Bericht Breitbandausbau: Die Zukunft ist da, nur noch nicht für alle

Meine Eltern haben 2009 ein Haus auf dem Land gekauft, dass in einem 100-Seelen-Dorf steht. 2011 wurde nach der Grundsanierung und Renovierung eingezogen. Internet gab es zuerst gar nicht, weil im Verteiler laut Telekom nichts mehr frei war. Nach ein paar Monaten und ständigen Anrufen bei der Telekom gab es dann erst mal DSL 768 - schon mal besser als nichts und besser als der Base 3G-Stick, wir als Alternative nutzen mussten.

In regelmäßigen Abständen habe ich auf der Telekom-Website einen Verfügbarkeitscheck gemacht, um mich zu vergewissern, ob nicht doch mal noch etwas mehr Speed möglich wäre. Tatsächlich konnte ich dann noch im Laufe des Jahres 2011 DSL 2000 R buchen, was mit voller Geschwindigkeit ankam und immernoch ankommt. Die Buchung der schnelleren Leitung konnte ich NUR über das Internet machen, nachdem mir die Bandansage und 3 oder 4 Telekom-Mitarbeiter an der Hotline mir immer wieder weiß machen wollten, dass DSL 2000 nicht möglich seien, OBWOHL deren Seite ja ganz klar sagt, dass es geht.

Naja, wie auch immer... Jedenfalls wohne ich mittlerweile nicht mehr bei meinen Eltern, aber die gurken natürlich immernoch mit der Leitung rum. Glücklicherweise hat aber die Kreisverwaltung Neuwied vor kurzem angekündigt, dass bis September 2018 ale weißen Flecken in der Region mit mindestens 30 Mbit/s versorgt werden sollen. Mal schauen, was daraus wird.
 
Einfach nur krass traurig, dass man hier in nem modernen Stadtteil einer Großstadt nur 50 MBit hat während es irgendwo in Rumänien oder Bulgarien klar schnelleres Internet gibt. Ich werde nach Ablauf des Vertrags bei der Telekom kündigen und zu unitymedia wechseln, dort kriegt man 120 Mbit für fast 10€ weniger im Monat!

Kosten des Tarifs

Monatlich
Aktions-Grundgebühr 1. - 6. Monat: 0,00 €
Aktions-Grundgebühr 7. - 24. Monat: 24,99 €

Einmalig
Einrichtungsgebühr: 69,99 €
WLAN Router: 0,00 €
Kabelmodem: 0,00 €
Versandkosten: 9,99 €

Vorteile
Sofortbonus: -70,00 €
Online-Vorteil: -60,00 €

Effektivpreis: 16,66 €
 
CB schrieb:
So laufen etwa Förderprogramme, um den Breitbandausbau insbesondere in ländlichen Regionen zu unterstützen.

Da hat die Politik außnahmweise was richtig gemacht, denn Dank diesen Förderprogrammen tut sich was in meiner Gegend. Ohne würde nix, aber auch garnix passieren.

Istsituation: Bayrische 5000 Einwohnergemeinde in der Nähe des Chiemsees, ich wohne in nem <100 Einwohner Dorf 4km davon entfernt am Rand des Gemeindegebiets.
Max. DSL 16k im Ortskern, aber nur für nen kleinen Teil, der Rest 6k. Bei mir kommt dank 4,5km Leitungslänge derzeit DSL 3000 an.

Meine Gemeinde hat hat bei dem bayrischen Förderprogramm mitgemacht (so wie jede andere Gemeine im Umkreis auch) und im 1. Förderbeischeid wird der Ortskern mit Glasfaser erschlossen und 8 Outdoor DSLAMs im Gemeindegebiet aufgestellt.
Mitte 2017 verringert sich meine Leitunglänge dann auf ca. 1,3km, was irgendwas im Beeich von DSL 16-30k ermöglicht, was ich mir dann auch ASAP holen werde. Damit ist dann schon mal mehr als Youtube 720p30 möglich :rolleyes:
Bei der Ausschreibung gab es im übrigen nur einen Bewerber, die Telekom. Wo waren da die alternatiben Provider? Außer rumheulen das die Telekom nix macht können die gar nix.

Das 2. Förderprogramm um die komplette Gemeinde auszubauen läuft schon, bis März müssen Anbieter ihre Pläne abgeben, wird vermutlich wieder nur die Telekom sein. Die Anforderung für mein Dorf sind mind. 100Mbit down, 20 Up.
Als glücklicher Umstand kommt bei mir noch hinzu das der Belag der Kreisstaße die durch mein Dorf führt dieses Jahr komplett erneuert wird und die Gemeinde das nutzt um direkt mal ein DN50 Leerrohr zu vergraben.
D.h. 2018 sollte ein Outdoor DSLAM faktisch vor meiner Haustür aufgestellt werden mit <100m Leitunglänge. Ich hoffe das es in dem Zusammenhang auch FTTH Angebote geben wird. :D
 
Timerle schrieb:
100 MBit sind Ausbauten welche die Telekom eingenfinanziert. Also die Telekom Eigenausbau betreibt. Nur ein Bruchteil wird hier soweit ich weiß bezuschusst.

Danke für die Info würde passen ja mal sehen wenn genügend bestellen, vielleicht gibts dann ein Upgrade sollte ja nicht mehr so kostenintensiv sein, da ja die Leitungen und alle Kästen ja alle schon da sind.
 
Die laut dem "European Ranking" führenden Länder Litauen, Lettland und Schweden bringen es zusammen gerade
mal auf knapp 8 Millionen Private Haushalte, wovon auch nur rund 2,5 Millionen (insgesamt) über einen FTTB/H Anschluss verfügen.

Deutschland hat ( laut statista ) allein 40 Millionen Privathaushalte und inzwischen angeblich immerhin 2,7 Millionen FTTB/H Anschlüsse.

Mit Ausnahme von Russland hat keines der führenden Länder eine vergleichbare Anzahl an Haushalten zu versorgen und dementsprechend sind natürlich auch die Kosten / Aufwand für den Ausbau der Infrastruktur viel geringer.

Auch im mobilen Netz sind für die Unternehmen in Deutschland deutlich höhere Investitionen notwendig als in den meisten anderen Europäischen Ländern.

Das sollte man schon berücksichtigen und den Ausbau in Deutschland nicht (noch) schlechter darstellen als er ohnehin schon ist.
 
Statt einiger Weniger sollen möglichst viele profitieren, zudem ist es günstiger – zumindest vorerst – die günstigere Lösung.

das bei 5G integrierte Network Slicing ermöglicht etwa wahlweise extreme Latenzen von unter Millisekundoder oder hohe Verbindungsgeschwindigkeiten.

Korrekturlesen wird überbewertet....
 
HardwareKind schrieb:
Selbst im Zentrum Münchens habe ich keine Chance auf eine 50 000er Leitung, muss bis auf weiteres mit einer 16 000er Leitung, die in Wirklichkeit nur 9000 durchlässt auskommen.
Eigentlich rühmt sich M-Net, alles innerhalb des Mittleren Rings mit Glasfaser versorgt zu haben. Oder ist hier mit Zentrum eher ein Randgebiet gemeint? Ist es ein Altbau, oder erst in den letzten 20 Jahren hinzugekommen?

In München, speziell im Nordosten (Oberföhring, Denning) gab es bis vor 10 Jahren noch Maisfelder und Pferdekoppeln. Jetzt sind diese Flächen alle bebaut und das alte Bild kaum mehr vorstellbar.

Ich weiß nicht, wie die Planung außerhalb vom Ring aussieht.
 
Habe hier DSL 6000 RAM, Effektiv 2500kpbs und ich bin damit Spitzenreiter im Dorf. Wer noch Glück hat und in der LTE-Randzone wohnt kommt mit Hybrid noch auf 4000kpbs, aber das wars. Ausbau war bereits Thema im Kommunalwahlkampf und tatsächlich sind einige andere Ortsteile inzwischen mit VDSL50 versorgt, der Rest soll erst Ende 2017 folgen.
 
Hier ist ein interessantes Video der Telekom und deren Pläne warum Vectoring weiterhin ausgebaut wird und manchmal das Handtuch geworfen wird.

Auf kurze Sicht ist Vectoring die schnellste Möglichkeit flächendeckend auszubauen.
Der flächendeckende FTTH Ausbau würde ca. 15 Jahre dauern!

@olly3052 bitte dieses mal nicht wieder zensieren. Danke.

https://www.youtube.com/watch?v=WKIu0H50DRk
 
Mich grähmt, daß es hier immer nur um die Übertragungsrate geht und nicht um die Pingzeit. Mit meiner alten 2MBit-Leitung konnte ich zu heise.de in 8ms pingen. Jetz, mit 100MBit Glasfaser sind es 20ms, wobei man beim Traceroute sieht, daß es auf dem Weg bis zum Kasten im Keller verlorengeht.

M-Net, sonst recht engagiert, speist die Kunden immer nur mit Worthülsen ab und will kein Fastpath freischalten.
 
S.3
Wenn aber beim mobilen Breitbandausbau um Gigabit-Netze geht
Hier fehlt ein "es".

Trotz der EU-Verordnung wird sich der Streit in den den kommenden Jahr also aller Wahrscheinlichkeit nach nochmals deutlich verschärfen.
2x "den"

S.4
Entscheidend ist demnach nicht Technik, sondern dass der ein schneller Internetanschluss überhaupt vorhanden ist.
1x "der" zuviel

Sorry, Frohes Neues! :evillol:
 
Der größte Witz in 2016 ist diese MBfM Aktion für Eigentümer. Ich zitiere "Die Gesamtkosten für den individuellen Glasfaseranschluss betragen mindestens 8.000-10.000 € (zuzüglich Tiefbau)"

Exklusiv Tiefbau? Lachhaft das der erste Kunde die Hardware im Schrank zahlen soll.
 
Eine Ursache ist die Überwachung auf staatlicher und kommerzieller Ebene.

Die Metadaten müssen ja einem einzelenen Kunden zugeordnet werden, was den Einsatz eines Proxy für eine Gemeinde erschwert. Die Werbeindustrie ist ebenfalls auf https umgestiegen, so daß man diese riesigen Volumina für Flash-Videos nicht mehr vor Ort cachen kann.

Die originären Techniken, die von Anfang an das Netz beschleunigen sollen, greifen auf diese Weise nicht. Ich behaupte mal, daß in einer Gemeinde nur ein kleiner Teil von z.B. Youtube geschaut wird und dabei auch oft die gleichen Links verschickt werden (z.B. die ganze Schulklasse shared das gleiche Deppenvideo).

Auch was in den letzten Tagen immer der gleiche Schund der WhatsApp verschickt wurde (singende Schlümpfe, schlüpfrige Videos) könnte man gut mit dem Proxy abfedern.
 
mr999 schrieb:
Hier ist ein interessantes Video der Telekom und deren Pläne warum Vectoring weiterhin ausgebaut wird und manchmal das Handtuch geworfen wird.

Da du das Video hier postest, wirst du es ja hoffentlich selbst angesehen haben.
Im Video ist die Rede vom Handtuch werfen im Sinne von Ausbau für sich reservieren, so wie du es schreibst ist beim Handtuchwurf die Rede von Aufgeben.
Wie passt das zusammen? Ich bitte um Erklärung deinerseits.

Im Grunde liefert das Video nichts neues, der Titel ist aber absolut clickbait. Das Vectoring Vergabeverfahren der Bundesnetzagentur ist allgemein bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann das Vorgehen der Telekom schon verstehen.
Bei uns wurde vor ca. 3 Jahren von der Telekom Glasfaser ins Haus (Keller) gelegt. Als ich im Mai einzog und den FTTH Tarif buchte war ich der Erste im Haus. Die anderen haben kein Interesse und in den nebenliegenden Häusern sieht es nicht anders aus. Da wird Wert auf den Preis gelegt und nicht auf die Geschwindigkeit.
Ich denke das wird in vielen Gebieten ähnlich sein.
 
Flomek schrieb:
Anstatt die Regionen zu versorgen, die es wirklich benötigen werden immer mehr die Gebiete, die versorgt sind, aufgestockt. Unser Ort wird auch 2017 nicht ausgebaut werden, einfach weil es für die EWE zu teuer wird. Dabei liegt in der Hauptstrasse (ca. 300 m entfernt) Glasfaser. Eine Frechheit ist das. Selbst der Telekomtechniker hat sich tot gelacht, als der zur Freischaltung kam und max 6MBit/s ankamen.

Das dieses Jahr auch noch Wahlen sind, macht es nicht besser. Die neue Regierung (oder die alte) wird dann erstmal wieder ein Gremium zusammenstellen, prüfen, beraten, neues Gremium, nochmal prüfen... So wird das nichts. Flächendeckende 50MBit/s bis 2018 wird niemals eintreten.

Genauso verhält es sich örtlich gesehen auch bei uns. Während der Verteiler zumindest für 50 MBit ausgelegt ist bekommt eine Straße die viel näher dran ist, kein VDSL, sondern eine 300 Meter entfernt Straße, vielleicht weil da ein Arzt sitzt??
Nach zig Anfragen bei der Gemeinde, der Ewe, der Telekom kam nur heraus, dass es ja gut ist dass der Verteiler schon mal vorhanden ist. Seit ca. 2 Jahren wäre 50k möglich, daran hat sich aber nichts getan.
Stattdessen muss man auch noch einen 5€ Regio Aufschlag zahlen :D
Zu witzig mit der 6000er Leitung Blockiere ich ja das Internet noch nicht mal richtig..
 
Ich hatte über 7 Jahre DSL 2000. Seit letztes Jahr gab es endlich ein Update auf sage und schreibe DSL 6000 :D.
Aber wie die Mutti schon in Berlin sagte Internet ist Neuland.
 
opoderoso schrieb:
Statt 16+Hybrid habe ich nun Vectoring 100/40, was auch voll am Router ankommt.
Mein Modem synct mit 148/53. Wird leider von der Telekom auf 110MBit down und 48 Mbit Upload beschränkt.
 
Warum sollte die Telekom den Ausbau wirklich voranbringen? Die haben doch ein Quasi-Monopol.
 
Tomsenq schrieb:
Mein Modem synct mit 148/53. Wird leider von der Telekom auf 110MBit down und 48 Mbit Upload beschränkt.
"Leider"

Ich wäre schon mit der Hälfte von deinen 110/48 MBit zufrieden :(
 
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