News Verwaltung und Schule: Schleswig-Holstein setzt auf LibreOffice und Open Source

Ich nehm aus dem Thread hier mit, dass viele Leute irgendeine magische Version von Office365 haben, die
  • einen nicht regelmäßig in Menüs aus der Windows 95-Zeit schickt,
  • copy und paste beherrscht, ohne mal eben die Schriftart zu ändern und alle Farben auszutauschen,
  • nicht bei jeder Gelegenheit bestehende Formatvorlagen zerschießt und Strg-Z gleich mitkillt.
Da ich da scheinbar im falschen Release-Channel bin, kann ich die Schleswig-Holsteiner ein wenig besser verstehen und wünsche alles Gute :)
 
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Also die Punkte kenne ich hauptsächlich als Userfehler. 🤷‍♂️
 
BeBur schrieb:
Und wenn man nicht nur Anfänger-Skripte schreibt, sondern ernsthafte Software
Jemand, der behauptet, er würde "ernsthafte Software" schreiben, ohne auf CL-Inputs oder -Outputs angewiesen zu sein, sitzt entweder in der Designabteilung oder schreibt keine ernsthafte Software. Selbst XCode, welches schon sehr viel grafisch beherrscht, kommt nicht um Commandline-Tools vorbei.
Alleine das Errorlogging ist via Commandline weitaus angenehmer.
Ein Repository clonen? Warum erstmal umständlich Gitkraken oder eine andere Git-GUI aufrufen und sich damit rumschlagen.
Wie viele nutzen GUIs um Python Packages zu managen?
Nutzt man IDEs? Ja, aber nicht ausschließlich. Zumal diese auf oberster Ebene ohnehin "nur" fancy Texteditoren mit Syntax-Interpreter, Autovervollständigung und schönerem UI sind. Und selbst darin kommt man in den allermeisten Fällen nicht um das Terminal herum.
 
BeBur schrieb:
Du siehst das aus zu professioneller Sicht. "Was ist Tilde? Wieso sind die Sachen nicht weiterhin unter C? Wie komme ich denn nach C? Wie, es gibt kein C mehr? Home-Verzeichnis? Verstehe ich nicht.
Ich sag ja auch nicht, dass der normale Mitarbeiter das so eingibt, ich wollte nur die Struktur verdeutlichen. Der normale Mitarbeiter klickt da in der Sidebar drauf beim Dateien speichern, oder vielleicht auf dem Desktop. Eventuell weiß der, dass es unter Windows ein Laufwerk C: gibt, das macht aber keinen Unterschied weil er in der Arbeit auf diesem Laufwerk ja eigentlich gar nicht auf irgendwas oberhalb des Homeverzeichnisses zugreifen darf. Gut Programme, aber die gibts im Startmenü.
Ich hab immer da und da gedrückt, aber das ist jetzt weg. Für Internet habe ich immer auf das blaue e gedrückt, wo ist das hin?".
Dann nennt man das Firefox Icon als Admin halt "Internet".
Ja, es ist nur ein kleines Umlernen, wie bei einem neuen Auto. Aber bei Computern tun Menschen sich absurd schwer damit.
Wenn man partout nichts neues Lernen will dürfte es aber allgemein ziemlich schwierig werden heutzutage.
 
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Adzz schrieb:
Linux ist ganz anders. Wenn du damit zu tun hättest wüsstest du das. Die werden da nicht mal die Dateien finden und werden nicht wissen wie man danach sucht.
Gerüchten zufolge soll Linux auch für Migräne, Mundgeruch und Fettleibigkeit verantwortlich sein, aber wie vieles andere darf man das heutzutage ja nicht mehr sagen!
 
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Sobald die CDU wieder das Digital-Ministerium in S-H zurück hat wird diese fatale Entscheidung rückgängig gemacht.

Mal im Ernst, welcher 0815-Dau kommt mit Linux und libreOffice zurecht? Das kann nur scheitern.
 
densh schrieb:
Ich bin selbst an einer Behörde angestellt und finde die Idee grundsätzlich gut. Aber bring mal die Beschäftigten die ü50 sind dazu, LibreOffice und Co neu zu lernen. Viele von denen hängen noch gedanklich an Windows 2000. Gerade im öffentlichen Dienst ist es so schwer (sinnvolle) Veränderungen umzusetzen.

Kenne ich. Nur „immer so weiter“ ist halt das Problem.

Sinnvoll ist es von den Alten zu lernen. Und den alten IT - als solches - beizubringen. Es ist immer noch die nutzlose „und jetzt klicken wir auf das blauen Icon“ Schulungen, anstatt ein Grundverständnis für die Anwendung und Computer aufzubauen. Das mit dem blauen Icon ist wirkungslos, wenn es wo anders ist, grün oder sich die Arbeitsanweisung ändert.


Klingt so als ob Schleswig-Holstein eine Plan hat und langsam migrieren. In München hat man das Chaos aus drei IT-Verwaltungen belassen, ein eigens Limux gebastelt (Wartungsaufwand…) und dann den neuen OB mit einem Microsoft-Standort „befriedigt“.
 
Adzz schrieb:
Linux ist ganz anders. Wenn du damit zu tun hättest wüsstest du das. Die werden da nicht mal die Dateien finden und werden nicht wissen wie man danach sucht.
Suche Linux mit KDE Plasma DE >einfach los tippen ohne was anzuklicken

Anders ja, da noch einfacher!

Linux-Suche.jpg
 
Adzz schrieb:
Linux ist ganz anders. Wenn du damit zu tun hättest wüsstest du das. Die werden da nicht mal die Dateien finden und werden nicht wissen wie man danach sucht.

Linux ist kein Windows? Was für eine Überraschung!

Wenn Linux einen Stärke hat ist es Anfängerfreundlichkeit. Logischer Dateibaum und schlanke UI, speziell GNOME eignet sich für professionelle Anwender mit Tastaturbedienung wie auch Neulinge.
Wenn man den Leuten die Desktop-Metapher von Windows, die Laufwerkbuchstaben von MS-DOS, das System-Tray, das Kachelmenü und die Autoupdates abnimmt sind die alle froh.

Problematisch sind die selbsternannten Administratoren, Zertifizierung von der Computerbild. Da muss dann das Icon wie unter Windows aussehen, die 3D-Shutterbrille von Nvidia funktionieren und die halblegale Versionsreihe von Adobe.

Professionelle Anwender sind auch Leute über 60 und die sind mit einer 3270-Emulation schneller als die Jugend. Textinterface und weiter ist F8.
 
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Ich persönlich bin schon lange ein Linux Fan, und habe sämtliche Server darauf laufen privat. Aber ich sehe auch wie andere Leute in meinem Alter (20-25) Probleme damit haben selbst Linux auf der Arbeit zu bedienen. Und das sind schon alles Leute die einiger Maßen im technischen Bereich unterwegs sind. Und dann sollen die Leute im Büro das ohne irgendwas hinkriegen? Hier werden massiv erstmal zusätzliche Mittel aufgberacht werden müssen um die Nutzer zu schulen, sonst wird es scheitern wie in München, leider.
 
emxq schrieb:
Upload in private Cloud, USB-Stick etc. Öffnen über privaten Rechner, Download auf Arbeitsrechner. Sicherheit?

Upload über Cloud wird eigentlich standardmäßig gesperrt
USB-Stick / Öffnen über privaten Rechner ist in den meisten Ämtern normalerweise nicht mehr möglich, da immer mehr über Terminal Server gearbeitet wird und lokal nur noch ein Terminal Client läuft
Download auf Arbeitsrechner - von außen darf so oder so normal kein nicht authorisiertes Gerät auf diese Daten drauf zugreifen via VPN
 
EliteSoldier schrieb:
Ich persönlich bin schon lange ein Linux Fan, und habe sämtliche Server darauf laufen privat. Aber ich sehe auch wie andere Leute in meinem Alter (20-25) Probleme damit haben selbst Linux auf der Arbeit zu bedienen. Und das sind schon alles Leute die einiger Maßen im technischen Bereich unterwegs sind. Und dann sollen die Leute im Büro das ohne irgendwas hinkriegen? Hier werden massiv erstmal zusätzliche Mittel aufgberacht werden müssen um die Nutzer zu schulen, sonst wird es scheitern wie in München, leider.
München ist an den drei IT-Verwaltungen, einem eigenen Linux und an einem mit Steuermitteln geschmierten OB gescheitert.

Die Jungen Leute sehe ich tatsächlich als größeres Problem, wie Du. Die alten verstehen - nach IT Grundschulung - einen Dateibaum, ein Textinterface oder sogar innere Abläufe. Die Kinder mit iOS kenne kein Dateisystem, die mit XBOX keine Treiber…das äußert sich dann im Versuch eine „YouTube App“ auf dem Rechner zu installieren.
 
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Sebbi schrieb:
Upload über Cloud wird eigentlich standardmäßig gesperrt
USB-Stick / Öffnen über privaten Rechner ist in den meisten Ämtern normalerweise nicht mehr möglich, da immer mehr über Terminal Server gearbeitet wird und lokal nur noch ein Terminal Client läuft
Download auf Arbeitsrechner - von außen darf so oder so normal kein nicht authorisiertes Gerät auf diese Daten drauf zugreifen via VPN

Es werden also alle möglichen Upload Portale gesperrt, genauso wie BT? Ich kann mir die Datei nicht als Email Anhang in einer verschlüsselten ZIP an eine andere Email Adresse schicken? Das möchte ich sehen! Zumal der Email Traffic (dank Teutschen Datenschutz) nicht ohne weiteres ausgelesen werden kann. Und wenn dass alles nicht funktioniert, nur damit Linux erzwungen wird, macht es bestimmt richtig Spaß im Fort Knox zu arbeiten
 
emxq schrieb:
Ich befürchte es werden Nutzer Umwege finden, sei es mit lokal gespeicherten Listen die dann doch in MS Office bearbeitet werden. Das habe ich schon so oft gesehen und lässt sich nicht verhindern oder vernünftig kontrollieren. Upload in private Cloud, USB-Stick etc. Öffnen über privaten Rechner, Download auf Arbeitsrechner. Sicherheit? Fehlanzeige. User finden immer Umwege, wenn sie nicht vernünftig einbezogen werden in den Change Prozess.
Dann gehört der Admin geteert und gefedert, der das in BEHÖRDEN zulässt. Das ist ein viel zu hohes Sicherheitsrisiko. Und bei derartigen Dienstverfehlungen sind Degradierung/Versetzung bereits nach dem zweiten Vorkommen mehr als angemessen. Bein dritten Mal bye bye
 
BeBur schrieb:
Du siehst das aus zu professioneller Sicht. "Was ist Tilde? Wieso sind die Sachen nicht weiterhin unter C? Wie komme ich denn nach C? Wie, es gibt kein C mehr? Home-Verzeichnis? Verstehe ich nicht. Ich hab immer da und da gedrückt, aber das ist jetzt weg. Für Internet habe ich immer auf das blaue e gedrückt, wo ist das hin?".
Ja, es ist nur ein kleines Umlernen, wie bei einem neuen Auto. Aber bei Computern tun Menschen sich absurd schwer damit.
Ich habe einige Leute auf Linux umgestellt.
Ich habe ihnen kurz erklärt wo was zu finden ist und habe tatsächlich nicht erklärt was das Home Verzeichnis ist.
(Das "gleiche" wie die eigenen Dateien unter Windows...)
Habe auch gesagt, dass sie sich ruhig trauen soll häufig mich anzurufen und nachzufragen, weil bei der Umstellung immer Probleme auftreten.
Keinen Anruf erhalten, aber wenige Wochen später die Rückmeldung bekommen:
ich bin sehr zufrieden mit Linux. Alles geht schneller und
keine Werbung. Vielen Dank nochmal
Und das sind absolute DAUs!

Aber das ist auch komplett logisch, meiner Meinung nach haben nämlich die die meisten Probleme, die (glauben) sich mit Windows auszukennen. Eben der Gewohnheitseffekt. Sehe ich bei meinem Vater.
Der versucht auch mit Windows 10 noch Win2k oder WinXP "Tricks" anzuwenden...
Wahrscheinlich ist die Panik und der Aufschrei gerade hier im Forum deshalb so groß...
 
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Arkada schrieb:
Mal im Ernst, welcher 0815-Dau kommt mit Linux und libreOffice zurecht?
Stimmt, aber umgekehrt wird doch auch ein Schuh draus: Welcher 0815-Dau kommt mit Windows und MS Office zurecht?
Was (wohl nicht nur) ich täglich im Arbeitsumfeld erlebe, spottet jeder Beschreibung. Word-"Formulare" mit Checkboxes, die keinerlei Funktionalität haben. Die Quadrate sind da nur durch Fonts erzeugt. Man bedankt sich dann für meinen Hinweis und schickt beim nächsten Mal das gleiche "Formular" zum Ausfüllen. Um es auszufüllen, muss ich dann an der jeweiligen Stelle den Font in ein Häkchen-Zeichen ändern.
Solche Leute werden bei jeder Änderung der Prozesse einen Kollaps erleiden. Und sie sind viele.
 
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emxq schrieb:

Korrekt, Uploadportale werden komplett untersagt und nur bei Bedarf gewhitelistet temporär. Oder es wird nur entsprechenden Key Usern gestattet.
Anhänge bei Emails sind komplett untersagt oder nur für Key User freigegeben. Dateien werden dann via Sharepoint oder Alternativen übertragen. Zumindest so wie ich das kenne.

Und ja, gerade bei Behörden muss das eigentlich Fort Nox sein aufgrund des Umganges mit persönlichen und sensiblen Daten und den entsprechenden Datenschutz.
 
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