Was genau meint man mit "Fachkräften" wenn von Fachkräftemangel die Rede ist?

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cruse schrieb:
Die wollen immer mehr Geld, aber das Geld wandert nicht zum Patienten oder zum Personal, sondern es verwandelt sich primär zu Gewinn
Ja, da ist es halt die Frage, ob wir als Gesellschaft wollen das man mit der Arbeit am Menschen Geld verdient oder nicht. Genau wie mit der allgemeinen Daseinsvorsorge.

Da kommt leider über die EU/internationale Verträge auch Druck ins System, weil das in anderen Ländern halt so läuft, aber das System insgesamt anders ist.

Ich wäre ja absolut dafür das Fimen in dem Bereich nur Gemeinnützig sein dürfen, oder sehr harte Mindeststandards mit unangekündigten regelmäßigen Kontrollen gibt, also min 1x im Jahr. Nicht so nen Witz wie heute mit dem MDK, der sich Wochen/Monate vorher ankündigt....
 
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fishraven schrieb:
Die Liste vom Arbeitsamt
Diese Liste ist ja nun offensichtlich nicht relevant und umfasst nur die dem Arbeitsamt gemeldeten Stellen. Kein AG den ich kenne inseriert offene IT Stellen da.

Eine Stelle steht dort zehn mal von zehn verschiedenen Leiharbeitsunternehmen drin.

Gibt natürlich Ausnahmen...
 
Habe jetzt nur die erste Seite gelesen, Seite 2 hab ich ausgelassen.
Aber meine Definition von Fachkraft ist ein Arbeitnehmer, der mehr als nur "angelernt" werden muss. Ob Akademiker oder Ausgebildeter Geselle spielt da weniger eine Rolle, sondern eher: Eine Fachkraft ist eine Person, die den ausgeübten Beruf in allen gängigen, für den Beruf notwendigen Disziplinen, selbstständig ohne Hilfe ausführen kann (Hilfe bei Wissen - dass man Findlinge für Gärten nicht alleine tragen kann ist klar).
Also jemand der ein breites aber solides Grundwissen in seinem Fach hat. Das kann ein studierter Informatiker oder Architekt sein, das kann aber auch ein SHK Geselle, ein Elektriker, ein Koch oder ein Tiefbauer sein. Oder einer der anderen X hundert Berufen die wir so kennen, die man nicht innerhalb von ein paar Wochen lernen kann.

Und dass wir einen Mangel haben, sehe ich auch so. Natürlich haben wir auch einen Mangel an Firmen, die faire Gehälter bezahlen wollen. Natürlich haben wir einen Mangel an Arbeitgebern, die die Mitarbeiter auch neben dem Gehalt fair behandeln.
Das hat aber, für mich, nicht zwingend etwas mit dem immer wieder genannten Fachkräftemangel zu tun.
Mein Arbeitgeber bezahlt halbwegs fair, bietet aber sehr gute Bonusleistungen an. Viel bezahlte Weiterbildung, einige Teamevents/Unternehmensevents, ist sehr Familienfreundlich, endlich auch mal zumindest 3/5 HO (Ja, das sehe ich auch eher schlecht als gut in der IT). Aber generell kein kompletter Saftladen. Dennoch haben wir diverse Stellen seit >12 Monaten offen, weil wir nichts finden. Wir haben Stellen, da kriegen wir pro Quartal eine Bewerbung, und die sagt noch vor dem ersten Gespräch wieder ab.
Das ist für mich schon ein Mangel an Arbeitskräften. Zumindest dann, wenn man auch dringend auf diese Mitarbeiter angewiesen ist, weil zu viel Arbeit liegen bleibt, und das in der ganzen Branche so ist, außer bei den Top 5% der Arbeitgebern die richtig, richtig gut bezahlen können, weil die Firmengewinne es auch hergeben.
Und dieser Mangel erstreckt sich ja nicht nur auf einzelne Branchen, sondern ist sehr flächendeckend in Deutschland zu finden. Nur sehr wenige Berufsfelder haben keinen Mangel an Arbeitskräften.

Was mich dabei aber am ehesten belastet: Wir sind ja jetzt erst langsam am Start der Baby-Boomer-Rente, innerhalb den nächsten ca. 14 Jahren geht diese Generation in Rente, und diese Generation hat ca. 1/3 weniger Kinder bekommen, als sie selbst groß war. Das belastet nicht nur die Sozialsysteme (Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung), sondern auch den Arbeitsmarkt. Diese schlechten Aussichten machen sich in meiner Generation breit, sodass überproportional viele Menschen in ihren jungen Jahren, nachdem sie hier gut ausgebildet wurden, das Land verlassen, und erst sehr viel später wieder zurückkehren.

Letztlich kann man also sagen: Neben den ganzen immer wieder genannten anderen Gründen, die angeblich verschwiegen werden, um den Mangel immer wieder aufs neue durchs Dorf zu treiben, sind nur ein zusätzlicher Teil des Problems, aber das Hauptproblem des Mangels an Arbeitskräften ist dennoch da und real.
 
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Es gibt einen breitflächigen Mangel an Zahlungswillen im handwerklichen Bereich. Die Löhne sind einfach nicht attraktiv genug. Entsprechend gibt es auch einen Mangel an Kräften, die sich dem beugen wollen.

Mangel an hochspezialisierten Kräften in sehr speziellen Gebieten gab es jedoch schon immer.
 
Wir zahlen gutes Geld für Handwerker und finden immer welche, auch in annehmbarer Zeit.

Klar:
Wer sein Klo im Baumarkt kauft und dann für Montagefehler eine Firma sucht, der wird die nicht mal eben für wenig Geld bekommen. Die Firma will ja auch ihr 700 Euro Toto-Klo verkaufen und nicht nur Baumarkt-Eigenmarke für 70 Euro.
 
Khaotik schrieb:
Das ist für mich der "Fachkräftemangel", den man in Funk und Medien propagiert bekommt.

Eigentlich wird da meiner Erfahrung nach über das von dir angesprochene Blendwerk der Arbeitgeber gesprochen.

Das würde ich auch unterschreiben. Die Unternehmen müssen halt mal lernen, dass sie ordentliche Gehälter auf den Tisch legen müssen.

Verstehe sowieso den Wahnsinn nicht: bei den Personalkosten knausern, aber über all externe Berate engagieren die ein Vielfaches kosten. Also klar externe tauchen unter "Sachkosten" auf, so kann man sich als Unternehmen gut effizient darstellen wenn man Volumen X mit Personalkosten Y gestemmt hat.
 
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Wie andere hier auch, definiere ich eine Fachkraft nicht anhand ihres akademischen Grades, sondern kann sie das Berufsbild ausfüllen. Das wäre z.B. im Handwerk ein Dachdecker sollte grundsätzlich die Kenntnisse und Fertigkeiten haben ein Dach zu decken. Dann ist dieser für mich eine Fachkraft.

Ich glaube das der Mangel in Teilen auch hausgemacht ist. Ein einfaches Beispiel sind da Lehrlingslöhne. Die sind in den meisten Branchen und Betrieben noch genauso hoch wie zu meiner Ausbildung und das war 2004. Damals hab ich allerdings für den Liter Sprit 1.10 bezahlt, später 1.20 - 1.30.

Davon sind wir heute weit weg. Wir haben jetzt 2 Azubis, bei einem ist halt noch Hotel Mama im Hintergrund, ein zweiter macht eine 2. Ausbildung. Der 2. hat einen Nebenjob usw. damit er irgendwie über die Runden kommt. Kann es halt einfach auch irgendwie nicht sein. Wenn die IT nicht sein absoluter Traum wäre, würde er es wohl nicht durchziehen.

Die Ausbildung muss einfach attraktiver werden. Aber das ist nur ein Baustein des ganzen. Das nächste ist, wie hier mehrfach schon angesprochen, die Vergütung einzelner Berufe. Ich bin ursprünglich gelernter Bürokaufmann und bin im Endeffekt aus dem Job gegangen, weil ich immer Angebote zwischen 1.600 - 1.900 € Brutto erhalten habe. Trotz 40 Stunden Woche usw. Chef dagegen fuhr einen 63er AMG neben diversen anderen hochpreisigen Fahrzeugen. Bin echt kein Neidhammel, aber ich finde da hat sich einfach etwas entwickelt wo viele Chefs kein Verantwortungsbewusstsein mehr gegenüber ihren Arbeitnehmern haben. Nicht selten sind das dann gerade die Betriebe, die ständig Inserate laufen haben und angeblich keinen finden.
 
"Den Fachkräftemangel gibt es nicht, es gibt nur einen Mangel an Arbeitern, die sich ausbeuten lassen wollen"

Das stimmt leider. Ich kenne viele Leute, die studieren gehen, und dann für 35k (in Deutschland) bzw. 50k (in CH) angefangen haben. Da ist imho das Studium Zeitverschwendung.
Ich verstehe auch jeden, der in Deutschland auf der faulen Haut sitzt und Hartz4 beantragt.
 
Pinabuzz schrieb:
Da ist imho das Studium Zeitverschwendung.
Ich verstehe auch jeden, der in Deutschland auf der faulen Haut sitzt und Hartz4 beantragt.
Interessante Aussage, denn vor ein paar Tagen hast du in einem anderen Thread praktisch genau das Gegenteil geschrieben:

Pinabuzz schrieb:
Aber klar, wenn man den ganzen Tag vor der Glotze sitzt und AssiTV schaut und sich ein Bier nach dem anderen reinpfeift, wird's eben nicht mit dem (sozialen) Aufstieg.
Es kann doch jeder studieren gehen oder sich hocharbeiten...?
Also was jetzt? Ausbildung machen oder nur daheim rumsitzen? Du kannst die Leute nicht für beides kritisieren.
 
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nebulein schrieb:
Der 2. hat einen Nebenjob usw. damit er irgendwie über die Runden kommt.

Studium wird 0€ Vergütung bezahlt... Ich hab aus meiner Vergangenheit eh das Gefühl, dass sich Azubis viel mehr leisten als nötig. Sofort eigenes Auto, eigene Wohnung, am WE immer dick Party usw.

Viel elementarer finde ich das:
nebulein schrieb:
Chef dagegen fuhr einen 63er AMG neben diversen anderen hochpreisigen Fahrzeugen.
Das sehe ich auch hier aufm Land. Jeder Meister mit Betrieb verdient sich dumm und dämlich. Haus mit Ende 20, dicke Autos aber den Gesellen wird 15€ die Stunde bezahlt.
 
Faluröd schrieb:
Interessante Aussage, denn vor ein paar Tagen hast du in einem anderen Thread praktisch genau das Gegenteil geschrieben:


Also was jetzt? Ausbildung machen oder nur daheim rumsitzen? Du kannst die Leute nicht für beides kritisieren.
Das sind doch zwei verschiedene Aussagen...? Ich verstehe jeden, der in Deutschland Hartz4 beantragt statt für einen Hungerlohn zu arbeiten, wie es eben mindestens 50% der Leute (gemessen am Medianlohn von knapp 2500€ aus 2019) machen. 2500€ sind netto wie viel? 1400? 1500? Da macht es - rein objektiv betrachtet - mehr sinn, sich alles vom Staat bezahlen zu lassen (je nach Region kommt man +- auf's Selbe hinaus).
Zeitverschwendung ist das Studium eher bei so Leuten die Studieren gehen und dann für 2700€ anfangen, oder wie diese ganzen "Sozi"-Trottel, arbeitslos werden. Da hätte man sich das Studium auch sparen können. Wieso studiert man auch so Zeugs wie Germanistik, Archäologie oder irgendwelchen Sozialen Müll, mit dem man sowieso nichts findet?
Ich habe auch an einer DHBW studiert und jeder Prof. meinte zu uns, dass jeder, der unter 3500€ anfängt sich das Studium hätte sparen können. Tatsächlich kenne ich einige Trottel, die für 2700€ im Einzelhandel angefangen haben - im Franken- resp. Schwabenraum, welcher mitunter eines der teuersten in DE ist. Sorry, aber dafür gehe ich doch nicht studieren?

Aber zurück zur zweiten Aussage: Ich finde es aber dumm, wenn genau diejenigen eben nichts machen um aus der Situation rauszukommen, da man mit Studium (je nach region) bei 4500+ anfängt. Und seien wir mal ehrlich, in BW/BY/HH kommt man mit dem Median Lohn nicht weit. Aber ich sehe hier die Politik in der Schuld. Statt Hartz4 zu senken, wird es reformiert und für solche Asoziale noch attraktiver gemacht, bravo Deutschland! Die Frage ist, wer das alles bezahlen soll. Aber wählt nur weiterhin die Ampel, es geht bergab mit euch. Ich freue mich schon auf die ganzen Scharen von Deutschen die dann (wie 2007) wieder Richtung Schweiz gehen...
 
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Snowi schrieb:
Dennoch haben wir diverse Stellen seit >12 Monaten offen, weil wir nichts finden. Wir haben Stellen, da kriegen wir pro Quartal eine Bewerbung, und die sagt noch vor dem ersten Gespräch wieder ab.
Das ist für mich schon ein Mangel an Arbeitskräften. Zumindest dann, wenn man auch dringend auf diese Mitarbeiter angewiesen ist, weil zu viel Arbeit liegen bleibt, und das in der ganzen Branche so ist, außer bei den Top 5% der Arbeitgebern die richtig, richtig gut bezahlen können, weil die Firmengewinne es auch hergeben.

Was sind Hauptgründe dafür gewesen, weshalb Bewerber bei euch nicht genommen wurden?
 
Peter_2498 schrieb:
Was sind Hauptgründe dafür gewesen, weshalb Bewerber bei euch nicht genommen wurden?
Eventuell nicht ganz eindeutig von mir formuliert: Die Bewerber haben vor dem ersten Gespräch wieder abgesagt, nicht wir. Bei uns stand der Termin, und dann melden sich oft Bewerber 2-3 Tage später wieder und sagen ab, weil sie woanders unterschrieben haben, bevor wir mit denen sprechen konnten.
Ich mein, ich will denen nichts vorwerfen, das war bei mir nicht anders, nur dass die Firma bei mir eben die schnellste war mit einem passenden Angebot.
 
Pinabuzz schrieb:
2500€ sind netto wie viel? 1400? 1500?
Ganz so schlimm ist's nicht - Steuerklasse 1 (ledig) ohne Kirchensteuer sind's 1736€. Steuerklasse 3 bekommt 220€ mehr.

Pinabuzz schrieb:
Wieso studiert man auch so Zeugs wie Germanistik, Archäologie oder irgendwelchen Sozialen Müll, mit dem man sowieso nichts findet?
Eine sehr gute Frage, die ich mich auch immer wieder wundere.
Die Musterbeispiele aus USA sind ja immer 'history', 'gender xyz' und 'english'

Pinabuzz schrieb:
Die Frage ist, wer das alles bezahlen soll. Aber wählt nur weiterhin die Ampel, es geht bergab mit euch.
Darf ich dich zu Politik und Gesellschaft weiter empfehlen?
 
Snowi schrieb:
Mein Arbeitgeber bezahlt halbwegs fair, bietet aber sehr gute Bonusleistungen an. Viel bezahlte Weiterbildung, einige Teamevents/Unternehmensevents, ist sehr Familienfreundlich, endlich auch mal zumindest 3/5 HO
Klingt mega unattraktiv. So nach dem Motto, wir zahlen zwar schlecht, aber Kaffee ist umsonst.

Kenne aber auch Leute von Versicherungen in der IT. Wenn ich deinen letzten Post lese, 57k in Köln ... witzig. Gut, du bist noch relativ jung aber mir wird auch immer ne Versicherung bei XING hochgespült, die IT Security suchen. Wenn ich dann mal kununu checke, weiß ich auch warum die keinen finden.

Aber selbst wenn ihr besser zahlen würdet, gäbe es deswegen ja keine Fachkraft mehr.
 
fishraven schrieb:
Klingt mega unattraktiv. So nach dem Motto, wir zahlen zwar schlecht, aber Kaffee ist umsonst.
Es ist natürlich nicht Optimal, aber auch nicht so wirklich schlecht. Ist ein solides Mittelding, aus meiner persönlichen Sicht. Aber ich gebe dir grundlegend recht, ich hätte lieber weniger Bonusleistungen und mehr Geld, denn letztlich gehe ich wegen Geld arbeiten, und das würde ich gerne so einteilen wie ich es will, nicht wie mein AG es für richtig hält. Aber so etwas sieht ja jeder anders.

fishraven schrieb:
Kenne aber auch Leute von Versicherungen in der IT. Wenn ich deinen letzten Post lese, 57k in Köln ... witzig.
Gut, du bist noch relativ jung aber mir wird auch immer ne Versicherung bei XING hochgespült, die IT Security suchen. Wenn ich dann mal kununu checke, weiß ich auch warum die keinen finden.
Aber selbst wenn ihr besser zahlen würdet, gäbe es deswegen ja keine Fachkraft mehr.
Ich glaube das trifft jede Versicherung ähnlich die in Köln sitzt, sind ja mehrere Versicherer die in Köln Mitarbeiter suchen. Und man kennt auch immer 1-2 Kollegen die von den anderen Versicherungen kommen, und die Kununu Bewertungen kann ja eh jeder anschauen. Ist aber natürlich möglich, dass das zufällig mein AG ist, der dir da immer wieder gezeigt wird, auch wenn ich nicht wüsste, dass unsere Security groß am suchen ist, dass man da Zusätzlich Budget für Werbung auswerfen würde.
 
matze313 schrieb:
Kleine persönliche Anekdote zum Thema: Erst neulich kam ein Bewerber auf eine Bürostelle in kurzer Hose und Tank-Top, unrasiert und mit wildem Haarwuchs. Klar, es ist heiß, aber gerade beim Bewerbungsvorgang sollte man doch etwas auf das Äußere achten. Da das soziale Auftreten dem äußeren Anschein entsprach, ist die Stelle weiterhin unbesetzt und die Arbeit wird wie gehabt auf die restlichen Kollegen umgewälzt.
wenn eine Security Stelle seit einem Jahr nicht besetzt werden kann, sollte man seine Ansprüche auf das Äußere vllt. ein wenig runterdrehen? :)
Dein Betrag spiegelt gerade das wider, was manche Arbeitgeber als Fachkräftemangel bezeichnen:
Bewerbungsmappe in einer falschen Farbe, Piercing, Bewerber hat die Firmenwebseite nicht auswendig genug studiert, Studienabbrecher, Quereinsteiger, Migrant, u.s.w.
 
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Die Politiker versuchen ja in einigen Bereichen dem Fachkräftemangel zu entgegnen. Man bedenke nur die Diskussionen zur Einführung eines sozialen Pflichtjahrs. Da kann man dann als Schulabgänger für 2,40 EUR Brutto die Stunde ein Vollzeitjob leisten, wo Personal fehlt.

So bekommen die Schulabgänger auch gleich gezeigt, dass es sich nicht lohnt in den sozialen Bereichen zu arbeiten, da die Arbeit dort nicht gewürdigt wird.

Man bedenke nur, wenn man auch schon im freiwilligen sozialen Jahr den Mindestlohn zahlen würde, ob sich dann nicht doch mehr Freiwillige finden würden, statt jemand in einem Job zu zwingen. Per Zwang findet man m.E. nach keine neuen Kräfte.
 
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Pogrommist schrieb:
wenn eine Security Stelle seit einem Jahr nicht besetzt werden kann, sollte man seine Ansprüche auf das Äußere vllt. ein wenig runterdrehen? :)
Dein Betrag spiegelt gerade das wider, was manche Arbeitgeber als Fachkräftemangel bezeichnen:
Bewerbungsmappe in einer falschen Farbe, Piercing, Bewerber hat die Firmenwebseite nicht auswendig genug studiert, Studienabbrecher, Quereinsteiger, Migrant, u.s.w.
Naja, deine genannten Punkte sind aber eine ganz andere Qualität als das von dir zitierte "in kurzer Hose und Tank-Top". Ganz ehrlich, sowas geht einfach nicht für ein Bewerbungsgespräch für einen Büro Job. Wir haben gesellschaftliche Normen, und an die hat man sich zu halten. Auf eine Hochzeit geht man so nicht, für ein Kreditgespräch zur Bank geht man so nicht, und zu einem Vorstellungsgespräch für einen Büro Job geht man so auch nicht. Noch klarer kann man mangelnde Ernsthaftigkeit und Professionalität ja kaum zum Ausdruck bringen. Mit welchem Outfit man später im Büro sitzt ist wieder eine andere Sache, aber nicht zum Vorstellungsgespräch.
 
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