Wenn Eva nicht wie Adam arbeiten kann oder will...

Stoneface schrieb:
Naja Hauptsache man protestiert beim Wochenendlichen ATTAC Happening gegen Stammzellenforschung , die eigenen Stammzellen in fötaler Form schmeisst man hingegen sorglos in den Mülleimer..

Naja, ich bin für selbstbestimmte Abtreibung, die mit Sicherheit keine Tötung darstellt aber auch für Stammzellenforschung. Ein großer Fan von Alice Schwarzer bin ich ebenso wenig, wie von Eva Herrmann. Schubladendenken bringt uns nicht weiter.

BTW: Mit Attac kann ich auch nicht viel anfangen!;)

Ich bin für das Recht auf eine selbstbestimmte, individuelle Lebensführung, die auch unterschiedliche Kindererziehungsmodelle oder Arbeitskonzepte beinhaltet, welche gleichermaßen unterstützt werden sollten. (Kitaplätze)

Hier gehen die Meinungen ja offensichtlich auseinander.
Ich denke nicht, das Frauen (auch Männer) in der heutigen Gesellschaft eine vorbestimmte Rolle zu erfüllen haben. Auch wenn diese strukturfunktionalistischen Theorien heute durchaus beliebt sind.

Aber da werden wir wohl nicht mehr auf einen Nenner kommen lieber stoneface. ;)

MFG


PS. Bin ab sofort scheinfrei!:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiss nicht so recht, wollte uns der author von beitrag #7 mit lauter fremdwoertern totwerfen oder seine ablehnung gegenueber der 68er zeit offenlegen oder einfach nur seine angst vor neuen gesellschaftsformen und emanzipierten frauen zum ausdruck bringen, die sich nicht mit der rolle des gebaehrenden weibchens zu frieden geben ?

ich weiss es nicht.

was ich weiss, ist, dass mir die kinderkrippe nicht geschadet hat genausowenig wie der kindergarten. ich habe mit freuhzeitig meine windeln nicht mehr vollgeschissen im vergleich zu vielen, die nach westlichem modell leben und noch mit 2 oder 3 oder 4 oder 5 jahren die hosen voll haben (im warsten sinne des wortes). das ostmodell hatte es meiner mutter ermoeglichst, zu studiern und zu arbeiten. mehr oder weniger meinem vater gleichberechtigt. regeln fuer ein vernuenftiges benehmen in der oeffentlichkeit hatte mir elternhaus und kindergarten auch sehr frueh nahegelegt. manieren sucht man bei kindern heutzutage oft vergeblich. das verhaeltnis zu meinen eltern ist auch sehr gut, obwohl ich im ausland lebe. familienleben wurde und wird immer grossgeschreiben. das hier etwas zestoert worden waere, weil mutti mich nicht 30 jahre lang 24h am tag betreut hat, kann ich nicht sagen. (ein gewisses bildungsniveau der eltern ist allerdings auch noetig, mit anderen worten, das familienleben wird noch durch andere faktoren bestimmt)

heute laesst sich das vorreitermodell der ddr kaum anwenden, obwohl es in vielen familien noetig waere, es sein denn, die oma lebt noch und kann den job fuer kurze zeit uebernehmen. wohin also mit dem kind ? kitas sind nicht verfuegbar, die wenigen vorhandenen sind ausgebucht bis an die decke, die wartelisten sind lang. wenn dann ein platz zur verfuegung steht, ist der so teuer, dass ihn sich nur gutsituierte familien leisten keonnen. ein teufelskreis.

die ddr war zu ihrer zeit weit vor der 68'er "gehirnwaesche". in diesem zusammenhang sei gefragt, was das eigentlich bedeuten soll ? der 68'er generation ging des darum, alte, teilweise aus der nazizeit hergebrachte werte aufzubrechen und neu zu definieren. von der zerstoerung von familienwerten war nie die rede und ist (bis auf einige ausnahmen, denke da an kommune 1) auch nicht gelebt worden. von gehirnwaesche kann auch keine rede sein, alles wurde ganz oeffentlich ausgelebt. in der tat ging es nicht daum, das familienprinzip ausser kraft zu setzen, sondern das bild der spissigen kleinfamilie, vater mutter kind an die neue nachkriegszeit anzupassen. weg vom hoehlenmodell, nach dem der papi jagen geht und die mami kocht und gebaehrt, man koennte auch sagen, weg vom nationalsozialitischen familienmodell und seiner rollenverteilung.

Dass eine frau gebaehren kann, sollte als etwas ganz besonderes gefeiert werden und ihr nicht zum nachteil gereichen, dass sie zeit ihres lebens an haus und kueche gekettet wird.

zum abschluss, die diskussion um den generationenvertrag kann ich nicht recht nachvollziehen. kinderlose werden wegen der abwesenheit von kindern steuerrechtlich deutlich staerker zur kasse gebeten und leisten somit ihren beitrag, alle familienbasierenden foerderungen sind dem kinderlosen verschlossen. im uebrigen ist es jemden selbst ueberlassen, ob er oder sie kinder meochte oder nicht. habe vollstes verstaendlnis fuer menschen, die keine lust auf vollgeschissene windeln und mitternachtsfuetterungssessions haben. ich kann es niemendem verdenken, dass er oder sie das leben geniessen will. in dt kann das niemand losgeloest von der gesellschaft tun. Kinderlose erzielen meist ein hoeheres einkommen und zahlen dementsprechend mehr in das sozialsystem ein, was der aktuellen rentnergeneration zugutekommt.

:eek:
 
pissofff schrieb:
zum abschluss, die diskussion um den generationenvertrag kann ich nicht recht nachvollziehen. kinderlose werden wegen der abwesenheit von kindern steuerrechtlich deutlich staerker zur kasse gebeten und leisten somit ihren beitrag, alle familienbasierenden foerderungen sind dem kinderlosen verschlossen.
Na ganz Klasse, hast Du dir die sozial-finanzielle Schieflage einmal selbst ausgerechnet?
Anscheinend nicht. :rolleyes:
Der Single ohne Kinder steht finanziell allemal besser da als die Familie, ob nun verheiratet oder nicht. Deine Rente berechnet sich nach dem Bruttoeinkommen. Daher hat der Single mit 3000 Euro Brutto einen genauso hohen Rentenanspruch wie der verh. Familienvater mit 2 Kindern und 3000 Euro Brutto. Der Single ohne Kinder zahlt lediglich einen 0,5% Punkte höheren Beitrag in die Rentenversicherung ein.
3000,- Brutto, Rentenversicherungsbeitrag ca. 20% = Rentenbeitrag 600 Euro, davon 50% Arbeitnehmer = 300 Euro Rentenbeitrag, hiervon 0,5% Aufschlag für den Single ohne Kinder = 1,50 Euro :lol:
Ich mache mir gleich vor Lachen ins Hemd. Echt starke finanzielle Belastung.

im uebrigen ist es jemden selbst ueberlassen, ob er oder sie kinder meochte oder nicht.
Agree, dann sollten die Kinderlosen aber auch für ihre Rente bezahlen, und bezahlen tun sie es nicht nur indem sie die jetzigen Rentner finanzieren, sondern bezahlen müssten sie auch in dem sie selbst Kinder in die Welt setzen! In dem System des Generationenvertrages kann das aber nur funktionieren wenn Kinder nachkommen, ohne diese ist der Vertrag hinfällig. Daher ist die jetzige Konstellation das ich meinen 100%igen Rentenanspruch alleine dadurch erwerbe in dem ich die jetzigen Rentner finanziere zu einseitig und absolut ungerecht.

Kinderlose erzielen meist ein hoeheres einkommen und zahlen dementsprechend mehr in das sozialsystem ein, was der aktuellen rentnergeneration zugutekommt.
Das rechne mir einmal vor. Ich halte jede Wette das ein Single ohne Kinder allemal besser dasteht als eine Familie. ;)
 
Tiu schrieb:
In dem System des Generationenvertrages kann das aber nur funktionieren wenn Kinder nachkommen, ohne diese ist der Vertrag hinfällig.

Deshalb ja der Vorstoß der von der Leyen! Der erleichtert ja sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern Arbeit und Kind unter einen Hut zu bekommen.

Soweit ich weiß, zahlen Hausfrauen nicht in die Rentenkassen ein! ;)

Also gerade bezogen auf den Generationenvertrag ein eindeutiger Fortschritt.

MFG
 
Inwiefern ein Fortschritt? Ein Gänsefüßchen schrittchen vielleicht, mehr aber auch nicht.
Hiervon "kann" ja nur die Frau von profitieren, die vorher schon arbeit "hatte" und nach dem Mutterschutz es ihr erleichtert wird diese Arbeit wieder aufnehmen zu können.
Für die Frau welche schon vorher keine Arbeit hatte wird es auch nicht leichter bei den Arbeitslosenzahlen eine Arbeit zu bekommen.:freak:
Daher sehe ich darin keinen wirklichen Schritt, sondern wie bei sovielem ein herumgedoktere an Synthomen.
 
70% der Erdoberfläche, damit ist auch die Ausbeutung der Meere gemeint.
Wie gesagt, das ist ein UN Bericht und nicht von mir aus den Fingern gezogen.
(findest du mit Sicherheit auf der UNO Seite)

Der mögliche Mangel an Arbeitskräften in 5 oder 10 Jahren ist doch etwas illusorisch.
Ich gebe ja zu, dass es in hochspezialisierten Berufen der Fall sein wird, aber das ist heute auch schon nicht anders.
Ich hatte nur ein einziges Beispiel genannt, China, aber es ist doch nicht das einzige Aufstrebende Land.
Ein anderes Beispiel sind die BRIC Länder und auch der Effekt der EU Osterweiterung kommt noch auf uns zu.
Und auch wenn China boooom machen sollte (was ich ja auch vermute) in 10 oder 20 Jahren, bis dahin ist unsere Wirtschaft schon längst am Boden oder so stark Automatisiert, dass es noch mit einer Bevölkerung von 60 Mio genug Arbeitslose geben wird.

Was hat das alles mit Hoffnung für die Welt zutun?
Und macht für dich die Umweltverschmutzung an den Grenzen Europas etwa halt?
Ich bin kein Kommunist und erst recht kein Grüner (auch wenn ich einige der Ideen nicht schlecht finde), aber wer bis heute noch nicht begriffen hat, dass wir alle nicht so weiter machen können wie bis jetzt, ist kein Optimist sonder ein Idiot.
Und das wird dir beihnahe jeder Wissenschaftler beglaubigen.

Ökologisch gesehen in Europa schon ausreichend sensibilisiert
Sind wir das ja? Klar wissen wir alle, dass ein SUV unnütz ist und auch Bio besser als Chemo ist. Trotzdem sehe ich mehr Benzinfresser als je zuvor und auch der neue Biowahn (wobei ich die Idee sehr gut finde) ufert langsam so aus, dass Bioäpfel morgens per Flugzeug aus Spanien kommen, sehr umweltfreundlich! :rolleyes:

Und die Ölreserven sind auch bald komplett verheizt, weswegen man sich nun auch nicht mehr sooo lange gedanken wegen CO2 machen muss...

Die Ölreserven sind noch lange nicht verheizt. Alleine die Ölsandfelder in Kanada reichen noch für 50 Jahre und Sibirien ist noch größtenteils nicht "entdeckt".
Ausserdem wird aus Kohle genauso Öl erzeugt und diese Reserven reichen noch für min 300 Jahre.
Es gibt bis jetzt keine adequate Alternative zum Öl, zu min nicht was den Verkehr angeht!

25-30 Stundenwoche in Deutschland

In welchem Deutschland? Das in dem wir hier jetzt sind?
Alle die ich kenne haben eine 35-40 Stunden Woche und einen durchschnittlichen Nettolohn von 1000-1200 €, denn das ist es, was du heute mit einer normalen Ausbildung bekommst.
Dann rechne doch bitte schnell Miete ab und Nebenkosten etc. und sag mir ob das locker reicht zum Überleben.
Diejenigen die in Zeitarbeitsfirmen arbeiten kommen noch nicht einmal auf diesen Betrag.
Wieviele Millionen sind in solchen "Firmen" tätig?

Ausserdem ist deine gesammte Aussage zu diesem Thema ziemlich blödsinnig, da es erwiesen ist, dass die Automatisierung keine oder fast keine Arbeitsplätze geschaffen hat.


@Tiu

Ich gebe dir in den meissten Punkten ja recht, aber glaubst du denn nicht, dass noch mehr Menschen ohne vorherige Abschaffung der Punkte die du selbst genannt hast, alles noch um einiges schlimmer machen würden?

Was die Agrarasubventionen angeht: Sie haben 3 Effekte:
1: Sicherung einiger weniger Arbeitsplätze in Europa und Zerstörung derselbigen ind anderenm Ländern
2: übermäßiger Anbau weniger Sorten, die aber am meissten Subventionen bringen
3: Keine Ausdehnung der Anbaugebiete in anderen Ländern (vielleicht ein positiver Aspekt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja lieb und nett über globale Umwelt- und Energieproblem, sowie die Zukunft der
Erde zu diskutieren, aber ich bitte sich wieder auf Eva und Adam zurückzukommen.
 
Tiu schrieb:
Hiervon "kann" ja nur die Frau von profitieren, die vorher schon arbeit "hatte" und nach dem Mutterschutz es ihr erleichtert wird diese Arbeit wieder aufnehmen zu können.

Ja, es soll wirklich eine ganze Menge Frauen geben, die vor ihrer Schwangerschaft einer Arbeit nachgegangen sind. In meinem persönlichen Umfeld sind es sogar alle.

Natürlich ist dieser Entwurf nur ein Schritt und nicht das Allheilmittel. Die Richtung stimmt aber.

Da unser Sozialsystem auf Lohnarbeit aufgebaut ist, gibt es natürlich Probleme bei hoher Arbeitslosigkeit bzw. zu wenig Einzahlern. Das ist aber ein anderes Thema.


MFG
 
Ist ja lieb und nett über globale Umwelt- und Energieproblem, sowie die Zukunft der
Erde zu diskutieren, aber ich bitte sich wieder auf Eva und Adam zurückzukommen.

Findest du nicht, dass beide Themen irgendwie zusammengehören?
Wenn man sagt, dass es notwendig ist mehr Kinder und somit eine größere Bevölkerung zu haben um unsere Wirtschaft wieder ins Lot zu bringen, es mehr als nur legitim ist, diese Behauptung zu widerlegen, oder es zu min zu versuchen?
 
Natürlich hängt alles irgendwie zusammen. Man könte sogar das Austerben des
australischen Sumpfhuhn als Argument hinzuziehen. Diese (deine) Argumente
wurden ja auch zugelassen. Nur sollte dieses nicht das vorrangige Thema sein.
 
Stoneface schrieb:
Naja und mit dem Ich im Zentrum des gesellschaftsideologischen egomanischen Selbstverwirklichungswahns werden die Menschen sowieso keine Kinder bekommen, denn Familie bedeutet Teilen und Dienen. Zwei kleine Worte die mit der antichristlichen 68er-Intefada und deren hedonistischen nachfolgeideologien aus dem deutschen Kulturgut samt Glauben wegrationalisiert wurden.
Hast Du Dich schon mal hinterfragt, wie die gesellschaftspolitische Realität in Deutschland Heute aussehe ohne die Aktivitäten der 68er Generation?
Anscheinend nicht, denn sonst würdest Du deren Einflüsse und Errungenschaften nicht auf den von Dir so genannten "Selbstverwirklichungswahn", womit Du im Zusammenhang mit diesem Thread imo insbesondere die Selbstverwirklichung der Frauen à la Alice Schwarzer meinst, reduzieren.
Dass seinerzeit verkrustete Strukturen, auch in der Erziehungsmethodik, aufgebrochen wurden - such mal mit den Schlagworten "Summerhill" oder "antiautoritäre Erziehung" - die es Dir erst ermöglicht haben, zwischen wirklichen Alternativen zu wählen, scheint Dir nicht bewusst. Schade eigentlich...

"Teilen und Dienen" stammt wohl auch aus einer Epoche, die es schnell zu vergessen gilt...oder von Swami Sivananda, der sich in diesem Zusammenhang aber eher philosophisch über die Deutung der Liebe auslässt. :lol:

Sorry, aber jemanden, der sich so dermaßen einseitig, herablassend und hasserfüllt über zeitgenössische Erziehungsmodelle, die sich an den aktuellen Gegebenheiten orientieren, echauffiert, geht an einer vernünftigen Diskussionsgrundlage meilenweit vorbei. Was für Dich erstrebenswert scheint, assoziiert nicht zwangsläufig Allgemeingültigkeit.

Sicher, auch meiner Frau und mir war es aufgrund entsprechendem finanziellen Backgrounds möglich, die Kindererziehung in den ersten 10 Jahren im Wesentlichen zu Hause zu gestallten, aber dieses "Ideal" kann eben nicht jeder für sich selber verwirklichen.
Denen, die nicht über entsprechende monetäre Einkünfte verfügen, nun lax Hedonismus zu unterstellen, ist bei Weitem das Zynischte, was ich in letzter Zeit gelesen habe...:rolleyes:

Für viele stellt sich die Frage: Poppen (im Sinne von Fortpflanzung) oder shoppen einfach nicht - die familienpolitischen Rahmenbedingungen geben das einfach nicht her. Und wer sich vor dem durchaus weit verbreiteten Wunsch, Kinder in diese Welt zu setzen, fragen muss, ob man die Margarine vorher erhitzt, bevor man sie mit dem Pinsel aufs Brot bringt, ist imo über jede Erleichterung, wie z. B. die Erweiterung bezahlbarer Kita-Plätze, höchst erfreut.

Tiu schrieb:
Das rechne mir einmal vor. Ich halte jede Wette das ein Single ohne Kinder allemal besser dasteht als eine Familie. ;)...
...Inwiefern ein Fortschritt? Ein Gänsefüßchen schrittchen vielleicht, mehr aber auch nicht...
Die Wette gewinnst Du selbstverfreilich, und dessen ist sich auch Frau v. d. Leyen bewusst. Dennoch halte ich es wie e-ding für einen richtigen/wichtigen Schritt, diese Debatte in Richtung einer menschenwürdigen, gerechten Familienpolitik weiter voranzutreiben.
 
spiro schrieb:
Dennoch halte ich es wie e-ding für einen richtigen/wichtigen Schritt, diese Debatte in Richtung einer menschenwürdigen, gerechten Familienpolitik weiter voranzutreiben.

Ich pers. halte es für wichtiger zunächst einmal Grundsätzlich festzustellen, ob man überhaupt noch am Generationenvertrag festhalten sollte oder nicht und wenn ja, wie man diesen in Zukunft auch "gerecht" finanzieren will.
Mich stört einfach diese seit über 30 Jahren verfehlte Rentenpolitik an der man nur Synthombekämpfung betrieben hat anstatt die Ursachen anzugehen.
Ständige Beitragserhöhungen, Rentensenkungen, Rentenbesteuerung, Erhöhung des Renteneintrittsalter sowie Quersubventionierungen (Ökosteuer), können keine dauerhaften Maßnahmen sein. Das alles erweckt eher den Eindruck, als hätte man einen toten Patienten an der Herz-Lungenmaschine angeschlossen um den Angehörigen vorzugaukeln, der Patient lebt noch.

Zu der Maßnahme der Ganztageskinderstätten.
Wie hoch wäre denn der tatsächliche Bedarf?
Ich denke schon, dass viele Mütter/Väter wieder arbeiten wollen, doch nicht schon nach 2 Jahren. Für die meisten Familien ist der Mutterschutz von 2 Jahren einfach zu kurz. Daher greift die Maßnahme der von der Leyen nicht wirklich, weil der tatsächliche Bedarf an der Realität vorbeigehen wird. Eine Anhebung des Mutterschutzes auf 3 Jahre würde da sicherlich mehr bringen. Auch möchten viele Mütter anschließend gar nicht mehr Vollzeit arbeiten, sondern hätten viel lieber eine Halbtags- oder Dreivierteltagsstelle, doch gerade diese sind mittlerweile dünn gesät weil man dort großzügig 400,- Euro Kräfte für einsetzt.
 
Tiu schrieb:
Ich pers. halte es für wichtiger zunächst einmal Grundsätzlich festzustellen, ob man überhaupt noch am Generationenvertrag festhalten sollte oder nicht und wenn ja, wie man diesen in Zukunft auch "gerecht" finanzieren will.
Mich stört einfach diese seit über 30 Jahren verfehlte Rentenpolitik an der man nur Synthombekämpfung betrieben hat anstatt die Ursachen anzugehen.
Ich teile durchaus Deine Meinung, dass unser Rentensystem dringend einer Korrektur unterzogen werden müsste; hinsichtlich einer gerechteren Familienpolitik bin ich gar der Ansicht, dass diese auf die Gesamtheit unserer Sozialsysteme Anwendung finden sollte.

Da sich die überwiegende Mehrheit unserer aktuell gewählten "Volksvertreter" aber trotz ihrer gesetztgeberischen Möglichkeiten, die einer große Koalition eigentlich ob der Stimmverteilung im Bundestag zur Verfügung stünden, mit Flickschusterei begnügen, empfinde ich die oben verlinkten Ansichten der Frau v. d. Leyen schon als Schritt (nicht mehr, aber auch nicht weniger) in die richtige Richtung.
v. d. Leyen schrieb:
...Wenn wenigstens die Familienarbeit in ausreichender Weise anerkannt worden wäre – doch auch hier Fehlanzeige! Seit den sechziger Jahren sind Löhne, Gehälter und Renten kontinuierlich gestiegen, während sich in Relation dazu der Familienlastenausgleich zu Ungunsten der Familien verschoben hat. Heute sind Kinder in diesem reichen Land eines der größten Armutsrisiken, ist die Gründung einer Familie gleichbedeutend mit sinkendem Wohlstand.
Auf längere Sicht ist seit 1980 das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen einer Durchschnittsfamilie um 191 Prozent gestiegen, während es bei Kinderlosen 335 Prozent waren...
...Das Einkommen eines Paares sinkt drastisch, wenn es sich für Kinder entscheidet. Das Rentensystem ist eine Versicherung gegen Kinderlosigkeit und benachteiligt die, die dafür sorgen, dass es auch in Zukunft Beitragszahler gibt. Die Sozialversicherungssysteme sind so organisiert, dass die Anzahl der Familienmitglieder bei der Beitragsberechnung überhaupt keine Rolle spielt. Es gibt eine strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien und Kindern in diesem Land...
Allein der Tatsache schuldend, dass diese veräußerte Erkenntnis - vorausgesetzt es handelt sich nicht um populistisch orientiertes Gedankengut - einer verantwortlichen Bundesministerin entstammt, entnehme ich Hoffnung.
Die Zuversicht, dass diese real existierenden Ungerechtigkeiten endlich in allen Köpfen unserer politischen Entscheidungsträger Einzug halten wird, mag ob der aktuell praktizierten Sozialpolitik zwar eher gering sein; aber wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt...;)
 
Philipp Mißfelder schrieb:
Auch, wenn das als flankierende/deeskalierende Maßnahme des JU-Vorsitzenden zu verstehen sein sollte, würde ich die Kernaussage dieses Zitats hier gerne einbringen.

Sollte die Wirtschaft und damit deren stetige Forderungen nach immer mehr Flexibilität der Arbeitnehmer hier mehr in die Pflicht genommen werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sollten wir vielleicht erstmal darüber Diskutieren, welches Familienbild wir denn überhaupt in unserer Gesellschaft als "Optimum" sehen.

Natürlich gibt es eine Vielzahl verschiedener Konstellationen. Von der allein erziehenden Mutter bis hin zum Schwulen Ehepaar ist alles dabei. (Wobei ich mittlerweile echt daran zweifle, dass dieser Individualismus der in unserer Gesellschaft immer mehr propagiert wird im Grunde unserer Gesellschaft dienlich ist, aber anderes Thema an anderer Stelle).

Doch es sollte doch, und gerade dies zu erfassen ist auch Aufgabe der Politik, ein gewisses Optimum geben, welches jeder Mensch für sich anstrebt und welches dann auch dafür sorgt, dass unsere Kinder das Optimum an Erziehung erfahren.

Nun ich sehe noch immer das Optimum in dem klassischen, konservativen System welches eine alte Tradition hat.
Auf die heutige Welt (im Zuge der Gleichberechtigung) heißt das:
"Ein Elternteil geht Arbeiten, macht, unter Umständen, Karriere und schafft das Geld ran. Der Partner/die Partnerin erzieht die Kinder und kümmert sich um den Haushalt."

Diese Familienpolitik hat sich über tausende von Jahren bewährt und schlussendlich zu der Gesellschaft geführt, die wir jetzt haben.

Und ich finde noch immer, dass dieses Bild von einer Intakten Familie das "Non Plus Ultra" ist

Nun haben natürlich die vielen Politiker recht, wenn sie sagen, dass es auch andere Bedingungen gibt.

Natürlich gibt es Familien in denen beide Eltern Geld verdienen müssen um überhaupt für ein angemessenes Auskommen der Familie zu sorgen.
Es gibt auch die allein Erziehenden.

Das sind aber, und das zeigt mir mein Bekanntenkreis, doch eher Ausnahmen, welche keinesfalls zur Regel werden sollten.

Doch genau diese Ausnahmen werden gerade zur Regel gemacht.

Eine Frage stelle ich mir, und die ist essentiell bei der ganzen Frage um die Politik von Frau v.d. Leyen:

"Sollte die Politik von heute für Mr. und Mrs. Arbeitsgeil wirklich mehr Anreize schaffen Kinder mit einer Kinderfeindlichen Arbeitsauffassung beider Partner zu kombinieren?"

Wenn beide Elternteile eine Karriere starten wollen, dann sollen sie das machen, aber mit Kindern passt das einfach nicht zusammen.

Aus eigener Sichtweise:

Ich weis, dass für mich der Job wichtig ist und das ich auch Karriere machen will. Ich weis, dass ich nicht für meine zukünftigen Kinder (ich hoffe doch, dass es die jemals geben wird) in einen längeren Erziehungsurlaub gehen würde.

Was bedeutet das für mich?

Die Partnerin mit der ich Kinder zeugen will muss dies akzeptieren und selber bereit sein ihren Beruf für ein paar Jahre an den Nagel zu hängen um für die Erziehung der Kinder zu sorgen. Gibt es zum Glück noch genug Frauen die von selbst schon diese Auffassung mitbringen.

Dem entgegen kenne ich auch viele Männer die gar keine Lust auf Karriere haben.


Was bedeutet dies nun für die Politik der Frau v.d.L.?

Es ist falsch Kindern schon mit 2 Jahren ein gesetzlich garantiertes Anrecht auf eine staatliche Ganztagsbetreuung zu geben.

Man sollte den echten Bedarf an KiTa's prüfen. Da fallen aber dann nicht die Plätze drunter, die Mr. und Mrs. Arbeitsgeil gerne hätten sondern nur die Plätze die die wenigen Ausnahmefälle unter den deutschen Familien benötigen.
Diesen Bedarf sollten wir dann decken und gut is ...


Übrigens:

Der Generationenvertrag ist überholt, selbst wenn wir wieder eine Geburtenrate von 2,1 hinbekommen (was völlig utopisch ist).
Ich finde es gut, dass es die westliche Welt im Moment eher einen Bevölkerungsrückgang hat, denn wenn wir ehrlich sind, dann ist doch gerade das Bevölkerungswachstum auf der Welt ein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Merkwürdig das es diese Diskusion, ob Frauen überhaupt arbeiten dürfen, wenn sie Kinder haben oder nicht (fast) nur hier in Deutschland gibt. Sind wir Deutschen denn wirklich in allen Dingen so unflexibel? Sogar Frankreich zeigt uns, das Familie und Karriere für Frauen sehrwohl vereinbar sind. Die durchschnittliche Frau bekommt in Frankreich etwa 2 Kinder und trotzdem arbeiten über 80% der Mütter auch nach der Geburt ihrer Kinder weiter. Dort gilt es in Gegensatz zu Deutschland fast als komisch, wenn eine Mutter nicht arbeitet. Das ist gut für die Wirtschaft und durch die flächendeckende Kinderbetreuung in Frankreich ist es auch gut für die Kinder, denn diese kommen bereits mit 3 Jahren in eine Art Vorschule, in der sie spielerisch lernen und in Gruppen zusammenarbeiten.
 
Non scolae set vitae discimus.. möchte ich dazu mal schnell sagen..

was lernen die im Kindergarten denn bitte, realistisch gesehen? 1. der stärkere hat recht, 2. deiner Mutti ist die Arbeit wichtiger als Du, 3. mind. eine aussereuropäische Fremdsprache (in Großstädten), 4. Möglichst anpassen und nicht auffallen... 5. Maul halten sonst gibts auf die Fresse..

Leute seit wann haben wir den in Deutschen Kindergärten annähernd so was wie Bildungsveranstaltungen? Echte Musikalische Früherziehung oder qualifizierten Sportunterricht und Gute Kindergärten in denen was geleistet wird und in denen es annähernd akzeptable Betreuungsschlüssel gibt, gibts nur gegen viel, sehr viel, überausviel Geld.... Ihr tut ja gerade so, als hätten Deutsche Kindergärten Weltklasseniveau...

Und von Kinderkrippen möchte ich gar nicht reden, was da abgeht! Akkordwickeln und Fläschenkochen.. Betreuung? FEHALNZEIGE!

Gut wer meint, das Arbeit wichtiger ist, als sein eigen Fleisch und Bild, dem kann man wahrscheinlich nicht mehr helfen und dem ist das vermutlich auch schnurz.. Hauptsache 2x im Jahr Malediven und Weihnachten in St. Moritz samt shoppen bei Prada ist gesichert, nicht zu vergessen einmal pro Monat kinderfreies Wellness Wochenende um sich von der furchtbar anstrengenden nachfeierabendlichen Erziehungsarbeit zu erholen....

man muss doch mal eines Feststellen. Das was hier abgeht ist doch nichts, aber auch gar nichts natürliches, sondern das Ideal der voll-arbeitenden Gesellschaft ist doch nur ein ideologisches Konstrukt, das aus den Konsequenzen der Industriallisierung der Neuzeit entstanden ist! Was hat das denn bitte mit Fortschritt zu tun, wenn Eltern freiwillig ihre Kinder weggeben?? Was ist denn bitte normal an einer Mutter, die sagt arbeiten ist geiler als Kinder, aber ich will trotzdem Kinder haben um (dem neoszialistisch-liberalen Bild) einer modernen Frau zu entsprechen.. endet ja so, wie man es aus den statistiken kennt, mit 40 Kurz mal die Bio-Uhr-Krise, dann schnell nochmal zur Fertilisation und dann nach 8 Wochen schnellstens wieder arbeiten..

Wir sollten uns wirklich mal darüber im klaren werden, was wir als gesellschaftliches Ideal fordern sollten, gerade für unsere aus den Fugen geratene (Kinder-)Welt, wie es schon treffend von deadalus bemerkt wurde! sicher es gibt immer ausnahmen, aber die ausnahme sollte nicht zum Gesellschaftsideal werden..

Oder wir haben demnächst eine Armada Kinderprügelnde Ossi-Karnevallsclowns, die sich in Zeitschriften brüsten, das man es als erwachsener notwendig hat 12 Jährige zu vertrimmen... Man sollte ja auch mal feststellen, das das ostdeutsche vorreitermodell, der Kinderbetreuung alles andere als gelungen ist und überwiegend politisches Mittel ist (wie in sehr vielen anderen Diktaturen / autoritären und (anti-)faschistischen Kommunen) um Kinder für die gewollte Ideologie so empfänglich wie möglich zu machen....

Ist das Ostdeutschland der Vergangenheit und der Gegenwart wirklich ein gesellschaftsbild par excellence?

Man sollte sich mal schlau machen, warum man in den meisten totalitären Systemen (religiös und politisch) der Fremderziehung im Frühkindlichen Alter bedient haben!

Ist Nazi-Deutschland und DDR-Diktatur schon wirklich so lange her? Mir schauderts, echt Leute!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein ! pro Satzende langt)
in solchen momenten vermisse ich in diesem forum einen "bedanken bei dem poster"-button.
stimme mit stoneface aussage hundertprozentig überein. ich wäre nicht soweit gegangen ddr- bzw. die kriegszeit da mit einzubinden, aber der rest ist wirklich sehr gut getroffen, was das umfeld und das leicht manipulierbare kind angeht, sowie die mögliche entwicklung eines solchen plans.
 
@ Stoneface

Offensichtlich hat die Erziehung ohne Kitas bis jetzt auch nicht funktioniert.

Wenn ich mir das Gesocks anschaue, welches heute in die Schulen geht, dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass die alleinerziehenden Mütter die Erziehung ihrer Sprösslinge nicht besser hinbekommen, als es nicht-überlastete Kita-Frauen auch könnten.
(das wir diese nicht haben, liegt doch gerade daran, dass es kein Geld und auch keine Akzeptanz für solche "Institutionen" gibt, wofür du aber beiträgst.)
Und diese Aussage macht doch bei der deutschen Durchschnittsfamilie nicht halt!
Denn 24h paffende und "Nazisprüche-Reissende" Eltern bringen Kinder hervor, die dasselbe tun und dazu müssen sie nicht im Osten leben.


...Ossi-Karnevallsclowns, die sich in Zeitschriften brüsten, das man es als erwachsener notwendig hat 12 Jährige zu vertrimmen.

Und mal wieder: Wer hat das hier schon gesagt?
Diejenigen, die du als "Ossi-Karnevallsclowns" bezeichnest wurden nicht von dem "Ossi-System" großgezogen sondern von unserem, welches du hier ohne trifftige Argumente oder Gegenvorschläge verteidigst.
Dir ist schon klar, wann die "Vereinigung" stattgefunden hat und wie lange das jetzt schon her ist? Und in welcher Lage sich der "Osten" jetzt befindet?
Dieses "Ossi-Karnevallsclowns-Hervorbringende-System" wird heute von den Ländern favorisiert, die wir als "Vorbild für Kindererziehung" bezeichnen.

Natürlich wäre es besser, wenn es Mütter / Väter (oder Großeltern) gäbe, die sich für ihre eigenen Kinder mehr interessieren, als für schnödes Geld und 4 Urlaube in 12 Monaten.
Aber es ist nun einmal nicht mehr so, und um diesen Prozess wieder umzukehren brauchst du Zeit!
In den meissten "Südländern", die, wie wir alle wissen sehr kinderfreundlich sind, erfolgt die Erziehung durch die Großeltern, was bei uns aber schon seit langen nicht mehr der Fall ist.
(folglich ist eine arbeitende Mutter kein Garant dafür, dass ein Ossi-Clown großgezogen wird)

Bis jetzt habe ich hier nur haltlose Beleidigungen und pseudo intellektuellen "Müll" von dir gelesen, aber was willst du denn eigentlich?
Was ist denn dein Vorschlag, wie du einen Prozess, der bereits seit 30-40 Jahren läuft wieder umkehren möchtest?
Wie willst du jemandem, der selbst keine Erziehung genossen hat, erklären, wie er/sie sein "Eigen Fleisch und Blut" erziehen soll?

Man sollte sich mal schlau machen, warum man in den meisten totalitären Systemen (religiös und politisch) der Fremderziehung im Frühkindlichen Alter bedient haben!

Eine weitere Frage zu diesem Thema: Warst du da? Warst du in der DDR und hast du die Erziehung gesehen. Inwiefern gab es denn in der DDR eine politische Erziehung im frühkindlichem Alter? Zugegeben, so weit ich von Bekannten, weiss mussten die Kinder (im frühkindlichen Alter) anstelle von Goethe diverse Lenin-Gedichte lernen und vortragen, aber ist das bereits eine "bedenkliche politische Erziehung"?
Ich musste in der Grundschule unsere Nationalhymne sowie die Bedeutung unserer nationalfarben rausbringen, ist das dann nicht auch eine Form der politischen Erziehung?

Ich frage mich nur, wie man so selbstverständlich über etwas reden und es verurteilen kann, wenn man ganz offensichtlich keine Ahnung hat, was sich wirklich abgespielt hat.
Und selbst dann ist doch ein hohes Maß an Ignoranz notwendig, über die Erfahrungen und Erfolge anderer Länder (demokratischer Länder, in unserem Sinne) so hinwegzusehen, wie du es tust.
Es gibt genug Beispiele für eine Fremderziehung ausserhalb diktatorischer Länder, dazu zählen Frankreich, die Benelux-Staaten, skandinavische Länder und die meissten Staaten Südeuropas, Südamerikas und Asiens.
Und das durchaus mit Erfolg wie PISA & co. gezeigt haben.
 
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