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News Blackroom: John Romero bricht Kickstarter-Kampagne ab

CD schrieb:
Und so wenig es viele Spieler wahr haben wollen, aber vielen Entwicklern tut es auch ganz gut wenn ihnen ein vermeintlich nerviger Publisher mit einem Zeitplan im Nacken sitzt. Denn nur unter Druck wird Kohle zu Diamant. Kein/zu wenig Druck, und man kann lange auf die edlen Steinchen warten... siehe diverse Early Access Games die vermutlich vor Release bereits 90% ihres Umsatzes eingefahren haben und jetzt halt noch irgendwie so bissel nebenher von einer Person in ihrer Freizeit weiterentwickelt werden.
Würde ich so nicht unterschreiben. Ich würde sogar eher sagen den wenigsten Entwicklern hilft es sie unter Druck zu setzen. Die meisten Entwickler die ich kenne(mich eingeschlossen) bauen sich selbst eh schon einen gewissen Druck auf. Man hat vieles zu beachten, macht ich in der Regel deshalb viele Gedanken und es fällt auch nach Feierabend schwer diese Gedanken bei Seite zu räumen. Man möchte ja schließlich was gescheites abliefern. Wenn dann noch jemand kommt und Druck ausübt, kann das schnell dazu führen das Mist produziert wird oder die Motivation auch nachlässt da das Gefühl aufkommt das die schon geleistet Arbeit nicht geschätzt bzw. unterschätzt wird. Das ist dann so ziemlich das schlimmste was einem Projekt passieren kann.
Das scheitern vieler Early Access Projekte würde ich hier auch nicht unbedingt auf einen fehlenden Publisher schieben sondern eben eher darauf, wie einige hier schon sagten, das gute Entwickler noch lange keine guten Projektmanager(Dessen Hauptaufgabe im Grunde ist den ganzen Scheiß, seitens Vertrieb, Marketing usw., von den Entwicklern fern zu halten, der auf sie einprasseln würde wenn er nicht da wäre) sind. Gescheiterte Projekte gab es außerdem auch schon vor Early Access in Massen, aber man hat halt nichts davon mitbekommen.
 
Corros1on schrieb:
Sind halt die Leute die nicht wissen wann für sie der Zug abgefahren ist!
Blöder Spruch. Man soll halt allgemein sich nicht auf einem Bonus ausruhen, aber Leuten die Zukunft abzusprechen ist genauso billig.
 
Fonce schrieb:
Würde ich so nicht unterschreiben. Ich würde sogar eher sagen den wenigsten Entwicklern hilft es sie unter Druck zu setzen. Die meisten Entwickler die ich kenne(mich eingeschlossen) bauen sich selbst eh schon einen gewissen Druck auf. Man hat vieles zu beachten, macht ich in der Regel deshalb viele Gedanken und es fällt auch nach Feierabend schwer diese Gedanken bei Seite zu räumen. Man möchte ja schließlich was gescheites abliefern. (...)

Der Job (bzw ein Teil davon) eines guten Projektleiters ist, zu erkennen wie viel "Motivation" die einzelnen Leute im Team brauchen. Wenn ich Leute habe, denen ich 1x eine Aufgabe gebe und von denen ich weiss, dass sie daran selbstständig arbeiten können (und sich ggf. melden wenn sie nicht weiterkommen oder fertig sind), dann schaue ich denen natürlich nicht ständig auf die Finger und mache auch net unnötig Druck. Andere Leute brauchen dagegen auch schon mal ein bisschen mehr Zuckerbrot und Peitsche.

Und Deadlines sind auch so eine Sache. Sicher gibt es gute Gründe, einen Termin zu verschieben - weil man eben etwas gescheites abliefern will und weil eine Deadline irgendwann mal vor drei Jahren beschlossen wurde bevor überhaupt die Details ausgearbeitet waren. Aber gleichzeitig gibt es auch Gründe für Deadlines und deren Einhaltung. Ein Projekt fängt man nicht einfach mal und schaut wie es läuft und irgendwann wird man schon irgendwie fertig werden, sondern man sollte dann doch einen gewissen Zeitplan vorweisen können.

Möglicherweise habe ich mich auch etwas falsch ausgedrückt als ich von "Druck machen" gesprochen habe. Ich kenne es aber vom Studium nur zu gut aus eigener Erfahrung, dass es manchen Leuten definitiv schadet wenn sie keiner mehr zum Leistung bringen zwingt, wenn sie keiner mehr kontrolliert, wenn sie sich selbst und ihrer eigenen (fehlenden) Selbstmotivation überlassen sind. Diese Leute sind meist nach ein, zwei Semestern untergegangen. Und diese Sorte braucht später einfach einen gewissen Druck von aussen da sie von selbst keinen/nicht genug Druck aufbauen können, um 100% zu geben.

Ich habe mit beiden Sorten gearbeitet - die Leute, die ausreichend Selbstdisziplin und hohe Ansprüche an die eigene Arbeit stellen sind definitiv angenehmer und stressfreier, aber leider gibt es eben auch Leute bei denen das nicht so ist.

Und so doof es klingt, aber manchmal müssen die Dinge nicht bis ins letzte Detail zu 100% finalisiert sein, manchmal ist es wichtiger, früher am Markt zu sein und die fehlenden 5% zu einem späteren Zeitpunkt nachzuliefern. Das ist einfach leider so - zu viel Perfektionismus schadet einem Projekt manchmal mehr als es nützt. Vor allem, wenn sich der Projektleiter in irgendeinem Detail verrennt (wahrscheinlich in dem Teilgebiet, auf dem er sich am besten auskennt), anstatt sich ums Grosse Ganze zu kümmern. Wenn ich 50 Leute unter mir hab und trotzdem probier alles selber zu machen, dann ist irgendwas falsch gelaufen...
 
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