Test Zendure SolarFlow 800 im Test: Bidirektionaler Wechselrichter lädt den Akku nachts günstig auf

<- PV Anlage + Speicher + E Auto + Brauchwasser + Tibber seit Januar.
Von März bis September autark. Gesamtautarkie 86%.

Daher dynamischer Strompreis für das Beladen des Akkus + Autos nur während der Wintermonate von Interesse.
Und hier muss ich aktuell sagen Finger weg von dynamischen Stromtarifen für den Winter!

Warum?
Aufgrund der aktuellen Energiepolitik.
Von Januar bis Mitte Februar haben die Erneuerbaren nur einen Anteil von 48% an der deutschen Stromproduktion. Der Rest speist sich überwiegend aus Erdgas + Restkohle. Dazu kommen noch rund 10-20% Stromimporte überwiegend aus Frankreich (Atom) den Niederlanden (Erdgas) und ein bisschen was aus den Nordics. (Auf https://www.energy-charts.info/ gut nachverfolgbar)
Und da nach dem Merit-Order Prinzip das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt, kann es gar nicht günstig werden.
Strompreise.png

Unten in diesem Chart sieht man die Häufigkeit der stündlichen Strompreise je 1 Cent Bin.
2/3 dieses Preises bestehen aus Abgaben und Steuern.
Und wie man sieht komme ich dynamisch im Mittel nicht unter 32 Cent.
Das ist mMn viel zu teuer um mit einem dynamischen Tarif wirklich günstig wegzukommen.
Weil diese Zeitspanne mir auch gezeigt hat, dass die sogenannten Dunkelflauten halt nicht nur ein Tag sind, sondern sich eher über mehrere Tage gar Wochen ziehen.

Plottet man die einzelnen Tagesverläufe, sieht man schnell, dass die gewünschten "Morgens sehr günstig laden" Stunden und nutzen "während es Abends teuer ist" Stunden kaum auftreten.
Tagesverläufe.png

Nehmen wir nur mal alleine den Februar sehen wir, dass der Preis eher durchwegs hoch ist, und dann während der Kernzeiten 7-9 Uhr plus 17-19 Uhr extrem hoch ist.
Februar.png

Warum ist das so?
Weil sich die deutsche Energieproduktion rein auf Erneuerbare fokusiert hat.
Es fehlen einfach weitere CO2 neutrale Energieerzeuger um den Strompreis zu drücken.
Der schwedische Strommix aus Wasserkraft(speicher) + Erneuerbare, sowie Atom Grundlast zeigt wie man es preisgünstig machen könnte.
Kann man alles sehr schön auf https://www.energy-charts.info/ selbst nachvollziehen.
Kommen natürlich auch noch weitere Sachen wie mehrere Preiszonen für Deutschland hinzu, die es sinnvoller machen würdet etc.


Ohne $14a Modul 1 + Modul 3 würde ich jedem nur raten einfach bei einem günstigen festen Tarif zu bleiben und auf maximierten Eigenverbrauch zu setzen.

VG
 
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Weyoun schrieb:
Die Idee an sich ist gut, ich frage mich jetzt allerdings, wie hoch der Gesamtwirklungsgrad beim "doppelten Wandeln" ist. Ich meine also alle Verluste zusammen bei:
[...]

Wenn man hier gefühlt akkumuliert 10 % Wandlungsverluste hat zwischen Akku einmal füllen aus dem Netz bis Akku einmal leeren samt Einspeisung, rechnet sich das dann noch bzgl. der Preisunterschiede zu verschiedenen Uhrzeiten (unter zusätzlicher Berücksichtigung der höheren Anschaffungskosten eines bidirektionalen Wechselrichters gegenüber einem unidirektionalen Wechselrichter)?
Die Tests die mal die Effizienz eines Lade-/Entladezyklus von solchen Akkussystemen messen kommen in den besten Bedingungen bei ~80% raus bei hoher Leistung beim Lade-/Entlade. Unter Teillast sinkt das Ganze wohl unter 70%. Cbase hatte da auchmal eine Messung.

Also ganz grob braucht es eine Preisdifferenz von >30%, bevor beim Laden aus dem Netz kein zusätzlichen Kosten entstehen. Die Tage wo das überhaupt erreicht werden sind nicht all zu häufig und selbst dann sind es immer nur Stunden mit Spitzenpreisen. Man müsste also die Batterie in 1..3Stunden leer ziehen. Braucht bei also irgend einen Anwendungsfall, dass man zum Zeitpunkt des Höchstpreises die 800W Einspeiseleistung wirklich abruft. Wobei man bei diesen Extremfällen pro kWh aus dem Akku dann auch nur 1..5Cent je kWh gutmacht.

Im Großen und Ganzen erreicht man bei aktuellen Preisen, Effizienzen und vor allem Netzentgelten kein ROI mit dem Laden aus dem Netz. Außer man übt sich im Selbstbeschiss.

Edit: Die Rechnung schaut anders aus, wenn man selbst erzeugt, während der Sonnenstunden aber kaum Eigenverbrauch hinbekommt weil man außer Haus ist. Da fällt die Rechnung zum Akku aber auch über den kalkulieren Preis der selbst geschöpften Energie. An sich kann man sich da kaum leisten so einen Wechselrichter für 250€ zu kaufen, wenn der Preispunkt für gut, aber simplere Wechselrichter bei 80..100€ liegt.
 
Piktogramm schrieb:
Die Tests die mal die Effizienz eines Lade-/Entladezyklus von solchen Akkussystemen messen kommen in den besten Bedingungen bei ~80% raus bei hoher Leistung beim Lade-/Entlade. Unter Teillast sinkt das Ganze wohl unter 70%. Cbase hatte da auchmal eine Messung.
Wenn also Tibber Strompreise zwischen 30 und 40 Cent hat (je nach Uhrzeit), macht es demzufolge so gut wie keinen Sinn, da die Hardware mehr als 0€ kostet.
 
@Weyoun
Selbst wenn die Hardware 0€ kostet ist es grenzwertig.. Wenn die ganze Hardware einen Eigenbedarf von nur wenigen Watt hat, der aus dem Netz bedient wird, sind die laufenden Kosten höher als die Erträge. Die Controller mit Wifi, Bluetooth und andauernder Verbindung in die Cloud[1] und je nach Modell Heizelementen (die Modelle die bei Minusgraden draußen betrieben werden dürfen) wollen ja auch gespeist werden.
Ganz grob kostet ja jedes Watt Dauerlast ~2,6..3€ p.a.

[1] Es ist total bescheuert, aber oftmals hängt die Steuerung für die Nulleinspeisung an der Nutzung der Clouddienste der Anbieter.
 
Weyoun schrieb:
Wie gesagt, das hängt einerseits vom Wochentag ab (innerhalb oder Wochenende) und andererseits von der Jahreszeit. Im Winter reicht die Sonne nicht aus, um das Auto vollständig zu laden und so habe ich letztens mein Auto nachts laden lassen, als ich zu Besuch war. Mir sollte es recht sein, musste ich meinem Schwager weniger zahlen. ;)
Ergänzung ()


Falls ja, haben wir beide den gleichen. ;)
Also fürs Auto mag das passen, weil die Energie ja dann auf der Straße bleibt. Im Haushalt als Zwischenspeicher ist es wie bereits mehrmals gesagt mit der doppelten Wandlung ein Nullsummenspiel.
Hinzu kommt im Haushalt, dass der Entladestrom große Verbraucher nicht vollständig bedienen kann oder eben diese Drehstrom verwenden (elektrisches Kochfeld). Dann verbraucht man trotzdem teuren Strom mind. für eine Phase...
Bei einer Haus-PV ist man im Sommer auch fast immer autark. Im Winter zahlt man den temporären teuren Strom. Lieber einen Tarif mit kleiner Grundgebühr suchen...
 
@B226
Die digitalen Stromzähler (also auch die nicht smarten) saldieren. Daher, wenn du auf L1 einspeist und auf L2 aus dem Netz beziehst rechnen die das auf.
Und neuere Kochfelder die wirklich Drehstrom ziehen sind eher selten (bei Endverbrauchern).
 
B226 schrieb:
Hinzu kommt im Haushalt, dass der Entladestrom große Verbraucher nicht vollständig bedienen kann oder eben diese Drehstrom verwenden (elektrisches Kochfeld). Dann verbraucht man trotzdem teuren Strom mind. für eine Phase...
Nein. Man bezahlt die Summe aus allen Phasen. Ein Kochfeld ist mit einem Balkonkraftwerk natürlich nicht zu Null zu betreiben weil die 800W nicht mal für eine Platte reichen.
 
Jain. Der Saldo vom Smartmeter nutz dir wenig wenn der Hybridwechselrichter an einer Phase hängt die nicht belastet wird aber nur "auf Null" regelt. Das sind dann so die versteckten Fallstricke der Software. Deswegen sind Hybridwechselrichter mit 3 Phasen einfach noch ein Stück benutzerfreundlicher.
Gerade das Kochfeld ist ein so ganz schlechtes Beispiel für einen Verbraucher.
 
Botcruscher schrieb:
Der Saldo vom Smartmeter nutz dir wenig wenn der Hybridwechselrichter an einer Phase hängt die nicht belastet wird aber nur "auf Null" regelt.
Kommt doch drauf an, woher der WR die Info bekommt wieviel Leistung er abgeben soll.
Wenn im Verteiler ein Shelly 3EM (oder ähnliches) sitzt und den (saldierten) Momentanwert übermittelt, kann der WR sehr gut auf einer Phase auf 'Nulleinspeisung über alle drei Phasen' regeln (solange er genug abgeben darf usw.).
 
Das mit 14V bereits anfangen Strom zu produzieren ist sehr interessant. Das hilft sehr bei Winter. Morgenfrüh wahrscheinlich auch schon eine Stunde früher anfangen Strom zu liefern als andere MikroWR.
 
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