News 1.000 Amazon-Mitarbeiter widersprechen Verdi

Prisoner.o.Time schrieb:
Dann sollte er sich vielleicht vorher überlegen ob er wirklich 3 Kinder in die Welt setzen möchte...
Unabhängig davon, dass ich den Lohn bei Amazon auch angemessen finde, sage ich dir Folgendes: Bekomme du bitte selbst erst einmal Kinder, bevor du so etwas schreibst. Es gibt auch so etwas wie Mehrlingsgeburten ;) (Bin selbst Vater von Twins und weiß, wovon ich rede). Und es gibt sicher noch zig andere Möglichkeiten, mit mehr als einem Kind in eine Situation zu kommen, nur 1200€ Netto zu verdienen, ohne ein starkes Gehalt des Partners im Rücken.
 
smartphoenix schrieb:
1200€ netto. Mensch....da freut sich aber der 2-3 fache Vater ungemein!
Das Problem ist, dass man sich heute nun einmal überlegen muss wie viele Kinder man wann in die Welt setzt und eben auch mit Zwillingen rechnen muss. Das ist kein neoliberales Geschwätz, sondern harte Realität. Wer mit 1200€ Netto überhaupt an Kinder denkt muss sich aller möglichen Konsequenzen bewusst sein. Reichtum hat nichts damit zu tun wie gut man sich um sein Kind kümmern kann, aber ein geringes Gehalt ist ein nicht unerheblicher Stressfaktor.

Nicht wenige hatten mal einen Max Mustermann in der Klasse, der eben mangels Geld nicht zur Klassenfahrt mit durfte. Aber was ist der nächste Schritt, wenn die Unternehmen dann die Hilfsarbeiter durch automatisierte Systeme ersetzen? Fordert ver.di dann auch, dass die Leute mit Hartz 6 (:freaky:) doch gefälligst genug Sozialleistungen erhalten sollen um zu viert zwei Mal pro Jahr in den Urlaub fliegen zu können?

Hier haben die wenigsten etwas gegen Gewerkschaften, aber solche wie ver.di haben einfach ein unverschämtes Auftreten, welches einem bockigen Kind gleicht.

Daaron schrieb:
Aha... und die Alternativen? SPD? Es wird immer gern vergessen, welche Partei uns H4 + Agenda 2010 eingebrockt hat, und wer hier die größe Mitnahmementalität überhaupt gezeigt hat... erst schön die Erdgasdeals mit Russland aushandeln und dann in den Vorstand von Gazprom.. Grün? Wenn es nach denen geht, würden wir alle noch auf Bäumen leben, und auch nur diese essen.... und dafür doppelt so hohe Steuern zahlen. AfD & die anderen Hinterwäldler-Parteien? Die sind doch nicht einmal ansatzweise regierungsfähig. Deren Konzept heißt Polemik. Mutti Merkel wurde durch ihre "Konkurrenten" alternativlos gemacht.
Der GröF... ehh die GroKo meine ich natürlich, schließt die SPD mit ein. Natürlich gibt es Alternativen, aber dazu müsste man unser Regierungssystem mal grundsätzlich überarbeiten, damit Parteien mal zusammen und nicht gegeneinander arbeiten.

Nehmen wir mal die Linke. "Ost-Linke" wie Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi haben sehr vernünftige Standpunkte und wer sich Herrn Gysis Reden im Bundestag angeschaut hat, weiß auch wovon ich spreche. Ich mein die PDS hat in Berlin auch sehr gute Politik gemacht, was man von Herrn Partyclown nicht behaupten kann. Aber dann heißt es immer SED hier, Stasi dort. Dass die verblendeten Ideologen zum großen Teil bei den "West-Linken" (ehemalige WASG) sitzen, sieht anscheinend niemand. Dass nach dem zweiten Weltkrieg alle Parteien Ex-Nationalsozialisten aufgenommen haben, interessiert doch heute auch niemanden mehr (wäre doch anders gar nicht möglich gewesen das).

Diablokiller999 schrieb:
Ich fass es nicht, wie kann man seinen Kollegen SO in den Rücken fallen? Ich hoffe die werden von den anderen Beschäftigten aus dem Betrieb gemoppt, solche Kollegenschweine! Es gab vielleicht sowas wie eine Urabstimmung zum Streik in der die Mehrheit dafür war? Da hat Amazon sicher etwas springen lassen, so dämlich kann doch niemand sein. Ach du meine Güte, an welchem Stammtisch bin ich denn hier gelandet? Dann auch noch Merkel verteidigen, das sind die Richtigen o.O
Eine Urabstimmung wurde doch aber nur unter ver.di-Mitgliedern vorgenommen? Weshalb ist man dann ein Kollegenschwein?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cat jetzt verwirrst du mich massiv, auf der einen Seite hälst du 8,50€ für angemessen, auf der anderen Seite findest du die Linke, die einen Mindestlohn von 10€ fordert als sinnvolle Alternative? Gerade Gysi ist ein Verfechter des Mindestlohns
 
Daaron schrieb:
Die Löhne sind eben NICHT angemessen... Lies doch mal die Zahlen, was so ein vollkommen ungebildeter Hilfsarbeiter bei Amazon bereits jetzt für Konditionen hat. Da MUSS einfach nicht mehr kommen, da gibts ganz andere Baustellen.
Jeder Lohn unter 10€ ist sowieso schon einmal nicht angemessen weil man damit im Alter mit der Rente unter die Grundsicherung fällt, zudem sind die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren explodiert und Amazon macht genug Gewinn um sein Geld auch an die Mitarbeiter ab zu drücken, die für den Erfolg verantwortlich sind. Die Geschäftsleitung rennt garantiert nicht den ganzen Tag durch die Lager und besorgt Bestellungen....


Du lässt dir also gern von der Regierung vorschreiben, was du wann zu essen hast? Was kommt nach dem Veggie-Day? Der Abstinenzler-Tag, an dem Alkoholausschank verboten wird? Oder wird den Kindern auf die Schulbemmen geguckt, ob auch ja keine Salami drauf ist sondern nur gesunder Pflanzenbrei?
Hier ging es um einen vegetarischen Tag in öffentlichen Kantinen, wer dennoch jeden Tag sein Kilogramm Leichenteile von misshandelten Tieren essen muss kann ja zur Frittenbude gehen. Außerdem lassen wir uns alle jeden Tag vom Staat allen möglichen Mist diktieren und nehmen es hin ohne zu murren - nennen sich Gesetze. Damit kann man die Bevölkerung lenken, vor allem mit Steuern. Oder bist du auch einer der motzt wenn die Regierung Tabak und Alkoholsteuer rauf setzt ( wird mal eh echt nötig ) weil er sich nicht mehr billig vergiften und hinterher nach den Sozialkassen schreien kann? Der Staat verbietet mir die Einnahme von Amphetaminen - was für eine Bevormundung! Für die Leute ist es das Selbstverständlichste auf der Welt jeden Tag Fleisch in Massen zu konsumieren, das wir dabei aber alles zerstören ist der verwöhnten "Nach-mir-die-Sintflut"-Generation leider egal. Wenigstens steuert mal jemand irgendwie gegen diesen Trend aber die Menschen sehen darin ja gleich Spielverderberei und Abzocke.
 
Crowbar schrieb:
Auch ließen sich die Vertreter regelmäßig zu mehrtägigen verdi-Seminaren einladen. Anreise selbstverständlich mit der 1. Bahnklasse, Unterbringung in feinen Hotels mit Rundumverpflegung der gehobenen Kategorie. Er zeigte mir Bilder von diesen "Seminaren" und ich fragte erstaunt, wie sich das Gewerkschaften leisten können: Gar nicht. Denn die Arbeitgeber sind zur Freistellung und Komplettübernahme aller Kosten verpflichtet.



[...]

Der folgende Beitrag ist semi-OT.

Das allerdings kann man der Gewerkschaft nicht ankreiden. Diese Verfahrensformen sind im Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG) festgehalten.
 
@Prisoner.o.Time
Kannst du bitte zu den Zahlen auch noch angeben, was du für einen Berufsabschluss hast, um das mal in Relation zu setzen? Hat die 1200 Netto zzgl. Boni auch ein ungelernter Hilfsarbeiter (spätestens nach 1-2 Jahren Betriebszugehörigkeit), oder hast du einen deutlich erhöhten Berufsabschluss, der dir irgend eine Sonderstellung ermöglicht?

Cat schrieb:
Der GröF... ehh die GroKo meine ich natürlich, schließt die SPD mit ein. Natürlich gibt es Alternativen, aber dazu müsste man unser Regierungssystem mal grundsätzlich überarbeiten, damit Parteien mal zusammen und nicht gegeneinander arbeiten.
Ich bin explizit gegen eine GroKo, weil hier nur das Schlechteste aller Parteien zusammen kommt. Die positiven Aspekte werden vom Partner direkt ersäuft. Für die GroKo wird Deutschland noch kräftig bluten, das werden dei SPD-Wähler schon noch sehen...

Und was eine Zusammenarbeit angeht: Entweder du hast Konformität, dann hast du auch die schöne Zusammenarbeit, oder du hast permanenten Konflikt der Ideologien.
Die Grünen könnten z.B. gar keinen wirtschaftlich sinnvollen Weg einschlagen. Sobald sie auch nur ein Jota von ihrer Baumschmuser-Linie abweichen würden sie ihre 68er-Stammwähler allesamt verlieren. Analog dazu könnte eine AfD nicht plötzlich vornehmlich Öko-Thesen aufs Parkett bringen, denn dann würden deren eher ökonomisch orientierte Wähler wieder abwandern.

Nehmen wir mal die Linke. "Ost-Linke" wie Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi haben sehr vernünftige Standpunkte und wer sich Herrn Gysis Reden im Bundestag angeschaut hat, weiß auch wovon ich spreche.
Die Linke ist noch die vernünftigste der kleineren Parteien, aber andererseits so ideologisch verbohrt, dass sie mit nichts und niemandem koalieren will. Die hätten sicherlich Rot-Rot-Grün haben können, aber dafür hätten sie ein paar Meilen nach Rechts rücken müssen. Sie hätten auch mit der CDU regieren können,... aber nö. Noch weiter rechts.
Die Linke sieht sich selbst als der äußerst linke Rand, jenseits der Linken gibts nur noch die Radikalen und Anarchos. Aus dieser Position heraus ist eine Regierung unmöglich, die Linke fühlt sich doch in ihrer Rolle als Opposition wohl, und ganz ehrlich: genau da will ich sie auch haben, gern sogar etwas kräftiger als jetzt.
Ich mag einige der Linken-Politiker ganz gern, z.B. André Hahn. Sehr integerer Mann.... aber regierungsfähig sind die genauso wenig wie die Grünen... aber anders als die Grünen versuchen sie es wenigstens nicht auf Krampf.
 
methadron schrieb:
@Cat jetzt verwirrst du mich massiv, auf der einen Seite hälst du 8,50€ für angemessen, auf der anderen Seite findest du die Linke, die einen Mindestlohn von 10€ fordert als sinnvolle Alternative? Gerade Gysi ist ein Verfechter des Mindestlohns
Wo halte ich 8,50 EUR für angemessen? Mal davon abgesehen, dass ich nicht mit jeder Position einer Person oder Partei übereinstimmen muss, halte ich den Mindestlohn selbst für ein kritisches Modell, dessen Auswirkungen ich nicht abzuschätzen vermag. Ein Mindestlohn alleine reicht jedenfalls nicht und da sollte eigentlich eine eigene Kommission für gegründet werden.

Daaron schrieb:
Ich bin explizit gegen eine GroKo, weil hier nur das Schlechteste aller Parteien zusammen kommt.
Ich auch. Nun bin ich leider nur ein kleiner, unwissender Bürger, aber eine Art soziale Technokratie könnte ich mir als Alternative vorstellen. Ich nenne das in meiner Gedankenwelt immer "Komptenzfelder". Heute müssen Parteien ja immer alles können, aber das halte ich eben für grundverkehrt.
 
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Cat schrieb:
Das Problem ist, dass man sich heute nun einmal überlegen muss wie viele Kinder man wann in die Welt setzt und eben auch mit Zwillingen rechnen muss.
Ich wünsche dir Neunmalklugen von ganzem Herzen, dass dich solche Aussagen später nicht einholen. Ich muss bei dir immer öfter den Kopf schütteln.

Es mag ja einiges stimmen, was du schreibst, aber so schwarz/weiß, wie du hier alles darstellst, ist es eben nicht und das wirst auch du irgendwann noch verstehen.
 
Dass 'die Linke nicht koalieren wollte' ist ja mal gröbster Humbug. Die SPD hat einmal mehr gezeigt, dass sie nichts mehr mit dem linken politischen Spektrum zu tun hat. Unter Anderem deshalb ist sie auch für mich seit 1997 nicht mehr wählbar.
 
das ist doch eine ganz Mise US Anti-Gewerkschaftstaktik..

Ich bin mir sicher das "etwas" Nachdruck auf die Angestellten ausgeübt wurde um diese Unterschriften zu bekommen!

ich kann aus eigener Erfahrung sagen dass dort manche Vorgesetzte nicht mehr ganz klar im Kopf sind und körperlich Handgreiflich werden! wenns nicht so läuft wies soll.. besonders bei den Leiarbeitern zur Weihnachtszeit... :freak:

Amazon ist ein Scheissladen
 
Reglohln schrieb:
Ich wünsche dir Neunmalklugen von ganzem Herzen, dass dich solche Aussagen später nicht einholen. Ich muss bei dir immer öfter den Kopf schütteln. Es mag ja einiges stimmen, was du schreibst, aber so schwarz/weiß, wie du hier alles darstellst, ist es eben nicht und das wirst auch du irgendwann noch verstehen.
Mich wird die Aussage gewiss nicht einholen und ich versuche nichts schwarz/weiß darzustellen, aber schau dir doch mal die Situation in Deutschland an. Typisches Beispiel: Einer arbeitslos, anderer in zwei Jobs geringfügig beschäftigt. Drei Kinder. Kita zu teuer und keine Plätze frei. Was empfiehlst du? Auch das was vor 15 Jahren noch obere Mittelschicht ist, gleitet heute in die untere Mittelschicht.

Statt hier sinnlos irgendwelche Gehälter hoch- oder herunterzuhandeln, sollte man mal bildungs- und wirtschaftspolitisch stark was an der Schraube drehen.

Drei Jahre Ausbildung und dann verdienen Menschen weniger als ein Amazon-Leiharbeiter. Ich würde vielleicht erstmal dafür Sorgen, dass Bildung wieder attraktiv wird und gerecht entlohnt wird. Danach kann man von mir aus auch die Hilfsarbeiter-Löhne anpassen.

Wo kommen wir denn hin, wenn von oben die Löhne immer weiter runter gedrückt werden und sich Leute hier wegen 38 Cent Erhöhung streiten? Das ist doch pure Ablenkung von den wirklichen Problemen.

Ctrl schrieb:
Amazon ist ein Scheissladen
Kommunismus funktioniert nicht und der Weg dahin hat sogar mehr Opfer gefordert als der schon an und für sich schreckliche Nationalsozialismus.
 
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Prisoner.o.Time schrieb:
Nicht ganz. Ja war bei der letzten Diskussionsrunde beteiligt. Ich selbst bin übrigens seit etwa 2 1/2 Jahren bei Amazon dabei. Und ja ich laufe auch den ganzen Tag in der gegend herum und hole (picke) die bestellten Waren aus den Regalen.
hut ab! ich könnte das nicht.
Prisoner.o.Time schrieb:
Ich sage nicht, dass mehr Geld nicht wünschenswert ist, das nehme ich natürlich gerne mit. Allerdings soll niemand behaupten, dass man bei Amazon einen Hungerlohn verdient und dieser nicht zum Leben reicht. Denn diese Leute haben einfach keinen Plan.
Tatsächlich geht es uns gar nicht mal so schlecht.
das behauptet ja keiner grundsätzlich. es geht ja nicht um einen hungerlohn sondern um einen tarifvertrag der sich an dem orientiert, was in deiner branche üblich ist. und das ist nunmal der einzel- und versandhandel.
und um mal auf deine weitere umschreibung der zusätzlichen leistungen nicht weiter einzugehen. hast du dir mal angeschaut was dir zustehen würde wenn der tarifvertrag, der eigentlich für amazon gelten müsste, gelten würde?
Prisoner.o.Time schrieb:
PS: Aktuell verdiene ich 1200 Euro netto. Und da ich immer fleißig Überstunden mache und mir idese auszahlen lasse springen für mich sogar monatlich ~1500 Euro dabei heraus.

das ist nicht viel geld. schon garnicht für einen der das schon 2 1/2 jahre macht. und wenn eine familie dazukommt ist es noch weniger.

nur mal als anstoß: ich verdiene ohne überstunden ca. 1700€ netto. und das ohne zuschläge! auch im osten. und ich würde was dafür geben, wenn ich endlich meine leute( im schnitt ca. 1500€) dazu bewegen könnte in die gewerkschaft einzutreten, damit wir endlich mehr durchsetzen könnten. aktuell werden wir nämlich nen ganzes stück unter tarif(ost) bezahlt.
übrigens verdienen meine ungelernten kollegen ab ca. 1350€ netto ohne überstunden.
das allerdings nur im ersten jahr.
überstunden kommen bei uns übrigens auch regelmäßig zusammen. die will ich aber eher nicht. schließlich habe ich auch ein privates leben.

ich behaupte ja nicht das amazon am schlechtesten bezahlt. natürlich gibt es unternehmen die das ganze noch toppen. allerdings sind die für mich kein maßstab. ich orientiere mich an dem großteil von unternehmen die sich an tarife halten. und da schaue ich auch nicht nach unten, was der schlechteste tarif ist. ich schaue nach vorn.
genauso wie die geschäftführer danach schauen soviel wie möglich gewinn zu generieren, genauso versuche ich soviel wie möglich für mich rauszuholen. irgendwo dazwischen liegt die gesunde mitte.

mal ein spruch aus meiner lehrzeit: "geht es den arbeitern gut, geht es der firma gut und umgekehrt"
ausgesprochen von unserem damaligen personalchef.
und bei euch gibt es haufenweise unzufriedene arbeiter. nicht umsonst fordern sie einen anderen tarifvertrag.
mal noch abgesehen von den 14000 saisonarbeitern von amazon in DE von denen wohl jedes jahr ein großteil umsonst hofft, das sie mal übernommen werden.
 
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Daaron schrieb:
@Prisoner.o.Time
Kannst du bitte zu den Zahlen auch noch angeben, was du für einen Berufsabschluss hast, um das mal in Relation zu setzen? Hat die 1200 Netto zzgl. Boni auch ein ungelernter Hilfsarbeiter (spätestens nach 1-2 Jahren Betriebszugehörigkeit), oder hast du einen deutlich erhöhten Berufsabschluss, der dir irgend eine Sonderstellung ermöglicht?

Also meine Abschluss besteht aus einer Ausbildung in der Gastronomie. Also nichts was mir finanziell irgend welche Vorteile gibt.
Und ja jeder ungelernte verdient nach 2 Jahren das gleiche Geld wie ich. Also unterste Schiene ;)
Ergänzung ()

@ Micha2.

Was arbeitest du noch einmal beruflich? Bin etwas neugierig ;)

Prinzipiell habe ich ja nichts gegen einen Tarifvertrag. Jedoch ist das ein Zweischneidiges Schwert. Ob wir bei durchsetzung am Ende wirklich mehr haben, da bin ich mir nicht ganz sicher.
Das eigentliche Problem was ich ja bei dem ganzen habe, ist, dass Verdi Amazon ziemlich schlecht darstell. Auf jeden Fall um einiges schlechter als es ist. Und das finde ich nicht OK. Ich stehe hinter meinem Betrieb und das zeige / sage ich auch immer wieder.
 
Cat schrieb:
Mich wird die Aussage gewiss nicht einholen
Woher nimmst du diese 100%ige Gewissheit?

Cat schrieb:
ich versuche nichts schwarz/weiß darzustellen, aber schau dir doch mal die Situation in Deutschland an. Typisches Beispiel: Einer arbeitslos, anderer in zwei Jobs geringfügig beschäftigt. Drei Kinder. Kita zu teuer und keine Plätze frei. Was empfiehlst du?
Und genau das ist schwarz/weiß.

Für mich klingt dein Szenario nämlich so: Einer ist arbeitslos und der andere 2 Minijobs und setzen in DIESER Situation 3 Kinder in die Welt.

Merkste selber, oder? So, wie du es schreibst, finde ich so etwas auch rücksichtslos, aber diese Situation ist meiner Meinung nach klar "schwarz" (schwarz, weil negativ).

Und nun das ganze etwas anders: Beide verdienen 1300€ brutto und haben 1 (vllt auch 2, weil Twins) Kind. Einer WIRD arbeitslos und bekommt keine Arbeit mehr (Warum auch immer. Da gibts genug Ursachen, die NICHTS mit Bildung/Ausbildung zu tun haben) und man muss irgendwann mit 1300€ (H4 und sonstige Sozialleistungen mal außen vor) über die Runden kommen.

Das ist nicht schwarz/weiß, sondern eher grau und so trifft es sicher nicht wenige. Und selbst wenn man sagt "überlege dir gut, wann und ob du Kinder in die Welt setzt" und diese Aussage natürlich richtig ist, muss man auch überlegen, wieviele Kinder es dann überhaupt noch geben wird (und es sind jetzt schon wenige), wenn jeder so denkt und die Grenze zu "Kinder bekommen oder nicht bekommen" anders legt.
 
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Cat schrieb:
Ich auch. Nun bin ich leider nur ein kleiner, unwissender Bürger, aber eine Art soziale Technokratie könnte ich mir als Alternative vorstellen. Ich nenne das in meiner Gedankenwelt immer "Komptenzfelder". Heute müssen Parteien ja immer alles können, aber das halte ich eben für grundverkehrt.
Ach komm, das ist doch wirklich ne Utopie. Die Wahrheit sieht doch so aus: Nach mehreren Zivildienstleistenden haben wir jetzt ne Frau, die Lauf nicht von Mündung unterscheiden kann, als "Oberste Heerführerin"... und wenns ihr da nicht gefällt, ist sie in ein paar Jahren plötzlich für Finanzen oder Inneres zuständig.

Kompetenzfelder wären nett, aber funktionieren nicht. Schön, die Linke hat Kompetenzen bei Sozial, die Grüne bei Öko, die CDU bei Wirtschaft & Außenpolitik. Bloß: Wie regelst du das, wenn der Sozialplan nun einmal schlichtweg wirtschaftlich nicht tragbar ist, oder die eigenen Öko-Pläne die Nachbar- und Partnerstaaten vor den Kopf stoßen? Und wer kriegt die Mittel zuerst, Öko oder Sozi?

Prisoner.o.Time schrieb:
Also meine Abschluss besteht aus einer Ausbildung in der Gastronomie. Also nichts was mir finanziell irgend welche Vorteile gibt.
Und ja jeder ungelernte verdient nach 2 Jahren das gleiche Geld wie ich. Also unterste Schiene ;)
Genau das dacht ich mir: Du lebst nicht wirklich so schlecht, dafür dass du (bezogen auf deine Tätigkeit) ein Ungelernter bist. Das bekräftigt deine Aussagen deutlich. Wärst du z.B. Fachlagerist mit n paar Jahren Berufserfahrung, sähe das mit 1200 Netto deutlich anders aus, aber so? Hey, nix gelernt und solche Werte? So schlecht gehts bei Amazon echt nicht.

Das darf mal also keineswegs mit nem Job vergleichen, für den man 3 Jahre Berufsausbildung gemacht hat und evtl. noch an 3-4 Weiterbildungen (z.B. Schweißerkurse) teilgenommen hat.
 
Prisoner.o.Time schrieb:
Also meine Abschluss besteht aus einer Ausbildung in der Gastronomie. Also nichts was mir finanziell irgend welche Vorteile gibt.
Und ja jeder ungelernte verdient nach 2 Jahren das gleiche Geld wie ich. Also unterste Schiene ;)
Ergänzung ()

@ Micha2.

Was arbeitest du noch einmal beruflich? Bin etwas neugierig ;)

ich arbeite im Bauhauptgewerbe in der Nachbarstadt ;)

und glaub mir, wenn der tarifvertrag für euch gelten würde, lebst du auch ruhiger in der firma. es kommt nicht jedes jahr zum streik. du weist endlich was dir zusteht und halt auch was nicht. ein tarifvertrag muss nicht in allen belangen besser sein als z.b das arbeitszeitgesetz.

was das "schlecht darstellen" angeht, kann ich dir nur sagen, das dies zum geplankel dazugehört. man braucht ja gründe.
genau deswegen generiert ja amazon auch nachrichten wie "die armen kinder bekommen ihr weihnachtgeschenke nicht pünktlich"

was mich aber am meisten trifft ist, das wir ossis wiedermal den schwanz einziehen. von den 1000 unterschriften für amazon kommen 720 aus leipzig. das ist wieder typisch für uns jammerossis.

was mich aber noch mehr interressieren würde: http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...iks.d5658f04-de17-4d84-abf9-888d395cd398.html
was ist nun die wirklichkeit. ich gehe wirklich davon aus, das dies wohl passt was Heiner Reimann von Verdi Hessen sagt.

hab das selber schon im bauhauptgewerbe erlebt als wegen uns ossis der mindestlohn bau 2009 fasst deutschlandweit zusammengebrochen wäre, weil hier wieder mal alle den kopf in den sand gesteckt haben.
 
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Also die Aussage "Hey nix gelernt und solche Werte" verbiete ich mir. Gastronomie ist schon ein Hartes pflaster. An fast allen Sonntagen / Feiertagen arbeiten. Ebenso an Weihnachten und Silvester. Dann noch einen 48h vertrag mit unbezahlter Überstunden klausel und dann noch Netto 250 Euro weniger...

Ich wollte nicht ohne Grund raus aus der Gastronomie.
Ergänzung ()

SIZ schrieb:
Heiner Reimann von Verdi Hessen kritisierte die Unterschriften-Aktion als „Spaltung der Belegschaft“ und rief zu respektvollem Umgang auf. Mit Blick auf die Amazon-Zentrale sagte er: „Es ist die Frage, wer hinter dieser Aktion steht.“ Es sei auch „keine Kunst“, in einer Zeit, in der Tausende von Aushilfen bei Amazon arbeiten, 1000 Unterschriften zu sammeln. Martina Sönnichsen, Sprecherin des Verdi-Bundesverbandes sagte: „Wir wissen von Kollegen, dass da auch Druck ausgeübt wurde.“ Teilweise hätten Mitglieder der Betriebsleitung daneben gestanden, als die Unterschriften gesammelt wurden.

Also das kann ich soweit schon mal dementieren.

Respektvoller Umgang? Das ich nicht lache. Wer hat den angefangen jene Leute die nicht streiken wollten, sonder lieber arbeiten, mit lautem getriller aus Trillerpfeifen aus zu buhen?

Bezüglich der Aussage "Betriebsrat daneben gestanden", ich wurde in der Pause auf das Thema angesprochen und habe sofort mit meiner Unterschrift zugewilligt. Ohne dass ein Manager, Betriebsratmitglied oder sonstiges mich unterdruck gesetzt hat.
 
hier vergisst wohl auch einer das man mit einer facharbeiterausbildung diverses grundwissen erarbeitet. man hat eine gewisse qualifikation.
genauso wie ein abiturient ohne berufsausbildung eine höhere qualifikation hat als ein ungelernter schulabbrecher.

am meisten gefällt mir da aber das ein fachlagerist (2 jahre ausbildung) gleichgesetzt wird mit dem gehobenen facharbeiter mit 3 jähriger berufsausbildung. also der fachkraft für lagerlogistik.
und das "(z.B. Schweißerkurse)" gefällt mir in dem zusammenhang am besten :D

statt wenigstens mal kurz google anzuschmeißen, knallt man eben halbwissen raus.
 
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Daaron schrieb:
Die Linke ist noch die vernünftigste der kleineren Parteien, aber andererseits so ideologisch verbohrt, dass sie mit nichts und niemandem koalieren will. Die hätten sicherlich Rot-Rot-Grün haben können, aber dafür hätten sie ein paar Meilen nach Rechts rücken müssen. Sie hätten auch mit der CDU regieren können,... aber nö. Noch weiter rechts.
Ja klar, die Linke wurde nicht einmal wegen einer Koalition gefragt. Außerdem gibt es nunmal Standpunkte die nicht verhandelbar sind wie KEINE KRIEGSBETEILIGUNG, was ich auch nur vernünftig finde. Die Hälfte der Linken ist sowieso das was von der SPD noch übrig bleibt ( WASG ), die Linke ist bereit sich zu bewegen und wenn man mal in die Wahlprogramme von Grüne und SPD schaut, die mit den Linken fast 80% übereinstimmen, hätte man sich kaum bewegen müssen, vor allem in den doch eher nicht so wichtigen Dingen lagen die Unterschiede. Der einzige für mich ersichtliche Grund, warum SPD und Grüne nicht einmal die Option erwähnten ist für mich, dass sie ihre Programme sonst hätten umsetzen müssen und an der Koalition mit der CDU sehe ich doch sehr gut, das die SPD das niemals vor hatte.
Und Linke mit CDU koalieren? Unternehmer mit Arbeitnehmern? Du schmeißt wohl auch Löwen und Hyänen in einen Käfig...
 
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