Wie gehts Deutschland?

@H€553
Das Problem sind nicht unbedingt die arbeitslosen Eltern, sondern eher die Armut ansich. Welche den Kindern folglich eben nicht das gleiche Angebot bieten kann, zumindest aus finanzieller Sicht, was sich ja dann auch zb. in Kleidung und eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten (Beschäftigung, Umfeld) auswirkt. Diese Kinder gammeln also quasi nur rum und hängen ab.
Und zuhause erwartet sie auch nicht gerade eine ausgleichende Idylle, sondern die Sorgen und Probleme der Eltern. Es kümmert sich aber auch selten ein anderer darum, alle schauen weg und kümmern sich um ihren eigenen Ar... Das Kind ist dann viel empfänglicher für Rattenfänger oder Kriminelle.

Es ist diese elende Schichtentrennung in unserm Staat, die vieles erschwert und negativ beeinflusst. Kinder brauchen ein intaktes soziales Umfeld, am idealsten mit gleichaltrigen aller Schichten gut durchmischt. Das prägt und erweitert den Horizont. Leider läuft hier alles oft nur über Geld, Macht und Beziehungen, was dann für die weniger bevorteilten eben in Resignation, Ausgrenzung oder Sumpf enden kann.
Aber auch Kinder von arbeitenden Eltern sind nicht in jedem Falle die reinsten Lämmchen, oft ist das ganze dann nur auf oberflächlich höherem Niveau, ändert aber an den Tatsachen dennoch nichts, das diese auch nicht selten fehlerzogen, fehlentwickelt oder gar vereinsamt mit allen Konsequenzen sind.
Soziale Angebote und Freizeitmöglichkeiten finde ich nicht wirklich reichlich. Das meiste ist doch eher privatwirtschaftlich und somit über Geld und Konsum definiert. Haste keine Geld haste kaum Möglichkeiten da mitzuhalten oder diese zu nutzen.

Die Ghettos mit ihrer Trostlosigkeit sind eine Folge von Distanzierung, Egoismus und Abschiebung durch die besser betuchten Gegenden bzw. entsprechender Bevölkerungsteile. Was soll auch positives passieren, wenn das Elend konzentriert wird? Selbst von der Privatwirtschaft werden solche Gebiete gemieden und andere bevorzugt, der Grund ist klar. Schlimm ist aber, dass der Staat es erst soweit kommen lies und genauso wenig dagegen macht. Komm mir jetzt nicht mit nem gelegentlichen Sozialhelfer, der durch die Häuserschluchten huscht oder Suppenküchen. Das ist keine die Lösung der wirklichen Probleme, nur eine Linderung der Auswirkungen und somit Selbstheuchelei der Gesellschaft.
Gerade Kinder brauchen ein möglichst viel gefächertes soziales Umfeld unter Gleichaltrigen und aktive Beschäftigung in der Gruppe geführt von kompetenten und einflußreichen Erwachsenen. Eltern alleine können dies bei weitem nicht alles erfüllen.

Es gibt druchaus erste Ansätze in die richtige Richtung, zb. kostenloses Schulessen für ärmere. Viel mehr vom Geld unabhängige Angebote müssten folgen, sowohl von Staat, als auch Privatwirtschaft. Ja auch letztere könnte Rabatte leisten, wenn sie denn wollten. Auch mehr organisierte Freizeitgestaltung nach dem Unterricht durch die Schule wäre eine wirksame Möglichkeit.
 
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Die Ghettobildung, die Du richtigerweise kritisierst, ist doch aber ein ganz natürlicher Prozess. Es gibt unterschiedliche Bausubstanzen und unterschiedlich hohe Mieten. Wer gut verdient und Gelt hat, gibt naturgemäß auch mehr Geld für seine Wohnung aus. Da können Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger nicht mithalten. Sie müssen in Gegenden ziehen, die weniger attraktiv sind. Im Zweifelsfall Plattenbau statt grüne Wiese.

Der Staat kann den Sozialfällen keine schicke Wohnung in guter Lage bezahlen. Und der erfolgreiche Angestellte zieht nicht freiwillig ins Ghetto. So sind die Verhältnisse. Man muss nur schauen, was man daraus macht.
 
aber genau diese entwicklung wird weiter wachsen wie n bösartiger tumor.. ich "warte regelrecht" auf die erste meldung im tv das auf offener straße mit scharfen waffen geschossen wird.
 
Das Problem besteht aber noch nicht darin, dass es Gegenden mit schöneren und weniger schönen Häusern gibt. Man kann durchaus etwas gegensteuern, etwa über den sozialen Wohnungsbau. Zum Teil sind es jedoch die Anwohner selbst, die ihre Situation forcieren, etwa wenn Wände besprüht, Aufzüge demoliert und Spielplöätze verunstaltet werden. Das muss ja wohl wirklich nicht sein und ist dennoch in den sozialen Brennpunkten häufiger anzutreffen als anderswo.
 
Das Problem liegt auch darin, dass in solchen Wohngegenden zu einer Massierung an perspektivlosen unmotivierten sozialen Problemfällen kommt die ihre lange Weile totschlagen müssen und dann schlechte Einfälle haben.
 
keshkau schrieb:
Zum Teil sind es jedoch die Anwohner selbst, die ihre Situation forcieren, etwa wenn Wände besprüht, Aufzüge demoliert und Spielplöätze verunstaltet werden. Das muss ja wohl wirklich nicht sein und ist dennoch in den sozialen Brennpunkten häufiger anzutreffen als anderswo.

Wo Angebote zur Freizeitgestaltung und Betreuungsangebote fehlen bzw. nicht durch die Betroffenen zu finanzieren sind und Beschäftigungslosigkeit vorherrscht, sucht der Mensch sich eben eigene Möglichkeiten des Ausgleichs, die dann eben oft in Suff, Gewalt und Kriminalität ausarten können.
Das ist auch das Problem was ich meinte. Nicht schöner wohnen ist das Kernproblem, sondern das soziale Umfeld. Der Staat oder private Organsationen lindern oder bekämpfen meist nur die krassesten Auswirkungen durch Suppenküchen, verstärktes Polizeiaufgebot etc. pp.. Die Menschen selber haben dadurch noch lange keine besseren Perspektiven und vegetieren in ihrer Trostlosigkeit weiter dahin, resignieren nicht selten.

Daher ist es schonmal wichtig am besten schon vom Vorschulalter an mehr staatliche Freizeit- und Betreuungsangebote einzurichten. Denn Bildung und Erziehung gehören für mich untrennbar zusammen, gerade im Kindesalter.
Alle schreien immer nur nach mehr Bildung, soziokulturell wird sogut wie garnichts getan.
Da wird die ganze Last vor und nach des Unterrichts den Eltern überlassen, welche neben ihren eigenen Problemen dann oft überfordert sind und nicht mehr mitkommen.

Erziehung gehört nunmal zur Entwicklung von heranwachsenden essentiell dazu. Was nützt einem das beste Wunderkind, wenn es ein total verzogener Balg ist, welcher unter gleichgesinnten nie seinen Horizont zum positiven erweitern wird?

Das beste Beispiel ist doch diese Rütli-Schule. Dort hat die Kriminalität und Gewalt deutlich nachgelassen, seit dort entsprechend organisierte Programme laufen. Ordentliche Staatsbürger muss man sich nun mal heranziehen. Eltern sind da nicht immer die geeignetsten Vorbilder und kompetentesten Personen für.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Also muss man den Apfel aufsammeln und die Welt zeigen, damit er nicht vergammelt. Der Stamm selber ist dazu meist schon viel zu fest gefahren, wie der umliegende Wald.
 
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