News 1.000 Amazon-Mitarbeiter widersprechen Verdi

Diablokiller999 schrieb:
Die Gewerkschaft streitet für angemessene Löhne eines riesen Teiles der Belegschaft
Die Löhne sind eben NICHT angemessen... Lies doch mal die Zahlen, was so ein vollkommen ungebildeter Hilfsarbeiter bei Amazon bereits jetzt für Konditionen hat. Da MUSS einfach nicht mehr kommen, da gibts ganz andere Baustellen.

Joah, Veggie-Day war zumindest mal ne nette Idee die ich ohne weiteres unterstützt hätte um dem Fleischwahn der Gesellschaft mal etwas entgegen zu setzen
Du lässt dir also gern von der Regierung vorschreiben, was du wann zu essen hast? Was kommt nach dem Veggie-Day? Der Abstinenzler-Tag, an dem Alkoholausschank verboten wird? Oder wird den Kindern auf die Schulbemmen geguckt, ob auch ja keine Salami drauf ist sondern nur gesunder Pflanzenbrei?
Und was ist an stark genmanipuliertem Gemüse gesünder als an nem schönen Landei-Omlett?
 
Daaron schrieb:
Die Löhne sind eben NICHT angemessen... Lies doch mal die Zahlen, was so ein vollkommen ungebildeter Hilfsarbeiter bei Amazon bereits jetzt für Konditionen hat. Da MUSS einfach nicht mehr kommen, da gibts ganz andere Baustellen.

wenn auf der anderen baustelle gestreikt wird, kommen wieder leute wie du, die dann von ganz anderen baustellen reden.
und warum muss da nicht mehr kommen? was ist denn aus deiner sicht ein angebrachter lohn für einen hilfsarbeiter.
mal abgesehen davon, das es hier nichtmal nur um hilfsarbeiter geht. bei amazon arbeiten auch gelernte fachkräfte. auch für die wird gestreikt.
 
hardwarekäufer schrieb:
Man hat mit als geselle 1000 brutto angeboten. Da setzt sich niemand für ein.

In einer freien Marktwirtschaft (ja, die sollte auch sozial gestaltet sein und freie Gewerkschaften ermöglichen) besteht doch die Möglichkeit des Arbeitgeberwechsels. Eine hohe persönliche Qualifikation sowie zuverlässiges Auftreten sollten Arbeitgeber auch ein höheres Gehalt zahlen lassen. Geringe Gehälter werden doch in der Regel nur in Branchen mit hohem Angebot an nachfragenden Arbeitnehmern gezahlt. Angebot und Nachfrage bestimmen zu einem gewissen Teil auch den Arbeitsmarkt.
Besteht für dich alterstechnisch und finanziell noch die Möglichkeit zur Umschulung? Die Schlussfolgerung für Arbeitgeber nach der flächendeckenden Kündigung von kompetenten und eingelernten Arbeitnehmern sollte doch zwingend eine Lohnerhöhung sein.
Falls nicht, handelt es sich vielleicht auch um eine Richtung, die man auch ungelernt relativ schnell erfassen und übernehmen kann.
Dann natürlich ist ein Arbeitgeber nicht auf förmliche Ausbildungsqualifikationen angewiesen und profitiert von der stetigen Fluktuation seiner Mitarbeiter...

Wenn ich mich umschaue und die Ausbildungs- und Studienrichtungen betrachte, die derzeit vermehrt in Anspruch genommen werden, frage ich mich, was diese Damen und Herren später für Gehaltsvorstellungen entwickeln. Wenn sich 50.000 Abgänger um 5.000 entsprechende Stellen balgen....
Augen auf bei der Berufswahl.

Im "real existierenden Sozialismus" lief das Spiel folgendermaßen: Die staatliche Planungskommission ermittelte den prognostizierten Personalbedarf in fast allen Branchen und gab die absolute Anzahl der entsprechenden Studien- und Ausbildungsplätze strikt vor. Mit entsprechender Bestenauslese der Bewerber.
Führte natürlich auch zur zwangsweisen Annahme (vgl. § 249 StGB der DDR) von ungewollten Berufssrichtungen, denn nach persönlicher Präferenz wurde eher selten gefragt.
Vermieden wurde somit ein Überangebot von spezialisierten Arbeitskräften.
Nur freie Gewerkschaften gab es natürlich auch nicht, denn der Staat setzte Löhne fest. Und wie der Staat auf unorganisierte Streiks reagierte kann man bei Wikipedia unter "17.06.1953" recherchieren.
Ob die Einführung von Mindestlöhnen uns in eine ähnliche planstaatliche Wirtschaftsrichtung bewegen wird? Nun ja, selbst in den USA und GB existieren Mindestlöhne...
In Kombination mit staatlichen Zwangsverordnungen wie Frauenquote und ähnlichen politischen Absichten scheint der Abschied von der tatsächlich freien Marktwirtschaft jedoch gar nicht so weit hergeholt...
 
Zuletzt bearbeitet:
methadron schrieb:
Durch die Blume wurde kommuniziert, dass ein BR den Verlust des Auftrags und somit Entlassungen zur Folge hat.

Klar.....hat bestimmt der Arbeitgeber mitgeteilt.

Natürlich ist eine Gewerkschaft nicht der heilige Gral. Aber vielleicht sollten sich hier mal einige vor Augen führen wie es wohl ohne wäre. Und erzählt mir jetzt bitte nicht wie toll es dann wäre.
 
smartphoenix schrieb:
Klar.....hat bestimmt der Arbeitgeber mitgeteilt.

Natürlich ist eine Gewerkschaft nicht der heilige Gral. Aber vielleicht sollten sich hier mal einige vor Augen führen wie es wohl ohne wäre. Und erzählt mir jetzt bitte nicht wie toll es dann wäre.

Natürlich war es der AG, es wurde behauptet, dass in Verträgen mit Kunden ein Sonderkündigungsrecht enthalten sei, wenn man einen BR installiert. Weiterhin wurde vorgerechnet, dass man sich wenn man mehr Lohn zahlen muss, von einigen ANs trennen muss, um die Mehrbelastung aufzufangen.
Ich finde Gewerkschaften sinnvoll, ohne sie gäbe es niemanden, der den AGs Grenzen aufzeigt
 
Crowbar schrieb:
In einer freien Marktwirtschaft

Auch wenn einige Neoliberale es nicht wahrhaben wollen, aber wir leben zum Glück nicht in einer freien Marktwirtschaft sondern in einer sozialen. Und das ist eine der wenigen gesellschaftlichen Gegebenheiten über die ich unendlich froh bin. Diese Errungenschaft sollten wir uns niemals, wirklich niemals von Vertretern des survival of the fittest kaput machen lassen.

Arbeitskraft ist keine Ware und der Arbeitsnmarkt funktioniert auch nicht ausschließlich nach Marktgesetzen, an der Arbeitskraft hängt nämlich immer noch mindestens ein Mensch dran.
 
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Ich bin selber schon 2 mal in einer Firma gewesen die dicht gemacht wurde. 300 und 600 Mitarbeiter durften dann gehen. Vorher wurde auch nur scheinheilig versprochen mit unbezahlter Mehrarbeit würde man das Problem in den Griff bekommen. Die fetten Herren in der Führungsetage waren in beiden fällen einfach zu faul, oder zu dumm um sich mal vernünftige Gedanken zu machen.


Natürlich gibt es auch andere Beispiele in denen die Geschäftsführung vorbildlich ist.
 
@Feuerbiber
genau das triffts auf den punkt.
 
micha2 schrieb:
warst du der student der mal 1,5 monate dabei ist und den das laufen den ganzen tag nicht stört?
letze diskussion hier über amazon? naja, wenn nicht wars dein kollege :D

Nicht ganz. Ja war bei der letzten Diskussionsrunde beteiligt. Ich selbst bin übrigens seit etwa 2 1/2 Jahren bei Amazon dabei. Und ja ich laufe auch den ganzen Tag in der gegend herum und hole (picke) die bestellten Waren aus den Regalen.

Ich sage nicht, dass mehr Geld nicht wünschenswert ist, das nehme ich natürlich gerne mit. Allerdings soll niemand behaupten, dass man bei Amazon einen Hungerlohn verdient und dieser nicht zum Leben reicht. Denn diese Leute haben einfach keinen Plan.
Tatsächlich geht es uns gar nicht mal so schlecht.

Zusätzlich zu unserem Monatslohn gibt es noch etwas das sich PRP nennt. Das ist ein "Bonusprogramm" von Amazon bei dem wir bis zu 12% des Bruttolohns zusätzlich bekommen können. Dieser hängt von gewissen Faktoren ab auf die ich jetzt nicht eingehen möchte. (für Außenstehende nicht so leicht zu erklären)
Dann gibt es noch RSUs (Aktienpakete). Meine letzten Aktien die ich verkauft habe, haben etwas über 1000 Euro eingebracht. So am Rande.
Weihnachtsgeld gibt es mitlerweilen auch. Gut die 200 Euro hätten die sich auch sparen können, aber 200 Euro mehr sind halt 200 Euro mehr.
Und dann bezahlt Amazon noch extra für uns in die Rentenkasse ein, damit später mal für uns mehr heraus springt.
Mitarbeiter Rabatt gibt es ja auch noch.

PS: Aktuell verdiene ich 1200 Euro netto. Und da ich immer fleißig Überstunden mache und mir idese auszahlen lasse springen für mich sogar monatlich ~1500 Euro dabei heraus.
 
1200€ netto. Mensch....da freut sich aber der 2-3 fache Vater ungemein!
 
Wie ich bereits vorher schrieb (auf Seite 3, wie ich meine): Gewerkschaften erfüllen eine wichtige und absolut notwendige Aufgabe, nicht zuletzt als Gegenpol zu gewissen Arbeitgeber- und Lobbyverbänden. Einige Gewerkschaften jedoch, und für mich persönlich geht es hier im Speziellen um die Ver.Di, geht es nicht primär um die Verbesserung der Arbeitsumstände ihrer Mitglieder, sondern um machtpolitische Spielchen.

Ich selber bin in einer Personalvertretung tätig, obgleich nicht Gewerkschaftsmitglied. Daher muss ich (häufig zu meinem Bedauern) miterleben, wie selbstgerecht und arrogant besagter Laden auftritt, und dass es in erster Linie, und das ist traurig, nur um gewerkschaftsinterne Interessen geht.

Und um dem Vorposter, dessen Name mir entfallen ist, zu antworten: Über 50.000 Euro behält Herr Bsirske im Übrigen lediglich aus seinen Nebentätigkeiten, u.A. als Aufsichtsratmitglied, ein. Seine Einkünfte sind ganz andere.

Zusammengefasst: Niemand, und ich ganz bestimmt am Allerwenigsten hat etwas gegen Gewerkschaften. Wogegen ich etwas habe sind verfilzte Lobbystrukturen. Und die sehe ich nicht nur auf Arbeitgeberseite.

Ergo: Armes Deutschland.
 
Stimmt....so ein Kind finanziert such auch vom Kindergeld.

Und mal daran gedacht dass nicht jeder die Möglichkeiten hat eine besser bezahlte stelle anzunehmen?
 
Otsy schrieb:
Ich selber bin in einer Personalvertretung tätig, obgleich nicht Gewerkschaftsmitglied. Daher muss ich (häufig zu meinem Bedauern) miterleben, wie selbstgerecht und arrogant besagter Laden auftritt, und dass es in erster Linie, und das ist traurig, nur um gewerkschaftsinterne Interessen geht.

Ein Bekannter von mir ließ sich zum Berufsausbildungsvertreter seiner Firma (Körperschaft, tätig im Bereich öffentlicher Dienst) wählen. Ohne verdi-Mitgliedschaft ein Ding der Unmöglichkeit. Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ist für den Personalrat nirgendwo gesetzlich gefordert, doch in der Praxis war es für ihn unmöglich und es kam quasi zu einer Art verdi-Zwangsmitgliedschaft.

Doch gewann er interessante interne Einblicke in die verdi-Struktur. Wenn er von den regelmäßigen Bezirkssitzungen zurückkehrte konnte er ob der absurden und praxisfernen Debatten dort entweder nur lachen oder mit dem Kopf schütteln.

Auch ließen sich die Vertreter regelmäßig zu mehrtägigen verdi-Seminaren einladen. Anreise selbstverständlich mit der 1. Bahnklasse, Unterbringung in feinen Hotels mit Rundumverpflegung der gehobenen Kategorie. Er zeigte mir Bilder von diesen "Seminaren" und ich fragte erstaunt, wie sich das Gewerkschaften leisten können: Gar nicht. Denn die Arbeitgeber sind zur Freistellung und Komplettübernahme aller Kosten verpflichtet.

Und um dem Vorposter, dessen Name mir entfallen ist, zu antworten: Über 50.000 Euro behält Herr Bsirske im Übrigen lediglich aus seinen Nebentätigkeiten, u.A. als Aufsichtsratmitglied, ein. Seine Einkünfte sind ganz andere.

Grob überschlagen komme ich auf 220.000 brutto. Damit im Rücken lässt sich natürlich engagiert gegen Niedriglöhne kämpfen...
 
Zuletzt bearbeitet:
smartphoenix schrieb:
Stimmt....so ein Kind finanziert such auch vom Kindergeld.

Und mal daran gedacht dass nicht jeder die Möglichkeiten hat eine besser bezahlte stelle anzunehmen?

Hör mal auf jetzt, jeder kann jederzeit umziehen und meinem sechs Monate alten Sohn sage ich, einfach "sorry Kindergeld ist aufgebraucht, gibt keinen Brei und Windeln mehr", das versteht er schon.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei Amazon genauso, wie bei vielen anderen ist, den Festangestellten geht es verhältnismäßig gut, die Leiharbeiter sind die, die es ausbaden dürfen.
 
methadron schrieb:
Hör mal auf jetzt, jeder kann jederzeit umziehen und meinem sechs Monate alten Sohn sage ich, einfach "sorry Kindergeld ist aufgebraucht, gibt keinen Brei und Windeln mehr", das versteht er schon.

Selbst vergleichbare Industrienationen weisen eine höhere Geburtenquote auf als Deutschland - auch ohne Kindergeld.
 
methadron schrieb:
Hör mal auf jetzt, jeder kann jederzeit umziehen und meinem sechs Monate alten Sohn sage ich, einfach "sorry Kindergeld ist aufgebraucht, gibt keinen Brei und Windeln mehr", das versteht er schon.

Du hast mich glaube ich falsch verstanden ;-)
Das war ironisch gemeint.
 
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