News 1.000 Amazon-Mitarbeiter widersprechen Verdi

Cpt.Yesterday schrieb:
An die Älteren unter uns:
Errinert ihr euch noch an die Zeiten als die deutsche Post einen gesetzlichen Mindestlohn durchgesetzt hat? Damals mussten etliche Ausbeuterbetriebe dicht machen.

Und die BILD mobilisierte und publizierte lautstark gegen die Einführung des branchenspezifischen Mindeslohnes.
Warum? Springer besaß (oder besitzt?) Anteile an PIN (privater Postkonkurrent mit Hungerlöhnen).

Der Amazon-Sachverhalt stellt sich meiner Ansicht nach nicht vergleichbar dar, da die Amazonler aktuell auch ohne Verdi-Nachforderung besser bezahlt werden als es ein PINler jemals war. Und Amazon auch nicht spielerisch unbezahlte Mehrarbeit (=Drücken des Stundenlohnes) wie die Chefs von Brief- und Paketzustelldiensten durchdrücken können.

Gegen Ausbeuterlöhne sollte tatsächlich und resolut mobilisiert und vorgegangen werden - die Anti-Amazon-Kampagne, die mit der verfälschten ARD-Reportage begann und die Verdi fortsetzte, hingegen teile ich absolut nicht.
 
Cat schrieb:
Ich wiederhole diese Frage jetzt bestimmt schon zum achten Mal:

Weshalb soll eine ungelernte Hilfskraft genauso viel wie eine Fachkraft verdienen?

Und ich antworte Dir nochmal: Das will keiner. Ver.di will in den Tarifvertrag für den Versandhandel, weil Amazon nunmal ein Versandhaus ist. Auch in diesem Tarifvertrag verdienen gelernte Facharbeiter dann mehr als ungelernte Hilfskräfte. Das nennt sich Lohngruppe.


Ich hab bei VW als ungelernter ohne Berufserfahrung übrigens 14,50€/Stunde plus 25% Schichtzulage (Nachts) verdient. Die Rechnung ist einfach: Viel gewerkschafltich organisierte Mitarbeiter = hohe Löhne. Keine gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter = niedrige Löhne.

Aber die IG Metall ist ja so böse und tut nichts für die Mitarbeiter. Ohne IGM würden die Leute in Wolfsburg wahrscheinlich auch fürn Zehner schuften, sechs Tage die Woche ohne Zulagen und müssten sich dann von verwöhnten Wohlstandskindern anhören, dass ne Putzfrau in Cottbus für die Hälfte arbeitet...
 
Zuletzt bearbeitet:
Cat schrieb:
Ich wiederhole diese Frage jetzt bestimmt schon zum achten Mal:

Weshalb soll eine ungelernte Hilfskraft genauso viel wie eine Fachkraft verdienen?

.

kannst du hier mal erklären wo ein ungelernter bei amazon genausoviel verdienen soll wie ein gelernter? wo fordert das verdi?
du diskutierst hier mit halbwissen meilenweit am thema vorbei.
im tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel wird genauso unterschieden wie in jedem anderen tarifvertrag.
wenn einer bei amazon schon länger dabei ist und vom picker zb. zum schichtleiter aufsteigt, dann bekommt er auch mehr geld.

was willst du denn hier zum ausdruck bringen? das Verdi verlangt, das ein hilfsarbeiter soviel verdienen soll wie ein amazonmanager?

lies dich erstmal in die materie ein, bevor du hier weiter halbwissen verbreitest.
Ergänzung ()

Daaron schrieb:
Relation, Relation, Relation
Österreich hat seit jeher z.B. ne höhere Mehrwertsteuer.

ja, genau 1% und der strom ist sogar billiger.
 
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Feuerbiber schrieb:
[...]


Ich hab bei VW als ungelernter ohne Berufserfahrung übrigens 14,50€/Stunde plus 25% Schichtzulage (Nachts) verdient. Die Rechnung ist einfach: Viel gewerkschafltich organisierte Mitarbeiter = hohe Löhne. Keine gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter = niedrige Löhne.

[...]

Dann ist es ja sicher der IGM zu verdanken, dass VW in früheren Zeiten (die betagten Semester werden sich erinnern) weit über dem von der IGM ausgehandelten Tariflohn zahlte, nicht wahr?

Was bekommt eigentlich momentan ein Herr Bsirske? Fragen über Fragen.
 
makus schrieb:
Ein bekannter von mir arbeitet bei Amazon und er meinte

Die Unterschriften sind unter massiven Druck und Bedrohung der Geschäftsführung und Management ERZWUNGEN worden.

Den Mitarbeitern blieb nichts anderes übrig als zu Unterschreiben aber sie leiden sehr unter den schlechten Arbeitsbedienungen und stöhnen unter der sittenwidrigen Bezahlung.


Hinweis: Wenn das nicht stimmt, sind Sie nahe an dem Straftatbestand der Verleumdung bzw. Üblen Nachrede. Würde ich mal drüber nachdenken.

Ganz ehrlich, sowas bespricht man mit den Betroffenen und einem Rechtsanwalt.
 
Daaron schrieb:
Wenn das Laib Brot dann auch nur 5ct kostet...

Man hört in den Hetz-Nachrichten immer so schöne Zahlen, von 3-4€ am Tag "zum Leben"... Betrachtet man die Zahlen dann in Relation zu den Lebenshaltungskosten platzen diese schönen Alptraum-Bilder, die uns von Hetzmedien vorgefüttert werden. Plötzlich sind 3-4€/Tag in der Relation ähnlich wie H4 inkl. Wohngeld etc.

da hast du natürlich teilweise recht. es war auch nur als beispiel gedacht, wie unlogisch es eigentlich ist immer nur nach anderen berufsgruppen zu schauen die noch weniger verdienen. ich schaue da lieber nach dem 22€/h verdienenten österreicher der nur 1% mehr mehrwertsteuer zahlen muss. :D
 
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Otsy schrieb:
Dann ist es ja sicher der IGM zu verdanken, dass VW in früheren Zeiten (die betagten Semester werden sich erinnern) weit über dem von der IGM ausgehandelten Tariflohn zahlte, nicht wahr?

Das könnte evtl. daran liegen das es Flächentarifverträge gibt und nicht alle auf dem Niveau von VW zahlen können? Aber stimmt schon, die IGM sollte sich schämen das Lohnniveau in der Branche nach oben getrieben zu haben

Otsy schrieb:
Was bekommt eigentlich momentan ein Herr Bsirske? Fragen über Fragen.

Vor fünf Jahren:
Frankfurter Rundschau schrieb:
Sein Gehalt hat Verdi-Chef Frank Bsirske schon vor langer Zeit offengelegt: Er verdient zurzeit 175.500 Euro im Jahr. Auch Bsirskes Vergütungen als Aufsichtsrat bei der Lufthansa und RWE legt ein Sprecher offen: Insgesamt zahlen die Konzerne demnach 427.000 Euro im Jahr. Der Großteil davon gehe an die Böckler-Stiftung, 50.900 Euro behalte der Verdi-Chef. Die Tantiemen für sein drittes Aufsichtsrats-Mandat bei IBM führe er komplett ab.

Dieser böse Bsirske schaufelt jährlich hundertausende Euro in eine Gewerkschaftsstiftung mit der Forschung und Stipendien für Arbeitnehmerkinder finanziert werden. So ein Heuchler..
 
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Für mich ist die Verdi einfach nur gestorben. Die labern ohne Ende, aber wenn es wirklich heiß wird, dann ziehen die den "Schwanz" ein und nehmen den ersten Ausweg dem einen geboten wird. Ich habe selber vor einigen Monaten in der selben Situation gesteckt.

Da lobe ich mir doch die IG Metall, die hauen direkt dazwischen und geben Gas!
 
Es ist doch klar das die Gewerkschaften immer mehr verlangen... Sie gehen hoch ran, weil Sie wissen das man immer runter gehen kann beim Verhandeln, jedoch nie nach oben.
Sowas nehmt man halt verhandeln und festsetzen. Das alles sind "Forderungen"!
 
Smockil schrieb:
Weil es heute üblich ist eine Fachkraft als Hilfskraft einzustellen oder garnicht

Richtig. Und das will so recht keiner raffen. Wenn ein Ausgebildeter Koch bei McD anfangen will, bekommt er dort auch nur das Gehalt was alle bekommen. Ausbildung hin oder her. Das wird heute zu überbewertet.
 
MidwayCV41 schrieb:
Richtig. Und das will so recht keiner raffen. Wenn ein Ausgebildeter Koch bei McD anfangen will, bekommt er dort auch nur das Gehalt was alle bekommen. Ausbildung hin oder her. Das wird heute zu überbewertet.

Schlechtes Beispiel, weil McDonalds nunmal keinen Koch in Ihren Stellenausschreibungen sucht, zumindest nicht im klassischen Sinne eines Kochs sondern halt als Mitarbeiter mit Gastronomieausbildung.

Wenn sich eine Rechtsanwalt auf die Stelle bei der örtlichen Straßenreinigung bewirbt, zahlt die Stadt auch nicht das Gehalt eines Richters, zahlt sie übrigens nichtmal wenn er sich als Justiziar bewirbt, worfür man sogar Rechtsanwalt sein muss.

Der Koch sollte sich also vielleicht bei Hotels, Gasthäusern, Catering etc. bewerben anstelle bei McDonalds?
 
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Daaron schrieb:
Trotzdem... Gewerkschaften haben allesamt ein primäres Ziel: Sich selbst zu erhalten und fett zu füttern. Je lauter die die Trommeln rühren, und je abstrusere Forderungen sie alljährlich stellen, desto fetter wird die Brieftasche der Funktionäre.

Für eine Volkswirtschaft ist diese Dauerstreik-Mentalität, wie sie Verdi oder IGM verbreiten, alles andere als förderlich.

This!
 
Früher hätte man gesagt: Dann geh doch nach drüben! Da sind freie Gewerkschaften verboten. Streiks auch.
 
Cat schrieb:
Für einen Meister braucht man eine Weiterbildung und muss mehrere Jahre im Betrieb gearbeitet haben.


Im Prüfungsteil Grundlegende Qualifikationen:

eine mit Erfolg abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der der Fachrichtung Logistik zugeordnet werden kann

oder

eine mit Erfolg abgeschlossene Ausbildung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis

oder

eine mindestens vierjährige einschlägige Berufspraxis, falls keine abgeschlossene Ausbildung vorliegt



http://berufswelt-logistik.de/?logistikmeisterin
 
MidwayCV41 schrieb:
Richtig. Und das will so recht keiner raffen. Wenn ein Ausgebildeter Koch bei McD anfangen will, bekommt er dort auch nur das Gehalt was alle bekommen. Ausbildung hin oder her. Das wird heute zu überbewertet.
Mal davon abgesehen, dass Köche sowieso viel zu stark gefordert werden und einen Hungerlohn erhalten, ist das Beispiel unpassend. Wenn eine McD-Hilfskraft plötzlich das Gehalt eines Sternekochs fordern würde, hätten wir eine Situation wie hier. Nur mit dem Unterschied, dass auch Fachkräfte in Deutschland gnadenlos unterbezahlt werden. 15€-Leute streiten mit 12€-Leuten, während der Schweizer sich eins in den Ärmel lacht.

Bevor man aber bei ungelernten Kräften an der Gehaltsschraube dreht, sollte man vielleicht erstmal für die Leute die Situation verbessern, die sich schon aktiv weitergebildet und Arbeitseinsatz gezeigt haben.
Smockil schrieb:
eine mindestens vierjährige einschlägige Berufspraxis, falls keine abgeschlossene Ausbildung vorliegt
http://berufswelt-logistik.de/?logistikmeisterin
Mit welchem Wissen kann eine Amazon-Hilfskraft denn die Meister-Prüfung bestehen? Steht da unten nicht etwas von Fortbildungskosten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Smockil schrieb:
Im Prüfungsteil Grundlegende Qualifikationen:

FQ

Ihr redet hier von der Meisterprüfung, als ob das ein Selbstläufer wäre. Bei der Prüfung müssen alle die Leistungen bringen und wenn ein Ungelernter die schafft, hat er sich die auch verdient. Aber er wird es mit Sicherheit schwerer haben, als ein Facharbeiter / es ist fraglich, ob er es überhaupt schafft.
 
Cat schrieb:
Die Hilfskraft kann 10 Jahre lang Hilfskraft sein und wird, wenn sie sich nicht weiterqualifiziert, nichts weiter als eine Hilfskraft bleiben. Alternativ kann sie sich weiterbilden.

Das Problem ist nach einer Weiterbildung auch einen Arbeitgeber zu finden, der einen ehemaligen Hilfsarbeiter der 5-10 Jahre lang Hilfstätigkeiten erledigt hat zu normalen Bedingungen einstellt. Hat man erst mal länger in dem Bereich gearbeitet nimmt einen kein vernünftiger Arbeitgeber mehr, es gibt genug qualifizierte Arbeitslose.

Touch-Knie schrieb:
Nö, sie wollen nur ein Tarif für eine andere Brange. Hilfsarbeiter in der Logistikbrange sollen zu Hilfsarbeiter Im Einzelhandel werden.

"Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel". Der Onlinehandel konkurriert mit dem Einzelhandel. Dorthin werden in Zukunft noch sehr viele Arbeitsplätze wandern. Ist richtig so sie nach dem Einzelhandels/Versandtarif zu bezahlen.


Zeboo schrieb:
Verdi geht aber oft so weit, dass die Sagen: entweder geht das ganz Unternehmen unter (und alle verlieren ihren Job) oder wir bekommen Forderung X Y durch (dadurch geht das Unternehmen auch unter).

Eine Gewerkschaft ist unglaubwürdig, wenn sie sofort aufgibt sobald ein Arbeitgeber sagt: Wir gehen ins Ausland oder werfen Mitarbeiter raus. Nur so funktioniert ein ordentlicher Arbeitskampf. Ohne Opfer gibts keinen Sieg ;)

Es wird langsam Zeit, dass sich die Gewerkschaften global organisieren und Unternehmen zeitgleich/weltweit bestreiken.

Feuerbiber schrieb:
Und ich antworte Dir nochmal: Das will keiner. Ver.di will in den Tarifvertrag für den Versandhandel, weil Amazon nunmal ein Versandhaus ist. Auch in diesem Tarifvertrag verdienen gelernte Facharbeiter dann mehr als ungelernte Hilfskräfte. Das nennt sich Lohngruppe.

Das haben viele nicht begriffen, dass ein Tarifvertrag in der Regel alle Beschäftigten vom Hilfsarbeiter bis zur Führungskraft umfasst.


Feuerbiber schrieb:
Ich hab bei VW als ungelernter ohne Berufserfahrung übrigens 14,50€/Stunde plus 25% Schichtzulage (Nachts) verdient.

Leider steigen viele Autobauer auf Zeitarbeit & Co. um und damit gehen auch die letzten gut bezahlten Jobs für Hilfsarbeiter flöten: Gewinnmaximierung auf kosten der Ärmsten.


Feuerbiber schrieb:
Ohne IGM würden die Leute in Wolfsburg wahrscheinlich auch fürn Zehner schuften, sechs Tage die Woche ohne Zulagen und müssten sich dann von verwöhnten Wohlstandskindern anhören, dass ne Putzfrau in Cottbus für die Hälfte arbeitet...

So siehts aus. Manche verlieren komplett den Bezug zur Realität. Die wissen nicht, was es heißt für 10€ pro Stunde zu arbeiten.... Hören sich das Ja und Amen der eingeschüchterten Arbeitslosen / Bewerber vom JobCenter an und meinen, sie zahlen anständige Löhne.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
confuso schrieb:
Ihr redet hier von der Meisterprüfung, als ob das ein Selbstläufer wäre. Bei der Prüfung müssen alle die Leistungen bringen und wenn ein Ungelernter die schafft, hat er sich die auch verdient. Aber er wird es mit Sicherheit schwerer haben, als ein Facharbeiter / es ist fraglich, ob er es überhaupt schafft.


Ich kenne einen der hat sie gepackt als ungelernter ok er hat schon seine 15 Jahre berufserfahrung gehabt
 
Smockil schrieb:
Ich kenne einen der hat sie gepackt als ungelernter ok er hat schon seine 15 Jahre berufserfahrung gehabt

Jo, das freut mich für ihn und ich denke mal, für Leute wie ihn ist die Regelung auch geschaffen worden. Es wird auch Leute geben, die es nach 4 Jahren schaffen, aber es wird die Ausnahme sein.
 
confuso schrieb:
Jo, das freut mich für ihn und ich denke mal, für Leute wie ihn ist die Regelung auch geschaffen worden. Es wird auch Leute geben, die es nach 4 Jahren schaffen, aber es wird die Ausnahme sein.

kommt drauf an wie gut sie lernen
 
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