Tronx schrieb:
So was nennt man Augenwischerei. Es bleibt dennoch aus Steuergeldern finanziertes Unternehmen, das aus Steuergeldern die Verbindlichkeiten übernahm. Ganz ehrlich, hätte man mir den Laden "geschenkt" hätte ich die Verbindlichkeiten ohne nachzudenken übernommen - was sie auch tat.
Die "Post" wurde schon zu Kaiserszeiten als eigenständiges Staatsunternehmen begründet, das sich aus den Einnahmen selber erhalten musste und dazu auch eigene vom Staatshaushalt unabhängige Schulden machen konnte. Das wurde genau aus dem Grund so gemacht, dass dadurch halt keine weiteren Steuermittel mehr für die Post aufgewendet werden mussten.
Bis zur Aufspaltung der Post in die Bereiche Briefpost, Postbank und Telekom und dem anschliessenden Verkauf des Telekom Anteils an der Börse blieb die Post immer ein vom Staatshaushalt getrenntes Unternehmen im Staatsbesitz, das keine Steuermittel erhielt, sondern sich nur durch die (hohen) Gebühren finanzierte und zudem Gewinne (kurz vor Börsengang noch etliche Milliarden pro Jahr) an den Staat abführte.
Ob das nun der Aufbau der Kabelnetze oder der Netzaufbau in Ostdeutschland war, das alles wurde vor allem mit Krediten finanziert, die die Post aufnahm und nicht der Staat. Für "Aufbau Ost" gab es natürlich auch EU Fördermittel, wie für alle Unternehmen die da tätig waren (zB Straßenbau).
Im Prinzip war die Post trotz solcher Kredite spätestens ab den 70er Jahren eine Gelddruckmaschine für den Staat, weil der Postminister die Gebühren ja so festlegen konnte, dass der Finanzminister jedes Jahr einen sehr satten Milliardengewinn als Gewinnabschöpfung erhalten konnte.
Bei der Privatisierung hat man einfach dem Postbereich "Telekommunikation" ein Schild mit dem Namen "Telekom AG" umgehängt und das ganze inkl. aller Immobilien, Netze, Konten, Schulden, Personal usw. an der Börse verkauft.
Ob das Geschäft unterm Strich für den Staat gut war?
Einmalig etliche Milliarden vs. jährlich 3-4 Mrd Gewinabschöpfung. ... Naja ...
Da gleichzeitig mit dem Bördengang aber der Wettbewerb ermöglicht wurde und die Preise und somit die Gewinne stark gefallen sind dürfte es sich unterm Strich für den Staat gelohnt haben, noch einmal kräftig zu kassieren, bevor die Gewinne zusammenbrachen.