Filzuslausus
Lieutenant
- Registriert
- Nov. 2009
- Beiträge
- 512
Hallo zusammen!
Ich habe nun tatsächlich vor 2 Monaten den Beschluss gefasst, meinen PC mit Linux zu betreiben und auf Windows zu verzichten.
Die Hauptgründe dafür sind meine Hardware, die nicht für Win 11/12 ready ist und das für mich grässliche Design von Win 11.
Ebenso hasse ich die Systemsteuerung unter Windows schon so sehr...
Hier möchte ich meine Erfahrungen und Ärgernisse beim Umstieg teilen und vielleicht kann mir das Schwarmwissen bei dem einen oder anderen Problem weiterhelfen.
Nun habe ich es gewagt und Windows wirds wohl nicht mehr, auch wenn Linux für mich weder den besseren Komfort, noch die bessere Leistung hat.
Als Hintergrund zu meinen Linux Kenntnissen:
Ich habe mich 2 mal an Ubuntu versucht, einmal an Manjaro. Die Versuche liegen einige Jahre zurück und scheiterten kläglich an Kompatibilitäten.
Die absoluten basics sind vorhanden, ganz vieles durfte ich jetzt lernen bei meinem aktuellen Versuch. Und circa 99% weiß ich immer noch nicht ;-).
Ich verwende aktuell Manjaro Linux und als DE kommt Plasma KDE zum Einsatz.
Zuerst zum Verwendungszweck:
Hauptsächlich Gaming, Streaming und alltägliches Office (E-Mails, drucken...).
Die Hardware grob:
Intel i7 8700k
32GB RAM
Nvidia RTX 2070 Super
Asus XonarDGX Soundkarte
1TB SSD als nvme und 1TB SSD als 2,5"
achja und das ganze läuft mit einer WaKü und einem Aquacomputer Octo.
Eine grässliche Konfiguration für Linux wie ich empfinde.
Zur Distro:
Ich habe mittels Live USB getestet: Manjaro, Garuda, EndeavourOS.
Nach langem Einlesen, habe ich mich eben auf eine Arch Distro festgelegt, da Rolling Release empfohlen wird in Bezug auf Gaming. Der Meinung bin ich bei meinem System irgendwie nicht mehr.
Letztendlich wurde es Manjaro. Pacman GUI, einsteigerfreundliche Vorinstallationen und gute Hilfe in den Foren sprachen dafür.
Garuda Linux war für mich als Einsteiger absolut für die Tonne. System lief (bereits Installiert) extrem langsam, stockend und was ist da mit dem Compositor los? Fenster stotterten über den Bildschirm, die Farben machten es auch nicht besser.
Ich wagte mich dann doch noch an EndeavourOS, da ich mich noch nicht über Arch traue. Die Standard-Edition hat allerdings leider Xfce. DE selbst zu switchen, trau ich mir einfach noch nicht zu.
Nach gut 1 1/2 Monaten Manjaro bin ich nun aber auch der Meinung, das es eine maue Distro mit der großen Update-Macke ist. Ein Umstieg kommt für mich aber aktuell ebenso nicht in Frage. Warum? Darauf komme ich sofort mit den Desktop Environments:
Kommen wir zu Plasma KDE und warum es ein Zwang ist.
Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.
Ich weiß es ist der Compositor. Aber als Anfänger muss ich mir erstmal Sachen erarbeiten. So versuchte ich Wayland unter Plasma zu verwenden. Dieser Versuch endete einmal in einem geschrotteten System und einmal in einem unbenutzbaren System
Der Workaround: Den Compositor für betroffene Fenster nicht zuzulassen. Dies funktioniert ganz einfach unter Plasma. Unter Xfce, Mate, Cinnamon wäre das für mich viel zu umständlich, wenn denn überhaupt praktikabel möglich.
Allerdings hat der Workaround auch Nebenwirkungen: Der Compositor funktioniert dann bei keinem Fenster mehr, bis das betroffene Fenster geschlossen ist. Folglich sind alle Fenster falsch umrahmt. Ebenso verursacht das öffnen des betroffenen Fensters Standbilder auf allen Fenstern, bis diese wieder angeclickt werden.
Auf der Haben-Seite laufen Games butterweich, auch ohne G-Sync, das aufgrund meines 2-Monitor Setups auch aktuell nicht funktioniert.
Zur Leistung:
-Booten geht ganz flott
-Fenster und Programme sind schnell geöffnet und verwendbar.
-Spiele (bisher nur mittels Steam+Proton) laufen großteils "wie unter Windows", allerdings gibt es Spiele die negative Ausreißer darstellen.
Vermutlich wenn der VRAM knapp wird.
Beispiel Hunt: Showdown: Mampft jede Menge VRAM und gibt ihn scheinbar nicht mehr frei, daher nach 3-4 Runden LoD Probleme. Unabhängig davon läuft das Spiel mit ca. 30 Fps weniger und hat gelegentlich Ausreisser nach unten, wo dann 1-2 Minuten nur 80 Fps geschafft werden, statt der üblichen 120-130~.
Gerade in Spielen merkt man, wie man Nutzer zweiter Klasse als Nvidia-GPU-User ist. Man liest von so tollen Erfahrungen und Wayland etc., nur um dann "sorry no Nvidia" zu lesen.
Zum Sound:
Da ich eine Soundkarte im PC hab und mit dieser immer sehr zufrieden war, will ich sie natürlich verwenden.
Auf Problematiken wird in Forenkreisen immer mit "das lauft doch eh alles out of the box, gibt ja jetzt pulse audio etc. blabla" geholfen.
Tatsächlich kannte Linux aber irgendwie die Ausgänge und Kanäle nicht, bis ich "QtAlsaMixer" installierte und dem System Kanäle und Ausgänge zeigte.
Seither läuft der Sound anstandslos und das neu Einrichten erledige ich mittlerweile in 5 Minuten.
Dinge, die ich in Zukunft angehen möchte, und bisher entweder nicht geschafft habe oder mich nicht getraut habe:
-Aquacomputer Octo mittels VM oder Wine konfigurieren.
-Einfach mal Wine überhaupt verstehen und benutzen können. Für einen Windows-Umsteiger ist das absolut grässlich und unverständlich, sorry.
-Mehr mit der Shell arbeiten, weniger auf GUI angewiesen sein.
-Eventuell sogar bash scripts verstehen und benutzen.
-Eine andere Distro finden, eine andere DE benutzen und die Compositor Probleme lösen (Prayge Nvidia).
-Vermutlich keine RR Distro mehr, da mir die neusesten Updates kaum mehrwert bringen, auch weil ich mit der Nvidia GPU auf die Zukunft hoffen darf (entweder GPU Tausch in 5 Jahren oder Nvidia x Linux wird mal was)
-Snapshots. Lernen, verstehen, verwenden.
-Torrents, Samba/Heimnetzwerk mit FireTV-Stick/Raspberry Pi, VPN
-Wenn ich bei Arch bleibe: AUR verstehen und verwenden. Ich bekomms einfach nicht hin, trotz Anleitung. Bin scheinbar zu blöd.
Meine positiven Eindrücke:
Es ist Zeit. Zeit um auf Linux zu wechseln, wenn man gerne bisschen rumtinkert, aber auch einfach mal Starten und loslegen kann, wenn man möchte. Wenn es mal fertig eingerichtet ist (dauerte nie länger als 1-2 Stunden), dann läuft das Ding auch einfach mal und man kann sich den Rest für später, wenn es einen danach lustet, aufheben.
95% des Systems liefen out-of-the-box mit jeder Distro. Mit AMD Hardware wohl noch mehr.
Steam ist einfach großartig. Mein Vorteil natürlich, dass ich die meisten Spiele auf Steam besitze, anders wäre es womöglich ein Frustfaktor.
Fazit:
Das meiste läuft sehr gut, vieles aber nicht. Der Komfort von Doppelclick-Installationen geht mir nicht ab.
Frust kommt manchmal auf, aber man kann die Vorhaben auch mal pausieren.
Trotz der schlechteren Leistung als unter Windows, laufen Spiele gut genug um zu bleiben.
Die Hoffnung lebt, dass Wayland mit Nvidia bald soweit ist, dass es für einen neuen User wie mich benutzbar ist.
PS: Schlechte Formatierung ist dem Smartphone geschuldet
Ich habe nun tatsächlich vor 2 Monaten den Beschluss gefasst, meinen PC mit Linux zu betreiben und auf Windows zu verzichten.
Die Hauptgründe dafür sind meine Hardware, die nicht für Win 11/12 ready ist und das für mich grässliche Design von Win 11.
Ebenso hasse ich die Systemsteuerung unter Windows schon so sehr...
Hier möchte ich meine Erfahrungen und Ärgernisse beim Umstieg teilen und vielleicht kann mir das Schwarmwissen bei dem einen oder anderen Problem weiterhelfen.
Nun habe ich es gewagt und Windows wirds wohl nicht mehr, auch wenn Linux für mich weder den besseren Komfort, noch die bessere Leistung hat.
Als Hintergrund zu meinen Linux Kenntnissen:
Ich habe mich 2 mal an Ubuntu versucht, einmal an Manjaro. Die Versuche liegen einige Jahre zurück und scheiterten kläglich an Kompatibilitäten.
Die absoluten basics sind vorhanden, ganz vieles durfte ich jetzt lernen bei meinem aktuellen Versuch. Und circa 99% weiß ich immer noch nicht ;-).
Ich verwende aktuell Manjaro Linux und als DE kommt Plasma KDE zum Einsatz.
Zuerst zum Verwendungszweck:
Hauptsächlich Gaming, Streaming und alltägliches Office (E-Mails, drucken...).
Die Hardware grob:
Intel i7 8700k
32GB RAM
Nvidia RTX 2070 Super
Asus XonarDGX Soundkarte
1TB SSD als nvme und 1TB SSD als 2,5"
achja und das ganze läuft mit einer WaKü und einem Aquacomputer Octo.
Eine grässliche Konfiguration für Linux wie ich empfinde.
Zur Distro:
Ich habe mittels Live USB getestet: Manjaro, Garuda, EndeavourOS.
Nach langem Einlesen, habe ich mich eben auf eine Arch Distro festgelegt, da Rolling Release empfohlen wird in Bezug auf Gaming. Der Meinung bin ich bei meinem System irgendwie nicht mehr.
Letztendlich wurde es Manjaro. Pacman GUI, einsteigerfreundliche Vorinstallationen und gute Hilfe in den Foren sprachen dafür.
Garuda Linux war für mich als Einsteiger absolut für die Tonne. System lief (bereits Installiert) extrem langsam, stockend und was ist da mit dem Compositor los? Fenster stotterten über den Bildschirm, die Farben machten es auch nicht besser.
Ich wagte mich dann doch noch an EndeavourOS, da ich mich noch nicht über Arch traue. Die Standard-Edition hat allerdings leider Xfce. DE selbst zu switchen, trau ich mir einfach noch nicht zu.
Nach gut 1 1/2 Monaten Manjaro bin ich nun aber auch der Meinung, das es eine maue Distro mit der großen Update-Macke ist. Ein Umstieg kommt für mich aber aktuell ebenso nicht in Frage. Warum? Darauf komme ich sofort mit den Desktop Environments:
Kommen wir zu Plasma KDE und warum es ein Zwang ist.
Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.
Ich weiß es ist der Compositor. Aber als Anfänger muss ich mir erstmal Sachen erarbeiten. So versuchte ich Wayland unter Plasma zu verwenden. Dieser Versuch endete einmal in einem geschrotteten System und einmal in einem unbenutzbaren System
Der Workaround: Den Compositor für betroffene Fenster nicht zuzulassen. Dies funktioniert ganz einfach unter Plasma. Unter Xfce, Mate, Cinnamon wäre das für mich viel zu umständlich, wenn denn überhaupt praktikabel möglich.
Allerdings hat der Workaround auch Nebenwirkungen: Der Compositor funktioniert dann bei keinem Fenster mehr, bis das betroffene Fenster geschlossen ist. Folglich sind alle Fenster falsch umrahmt. Ebenso verursacht das öffnen des betroffenen Fensters Standbilder auf allen Fenstern, bis diese wieder angeclickt werden.
Auf der Haben-Seite laufen Games butterweich, auch ohne G-Sync, das aufgrund meines 2-Monitor Setups auch aktuell nicht funktioniert.
Zur Leistung:
-Booten geht ganz flott
-Fenster und Programme sind schnell geöffnet und verwendbar.
-Spiele (bisher nur mittels Steam+Proton) laufen großteils "wie unter Windows", allerdings gibt es Spiele die negative Ausreißer darstellen.
Vermutlich wenn der VRAM knapp wird.
Beispiel Hunt: Showdown: Mampft jede Menge VRAM und gibt ihn scheinbar nicht mehr frei, daher nach 3-4 Runden LoD Probleme. Unabhängig davon läuft das Spiel mit ca. 30 Fps weniger und hat gelegentlich Ausreisser nach unten, wo dann 1-2 Minuten nur 80 Fps geschafft werden, statt der üblichen 120-130~.
Gerade in Spielen merkt man, wie man Nutzer zweiter Klasse als Nvidia-GPU-User ist. Man liest von so tollen Erfahrungen und Wayland etc., nur um dann "sorry no Nvidia" zu lesen.
Zum Sound:
Da ich eine Soundkarte im PC hab und mit dieser immer sehr zufrieden war, will ich sie natürlich verwenden.
Auf Problematiken wird in Forenkreisen immer mit "das lauft doch eh alles out of the box, gibt ja jetzt pulse audio etc. blabla" geholfen.
Tatsächlich kannte Linux aber irgendwie die Ausgänge und Kanäle nicht, bis ich "QtAlsaMixer" installierte und dem System Kanäle und Ausgänge zeigte.
Seither läuft der Sound anstandslos und das neu Einrichten erledige ich mittlerweile in 5 Minuten.
Dinge, die ich in Zukunft angehen möchte, und bisher entweder nicht geschafft habe oder mich nicht getraut habe:
-Aquacomputer Octo mittels VM oder Wine konfigurieren.
-Einfach mal Wine überhaupt verstehen und benutzen können. Für einen Windows-Umsteiger ist das absolut grässlich und unverständlich, sorry.
-Mehr mit der Shell arbeiten, weniger auf GUI angewiesen sein.
-Eventuell sogar bash scripts verstehen und benutzen.
-Eine andere Distro finden, eine andere DE benutzen und die Compositor Probleme lösen (Prayge Nvidia).
-Vermutlich keine RR Distro mehr, da mir die neusesten Updates kaum mehrwert bringen, auch weil ich mit der Nvidia GPU auf die Zukunft hoffen darf (entweder GPU Tausch in 5 Jahren oder Nvidia x Linux wird mal was)
-Snapshots. Lernen, verstehen, verwenden.
-Torrents, Samba/Heimnetzwerk mit FireTV-Stick/Raspberry Pi, VPN
-Wenn ich bei Arch bleibe: AUR verstehen und verwenden. Ich bekomms einfach nicht hin, trotz Anleitung. Bin scheinbar zu blöd.
Meine positiven Eindrücke:
Es ist Zeit. Zeit um auf Linux zu wechseln, wenn man gerne bisschen rumtinkert, aber auch einfach mal Starten und loslegen kann, wenn man möchte. Wenn es mal fertig eingerichtet ist (dauerte nie länger als 1-2 Stunden), dann läuft das Ding auch einfach mal und man kann sich den Rest für später, wenn es einen danach lustet, aufheben.
95% des Systems liefen out-of-the-box mit jeder Distro. Mit AMD Hardware wohl noch mehr.
Steam ist einfach großartig. Mein Vorteil natürlich, dass ich die meisten Spiele auf Steam besitze, anders wäre es womöglich ein Frustfaktor.
Fazit:
Das meiste läuft sehr gut, vieles aber nicht. Der Komfort von Doppelclick-Installationen geht mir nicht ab.
Frust kommt manchmal auf, aber man kann die Vorhaben auch mal pausieren.
Trotz der schlechteren Leistung als unter Windows, laufen Spiele gut genug um zu bleiben.
Die Hoffnung lebt, dass Wayland mit Nvidia bald soweit ist, dass es für einen neuen User wie mich benutzbar ist.
PS: Schlechte Formatierung ist dem Smartphone geschuldet