Alphanerd schrieb:MS ist kein Monopolist. In welchem Bereich denn? Erpressung ist eine Straftat.
Hier macht dir ein Unternehmen ein Angebot (w10), welches du annehmen oder ablehnen kannst. Ganz ohne Zwang, welcher ein Kennzeichen einer Erpressung ist. So wie dir mit W7 ein Angebot gemacht wurde, welches du scheinbar angenommen hast. Nur ist dessen Support ausgelaufen, was dir auch beim Kauf bewusst war. MS möchte dir aus wirtschaftlichen Gründen das Angebot nicht verlängern (für Firmen, die TIEF in die Tasche greifen machen sie es allerdings).
Ich sehe die Probleme hier scheinbar nicht.
Selbstverständlich ist MS ein Monopolist. Schon zwischen 40-75 % Marktanteil spricht man von kartellrechtlich relevanter marktbeherrschender Stellung. Ab 75% von Quasimonopolen. Man muss kein Vollmonopolist sein, um Monopolist zu sein. Es reicht schon aus, wenn man einen Markt beherrscht. (das ist auch logisch, weil es quasi überall einen Wettbewerber gibt und sei er noch so klein, und damit ein Vollmonopol extrem selten ist).
MS ist quasi das Paradebeispiel eines Monopolisten und oft genug wurde das in der Vergangenheit schon positiv gerichtlich festgehalten und MS wegen Verletzung ihrer marktbeherrschenden Stellung zu Geldbußen verurteilt (ich sag nur Internetexplorer, Bing-Suchmaschine etc.). MS hat mit seinen Betriebssystemen im Desktopbereich einen Marktanteil von nahezu 90% und Wettbewerb findet quasi nicht statt. So wie immortuos geschrieben hat, gehören sie eigentlich längst für ihren Umgang mit Windows 10 verurteilt.
Erpressung ist es volks-/umgangssprachlich (weshalb ich es hier auch einfach mal verwendet habe). Rechtlich gesehen wäre es wahrscheinlich eine Nötigung (Exkurs: Erpressung setzt nicht Zwang sondern Gewalt/Drohen mit Gewalt oder einem empfindlichen Übel voraus (wobei gerade für letzteres mitunter sogar Anhaltspunkte vorliegen könnten)). Und ich fühle mich ehrlich gesagt sehr genötigt, wenn mir 10 Mal, obwohl ich bereits entsprechend abgelehnt und deaktiviert habe, auch ein 11. Mal ein Update "angeboten" wird. Wenn im Hintergrund schon die Installationsdaten von zig GB ohne meine Einwilligung heruntergeladen und auf meiner Festplatte zwischengespeichert werden. Wenn meine Schreibzugriffe der SSD "verbraucht" werden und mein freier Speicherplatz auf der SSD belegt wird (alles sehr ärgerlich in Zeiten, als SSDs noch deutlich geringere Kapazitäten hatten, deutlich anfälliger, mit weniger Schreibzugriffen und teurer waren). Ggf. mein beschränktes Datenvolumen für den Download verwendet wird. Wenn aus dem MS-Update heraus ein völlig neues Betriebssystem über mein bestehendes System und damit meinen Daten drübergebügelt werden, wenn man nicht aufpasst und zb automatisches Update aktiviert hat. Mir würden hier noch viel mehr Straftatbestände einfallen. Nicht umsonst ist MS berechtigterweise so in der Kritik.
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