@nato44 Ich hab es stark vereinfacht dargestellt, erstmal stammt die Vielfalt der (heutigen) dritten Programme daher, dass (oft direkt) nach dem zweiten Weltkrieg jede Besatzungszone ihre eigenen (Radio)Sendeanstalten bekommen hat.
Deshalb hat Bremen beispielsweise eine eigene Sendeanstalt, während der ganze Norden drumrum vom NDR abgedeckt wird. Der Norden war britische Besatzungszone (der Nordosten, der heute vom NDR mitversorgt wird, sowjetische), Bremen jedoch war US-Besatzungszone, wie auch der Süden Deutschlands. Doch anstatt dann in Bremen einfach Radio München auszustrahlen (Vorläufer des BR), was schon falsch klingt wenn man es nur liest, hat man dort mit Radio Bremen eine eigene Sendeanstalt gegründet.
Später spalteten sich manche Rundfunkanstalten auch noch auf, so wurde aus dem NWDR der NDR und der WDR, wobei es da anfangs erst ein gemeinsames Mantelprogramm gab und nur zeitweise entsprechende Regionalprogramme ausgestrahlt wurden.
Diese einzelnen Rundfunkanstalten haben sich dann in den 50ern zum ARD zusammengeschlossen und Mitte der 50er gab es dann mit dem Ersten Deutschen Fernsehen den ersten Fernsehsender. Später das ZDF.
Mitte der 60er, um mehr Regionalität in das Programm zu bringen, kamen dann die dritten Fernsehprogramme.
Wie schon im vorigen Post gesagt ist also als wichtigster Aspekt die Regionalität zu sehen, die ARD und ZDF allein natürlich nicht leisten konnten.
Technische Aspekte spielten dann eine Rolle warum jede Region ihr eigenes vollwertiges drittes Programm bekommen hat (und damit die Rundfunkanstalten natürlich noch wachsen mussten) und nicht einfach ein zentral produziertes Mantelprogramm mit regional durch die einzelnen Rundfunkanstalten produzierten eingestreuten Sendungen kam, was die Größe und den Kostenbedarf der Dritten kleiner gehalten hätte.