Thema Private Krankenversicherung

@Schmalhans93

Ich bin bei MLP. Ist Ein Provisions-Verein. Aber ein Berater brauchten wir eh, für Haus, Auto, Altersvorsorge & Co.

Wichtig ist, dass man weiß was man will und auch immer vernünftig Fragen stellt. Dann passt es auch mit diesen Beratern.

Die zwei Klassen Medizin ist nun mal von der Politik für die GKV entschieden worden. Warum bekommen die Ärzte nur eine fixe Anzahl von Patienten pro Quartal bezahlt und nicht die tatsächliche Anzahl?
 
Gerade wird ja wieder Stunk gemacht gegen Praxen die PKV-Patienten bevorzugen. Dann soll man wohl lieber keinen Termin bekommen oder erst in vielen Monaten. Lauterbach soll lieber dafür sorgen, dass es ausreichend Praxen gibt, das es keine solcher Ketten gibt die einen mit falscher Diagnose das Geld aus der Tasche ziehen wollen und das Krankenhäuser nicht die Behandlungen bevorzugen die am meisten Geld bringen.
Das mit der falschen Diagnose gab es bei meiner Schwiegermutter. Gibt dazu auch Berichte im ÖR. Als Beispiel nenne ich mal Smile Eyes.
 
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Man behandelt hat die Patienten, die man auch bezahlt bekommt. Finde ich an der Stelle auch komplett okay. Wir gehen ja auch arbeiten und wollen bezahlt werden.

Sollen sie lieber die 100 unterschiedlichen GKV Versicherungen zusammenführen. Deren Leistungskatalog ist ja nahezu gleich. Purer Luxus der extrem viel kostet.
 
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Ernsthaft, MLP? Ich hatte echt mehr von dir erwartet. Mein Tipp: Lokalen unabhängigen Versicherungsmakler suchen und !großen Bogen! um die ganzen Strukkis wie DVAG, MLP, etc. machen.
 
Meine Mutti hat tatsächlich schlechte Erfahrung mit einem unabhängigen Berater gemacht. Sie hat für ihre Altersvorsorge 3 separate Lebensversicherungen abgeschlossen, statt bei einem Vertrag einfach die Sparrate zu erhöhen.

Ich hab das Gefühl, dass bei MLP nicht komplett über den Tisch gezogen werde. Man muss halt kritisch Fragen stellen und auch Nein sagen können. Aber dann passt es schon.
 
User 37650 schrieb:
Gerade wird ja wieder Stunk gemacht gegen Praxen die PKV-Patienten bevorzugen.
Finde ich richtig so aus Patientensicht. Mein GKV-Beitrag dürfte höher sein als die meisten PKV-Beiträge. Trotzdem hatte ich schon den Fall, dass mir beim Orthopäden ein Termin in 3 Monaten angeboten wurde oder alternativ bei Eigenzahlung in der nächsten Woche.

_killy_ schrieb:
Sollen sie lieber die 100 unterschiedlichen GKV Versicherungen zusammenführen. Deren Leistungskatalog ist ja nahezu gleich. Purer Luxus der extrem viel kostet.
Jein. Das deutsche System krankt. Die SPD hatte Anfang der 2000er mal die Idee einer Bürgerversicherung. Das Ziel versickerte dann aber irgendwie mal.

Ich (als Unwissender) stelle mir vor, dass man 2 Modelle umsetzen könnte:
Entweder wie in der Schweiz nur private Versicherungen, die einen Mindestleistungskatalog garantieren müssen, was dann dem Katalog der GKV entspricht. Oder eine große GKV und keine privaten Versicherungen.

Eine System, das sowohl private als auch gesetzliche Versicherungen erlaubt, führt immer zu einer 2-Klassen-Behandlung, wobei ich den Eindruck hab, dass es in den letzten paar Jahren etwas besser geworden ist.

_killy_ schrieb:
Sie hat für ihre Altersvorsorge 3 separate Lebensversicherungen abgeschlossen,
Autsch. Auch wieder meine nur meine Meinung. Bei vielen Lebensversicherungen übersteigen Provision und laufende Gebühren die Erträge.

In der Hochzinsphase der 90er Jahre waren Bausparverträge und Lebensversicherungen noch gute Anlagen. In den letzten 15 Jahren allerdings hat sich die Situation insofern geändert, dass ich Lebensversicherungen und Rentenversicherungen (insbesondere Riester, Rürup war schon Mist bei Erfindung) meide wie die Pest.

Meine Altersvorsorge sind derzeit 3 ETF-Sparpläne, dazu Aktien mit Dividenden um die 10%. Über einen Zeitraum von Dekaden gibt es keine besseren Anlagen für kleine Leute. Alternativ kann man noch über ein Häuschen nachdenken, wenn man denn nicht gerade in einem überteuerten Ballungsgebiet wohnt.
 
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Pummeluff schrieb:
Eine System, das sowohl private als auch gesetzliche Versicherungen erlaubt, führt immer zu einer 2-Klassen-Behandlung
So ein System wie bei uns gibt es übrigens in keinem anderen Land in Europa. Die Niederlande hat ihre PKV schon 2006 abgeschafft.

Ich wäre auch dafür das Jeder in den gleichen Topf einzahlt. Und wer mehr will kann das gerne als Selbstzahler.
 
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Zum generellen Thema PKV vs GKV. Nur 10% sind PKV versichert, der Rest ist in der GKV.

Mit der Abschaffung der PKV werden also nicht wirklich mehr Termine frei. Da führt die Politiker mal wieder das Volk an der Nase rum.

Ärzte vergeben die Termine an GKV Patienten eher so, dass sie auch möglichst bezahlt werden. Jede Praxis bekommt nur eine bestimmte Anzahl von Patienten pro Quartal an GKV versicherten bezahlt. Dass bestimmt die Termin Vergabe!
 
Pummeluff schrieb:
Finde ich richtig so aus Patientensicht. Mein GKV-Beitrag dürfte höher sein als die meisten PKV-Beiträge. Trotzdem hatte ich schon den Fall, dass mir beim Orthopäden ein Termin in 3 Monaten angeboten wurde oder alternativ bei Eigenzahlung in der nächsten Woche.
Na dann ist es ja deine Entscheidung und du solltest nicht meckern. PKVs gibt es seit dem 19. Jahrhundert und wurden bisher nicht von der Politik abgeschafft. Wenn also der Gesundheitsminister appelliert PKV-Patienten nicht bevorzugt zu behandeln, dann ist er doch genau der Verantwortliche der das ändern könnte.
Ergänzung ()

_killy_ schrieb:
Ärzte vergeben die Termine an GKV Patienten eher so, dass sie auch möglichst bezahlt werden. Jede Praxis bekommt nur eine bestimmte Anzahl von Patienten pro Quartal an GKV versicherten bezahlt. Dass bestimmt die Termin Vergabe!
Ja das ist dann auch der Grund, dass man in Arztpraxen als Neupatient nicht rein kommt.

So wie ich das verstanden habe, können PKV-Patienten mit höheren Gebühren abgerechnet werden. Ja es gibt nur 10% PKV-Patienten, also ist Lauterbachs Gelaber dazu sinnlos.
 
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_killy_ schrieb:
Mit der Abschaffung der PKV werden also nicht wirklich mehr Termine frei. Da führt die Politiker mal wieder das Volk an der Nase rum.
Was ja auch nur der erste Schritt wäre von vielen. Unser Gesundheitssystem ist halt ein Fass ohne Boden.
Zumindest Termine über die Nummer 116 117 zählen wohl nicht zum Kontingent und werden extra vergütet.
 
_killy_ schrieb:
Mit der Abschaffung der PKV werden also nicht wirklich mehr Termine frei.
Auslegungssache. Hast du in die Betrachtung mit einbezogen, dass die ganzen Privatärzte dann auch allen Patienten zur Verfügung stehen?

Außerdem müsste der Beitrag etwas sinken, da PKV-Versicherte überwiegend oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegen dürften.
 
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_killy_ schrieb:
Zum generellen Thema PKV vs GKV. Nur 10% sind PKV versichert, der Rest ist in der GKV.
Problem ist halt: Viele der in der PKV versicherten Leute haben hohe Einkommen. Das sind Beitragsgelder, die die GKV gut gebrauchen könnte. Dazu kommen dann noch die ganzen versicherungsfremden Leistungen, auch in anderen Bereichen der Sozialversicherung.

Wenn an der PKV festgehalten wird, dann gehört aus meiner Sicht jedoch aus Prinzip die Möglichkeit zum Wechsel zurück in die GKV stark eingeschränkt. Aus dem weiteren Bekanntenkreis kenne ich diverse Leute, die das ganze Berufsleben lang als Selbstständige in der PKV waren und dann kurz vor "Torschluss" (55 Jahre), als es anfing teuer zu werden, plötzlich irgendeinen Job hatten und darüber wieder in der GKV waren. Was für ein Zufall.... Das ist einfach nur ein Schlag ins Gesicht für alle, die immer in die GKV eingezahlt haben, entweder, weil sie keine Wahl hatten oder weil sie freiwillig drin geblieben sind.
 
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Das Problem in den PKV sind die Beamten. Die waren früher mies bezahlt, hatten aber einen angesehenen und unkündbaren Job. Und dafür eben auch eigene Fürsorge durch Pension und Krankenhäuser. Mittlerweile sind die hervorragend bezahlt, haben aber weiterhin alle anderen Benefits.

Wir springen hier halt von Thema zu Thema.

Ob sich eine PKV lohnt ist eine persönliche Angelegenheit und bemisst sich nicht nur am Geld, sondern an allen einfließenden Faktoren, u.a. eben auch Zeit, Anspruch an Dienstleistungen, Möglichkeiten etc.
 
@User 37650

Nein, der Grund ist das Ärzte IMMER bei PKV Patienten bezahlt werden. Bei GKV gibt es ein Limit und danach behandeln sie gratis.

@Pummeluff

Nein, in der PKV zahlt man pro Kind und bekommt diese nicht gratis in die GKV. Ich bezahle für meine 3 Kinder gute 700 Euro im Monat.

Die GKV sind ja 100 Einzelgesellschaften. Somit wieder 100 eigenständige, getrennte Pools an Versicherten. Stampfen wir diese doch zuerst ein.

Das System krankt nicht an der Trennung zwischen PKV und GKV. Dass ist immer wieder nur Ablenkung von den eigentlichen Problemen.
 
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_killy_ schrieb:
Das System krankt nicht an der Trennung zwischen PKV und GKV. Dass ist immer wieder nur Ablenkung von den eigentlichen Problemen.
Die Existenz der diversen GKVn ist auch nicht eines der eigentlichen Probleme. Die Finanzierung dieser Existenz der GKVn (Verwaltungskosten) ist nur ein kleiner Teil der Ausgaben. Die Verwaltungskosten sinken seit Jahren praktisch kontinuierlich. Das Problem sind die steigenden Leistungsausgaben und der Umfang der versicherungsfremden Leistungen im Verhältnis zum Beitragsaufkommen.

Ein paar Zahlen (2022):
Einnahmen des Gesundheitsfonds (Beitragseinnahmen): 268,1 Mrd. Euro
Anteil Verwaltungskosten an den Einnahmen(!): 4,3% = 11,53 Mrd. Euro
Ausgaben: 283,7 Mrd. Euro

Die größten Brocken bei den Leistungsausgaben sind Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel und ärztliche Behandlungen. Allein diese 3 haben 2022 183 Mrd. Euro ausgemacht, fast 65% der Gesamtausgaben.

und noch etwas zu den versicherungsfremden Leistungen: in 2023 waren es fast 60 Mrd. Euro . Fast so viel, wie in der Rentenversicherung, aber das wäre dann noch mehr OT.

Mein Fazit:
Könnte man die GKVn zusammenlegen? Ja.
Weitere Fusionen wird es ohnehin geben und angesichts der Entwicklung der Leistungsausgaben gehe ich von einer wieder steigenden Zahl an Fusionen aus.

Könnte man damit Geld sparen? Ebenfalls ja.
Ich würde mal optimistisch mit einem Einsparpotential von 1/3 der jährlichen Verwaltungskosten rechnen. Mehr halte ich für unwahrscheinlich. Für 2022 wären das dann noch etwa 7,70 Mrd. Euro an Verwaltungskosten gewesen. Angesichts der für 2025 prognostizierten Ausgaben von etwa 341 Mrd. Euro (siehe Links oben), sollte sich jedoch niemand der Illusion hingeben, dass sich dadurch auch nur ansatzweise etwas bei den Beitragssätzen nach unten verändern würde.
 
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_killy_ schrieb:
@User 37650

Nein, der Grund ist das Ärzte IMMER bei PKV Patienten bezahlt werden.
Wie kommst du zu so einer Aussage? Sie ist einfach falsch. Bei der PKV bekommt der Patient die Rechnung und muss sie bezahlen. Er kann es auch sein lassen. Er kann die Rechnung bei seiner PKV einreichen oder es sein lassen. Die PKV kann die ganze Rechnung bezahlen oder entsprechend der Vertragsbedingungen nur einen Teil.
 
uincom schrieb:
Wie kommst du zu so einer Aussage?
Indem man das Zitat nicht aus dem Zusammenhang nimmt und dafür falsch kürzt?

killy schrieb:
Jede Praxis bekommt nur eine bestimmte Anzahl von Patienten pro Quartal an GKV versicherten bezahlt.

Antwort von User 37650
Ja das ist dann auch der Grund, dass man in Arztpraxen als Neupatient nicht rein kommt.

So wie ich das verstanden habe, können PKV-Patienten mit höheren Gebühren abgerechnet werden. Ja es gibt nur 10% PKV-Patienten, also ist Lauterbachs Gelaber dazu sinnlos.

Und darauf die Antwort von killy
Nein, der Grund ist das Ärzte IMMER bei PKV Patienten bezahlt werden. Bei GKV gibt es ein Limit und danach behandeln sie gratis.
Es geht nicht darum, auf welchem Weg der Arzt an sein Geld für den PKV-Patienten kommt, sondern dass er für jede einzelne Behandlung jedes PKV-Patienten, den er im Quartal behandelt, sein Geld erhält.

Zahlt die PKV, warum auch immer, nicht alles, muss der PKV-Versicherte das aus eigener Tasche tragen. Von daher ist die Aussage von killy korrekt.

Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt, dass ich meine Zahlung an den Arzt zurück fordern konnte, weil die PKV sie nicht vollständig erstatten konnte.
 
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Das ist eine Verdrehung der Tatsachen. Der große Vorteil der GKV ist, dass sie vollständig alles bezahlt. Es ist falsch, dass bei Überschreitung eines Limits gratis behandelt wird. Die Vergütung pro Behandlung sinkt nur nach Überschreitung des Limits. (https://www.kvbawue.de/praxis/abrechnung-honorar/arzthonorare/rlv).
Bei PKV-Versicherten hast du immer einen kleinen Prozentsatz Zahlungsausfälle und das ist ein Nachteil der PKV.

Zahlt die PKV, warum auch immer, nicht alles, muss der PKV-Versicherte das aus eigener Tasche tragen. Von daher ist die Aussage von killy korrekt.

Er hat geschrieben, dass der Arzt immer bezahlt wird. Du schreibst, dass bezahlt werden muss. Das sind literally zwei verschiedene Aussagen. Wenn deine Ansicht richtig wäre, gebe es keine Gerichte mehr. Jeder bezahlt ja brav immer alle Rechnungen rechtzeitig und vollständig.
 
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@uincom

Super, danke für deinen Beitrag und die Mühe dafür, dass du die genaue Ursache für die GKV Regelung rausgesucht hast.

Damit steht aber weiterhin fest, dass die Ärzte GKV Patienten auf Grund dieser Regelung weiterhin eher auf Quartale aufteilen werden, als diese den nächsten Termin zur Verfügung zu stellen. Sie bekommen einfach ab einen bestimmten Patienten X weniger Geld für dessen Behandlung. Somit ist es für Ärzte attraktiver diesen Patienten X (und alle nachfolgenden) lieber ins nächste Quartal zu schieben.

Auch wenn du bei PKV Patienten ggf ein Ausfall der Zahlung hast, scheint es dennoch attraktiver zu sein, diese bevorzugt bei der Terminvergabe zu berücksichtigen, da ihr Gebührensatz nicht eingekürzt wird.

Schaffen wir die PKV per sofort ab - bleibt ja die ungünstige Regelung der GKV weiterhin bestehen. Somit wird sich nichts ändern. Und bitte denkt auch daran, in der PKV sind zwar Gutverdiener - die Kinder versichern sie ebenfalls mit. Die GKV bekommt somit nicht nur die Gutverdiener, sondern muss die Kinder gratis mitversichern ... und Kinder gehen nun mal deutlich häufiger zum Arzt. (U-Untersuchungen, Zahnarzt, Impfungen und und und)

Wenn also die Benachteiligung der GKV Patienten bei der Terminvergabe aufhören soll, dann muss man die Benachteiligung der Ärzte bzgl. Anzahl behandelter Patienten abschaffen. Dann funktioniert es auch bei den Terminen!
 
Da die Rechnungen für die Privatpatienten in den meisten Fällen über Dienstleister abgewickelt werden wird es keine Ausfälle geben.
 
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