehst von der deutschen Unternehmens-Kultur aka "Internet/IT ist Neuland" aus und versetzt diese in die USA. Sowas ist im mindesten sehr weit an der Kultur vorbei: Hire & Fire sowie starkes Leistungs-Tracking sowie rigorose Einstellungs-Prozesse sind dort die Norm, nicht die Ausnahme.
Was mich zum dritten und wahrscheinlich schwerwiegendstem Punkt deiner Aussage bringt:
Du implizierst ist dass X Hundert Entwickler
ALLE unfähig sind. Und das kannst du gerade in den USA unter Punkt 2 niemals auch nur annähernd begründen...
Und dann kann man noch oben drauf werfen, was du dem Artikel hier auch entnehmen kannst, dass den vorherigen Berichten nach die Management Kultur/Hierarchie wohl bekannt war dass sie zu Problemen führt. Sprich, hier ist tatsächlich einzig und alleine das obere Management inklusive CEO Schuld.
Abseits davon ist deine Aussage auch ziemlich empathielos. Selbst wenn dein Unternehmen unfähige Entwickler hat, besser als sie zu feuern und somit vorhandenes Wissen zu verlieren (denn selbst unfähige Devs haben solches), ist für die Firma diese Entwickler zu bilden und ihnen Aufgaben zuzuteilen die sie bewältigen können. Als Beispiel: ein Dev in der Code-Optimierung kann bei Mangel an Leistung stattdessen auch ins Architekten Team versetzt werden, so dass er seine Erfahrung über den Code-Aufbau weitergeben bzw. anderweitig anwenden kann.
Und dabei bin ich grundsätzlich bei dir: wenn Leute ihre Aufgabe nicht hinreichend erfüllen, dann muss ein Manager über Änderungen nachdenken... Nur ist das ja auch selbst wenn wir in deiner Prämisse bleiben, vor dem Flop nicht passiert, also ist der Manager trotzdem noch schuld... Dass jetzt bei dem Umsatz Verlust Leute gehen müssen ist verständlich und ich würd es genau so machen. Nur kann an hier als Denkanstoß auch fragen: wieso bekommt der CEO auf dessen Basis die jetzige Situation überhaupt entstanden ist noch nen Bonus anstatt dass man die Devs behält, die den Karren aus dem Dreck ziehen müssen?
TLDR: Nein, die Devs sind definitiv nicht an Sonos Misere schuld, sie müssen Sonos aber wieder aus dem Dreck ziehen. Das Management muss dabei auch seinen Teil tun, da ein mal verlorenes Vertrauen nicht nur durch die Devs und ihre Arbeit wieder erlangt werden kann.