Herdware schrieb:
Diese Beschränkung auf alte, "zeitgenössische" Hardware hat man aber normalerweise nicht. Klar gibt es immer wieder bestimmte Komponenten, die mit besonders alten Betriebssystemen nicht oder nicht richtig funktionieren. Dass es aber an der CPU selbst hakt, ist allerdings schon sehr ungewöhnlich.
Ob es super sinnvoll ist oder nicht, darüber kann man streiten, aber jede x86-CPU der letzten 40 Jahre ist immer noch zum allerersten 8086 kompatibel und abgesehen von einzelnen, irgendwann wieder aufgegebenen Befehlserweiterungen, auch zu allen anderen x86-CPUs dazwischen. Dem entsprechend läuft MS DOS 1.X grundsätzlich genauso auf einem brandneuen Core i9 oder Ryzen 2000 wie auf einem Intel 8086 von 1978 und Windows 3.1 findet seinen Protected Mode in einer brandneuen CPU genauso wieder, wie in einem alten 386er.
Wie gesagt, es ist durchaus nicht der Normalfall, dass ein nicht mal besonders altes OS mit einer neuen CPU überhaupt nicht mehr läuft. Deshalb ist es, ganz unabhängig von der Debatte, wie (un-)sinnig es heutzutage noch ist Win7 zu nutzen, interessant herauszufinden, woran es in diesem Fall scheitert.
Es liegt hier wohl an ACPI, aber auch das ist ungewöhnlich, denn das sollte eigentlich optional bzw. an sich auch wieder rückwärtskompatibel sein. Ist ja auch nicht so, als hätten die ersten ACPI-Rechner nicht mehr mit alten Betriebssystemen ohne ACPI-Unterstützung funktioniert. Irgendwas hakt bei der Kombination aus Win7 und Raven Ridge. Ich glaube nicht, dass es eine finstere Verschwörung ist, um Leute zu Win10 zu zwingen. Aber es ist halt auch kein selbstverständlicher Normalfall.
+1
Deine Worte sprechen mir aus der Seele,
hätte es selbst nicht besser auf den Punkt bringen können.
Es erwartet ja keiner eine 100% Unterstützung von W7 oder eines anderen alten BS.
Aber zumindest sollte man es noch installieren dürfen. Gelbe Ausrufezeichen hin oder her.
Meine Meinung: Wehret den Anfängen!
Wenn erstmal angefangen wird, am Fundament zu kratzen, also x86 und BIOS bzw. CSM,
bricht irgendwann das ganze Bauwerk ein.
Über kurz oder lang wird dann auch die Virtualisierung alter Betriebssysteme betroffen sein:
Real-Mode fliegt aus der CPU raus, da das ausser DOS/BIOS
"ja sowieso" nie ein OS brauchte, so die Begründung.
x87 fliegt dann auch raus, da man das für x64 nicht mehr bräuchte.
Und MMX fliegt raus, da es von SSE abgelöst wurde.
Wer dann noch alte Software braucht, muss zwangsweise einen Emulator verwenden.
Ein i7 wird dann schnell zum Pentium 90. Ist das Fortschritt, wenn man riesige Resourcen
(Rechenleistung, Energie) bündeln muss, damit wichtige Programme weiterlaufen können ?
Wäre die Emulation nicht nötig und könnte man die alten Programme weiterhin nativ ausführen,
dann hätte das Recycling alter Systeme wenigstens einen Sinn :
Könnte man die alten Programme weiterhin -wie bisher- nativ ausführen,
dann hätten wir zummindest von der Rechenleistung her weiterhin einen Fortschritt,
da nicht alle Jahre bewährte Software gegen eine noch fettere Bloatware weichen müsste.
Ja mehr noch : Durch die moderne Sofware verlieren wir Performance die wir durch moderne Hardware bekommen.
Das liegt u.a. daran, dass Entwickler einfach kein Geld bzw. Talent mehr haben, Software zu optimieren bzw.
vom internen Design her intelligent zu programmieren (ein Compiler kann nur dann optimieren, wenn das Programm logisch strukuriert ist). Wo früher mal eine in Tubro Pascal für Windows geschriebenes 500KB-Programm lief,
da läuft heuzutage ein 1,5GB großes Pendat. Ohne Mehrwert, aber dem Zeitgeist folgend.
Kurzum: Am Ende haben wir statt der einst offenen PC-Architekture, auf dem OS/2, DOS, Minix und Co liefen
eine Win10-only Architektur. Linux, -zumindest in Form einiger außerwählte Distiributionen-,
läuft dann noch mit dm Segen von Microsoft. D.h. diese Distiris bekommen dann ein Zeritifikat für Secureboot
und dessen Nachfolgern, damit das Intel/AMD/MS-UEFI ihnen das Booten überhaupt erlaubt.